Isch 'abe garr keine Guzzi.Stephan hat geschrieben:Na, zum Beispiel, die Kugelventile der Guzzi-Rundmotore die unter dem Oelabscheidebehälter sitzen.
Kugelventile sind außerdem zu träge, um eine Berechtigung als Rückschlagventile in der Kurbelgehäuse-Entlüftung eines Trockensumpf-Motors zu haben. Und wie schon mehrfach gesagt, die Frage ist nicht, wie der Druck aus dem Kurbelgehäuse kommt, aber das ist ja jetzt hoffentlich endlich geklärt.
Abgesehen davon: IIRC sind Guzzen doch Nassumpf-geschmiert, oder? Das ist dann wieder eine ganz andere Geschichte, die sich - v.a. seitdem die Abluft aus Kurbelgehäusen in der Emissions-Gesetzgebung eine Rolle spielt - auch recht komplex darstellen kann (Stichwort PCV).
Da man für - wobei ein Trockensumpfmotor mit einem Kugelventil IMHO unter "kann man so machen, is' dann aber Caquè" fällt. Aber mir erschließt sich auch nicht, wieso die Art der Entlüftungssteuerung einen entscheidenden Einfluß darauf haben soll, ob da nun ölfreies Gas oder Gas-Öl-Nebel aus einer Entlüftungsleitung kommt.Ob man das nun so oder durch einen gesteuertes Schieberfenster (beim shovel) löst ist ja Philosophie des Herstellers.
Wenn man mal ähnlichen Spaß wie mit einem Öl-Thread haben will, sollte man die Frage nach dem besten Breather mal in einem Norton-Forum stellen. Und im Gegensatz zu Guzzen sind Norton in vielen Grundlagen der gemeinen Harley sehr ähnlich, wie ich immer wieder belustigt feststelle.
Das Öl-Schema ist bis auf die Entlüftung ziemlich identisch (und die hat sich dreimal drastisch geändert): Bei den frühen Kisten gab es eine Steuerscheibe, die von der Nocke angetrieben wurde - also prinzipiell dasselbe wie der Drehschieber - und wodurch das Kurbelgehäuse nach draußen entlüftete, nämlich über einen Schlauch in den Öltank, der hatte vier Anschlüsse (Öl rein/raus, ZKG-Entlüftung und einen Schlauch vom Öltank raus, oft auf die Kette gelenkt). Das würde prinzipiell auch bei einer Shovel funktionieren - und genau für diesen Fall wäre eine Entölung des Blowby z.B. über einen Zyklon oder durch einen Filter in den Öltank sinnvoll. Der große Nachteil dieser Variante ist die Tatsache, dass im Blowby viel Wasserdampf drin ist, der im relativ kalten Öltank gerne kondensiert. Deswegen versiffen die Kisten bei Kurzstreckenbetrieb ziemlich extrem mit Mayo-Bildung und brauchen sinnvolle Öltemperaturen, damit der Wasserdampf nicht kondensiert und sich so über die Entlüftung verkrümeln kann.
Den größten Nachteil einer Entlüftung einfach unters Mopped haben ja schon viele Leute hier beschrieben, mit Pech steht man eben in einer Ölpfütze. Das kann bei der Variante, über den Öltank zu entlüften, nicht passieren. Hat also alles Vor- und Nachteile - und selbstverständlich könnte man eine Shovel auch komplett über den Öltank entlüften.
Die letzten Trockensumpfmotoren, an denen ich gearbeitet habe, haben gar keine ZKG-Entlüftung, sondern saugen mit richtig viel Macht alles ab, sogar Kopf und Steuergehäuse mit eigenen Pumpen. Und die Scavenge-Pumpen förden alles, was an Öl, Ölnebel und Blowby anfällt, direkt über einen Swirl Pot in den Öltank - und der entlüftet streng nach Reglement über einen Catch-Tank in den Ansaugtrakt. Mayo gibt's da nicht, wenn die Kiste fährt, dann fast immer am Anschlag - macht die Auslegung einfach.Der jüngste Trockensumpf-Motor, den ich zuletzt auf dem Tisch hatte war von einer 850erTRX-Yamaha. Oeltank komplett dicht - Entlüftung über den Ventildeckel - geht auch.
Tim