Re: Öl aus der Entlüftung
Verfasst: 24.03.2016, 09:12
Sehe ich komplett anders, eine Kugel auf einer Bohrung ist geometrisch schon sehr gut, und es ist auch nicht notwendig, dass diese Konstruktion absolut dicht ist, es reicht, wenn das Wet-sumping entsprechend verlangsamt wird.maruski hat geschrieben:Das alleine ist schon ein Konstruktionsfehler par exelance, da so ein unregelmäßiger Dichtring (der Ring um die Kugel, der gegen die Dichtfläche drückt) erzeugt wird.
Wie gesagt, lies Dich mal in die Engländerforen ein, z.B. hier: Schwattes Ami-Forum.Eine manuelle Unterbrechung des Ölzuflusses mit Zündcut ist mit Sicherheit das geringere Risiko, im Vergleich zu einem Start mit unbemerktem Oilspill und dann die erste Kurve mit eingesautem Hinterrad.
Herzlichen Glückwunsch!
ADVs (die Abkürzung für den gängigen Begriff Anti-Drain-Valve) sind da ein ewig wiederkehrendes Thema.
Immer wieder kommt irgendwer, der den Stein der Weisen gefunden zu haben meint. Auf die Idee mit dem Zündunterbrecher sind schon viele gekommen. Tja, mindestens einer hatte dann z.B. Probleme mit der Zündung, die an einem fehlerhaften Schalter lagen. Also Schalter überbrückt - und bloß nicht den Ölhahn vergessen. Dreimal darfste raten.... Oder der Kollege, der sich gewundert hat, wieso der Hebel so leichtgängig war plötzlich. Tja, da war leider im Ventil die Kugel abgescheert, das hat der Motor um ein paar Minuten überlebt.
Ich kenne inzwischen mindestens zehn, zwölf Leute, die wegen genau solcher Spielereien ihren Motor gehimmelt haben. Mit einfachen Ölhähnen und Reminder-Stickern auf dem Tacho, mit "Remove before flight"-Anhängern (die man dann eben auch nicht vergessen sollte), mit Rückschlagventilen (genau die Kugel-Bauart, die Du oben verreißt, nur leider nicht auf der Druckseite, also mit maximal 1bar Druckgefälle - was für ein Irrsinn) und eben auch mit Zündunterbrechern. Jede, wirklich jede Idee hat Murphy irgendwann doch mal überlistet. Der Teufel ist ein Eichhörnchen.
Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich.Klar ist das nicht modern oder high-technisch, aber beim Benzinhahn wird die gleiche Lösung (manuelles Absperren) seit ewigen Zeiten praktiziert, ...
Gut, Du hast insofern recht, als dass bei einem geschlossenen Hahn in beiden Fällen nach kurzer Zeit der Motor ausgeht. Beim Benzinhahn ist das Beheben des Problems dann allerdings wohl geringfügig undramatischer.
Was soll denn da versagen, wenn nicht irgendwas habhaft NIO ist? Rückschlagventile in genau dieser Bauart sind absoluter Standard - und wenn über sie ein vernünftiges Druckgefälle herrscht, sind die Dinger auch sicher. Die Pumpe fördert einfach nur einen Volumenstrom, und der Druck stellt sich durch den Widerstand ein, gegen den sie arbeitet. Die Kugel müsste schon blockiert werden, um den Volumenstrom zu begrenzen. Wie soll das passieren, ohne dass was massiv flasch gelaufen ist?Das Ventil in der Ölpumpe neigt auch zum fatalen Fail - was ein Fakt ist, egal ob man da mangelnde Wartung oder sonstige Unfähigkeiten mirakelt.
Ja, genau - und bei anderen nicht, das sollte Dir doch zu denken geben. HD hat damals eine technisch saubere Lösung vorgesehen - ein druckbeaufschlagtes Rückschlagventil - und wenn Wet-sumping die Ursache des Problems ist, dann bring dieses Ventil in Ordnung und pfusch nicht im Ölsystem rum. Zwischen dem Öltank und der Ansaugseite sollte absolut kein Hindernis sein.Fakt ist das seit ewigen Zeiten der Motor Öl rauspisst, bei einigen Compadres zumindest.
Ich finde es unfassbar unklug, in der Zuleitung auch noch eine Fehlerquelle einzuarbeiten, das ist schlicht Pfusch am Bau.Und da, bei dem Problem, auf die jahrhundertlang bewährte Methode des manuellen Absperrens zurückzugreifen finde ich nicht unklug.
Mach wie Du meinst, aber heul nachher nicht rum, wenn Dir der Mist um die Ohren fliegt und Dein Motor verreckt. Du wärst bei weitem nicht der erste, der meint, schlauer als Murphy zu sein.
Tim