moinsen, meine "pre-shovel" norton 16h (einzylinder 500cc sidevalve) hat an einer lagerstelle der einlassnockenwelle dunkelblaue verfärbungen. ursache war ein zu knappes gleitlager.
welchen effekt hat das auf die festigkeit der nockenwelle?
attachments/Norton16H_NW.JPG
nockenwellenlager - frage an motorenbauer
Moderator: Gerry
Re: nockenwellenlager - frage an motorenbauer
Das wird nicht ganz einfach zu beantworten sein, da verschiedene Parameter da rein spielen. U.a. die Stahlzusammensetzung, Dauer der Erwärmung, Häufigkeit der Erwärmung, Höhe der Erwärmung, ... .
Ich würde mal davon ausgehen, dass ein eher einfacher Werkzeugstahl für die Welle verwendet wurde.
Auf dem Foto sieht es aus, als wäre die Welle so heiß geworden, dass sie sich blau verfärbt hat. Wenn das nicht von der Herstellung ist, dann ist anzunehmen, dass sie durch das klemmende Lager Temparaturen von 280° .. 350° erreicht hat. Einmal? Mehrmals? Lange? Da kann die Härte schon abnehmen. Ganz weg wird sie nicht sein.
Ich würde den Lagerzapfen mit Polierleinen abziehen und mal vorne an der Stirnseite des Lagers mit einer Feile/gehärteten Nadel vorsichtig prüfen, ob der Wellenzapfen noch hart ist.
Die Frage ist, ob die tatsächliche Härte so relevant ist. Die Welle hat ziemlich wahrscheinlich noch genug Härte um in einem Messing-/Bronzelager zu laufen. Solange die Lagerluft stimmt und du gutes Öl verwendest und regelmäßig Ölwechsel machst, wird da nicht viel passieren. (Partikel/Fremdkörper!)
Wenn Du ganz sicher gehen willst, bringst Du die Welle zu einer Härterei und lässt sie Oberflächen härten oder nitrieren.
Die Nocke selbst ist nicht angelaufen. Bei der hätte ich mehr Bedenken.
Hoffe das hilft dir weiter.
Gruß,
Michael
Ich würde mal davon ausgehen, dass ein eher einfacher Werkzeugstahl für die Welle verwendet wurde.
Auf dem Foto sieht es aus, als wäre die Welle so heiß geworden, dass sie sich blau verfärbt hat. Wenn das nicht von der Herstellung ist, dann ist anzunehmen, dass sie durch das klemmende Lager Temparaturen von 280° .. 350° erreicht hat. Einmal? Mehrmals? Lange? Da kann die Härte schon abnehmen. Ganz weg wird sie nicht sein.
Ich würde den Lagerzapfen mit Polierleinen abziehen und mal vorne an der Stirnseite des Lagers mit einer Feile/gehärteten Nadel vorsichtig prüfen, ob der Wellenzapfen noch hart ist.
Die Frage ist, ob die tatsächliche Härte so relevant ist. Die Welle hat ziemlich wahrscheinlich noch genug Härte um in einem Messing-/Bronzelager zu laufen. Solange die Lagerluft stimmt und du gutes Öl verwendest und regelmäßig Ölwechsel machst, wird da nicht viel passieren. (Partikel/Fremdkörper!)
Wenn Du ganz sicher gehen willst, bringst Du die Welle zu einer Härterei und lässt sie Oberflächen härten oder nitrieren.
Die Nocke selbst ist nicht angelaufen. Bei der hätte ich mehr Bedenken.
Hoffe das hilft dir weiter.
Gruß,
Michael
1958er FLH Knickrahmen Bobber
1340er Late Shovel
Kicker only - tief und laut!
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Re: nockenwellenlager - frage an motorenbauer
thx für die schnelle meinung.
gar zu lang wird das nicht so heiss gelaufen sein. die welle hat ja alsbald das lager dazu überredet, statt sich mit reibung und hitze an der welle zu verausgaben, sich doch besser mit ihr zu vereinigen und stattdessen im alu des gehäuses zu laufen.
der seitenventil-motor ist einfachste landmaschinentechnik. aus 500ccm werden 12 ps generiert. die briten hatten damals ein marschtempo von 30 meilen (=48 kmh). bei dem tempo fühlt sich das krad wohl. und viel schneller als 60 kmh fahre ich damit auch nicht, weil sonst akute selbstzerstörungsgefahr der mechanik besteht.
gar zu lang wird das nicht so heiss gelaufen sein. die welle hat ja alsbald das lager dazu überredet, statt sich mit reibung und hitze an der welle zu verausgaben, sich doch besser mit ihr zu vereinigen und stattdessen im alu des gehäuses zu laufen.
der seitenventil-motor ist einfachste landmaschinentechnik. aus 500ccm werden 12 ps generiert. die briten hatten damals ein marschtempo von 30 meilen (=48 kmh). bei dem tempo fühlt sich das krad wohl. und viel schneller als 60 kmh fahre ich damit auch nicht, weil sonst akute selbstzerstörungsgefahr der mechanik besteht.
Re: nockenwellenlager - frage an motorenbauer
Hi Martin.
Falls deine Nocke noch eine zweite, vergleichbare Lagerstelle hat kann man mit einem "Sklerograph" eine Vergleichsmessung machen. So ein Ding hat jeder Motorenbauer, Drehereien, Lehrwerkstätten f. Metallbauer ......
Geht schnell, macht nix kaputt und ist als Vergleichswert bestimmt ausreichend.
Gruß, Stephan
Falls deine Nocke noch eine zweite, vergleichbare Lagerstelle hat kann man mit einem "Sklerograph" eine Vergleichsmessung machen. So ein Ding hat jeder Motorenbauer, Drehereien, Lehrwerkstätten f. Metallbauer ......
Geht schnell, macht nix kaputt und ist als Vergleichswert bestimmt ausreichend.
Gruß, Stephan
Ja - ist ja gut - 1 Nocke reicht doch !
Re: nockenwellenlager - frage an motorenbauer
Hallo Martin,
also ich würd da einfach drüber polieren und wieder verwenden.
Mehr Zeit würde ich in das Gleitlager investieren. Wirklich Lagerbronze verwenden und genug Spiel lassen...
Gruß
Schribi
also ich würd da einfach drüber polieren und wieder verwenden.
Mehr Zeit würde ich in das Gleitlager investieren. Wirklich Lagerbronze verwenden und genug Spiel lassen...
Gruß
Schribi