Kupplungsdruckstange eingelaufen

Moderator: Gerry

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achtball
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Kupplungsdruckstange eingelaufen

Beitrag von achtball »

Hallo Gemeinde,
bei meiner Shovel mit 4-Gang-Ratchet-Top-Getriebe ist die Kupplungsdruckstange eingelaufen (im Bild rechts).
Druckstange_neu_alt.jpg
Gemerkt habe ich das, weil das ausgefranste Ende der Druckstange den Wellendichtring beschädigt hat und so die Kupplung durch Ölaustritt durch die Hauptwelle ständig verklebte und nicht mehr gut getrennt hat (ich fahre einen Belt im geschlossenen Kasten, so dass das Öl, das sich nur im Bereich der Kupplung sammelt, nirgendwo sonst her kommen kann).
Meine Druckstange ist die für die Bj. 1970-1975 und hat eine Länge von 356mm. Sie hat kupplungsseitig eine Mulde, weshalb ich auch eine Kupplungseinstellschraube mit Kugel (die sich in die Mulde setzt) verwende. Mein Problem scheint zu sein, dass sich die Kugel in die alte Stange so weit eingearbeitet hat, dass sie fast komplett in der Mulde verschwindet und der äußere Rand der Stange auf den äußeren Rand der Einstellschraube drückt - dadurch kommt es dann zu dem Einlaufen ("Ausfransen") der Druckstange.
Wenn ich jetzt aber eine neue Druckstange und eine neue Einstellschraube hernehme und die aneinanderhalte, so ist auch da das Spiel schon minimalst, d.h. auch da verschwindet die Schraube fast komplett, so dass Stange und Schraube sich fast berühren.
Ist das eine Fehlkonstruktion? Was kann man dagegen unternehmen? Die Stange in der erforderlichen Länge gibt es anscheinend nur mit dieser Mulde - wenn ich da jetzt eine Schraube ohne Kugelkopf nehme, dann drückt die den äußeren Rand der Druckstange doch auch gleich wieder kaputt, oder?
Anbei noch ein paar Fotos zur Veranschaulichung meines Problems.
Vielen Dank schonmal für Euren Input, Gruß Philipp
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Druckstange_neu.jpg
Druckstange_alt.jpg
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Mike_O
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Re: Kupplungsdruckstange eingelaufen

Beitrag von Mike_O »

Hallo Philipp,
Eigentlich sollte die Druckstange so lange sein, dass sie immer etwas aus dem Wellendichtring raus schaut.

Den Grat an der Durckstange kannste an der Schleifmaschine beseitigen.

Die eingedrückte Vertiefung in der Druckstange kannst Du auch an der Schleifmaschine etwas planen, sodass sie wieder geringer wird.

Oder die Stange gleich ganz planen und ne flache Schraube mit etwas Fett verwenden.
Die 1..2mm die die Stange dabei kürzer wird, kannste mit der Einstellschraube ausgleichen.
U.U. geht aber durch das Planen etwas der gehärteten Oberfläche verloren.

Da Kupplungsnabe, Federteller und Druckstange konzentrisch zueinander sind, und auch kaum reibende Drehbewegung zueinander haben, ist meiner Meinung nach ne flache Schraube auf flacher Stange bezüglich Verschleiß besser.
Die Kugel dagegen zentriert und führt die Stange etwas besser, was evtl. Vorteile hat wenn die Stange in der Welle viel Spiel hat.

Gruß,
Michael
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achtball
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Re: Kupplungsdruckstange eingelaufen

Beitrag von achtball »

Hallo Mike,
Eigentlich sollte die Druckstange so lange sein, dass sie immer etwas aus dem Wellendichtring raus schaut.
Das habe ich mir auch gedacht, und als erste Gegenmaßnahme den neuen WeDi tiefer in die Kupplungsnabenmutter reingedrückt (da ist ja Platz für mehr als zwei :wink: ).
Außerdem stellt sich mir aber noch die Frage, ob ich vielleicht die falsche Druckstange verbaut habe: denn für mein Setup (Getriebehauptwelle von 1970 bis 1984, Länge 317mm) gibt es zwei Druckstangen, von denen bei mir die kürzere verbaut ist:
- 1970 bis early 1975: Länge 356mm
- late 1975 bis 1984: Länge 359mm
Weiß jemand, warum es hier einen (wenn auch eher minimalen) Längenunterschied gibt? Kann das mit der Verwendung eines anderen Ausrücklagers (im Kickerdeckel) zu tun haben? Dann müsste aber das kickerseitige Ende der anderen Druckstange (late 1975 bis 1984) unterschiedlich aussehen und ich könnte diese Stange bei mir (großes glockenförmiges Ausrücklager) nicht verbauen.
Weiß da einer was dazu?
Vielen Dank, Gruß Philipp
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Christian
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Re: Kupplungsdruckstange eingelaufen

Beitrag von Christian »

Hi Philipp,

bei mir hat die Stange keine Kugel, sondern ist flach. Das könnte die längere sein, weil die Kugel - eigentlich - auch etwas "Länge" machen sollte. Auch wenn es so wenig ist, wie bei Dir.Verbaut ist kickerseitig die Öl-Schleuderscheibe mit dem Nadellager.

Probleme gab es damit nie, d.h. über 30 Jahre. Ob Gerry bei der jetzigen Getriebeüberholung eine neu verbaut hat, weiß ich nicht.

:riding: , Christian
Lieber nen Shovel-Vibrator als nen TC-Staubsauger

Kicker rules!
eL Bruno
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Re: Kupplungsdruckstange eingelaufen

Beitrag von eL Bruno »

Hallo,

bis early 75: Großes Kupplungsdrucklager
ab late 75: Kleines Kupplungsdrucklager

Unterschiedliche Aufnahmen der Lager

Ich kenne die Druckstange auch nur mit flachem Ende, aber vielleicht gibt es ja im Zubehör so was mit Mulde.
MfG
Bruno d.E.
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liekoer
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Re: Kupplungsdruckstange eingelaufen

Beitrag von liekoer »

Moin,

Die Einstellschraube mit Kugel ist eine "Erfindung" aus dem Zubehör (ich glaube W&W). Die würde ich nicht (mehr) verwenden, weil sie eine kleinere Auflagefläche hat und somit die Kraft nicht so übertragen kann, wie eine "flache" Einstellschraube.

"Man" sagt, dass die Enden der Einstellschraube und der Druckstange Oberflächen gehärtet sind (was stimmt) und somit müssten Deine Teile ersetzt werden.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man die Druckstange, wie Mike vorgeschlagen hat, bearbeiten kann. Ebenso kann man die (blöde) Kugel aus der Einstellschraube mit einer Drehmaschine entfernen, und die dann "plandrehen". Dann haben beide keine Härtung mehr, ist aber nicht so schlimm, wenn die Kupplung gut eingestellt ist, da Druckstange und Einstellschraube während der Fahrt eigentlich keinen Kontakt zueinander ahebn, sondern nur beim Auskuppeln.
Funktioniert bei mir auch.

Solange Du die mit der Einstellschraube die Kupplung einstellen kannst. ist die Länge der Druckstange egal.

So wie ich die Abnutzung Deiner Druckstange beurteile, ist Deine Kupplung zu stramm eingestellt, sonst würde die Druckstange anders aussehen. Aber bei Verwendung der Kugel ist das kein Wunder.

Das mit den Lagern mag stimmen, theoretisch könnte man auch das große Lager auch in neueren Getrieben fahren. Entweder mit einem anderen Deckel und/oder mit einem angepassten Deckel. Dazu gab es auch hier schon einmal eine Beschreibung. Wenn man die Deckel nicht verändert, wirkt sich das negativ auf das Kupplungsspiel aus, weil der Finger nicht mehr direkt am Lager anliegt. Dann kann man denken, dass die Kupplung richtig eingestellt ist, aber es können auch solche Problem entstehen, wie Du sie hast Philipp.
Tatsächlich, und auch das aus ich eingestehen, habe ich das niemals "richtig" in den Griff bekommen und nun ein kleines Lager eingebaut. Das hat ganz schön lange gedauert bis ich bei dem Shovel meiner Frau dahintergekommen bin.

Das wäre erst einmal alles was ich dazu sagen kann, guck auch mal hier rein http://shovelschuppen.de/reload.html?na ... chnik.html

Gruß
Norbert
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