Seite 2 von 2
Re: alte Tankstellen-Fotos
Verfasst: 21.06.2011, 09:11
von Christian
Hallo Leute,
Nach Deinen Ausführungen muss es uns finanziell glänzend gehen. Ich stelle mir den Mann vor, der die Füße im Eiswasser hat und auf der Herdplatte sitzt: die Durchschnittstemperatur stimmt doch!
Das Problem der gefühlten Armut (die auch Reiche haben können, weil sie sich mit noch reicheren vergleichen!) ist, dass die Wohlstands-Erwartungen stärker gestiegen sind als der Inhalt des Geldbeutels resp. der eigenen wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Und so lamentieren wir uns - unterstützt von populistischen Politikern - durchs Leben auf hohem Wohlstands-Niveau und pflegen unsere extravaganten Bedürfnisse, weil wir gar nicht wissen, was Armut wirklich ist.
Es reicht die eingebildete um sich arm zu fühlen und scheel zum anderen rüberzugucken, ob der nicht ein kleines bißchen mehr hat und sofort loszuschreien: "soziale Gerechtigkeit" und Einkommensgleichheit zu meinen (= passiv: delegierte Verantwortung an den Staat) aber nicht Chancengleichheit (= aktiv: ausgeübte Selbstverantwortung).
Dabei geht uns dann auch noch die Mitmenschlichkeit flöten, wenn mir zum Beispiel Leute, die von ihren Zinsen leben könen, erklären dass sie nichts spenden, weil sie sich das nicht leisten können.
Ehrlich gesagt: Mich kotzt das alles an!
Bei mir kommt nur auf den Tisch, was ich mir auch leisten kann, fertig.
es waren eigentlich nur paar Tanstellenfotos...
... aber der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung ändern können.
Philosophenforum ist nicht nötig, ein paar Selbstreflektionen reichen, besonders wenn sie zu ungewohnten Erkenntnissen führen. Gegen epische Breite hilft: Nicht weiterlesen, was allerdings der Reflektion schadet.
Am Ende vom Geld ist immer zuviel Monat übrig! Und wenn es nicht so ist sollte ich mein Leben ändern.
Wirklich? Das hab ich noch nie geschafft.
Man kann nen Euro nur einmal ausgeben und Schulden machen ist Diebstahl an der eigenen Zukunft.
Gruß, Christian
Re: alte Tankstellen-Fotos
Verfasst: 21.06.2011, 09:33
von maruski
Hi Leute - was ärgert ihr euch schon wieder über diese Texte?
Wer ließt ist doch selber schuld und wer nicht ließt, hat doch auch recht.
Ich motze doch heute auch nicht über die BILD, weil ich mir die einfach nicht kaufe uns lese.
@Arthur
ich lehne das "rosa Bad" der Römer auch persönlich ab - was aber nicht bedeutet, das ich einem Menschen der mir vernünftig (Verstand/Kultur/Gefühl) erklärt, das er nicht mehr leben will, diese Freiheit über sein Leben zuu entscheiden absprechen würde (in meinem alten Job habe ich viele Menschen bis zum Tode miterlebt und einige auch begleitet).
Wie komme ich denn dazu mich um die vernünftige (nicht Affekt) Entscheidungen anderer zu kümmern, wenn sie mich nichts angehen?
Naturwissenschaft?
Da bist du aber auch nur im Alltag auf der sicheren Seite, wenn du nicht nachdenkst über die Fundamente (eine Praxis, die z.B. auch die Religionen am Start hält).
Sobald man anfängt die Natur zu erklären, gelangt man unweigerlich an die Grenzen der Erklärbarkeit und damit formallogisch auch an die Grenzen der Wahrheit.
Der Gödelsche Unvollständigkeitssatz ist so ein Ding.
Der Satz beweist die Unmöglichkeit die Widerspruchsfreiheit der Mathematik zu beweisen.
Ebenso die Heisenbergsche Unschärferelation.
Auch sind die mathematischen Modelle von starker und schwacher Wechselwirkung, Gravitation und Elektromagnetismus nicht geeignet die Welt zu erklären, ohne sich fundamental zu widersprechen.
Habe ich also mehrere Erklärungen der Welt, die alle offensichtlich stimmen, die sich aber unglücklicherweise gegenseitig ausschließen, befinde ich mich an dem Punkt, an dem ich gelinde gesagt Zweifel haben darf und annehmen muss, das von diesen Formeln zumindest einige falsch sind - auch wenn sie alle nachprüfbar die Realität gut erklären.
Für mich ist Naturwissenschaft, als Erklärung der Welt, eine Form von Aberglaube und in direkter Linie zu sehen mit den Naturerklärungen seit allen Zeiten, die sich später alle als Aberglauben erwiesen haben.
So wird das auch mit allen Naturwissenschaften heute kommen. Sie sind schlichtweg falsch - auch wenn sie aktuell sehr hilfreich sind.
Das waren die "wissenschaftlichen" Donnertheorien der alten Germanen auch.
Zu Statistiken (und deren fieser Verwendung) braucht man mir nichts zu sagen und Gefühle sind relativ.
Ich hab in den späten 80ern für eine Versicherung hochschwierige und oft gefährliche Transporte gemacht und dafür ein Irrsinnsgeld verdient ( fast 6000 DM Netto im Monat als 25 Jähriger).
Damals hatte ich einen MK1 2.6 Granada Chia mit Komplettausstattung und kann mich noch daran erinnern, das ich irgendwann für einen Hunderter (den Blauen mit dem Schiff hinten drauf) den Tank nicht mehr voll bekommen habe - was für ca. 4-500km reichte.
Das war mir damals aber egal - weil ich es satt hatte zu der Zeit - also gefühlt war Sprit für mich spottbillig.
Heute bekomme ich meinen Passat für 50€ auch fast voll und kann damit 4-500km fahren, habe aber zwei Kinder und ne Frau auf dem Zettel und 50€ sind daher gefühlt sehr viel Geld, da meine Arbeit auch deutlich weniger abwirft.
Ich riskiere aber nicht mehr mein Leben für den Zaster und habe auch noch 1A Absicherungen, regelmäßige Arbeitszeit und sicher Wochenende.
Das mit der Statistik ist 100%ig so wie du das mit den Herdplatten und dem Eiswasser beschreibst - gesellschaftlich und individuell.
Dazu kommt noch der Rückschluss zu meinem ersten Text, das es einen Unterschied macht ob man tanken will - als Luxus, oder tanken muss - als Alltagsnotwendigkeit.
Im zweiten Fall bemerkt man den "erzwungenen" Kauf unangenehmer und projektiert das auf den Preis - da man sonst ja erkennen müsste, das man zu etwas gezwungen wird und sich daher selber fragen müsste, ob man einen Fehler mit seinem Lebenswandel macht.
Die gefühlte "Wut" auf den Preis verhindert das Erkennen der Zwangslebenssituation, in der wir stecken, indem wir so elementar auf Mobilität angewiesen sind.
Und genau das nutzt den Oligopolen.
Die Multis freuen sich über jede Preiswutwelle und heizen sie desshalb an, weil es uns daran hindert uns Gedanken über unseren Lebenswandel (den mit Mobilität als Notwendigkeit) zu machen.
Ich bin 12 Jahre jeden Tag 30km zur Arbeit gefahren - wie selbstverständlich und hab den Spritpreis sehr genau beäugt (obwohl das Unsinn war durch die Kilometerpauschale bei der Lohnsteuer alleine schon).
Jetzt wo ich mit dem Fahrrad 5 Minuten zur Diensstelle habe, merke ich erst wir kirre das ist, jeden Tag Lebenszeit zu vergeuden für den Weg zur Maloche.
Und klar könnten die meisten Menschen auch wieder in der Nähe ihrer Berufsorte leben - warum denn nicht?
Und die monetären Probleme von z.B. HH, HB und Berlin wären dann auch ruck zuck vorbei
Und wenn man realisieren würde, das dieser unsinnige Lebenswandel (Mobilität als Notwendigkeit) über sehr billiges Benzin/Energie quasi aufgedrückt ist und uns total abhängig gemacht hat, könnte man die Frage beantworten "Wer hat einen Nutzen davon?" das wir nicht bemerken, wie gut uns das geht.
Könnte das sein, das wir uns dann als Arbeitnehmer entschleunigen (wie in den 70ern mit der 35 Stundenwoche) wollten?
Dieser Trend war z.B. mit dem Ölschock in den 70ern (!) sofort vorbei.
Solange wir aber glauben und fühlen, das alles so teuer ist und wir immer schneller und schneller rennen müssen, nur um nicht unterzugehen - solange kommt keiner auf die Idee, das es eigentlich schon reichen würde und wir nun einen "Payoff" wollen.
Wenn du Cicero gelesen hast und die Argumente der Stoiker und Epikureer, wirst du doch bestimmt nicht sagen wollen, das die Jungs damals nicht ähnliche Sorgen hatten wie wir heute.
"Times they are NOT changin`"
Ich stimme mit deren Antworten auch nicht 1:1 überein und lehne den Suizid aus logischen Gründen für mich total ab, da ich eine andere Logik habe als z.B. Seneca oder Marc Aurel.
Aber das ist dann doch was anderes und ich freue mich ja, das in dem Forum auch mal so ein Flash in die People-Heads möglich ist und nicht nur immer in die Shovel- oder Pan-Heads ;-))
Es ist für mich immer sinnvoller mit echten Menschen über etwas zu reden, um was zu lernen, als sich, wie Holzlenker das fordert, mit Philosophen auseinanderzusetzen.
Von denen hat kaum einer echte Lebenserfahrung aus der Realität und kann nach Jahrzehnten Professionalisierung auf eine Theorie auch nicht mehr von dieser lassen, egal ob sie Bullshit oder nur Unsinn ist.
Und wenn man die Grundprobleme der Naturwissenschaft ignoriert, kann man mit ihr im Alltag ja auch wunderbar klar kommen.
Nur wie schon Wilhelm Busch sagte:
-----
Zwei mal zwei gleich vier ist Wahrheit.
Schade, daß sie leicht und leer ist,
Denn ich wollte lieber Klarheit
Über das, was voll und schwer ist.
Emsig sucht ich aufzufinden,
Was im tiefsten Grunde wurzelt,
Lief umher nach allen Winden
Und bin oft dabei gepurzelt.
Endlich baut ich eine Hütte.
Still nun zwischen ihren Wänden
Sitz ich in der Welten Mitte,
Unbekümmert um die Enden.
----
Und das ist das was wir machen - wir bauen uns unsere eigene kleine Hütte des Wissens und Weltverstehens, in der wir dann unbekümmert klar kommen.
Und das diese "Hütten" sich unterscheiden, macht doch den Reichtum der Menschheit aus.
Und diesen Reichtum sieht man doch erst, wenn man ihn zeigt und den der Anderen gezeigt bekommt.
In diesem Sinne Arthur und alle hier im Forum, bis zum Samstag auf ein Bier.
Gruß. Maruski
Re: alte Tankstellen-Fotos
Verfasst: 21.06.2011, 17:03
von holzlenker
Servus,
mir entgeht immer wieder der Bezug zu einem "Szene Forum"- auf einer "Shovelhead-Seite"...
Das Thema waren Tankstellenfotos's, da waren ein paar sehr schöne, nostalgische (stimmt der Begriff in diesem Zusammenhang?) Bilder dabei, hat mich interessiert.
Sollte nun ein Anderer auch was Interessantes gefunden haben entgeht es mir ja, weil dieser Thread philosophisch zugelabert wurde und ich ja nicht lesen soll.
Wie wäre mir zu helfen, gibt es aus soziologischer Sicht einen Tip...ich weis! das es nicht nur mir so geht...
Event. könnt Ihr auch mal an Gerry denken, der ist hier rechtlich voll haftbar für alles! Geschriebene und hat auch schon paarmal angemahnt beim Thema zu bleiben...er muß ja auch das ganze Gesodere lesen um zu wissen ob gegen irgendwelche Gesetze verstoßen wird, ich glaube nicht immer entspricht das seinem persönlichem Wissendurst.
Vielleicht kann jeder auf der Anfahrt zur PEP mal darüber sinieren
Ciao Lutz
Re: alte Tankstellen-Fotos
Verfasst: 21.06.2011, 17:16
von SuperGauzy
Wo ist der "Gefällt mir"-Button, den es bei Fakebook für solche Kommentare gibt?

Re: alte Tankstellen-Fotos
Verfasst: 21.06.2011, 20:01
von Gerry
Gefällt mir.
Re: alte Tankstellen-Fotos
Verfasst: 21.06.2011, 20:28
von Jaggomo
Nach dem Ich jetzt alles gelesen
und weniger als die Hälfte verstanden habe muß ich
sagen "TOLLE BILDER"
Gruß Martin

Re: alte Tankstellen-Fotos
Verfasst: 22.06.2011, 10:12
von Panhead-Peter
Gefällt mir suuuuper!!!!!!!!!!!!!
Re: alte Tankstellen-Fotos
Verfasst: 22.06.2011, 11:00
von KayTee
Hab' da auch noch eines:

Dort habe ich im zarten Alter von KannGeradeGehen den Schraubendreher für mich entdeckt
Der 17M Turnier hieß Familien-intern nur "der Panzer".
Erst frei, dann als FRISIA/GULF/FANAL Tankstelle. Ende der 70er wurden die Zapfsäulen demontiert, gegen die Konzernzapfen anzustinken ging einfach nicht mehr, und man hat sich auf die Werkstatt konzentriert. Letztes Jahr feierte man 60jähriges Bestehen in 2.Generation. Wie es aussieht wird das leider auch die letzte sein, der einzig mögliche Aspirant ist lieber zum "MC grün-weiß/blau-silber" gegangen
Die unscheinbare Werkstatt hat über die Jahren illustre Gäste gesehen, beispielsweise einen Ferrari 275 GTB/4 "long nose", ein 365 GTB/4 Coupé, und anno 1975 (!) einen W100 Pullman (ich erinnere mich sogar! GEIL

Spanienfahrt mit zwei Familien). Dazu gesellten sich Horden unfassbar gammeliger Auslieferungsfahrzeuge (meist Hanomag) einer inzwischen zu Recht verstorbenen Brotfabrik ...
Ach so, Alteisenbezug: unter anhaltendem Kopfschütteln hat die Werkstatt natürlich auch meine 79er Sporty und die starre Shovel gesehen.
Man versteht mich einfach nicht, *schnüff!*
Gruß,
KayTee
Re: alte Tankstellen-Fotos
Verfasst: 22.06.2011, 11:28
von Landmark
Moin,
@KayTee: Schönes Bild! Meine ersten Kinderheitserinnerungen ans Auto sind auch durch Ford geprägt.
Roter 17m (Badewanne) bis die Beifahrerseite heftigen Kontakt mit einem Mercedes-Rundhauber Lkw aufnahm. Dann gabs einen 20m (P7) in Hähnchenbraun-Metallic.
@all: Hab hier noch ein Video über die Geschichte von ARAL (vormals B.V. Benzolverband) nette klassische Sequenzen und dazu noch recht lehrreich.
http://www.aral.de/aral/sectiongenerica ... ntId=51152
Gruß!
Landmark
Re: alte Tankstellen-Fotos
Verfasst: 22.06.2011, 20:46
von maruski
Mal ein Turn zur unkommentierten Nostalgie an Tanken.
Wer kann sich noch an die DIA-Serien erinnern, die es an den Tanken für "volltanken" damals gab?
Und bei der Konkurenz so Münzen zum sammeln.
Welche Marken waren das?
Das sind bei mir echt nur noch so ganz graue Erinnerungen.
Gab auch so Bilder in DIN A4 mit Autos drauf, die einem das Kinderzimmer verschönert haben.
Aber die DIA waren der Hammer - LeMans Bilder vom Feinsten und vor allem vom GT40.
Mein alter Herr fuhr auch nur Ford - alles (privat und Dienstwagen) vom 12m über 23m, Consul Kombi und dann nur noch Granadas V6er bis der Scorpio rauskamm und er nach der Probefahrt (persönliche Einladung) die Marke für immer wechselte.
Wer erinnert diese DIA noch? --> ich fang da auch keine große Diskussion drum an, versprochen ;-))!
Gruß. Maruski