Ja, wenns dann nur um den tollen Bananensattel ginge…
Also ich fang dann mal vorne an.
Gekauft habe ich die Mühle ja, ohne besondere Ahnung von Alteisen zu haben. Das Teil ist gelaufen und war frisch vorgeführt (TÜV). Somit war die wichtigste Bedingung erfüllt.
Wie das so war kann man hier sehen:
http://www.youtube.com/watch?v=oUo4PQggfYE
Ich habe ja schon damit rechnen müssen, dass ich das Teil irgendwann revidieren muss. Nur dass es so schnell geht, hätte ich nicht gedacht.
Irgendwann hat sich das Kickerzahnrad bemerkbar gemacht. Das klang dann so, wie wenn ich den Kicker nicht ganz losgelassen hätte. „Kein Problem“ meinte Mac von
www.mcsands.ch, „da ist so eine Bronzebüchse verbaut. Die ist wahrscheinlich ausgelutscht und muss ausgetauscht werden“.
(Ich muss hier sagen, dass ich das Mopped nicht von mcsands gekauft habe. Die können nichts dafür und haben mir seither nur gutes getan!)
Gut, ich bin ja Mechaniker und habe die Pan Anfang Winter aufgebockt und das Getriebeöl abgelassen. Und hier beginnt mein Leidensweg.
Was da unten raus kam, könnt ihr in Bild eins betrachten und als ich zusätzlich feststellte, dass die Gewindegänge vom Getriebegehäuse an der Ablassschraube hängengeblieben sind (vermutlich war die Schraube nur noch eingeklebt), wusste ich: das gibt ne grosse Zerlegung…
Im und um das Getriebe habe ich folgende Mängel festgestellt:
-beim Primärkasten sind alle Schraubenlöcher dermassen abgenudelt, dass die Schraubenköpfe kaum mehr tragen.
-da war primärseitig zwar ein Belt verbaut, ist aber schräg gelaufen und Belt wie auch das Pulley am Kupplungskorb waren in Folge stark abgenutzt.
-das Pulley am Motor ist früher einmal abgefallen und der Konus wurde vom Mitnehmerkeil „ausgeschabt“.
-Die Kupplung selber : Diese ganzen „Stehbolzen“ hatten tiefe Furchen und auch die drei Gewinde waren hinüber.
-im Getriebe diverse abgenutzte Zahnräder.
-die Bronzebüchse des dritten Ganges hatte schon zehntelweise Spiel auf der Welle
-die Getriebegrundplatte hatte geplatzte Schweissnähte und war krumm
Also, wenn ich schon mal soweit bin, dann nehm ich den Motor auch gleich auseinander, dachte ich. Hätte ich mir sparen können. Ich habe jetzt einen neuen Replicamotor bestellt. Das einzige, was ich mit gutem Gewissen noch hätte Brauchen können, war die Ölpumpe und Zylinder /Kolben.
Die Zylinder hätte ich aber auch neu lackieren müssen.
-diverse Risse und Ausbrüche am Gehäuse und an den Zylinderköpfen
-einer der Tappetguides hatte einen Riss
-die Kipphebel waren revisionsbedürftig
-anfangs dachten wir, dass die Kurbelwelle noch ok sei. Denkste, eines der Flywheels war (weiss der Teufel wie das geht) verbogen. Spuren eines früheren Motorschadens waren jedenfalls sichtbar.
Klar haben wir einen guten Schweisser zur Hand. (
www.sandmeier-engineering.ch) Aber sogar der konnte auf meine Reparaturen keine Garantie geben. Der finanzielle Unterschied zwischen Revision und Ersatz war am Ende marginal. Und weil Sandra den neuen Motor zuerst auseinander nimmt und alles sauber einstellt und die neuralgischen Teile von vornherein austauscht, habe ich mich für die nachhaltigere Variante, auf die ich erst noch Garantie kriege, entschieden.
Die Ölpumpe hat übrigens schon einen neuen Besitzer gefunden.
Die Elektrik wird jetzt auf 12Volt umgebaut. Ein Bild vom alten Generator ist angefügt.
Am Rahmen sind diverse Gewinde ausgerissen, besonders an der linken Trittbretthalterung. Dieses Teil wird noch abgeflext, das neue habe ich bereits gefräst. Ausserdem war da ja noch der Riss an der Hupenhalterung. Der Schweisser kriegt also auf jeden Fall noch Besuch von mir.
So langsam kommen wir zur Gabel. Die hatte ja Schleifspuren von einem Sturz, genau so wie auch der Bananensattel. Dieser hat übrigens schon ein paar mal geklemmt, so dass ich zuerst etwas rütteln musste, bis er sich wieder gelöst hat. Könnte auch mit der abgenutzten Bremsscheibe zu tun haben. Aber das war ja alles gar nicht so schlimm. Aber als ich die Lenkkopflager angeschaut habe, wurde mir klar, warum bisweilen das Vorderrad etwas gerüttelt hatte. Eines der Schrägrollenlager hatte nicht dieselbe Konizität wie die Lagerschale. Im Klartext: die Rollen sind nicht auf der ganzen Fläche aufgelegen, sondern nur an einem Punkt. Und dann war da noch der Umstand, dass die Gabelverkleidung nicht für meine Gabelbrücken gedacht war. Die Gabelbrücken waren etwa 12mm zu weit auseinander, als dass das Blech sauber abgedeckt hätte.
Und so kam es eben, dass ich mir eine neue Gabel mit der original Trommelbremse bestellt habe. Leider passt jetzt das Rad nicht mehr. Aber auch das ist noch nicht die letzte Baustelle. Ich habe nämlich festgestellt, dass die Planflächen am Lenkkopf nicht parallel sind. Sie haben einen Unterschied von etwa 0.7 mm. Ich weiss jetzt nur noch nicht, ob nur die Flächen nicht parallel sind oder ob auch die Lagersitze schräg zu einander laufen. Aber das krieg ich schon noch hin, ich bin ja Optimist.
Gruss vom rofowe, passteigentlichdasschutzblechnochandieneuegabel???
Getriebeoel.jpg (305 KB)
Kicker.jpg (367 KB)
Generator.jpg (320 KB)
Gehaeuse1.jpg (386 KB)
auslass.jpg (391 KB)
Zylinderkopf.jpg (416 KB)
Nockenwellenlagerung.jpg (324 KB)
Trittbretthalterung.jpg (260 KB)