Lackierung: Dazu ein paar Fragen

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liekoer
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Lackierung: Dazu ein paar Fragen

Beitrag von liekoer »

Hallo

Es gibt IMMER neue Themen im Technikbereich, und wie Fauli schon sagte, nur in diesem Forum lernt man auch Sachen, die in keinem Buch stehen ;-)

Ich habe mir eigentlich vorgenommen, mein Moped einmal selbst zu lackieren. Das das nicht einfach ist, weiß ich auch noch aus meiner Lehre. Nur ist das schon so lange her, damals habe ich mal ein Trecker und ein Silo lackiert. Da wurde gesagt: "Mach das mal so und so und dann bekommst Du das schon hin." Das war es dann aber auch. Die "Warum-Fragen" habe ich in Bezug auf das Lacken eigentlich nie gestellt. Dafür seit ihr jetzt da :-)

Nun zu meinen Fragen (Lack auf wasserbasis möchte ich eigentlich nicht verwenden):
- Wenn ich zwei Farben lackieren möchte (z. B. Streifen) muss ich logisch abkleben. Nur muss ich bevor ich abklebe den Lack anrauhen/anschleifen (600 Schmirgel) und der Klarlack macht das dann wieder glänzend? Ich kann mir das irgendwie schlecht vorstellen "aus Matt mach Glanz" :?
- gibt es dafür eigentlich "besondere Klebebänder", wenn ja, wie nennt man diese.
- Wozu dient eigentlich der Ofen in einer Lackiererei. Haftet der Lack dann besser auf dem Untergrund und ist er zwingend erforderlich

Vielleicht gibt es ja auch einen Link, nach der guten alten "wie mache ich es mir selbst" Anleitung. Ich bin da beim Googeln nicht so fündig geworden.

Gruß
Norbert
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holzlenker
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Re: Lackierung: Dazu ein paar Fragen

Beitrag von holzlenker »

liekoer hat geschrieben: - Wenn ich zwei Farben lackieren möchte (z. B. Streifen) muss ich logisch abkleben. Nur muss ich bevor ich abklebe den Lack anrauhen/anschleifen (600 Schmirgel) und der Klarlack macht das dann wieder glänzend? Ich kann mir das irgendwie schlecht vorstellen "aus Matt mach Glanz" :?
- gibt es dafür eigentlich "besondere Klebebänder", wenn ja, wie nennt man diese.

Gruß
Norbert
Servus Norbert,

vorweg: ich bin kein Lackierer! :wink:

Anrauhen brauchst Du nicht, da die Lösungsmittel von der zweiten Schicht die Verbindung zur Ersten herstellen.
Anrauhen nur bei alten festen Lacken und eher noch feineres Papier (800-1200-er) da die "Riefen auch erst wieder "aufgefüllt" werden müssen.
Wichtig ist absolut fettfrei und eine trockene Luft zum Lackieren, Kessel vorher entwässern, event. noch einen zusätzlichen Wasserabscheider.

Klebebänder kriegst Du beim Lackhändler, Mipa und wie sie alle heißen.
Filtertüten unbedingt benutzen, ab und an sind Flocken drin und verengen/ verstopfen die Düse.

Ciao Lutz

guckst Du auch mal hier:
http://airbrush-design.com/airbrush/lac ... rinter.htm
Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen. (Walter Röhrl)
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liekoer
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Re: Lackierung: Dazu ein paar Fragen

Beitrag von liekoer »

Hallo Lutz

Vielen Dank schon einmal für diese Information; habe ich schon totgegooglelt.

Aber der Link hilft, soweit ich das überflogen habe, wohl auch ein schönes Stück weiter.

Gruß
Norbert
rouleur
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Re: Lackierung: Dazu ein paar Fragen

Beitrag von rouleur »

Hi Norbert


wenn Du 2 Farben lackieren willst, würde ich ab einem breiteren Streifen je nach Lackstärke möglichst auf Stoß lackieren, damit man auch ohne Angleichen keine Übergänge merkt. Normales Lackierband reicht eigendlich. Verwinkelte Konturen, z. B. Buchstaben schneidet oder plottet man sich am besten aus einer lackfesten, selbstklebenden Folie.

600er Schmirgel? Warum keine Drahtbürste?
Das weiß im Idealfall zwar auch der, der die Farbe verkauft, aber: Mit 800er bist Du bei "normalen" Lacken meistens auf der sicheren Seite. Effektlacke, Vorlacke dafür oder Metalliclacke würde ich möglichst gar nicht oder notfalls flächig mit 1200er oder bei sehr dünnen Schichten mit 1600er anschleifen.

Alternativ zu Autolack ist auch PU-basierter Bootslack empfehlenswert. Eigenschaften: Besserer Verlauf, als die meisten Autolacke (ohne Xylol :-), schlagfester, bei richtiger Verarbeitung abriebfester, weniger kratzfest, auf PU kann nur noch mit PU nachlackiert werden.

Bei Autolacken kann man normalerweise zwischen einer schnelleren und einer langsameren Verdünnung wählen. Die schnelle bindet weniger Staub und Fliegen, die langsamere hat den besseren Verlauf.

Noch was zum Verdünnen: Für manche Lacke, z. B. Grundierungen werden Düsen von 2 oder 2,5 mm empfohlen. Wenn man den Lack soweit runterverdünnt, dass er sich trotzdem durch die griffbereite 1,7er oder 1,5er zwängt, darf man sich keine Schwächemomente mehr leisten. Die Grundierung wird innerhalb der nächsten 5 Jahre sacken. Falls man vorher gleichmäßig lackiert hat, ist das kein Problem - soll er doch :-). Wenn aber nicht, sieht man alles. Aus em gleichen Grund sollte Spritzspachtel niemals runterverdünnt, oder runterverdünnt mit einem Pinsel aufgetragen werden.

Zum Reinigen von A.-Geräten hat bis jetzt imme billige Nitro-Universal-Verdünnung aus dem Baumarkt gereicht. Die reicht zwar auch für die meisten Autolacke, aber besonders gleichmäßig wirz mit der Hersteller-Verdünnung.

Viele Lackierereien haben keinen Ofen mehr. Den brauchte man früher bei Nitro-Kombilacken, damit man nicht erst ein halbes Jahr Kratzer sammeln mußter, bevor der Lack auf Endhärte kam. Neuere Lacke sind nach dem Lackieren aber auch noch eine Zeit lang weich. Viel Putzen oder drauf rumreiben würde ich anfangs trotzdem bleiben lassen.

so long

rouleur
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liekoer
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Re: Lackierung: Dazu ein paar Fragen

Beitrag von liekoer »

Moin

So, heute hatte ich mal wieder ein bisschen mehr Zeit zum stöbern. Also mit dem Link von Lutz und den Prxistipps von Rouleur ist mir schon sehr viel weiter geholfen.

Vielen Dank
Norbert
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