@Shovel-TOM
...über ein Buch nachgedacht?
Was für ein Thema denn?
Unterhaltung ist nicht mein Ding, obwohl ich Douglas Adams sehr bewundere - dazu muss man aber ein Genie sein.
Sachthema?
Ich habe noch nie die Zeit gehabt mich in meinem Fachgebiet umfassend einzuarbeiten, da das Leben schon Zet genug verbraucht und ich dem Leben Priorität gebe.
Und Philosophie zu irgendwas - z.B. Shovelhead-Liebhaberei?
Könte ja nur Supersubjektiv werden - wie der Gonzo-Journalismus oder Tom Wolfe. Dazu fehlt mir aber der Mut und die Zeit und wohl auch das Können.
Dazu gibt es von Platon "Phaidros" einen schönen Textausschnitt am Ende (der Text im ganzen ist heavy), der vielleicht gut erklärt, warum ich hier im Forum gerne auchs ehr ausführlich in einem "Hin und Her" rede, aber eben keine starren "Reden" aufschreiben möchte.
Der geschriebene Dialog hier ist etwas anderes als ein Buch.
Kannst ja mal lesen was schon vor über 2000 Jahren dazu bekannt war (und leider dann vergessen wurde - wie das Schriftum der Menschheit zeigt) und vielleicht dann verstehen, warum ich deinen Satz mit dem Buch, gar nicht böse verstehen kann.
"Sokrates: Wer also glaubt, eine Kunst in Buchstaben zu hinterlassen, und wieder, wer sie annimmt, als ob aus Buchstaben etwas Deutliches und Zuverlässiges entstehen werde, der möchte wohl großer Einfalt voll sein und in der Tat den Wahrspruch des Ammon nicht kennen, indem er glaubt, geschriebene Reden seien etwas mehr als eine Gedächtnishilfe für den, der das schon weiß, wovon das Geschriebene handelt.
Phaidros: Sehr richtig!
Sokrates: Dieses Mißliche nämlich, o Phaidros, hat doch die Schrift, und sie ist darin der Malerei gleich. Denn die Erzeugnisse auch dieser stehen wie lebendig da; wenn du sie aber etwas fragst, schweigen sie sehr vornehm. Geradeso auch die (aufgeschriebenen; eingef. Maruski) Reden: du könntest meinen, sie sprechen, als verständen sie etwas: wenn du aber in der Absicht, dich zu belehren, nach etwas von dem Gesprochenen fragst, zeigen sie immer nur eines und dasselbe an. Und wenn sie einmal geschrieben ist, so treibt sich jede Rede aller Orten umher gleicherweise bei den Verständigen wie nicht minder bei denen, für die sie gar nicht paßt, und weiß nicht, bei wem sie eigentlich reden und nicht reden soll; vernachlässigt aber und ungerecht geschmäht, hat sie immer ihren Vater als Helfer nötig; denn selbst vermag sie weder sich zu wehren noch sich zu helfen."
http://www.zeno.org/Philosophie/M/Platon/Phaidros
Also ich sehe das genau so wie Platon den Sokrates sagen läßt und somit wäre ein Buch über meine Ideen (von denen ich ja annehmen müsste, das sie (m)eine Wahrheit wiederspiegeln - da ich sie ja sonst nicht aufschreiben würde, sondern weiterhin diskutieren müsste) zu diesem oder jenem etwas, dass ich mir so noch nicht antuen will.
Hier in einem Dialog über etwas live und in Farbe zu reden, ist dagegen sehr viel schöner, da ich dabei auch permanent lernen kann und mich immer freue, wenn zum Thema "Shovelhead", neben den technischen Details, die ebenso immer wieder verwundern, auch philosophische Aspekte des "mehr als nur ein Motorrad" kommen und kontrovers diskutiert werden.
Dieses Forum ist so zahlreich mit guten Leuten vollgestoppft, das es der antiken Idee eines echten Forums für Meinungen und Wissen mehr als gerecht wird.
Leider kommt oft durch die hier etablierte "Höflichkeit" kein echter Streit auf "Männerebene" zustande und auch im Technischen verabschieden sich Fachleute leider zu schnell, aus purer Bequemlichkeit, da echter (Wider)Streit zu einer Meinung eben unbequem sein kann.
Natürlich geht das "sich eine Meinung machen" für einen selber nicht ohne Reibung und Anstrengung ab, aber das ist bei allen Dingen im Leben so.
Wie du ja bei deinem Rücken und Mopped merkst - Nothin´s easy!
Aber wer es sich immer nur bequem machen will, verpasst m.M. nach sicherlich zuviel im Leben.
Dir wie gesagt alles Gute zu deinem Rücken - ich lebe übrigens seit über 20 Jahren mit einem angeknaksten Atlaswirbel (Motorradunfall), der schief zusammengewachsen ist (und nicht operierbar ohne high-risk) und nun im "Alter" (Mitte 40), bei offensichtlich schrumpfenden Bandscheiben, die Nerven in der Wirbelsäule ab und zu quetscht, was Lähmungen (besonders beim weichen Liegen) und irre Kopfschmerzen verursacht.
Nach intensivem Harleyfahren (breiter Lenker, voll im Wind) stärkt sich aber offensichtlich meine Rückenmuskulatur (vielleicht auch dank der Massagevibrationen) so, das diese Ausfälle seltener werden.
Ich rede mir also ein, das die Kilometer im Wind medizinisch und psychologisch notwendige Therapie sind und würde aus diesen (konstruierten?, mein Doktor grinst immer so komisch!) medizinisch-pschologischen Gründen (neben den philosophisch grundsätzlichen Gründen) niemals meinen Shovel weggeben.
Gruß vom Wiesenrand. Maruski