Hinneräx

Moderator: Gerry

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KayTee
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Hinneräx

Beitrag von KayTee »

Das ist weniger eine Frage als vielmehr ein Hinweis: achtet auf Eure Ärsc#e, besonders bei nicht selbst aufgebauten Karren!

Ich habe mir mein Heck heute mal zu Gemüte geführt, und bin auf Folgendes gestoßen: (Bilder klicken für große Versionen)

Nanu, die sieht ja komisch aus:
Bild
Und der Konus guckt mich auch merkwürdig an:
Bild
Innen gebrutzelt, außen mit einer Inbusschraube, hmm. Mal zerlegen.
Bild
Tailliert ist ja heute in.

Ich fasse zusammen:
- Achse krummstens
- Führungsplättchen für die Radaufnahme ist mit einem Gewindegang auf die rechte Achsseite geschraubt gewesen
- von außen Konus in VA mit einer satten 6mm VA Taillienschraube davorgeschraubt
- Achse, Plättchen und Konus fachmännisch mit zwei Schweißversuchspünktchen zusammengetackert (beide natürlich gebrochen)

Welcher hirnamputierte Irre baut so einen Scheiß ??

Natürlich hätte es etwas gebraucht, bis die Achse nach links aus der Bremse gewandert wäre, ein schlabberndes Hinterrad bei 100+ hat aber auch nur gebremsten Unterhaltungswert.

Jetzt doch noch Fragen: Ich beauftrage meinen überaus fähigen Büchsenmacher mit einer einteiligen Neufertigung.
Was für ein Material sollte man dafür nehmen? Rostfrei?

Welche Inbusgröße ist üblicherweise für die Haltebolzen der hinteren Bremstrommel zu verwenden? Stern-Nabe von TTS, hydraulische Trommelbremse hinten.

DANKE!

Gruß,
KayTee

PS: Einen herzlichen Gruß und Dank an den fähigen Konstrukteur!
"Auf dass die Hand nur lenken möge, was der Fuß zum Leben erweckte!"
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liekoer
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Re: Hinneräx

Beitrag von liekoer »

Hallo Kay

Bis jetzt habe ich eigentlch nur immer gelesen, dass man eine OEM-Achse verwenden sollte...da ist man dan ganz sicher.

Für die Achse habe Silberstahl verwendet.
Das hält schon Jahre und bis jetzt ist die Achse noch nicht krumm geworden.
Auf einer Seite habe ich Gewinde drehen lassen, auf der anderen habe ich einen Niro-Inbus-Kopf verschweißen lassen.

Niro ist wohl nicht so hart und würde deshalb wohl dann bald Deiner alten Achse gleichen.

Buchsen habe ich aus Niro drehen lassen.

Zum Haltebolzen kann ich nichts sagen.

Gruß
Norbert
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SuperGauzy
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Re: Hinneräx

Beitrag von SuperGauzy »

meine fresse! :shock: da kannste aber froh sein, dass du dich noch nicht abgelegt hast. sieht ja mordsmässig gefährlich aus!
den erbauer würde ich auch :gun:

also ich habe mal gelernt dass man seine achsen nicht aus VA bauen soll, da die schnell mal krum werden und du die dann nicht wieder entfernen kannst. gerade bei starrahmen!
allerdings fährt mein kumpel schon seit ewigkeiten (über 10 jahre) in seinem umbau VA achsen und die hat er bisher immer wieder rausbekommen und waren nicht krum.
OEM ist natürlich schon das beste, da biste auf der sicheren seite.
SuperGauzy
:riding:
Shovelpeter
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Re: Hinneräx

Beitrag von Shovelpeter »

Hi,

ich würde eine Originalachse verwenden oder etwas aus einem Werkstoff für Schrauben.
Die Bezeichnung Silberstahl bezeichnet m.W. Stahlsorten mit hohem Kohlenstoffgehalt, die leicht härtbar sind und nach der Formgebung noch vergütet werden. D.h. die Halbzeuge haben nicht die Endfestigkeit, die Endfestigkeit und damit auch die Zähigkeit (wichtig für Schraubverbindungen) hängt von der Vergütung ab. Eigentlich ist das Zeug für Meißel u.ä.
Tunlichst vermeiden sollte man bei solch wichtigen Teilen sogenannte Schwarz-Weiß-Schweißverbindungen, also aus nichtrostendem Stahl (gerne als VA o.ä. bezeichnet) und rostendem Stahl, wenn sie nicht nötig sind (was öfter im Behälterbau der Fall ist).

Wegen der Qualitäten schau mal auf die Seite von Würth:

http://www.wuerth.de/de/service/dino/01 ... mente.html

Beachte aber, dass die Dinger meist noch eine Wärmebehandlung brauchen.

Zu dem Konstruktionsgenie: Was ein Ar....

Gruß, Peter
wishbone69
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Re: Hinneräx

Beitrag von wishbone69 »

Tach,

ein Kumpel von mir baut sich die Achsen für seine Aufbauten immer selbst, auch Starrahmen, das überschüssige Material verkauft er dann in der Bucht(die Rest-Rohlinge).

Schau mal hier und frag halt mal wie er das macht, der gibt gerne Auskunft :wink:

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 0009117390

Das Angebot ist beendet, doch der hat bestimmt noch was.

Gude, wishbone69
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KayTee
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Re: Hinneräx - Zwischenbericht

Beitrag von KayTee »

Moin!

Danke für die Aufmunterung!

Ich mußte eh mit TTS sprechen wegen der Lagerdimensionen (17,4mm Lager-Innenmaß).
Die benutzen Wellen aus Stahl mit der Bezeichnung 1.4122, an jedem Ende ein M16x1,5 Gewinde mit Inbus-Konusschraube, diese gesichert mit M5 inbus in die Achse.
Klingt für mich nicht schlecht.
Ich habe kurz nach dem Material gesucht, bei Händlern gibt's Stahl üblicher Weise in 3 oder 6 Meter Längen, zehn bis zwanzig Achsen könnte man daraus drehen ...
Thorsten hat mir ein passendes Ende abschneiden lassen, die Muttern und Infos dazu, kurzer Schmerz in der rechten Gesäßtasche, weiter.

Mein Fachmann hat natürlich keinen Gewindeschneider in 16x1,5 , also blute ich heute noch ein wenig mehr. Die Maße nehme ich vom lebenden Objekt.

Frage: bei der vermurksten Achse lief ein seitlich abgeflachtes Plättchen in dem Ausfallende. Außer daß die Achse vertikal zentriert ist, was sonst bewirkt dieses Plättchen?

Danke & Gruß
KayTee
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SuperGauzy
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Re: Hinneräx - Zwischenbericht

Beitrag von SuperGauzy »

mhh... seitlich abgeflachtes plättchen? das sagt mir jetzt nicht viel, aber wenn ich das richtig verstanden habe, dann drückt die achse bzw. die spacer auf das plättchen und somit auf die achsversteller (oder wie heißen die dinger in den ausfallenden der schwinge?) und nicht auf die lackierte schwinge.
SuperGauzy
:riding:
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-76´erFX-
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Re: Hinneräx - Zwischenbericht

Beitrag von -76´erFX- »

servus ,brauch auch ne neue vorderachse. gezogener stahl is klar .
reicht da st 52 von der güte her :?: :?: ein kumpel arbeitet bei nem tech großhandel und die haben von der linearwelle bis zu werkzeugstahl fast alles.
danke für antworten :!: :!:

mfg bruno
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KayTee
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Re: Hinneräx - Zwischenbericht

Beitrag von KayTee »

Moin Bruno!

Also, der Stahl, den TTS für die Achsen ihrer Räder verwendet, hat die Bezeichnung 1.4122

Technische Datenblätter gibt's im Netz oder bei Fleabay.

Das Zeug lässt sich wohl noch halbwegs verarbeiten.

Wobei: mein Büchsenmacher läuft damit gerade Amok.
Die Achse wurde von ihm auf's Lagermaß handgeläppt und hat jetzt eine Varianz des Durchmessers von 2/1000 ... Lager und Distanzen gleiten auf einem Ölfilm langsam die senkrecht gehaltene Achse herunter :shock:

Frage:
In dem Rad sind zwei Kegelrollenlager. Deren Toleranz/Spiel wird mittels einer dazwischen in der Radnabe liegenden Buchse fest eingestellt.
Wie exakt muß diese Distanz sein?
Wie mißt man das am elegantesten aus, oder gibt es nur die Methode "montieren - Spiel von Hand feststellen - weiter abdrehen - Wiederholen" ?
Gestern abend war auf dem stand ein KFZ Sachverständiger, und der nöselte angesichts dieser Lösung drauf los. "Das muß einstellbar sein, dafür nimmt man ja Kegelrollen, die Distanz bekommt man nie aufs hundertstel korrekt hin, was ist, wenn die lager Spiel entwickeln ..." , etc. . Sabbelt der nur herum, oder habe ich einen Verständnisfehler?

Gruß
KayTee
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holzlenker
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Re: Hinneräx - Zwischenbericht

Beitrag von holzlenker »

Servus KayTee,

für die Einstellung des Lagerspiels gibt es Hülsen mit verschiedenen Längen...

Nicht gerade die eleganteste Lösung zum Einstellen eines Lagerspiels...:?

Wie das allerdings gemessen werden soll, weiß ich auch nicht.

Ciao Lutz
Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen. (Walter Röhrl)
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KayTee
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Re: Hinneräx - Anschlußfragen

Beitrag von KayTee »

Moin Lutz!

Danke erstmal!

Bei TTS hatte man keine Buchse für 17,4er Lager mehr da, also custom.
Fährt jemand in Kürze nach Spanien, ich brauche einen Haufen Kubanischer Lungentorpedos für den Büchsenmacher ?!?!?

Anschlußfrage 1: in der Trommelbremse bewegte sich nur einer der beiden Kolben des Radbremszylinders und die Beläge haben in der Breite mindestens 3mm Unterschied. Wieso wundert mich das nicht mehr?
Egal.
Hat jemand einen guten Tipp wo man für eine späte hydraulik-Trommelbremse fix und günstig die relevanten Teile bekommt? Ich habe einen passenden Gewerbeschein, wo lohnt es sich anzuklopfen?

Anschlußfrage 2: Die Versteller der Backen sollen mit ihren "Nasen" in den Buchsen in der Platte rasten, oder? Was tun, wenn die Buchsen sich mitdrehen? Zerlegen scheint unmöglich ?!?!?

:evil: Biete Bier für einen Skalp. :evil:

Gruß
KayTee
Zuletzt geändert von KayTee am 11.02.2008, 12:59, insgesamt 1-mal geändert.
"Auf dass die Hand nur lenken möge, was der Fuß zum Leben erweckte!"
Christian
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Re: Hinneräx - Anschlußfragen

Beitrag von Christian »

Hallo KayTee!

Versuch es mal hier:

http://www.45store.de/index2.htm

Wenn Bernd sie nicht hat, kann er Dir sicher sagen, wo es sie gibt.

Gruß, Christian
achtball
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Re: Hinneräx - Anschlußfragen

Beitrag von achtball »

hi kaytee,
wenn ich deine frage 2 richtig verstehe, hast du das gleiche problem wie duo vor einiger zeit. hier mal seine anfrage und der link zur lösung seines problems:

"Moin zusammen, ich habe ein Problem mit einer Bremsnocke und habe dazu bereits etwas im Becks Forum gepostet, wenn jemand ne Idee hat, wäre toll.


http://www.becks24.de/cgi-bin/hdub/YaBB ... 1180810714

tschö
duo"

gruß philipp
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KayTee
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Re: Hinneräx - "Und ewig schläft das Murmeltier"?

Beitrag von KayTee »

Hi Philipp, Hi Christian!

Danke für die Tipps 8)

Weiterer Zwischenbereicht:
Achsenensemble ist fettich. Hangeläppt, präzisere Passungen hatte mit Sicherheit noch keine Harley-Hinterachse.
(Bilder klicken für große Versionen)

Gruppe von Bauteilen:
Bild

Das Ganze zueinander montiert:
Bild

Die kleinen M5 Inbusse an jedem Ende sind mit Loctite eingesetzt die Sicherung der Verschraubung (60Nm auf 16x1,5er Gewinde)

Das passt alles schon ziemlich gut. Ob die Lager jetzt zu fest laufen (mein Bauchgefühl) wird noch überprüft.
Die Simmerringe (Konststoff) sitzen etwas locker und drehen mit.
Kann man die "weiten"?
Wie werden die fachmännisch korrekt fixiert?

Langsam kommt es mit vor, als schriebe ich für die Zeitung "The Hiob Weekly".

Die folgenden Bilder sind Aufnahmen der Bremstrommel. Da der 170er auf 5" Felge wohl etwas breit baute und die Kette gerne mitten hindurch laufen wollte kam mein lieber Vorbesitzer auf die abgebildete Lösung.
Distanzringe auf den Passstiften.
Schaut und genießt.

Bremstrommel in der Draufsicht von innen, 4 Distanzen am Platz, eine davor:
Bild

In der Ansicht von oben entlang der Montagefläche, ein Passstift ohne Distanz.
Bild

Nicht nur, daß die Dinger um ein sagenhaftes *NICHTS* überstehen, obendrein sind die am Ende noch angefast, was man an dem "nackten" Stift sieht.

Allen Gottheiten sei gedankt für die scheinbar überaus gut verarbeiteten Haltebolzen !!!

Die nächsten Frage:
Gibt es die Passstifte in länger?
Gibt es längere Bremstrommel-Haltebolzen?
Kennt jemand zufällig den Lochkreisdurchmesser der zehn Bohrungen in der Antriebsseite einer Sternnarbe/BigTwin Bremstrommel? TTS scheint diesen nicht zu haben.

Ich wiederhole: PASST AUF EURE ÄR##HE AUF, besonders bei nicht selbst gebauten Karren :evil:

(Das war Strike Numer drei, ich erinnere vor Hinterachse und Bemstrommel an die professionell montierte vordere Bremse.
Ab wann darf man auf verzögerte Notwehr wegen versuchten Totschlags plädieren und jemanden verbeulen? Ja, das war ein Witz ...

Schönes Rest-Wochenende!

Gruß
KayTee
"Auf dass die Hand nur lenken möge, was der Fuß zum Leben erweckte!"
maruski
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Registriert: 02.02.2007, 17:38
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Re: Hinneräx - "Und ewig schläft das Murmeltier"?

Beitrag von maruski »

"The Hiob Weekly" ja Mensch KayTee, denn kannte ich noch nicht. Aber schöne Bilder hat dein Magazin, quasi Hochglanz. Es gibt in einem unendlichen Universum ja bekanntlich nichts was es nicht gibt (sonst wäre es ja endlich).
Albert E. hat dazu gesagt, das er als Christ nicht unbedingt von der Unendlichkeit der Zeit und des Raumes überzeugt ist, sich aber bei der Dummheit sehr sicher sei. Dein Bike ist da ja wohl ein Beweis für.
Das Reifen von altem Wein und alten Harleys muss nicht zwangsläufig zu Spitzenergebnissen führen -- da kann auch mal Essig bei rauskommen.
Schönen Frostsonntag noch. Maruski
79er FX1200; SR500; RM-Z250; RM-Z 450
Despite the high cost of living, it remains popular.
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