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Re: Öl aus der Entlüftung

Verfasst: 24.03.2016, 09:12
von Tintin
maruski hat geschrieben:Das alleine ist schon ein Konstruktionsfehler par exelance, da so ein unregelmäßiger Dichtring (der Ring um die Kugel, der gegen die Dichtfläche drückt) erzeugt wird.
Sehe ich komplett anders, eine Kugel auf einer Bohrung ist geometrisch schon sehr gut, und es ist auch nicht notwendig, dass diese Konstruktion absolut dicht ist, es reicht, wenn das Wet-sumping entsprechend verlangsamt wird.
Eine manuelle Unterbrechung des Ölzuflusses mit Zündcut ist mit Sicherheit das geringere Risiko, im Vergleich zu einem Start mit unbemerktem Oilspill und dann die erste Kurve mit eingesautem Hinterrad.
Herzlichen Glückwunsch!
Wie gesagt, lies Dich mal in die Engländerforen ein, z.B. hier: Schwattes Ami-Forum.

ADVs (die Abkürzung für den gängigen Begriff Anti-Drain-Valve) sind da ein ewig wiederkehrendes Thema.

Immer wieder kommt irgendwer, der den Stein der Weisen gefunden zu haben meint. Auf die Idee mit dem Zündunterbrecher sind schon viele gekommen. Tja, mindestens einer hatte dann z.B. Probleme mit der Zündung, die an einem fehlerhaften Schalter lagen. Also Schalter überbrückt - und bloß nicht den Ölhahn vergessen. Dreimal darfste raten.... Oder der Kollege, der sich gewundert hat, wieso der Hebel so leichtgängig war plötzlich. Tja, da war leider im Ventil die Kugel abgescheert, das hat der Motor um ein paar Minuten überlebt.

Ich kenne inzwischen mindestens zehn, zwölf Leute, die wegen genau solcher Spielereien ihren Motor gehimmelt haben. Mit einfachen Ölhähnen und Reminder-Stickern auf dem Tacho, mit "Remove before flight"-Anhängern (die man dann eben auch nicht vergessen sollte), mit Rückschlagventilen (genau die Kugel-Bauart, die Du oben verreißt, nur leider nicht auf der Druckseite, also mit maximal 1bar Druckgefälle - was für ein Irrsinn) und eben auch mit Zündunterbrechern. Jede, wirklich jede Idee hat Murphy irgendwann doch mal überlistet. Der Teufel ist ein Eichhörnchen.
Klar ist das nicht modern oder high-technisch, aber beim Benzinhahn wird die gleiche Lösung (manuelles Absperren) seit ewigen Zeiten praktiziert, ...
Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich. ;)

Gut, Du hast insofern recht, als dass bei einem geschlossenen Hahn in beiden Fällen nach kurzer Zeit der Motor ausgeht. Beim Benzinhahn ist das Beheben des Problems dann allerdings wohl geringfügig undramatischer.
Das Ventil in der Ölpumpe neigt auch zum fatalen Fail - was ein Fakt ist, egal ob man da mangelnde Wartung oder sonstige Unfähigkeiten mirakelt.
Was soll denn da versagen, wenn nicht irgendwas habhaft NIO ist? Rückschlagventile in genau dieser Bauart sind absoluter Standard - und wenn über sie ein vernünftiges Druckgefälle herrscht, sind die Dinger auch sicher. Die Pumpe fördert einfach nur einen Volumenstrom, und der Druck stellt sich durch den Widerstand ein, gegen den sie arbeitet. Die Kugel müsste schon blockiert werden, um den Volumenstrom zu begrenzen. Wie soll das passieren, ohne dass was massiv flasch gelaufen ist?
Fakt ist das seit ewigen Zeiten der Motor Öl rauspisst, bei einigen Compadres zumindest.
Ja, genau - und bei anderen nicht, das sollte Dir doch zu denken geben. HD hat damals eine technisch saubere Lösung vorgesehen - ein druckbeaufschlagtes Rückschlagventil - und wenn Wet-sumping die Ursache des Problems ist, dann bring dieses Ventil in Ordnung und pfusch nicht im Ölsystem rum. Zwischen dem Öltank und der Ansaugseite sollte absolut kein Hindernis sein.
Und da, bei dem Problem, auf die jahrhundertlang bewährte Methode des manuellen Absperrens zurückzugreifen finde ich nicht unklug.
Ich finde es unfassbar unklug, in der Zuleitung auch noch eine Fehlerquelle einzuarbeiten, das ist schlicht Pfusch am Bau.

Mach wie Du meinst, aber heul nachher nicht rum, wenn Dir der Mist um die Ohren fliegt und Dein Motor verreckt. Du wärst bei weitem nicht der erste, der meint, schlauer als Murphy zu sein.



Tim

Re: Öl aus der Entlüftung

Verfasst: 24.03.2016, 11:05
von maruski
@tintin,
Du machst mir ja Mut ;-)))
An genau diesem Punkt lande ich imemr wieder beid em Problem.
Machste nix, machste auch nix falsch. Das ist erstaml bei allen Dingen eine gute Maxime des Handelns.
In der Moralethik eine Position auf die man sich bei verantwortungsfragen sehr oft gut zurückziehen kann.
Nur leider ist da der menschliche Drang und seine Hybris seine Umwelt mit deren zwangsläufigen Problematiken zu erfassen und zu verbessern (zumindest vermeindlich zu verbessern).
Philosophisch hast du also völlig Recht mit seiner Argumentation und falls ich das Risiko eingeh und den aktuellen Zustand, der zwar unbefriedigend ist, aber solide lebbar, verändere und danach einen nicht mehr lebbaren Zustand (Motorschaden) erziehle, bin ich gearscht.
"No Risk = No Fun!" ist aber andererseits auch eine Philosophie, die uns Menschen bis in den Weltraum und auf den Mond gebracht hat.

Hier jetzt zu entscheiden welche Maxime für dieses Problem die bessere ist, ist ein Dilema, das ich so nicht auflösen kann. Deine Argumente sind konservativ richtig, meine Überlegungen progressiv auch.
Auf Erfahrungswerte zurückgreifen kann man schlecht, da du so wie ich immer nur Erfahrungswerte präsentieren von Leuten bei denen was schief lief.
Funktionierende HD Ventile oder auch funktionierende ADVs kommen ja als Argument nicht in Frage, da man in solchen denkzusammenhängen immer Murphys Law im Kopf hat, wie du treffend erwähnst.

Ich werde da mal weiter meditieren und hab jetzt noch ne Richtung gefunden in der ich noch gar nicht gedacht habe.
Das HD Ventil als schwachpunkt ist ja schon "Aktenkundig", da einige Hersteller da schon Verbesserungen auf dem Markt haben (einstellbare Feder).
Gibt es vielleicht Ideen zu der Kugel? Müsste die nicht besser schließen, wenn sie aus einem anderen, moderneren Material (ölfester Kunststoff) wäre?
Oder wenn sie so mit der Feder verbunden würde, das sie geführt immer gleich auf den Sitz drückt?

Die MoCo hat das Problem Wetsumping damals sicherlich nicht konstruktiv weiterverfolgt, da kaum Kunden vom Kauf abgeschreckt wurden und das Problem ja bei Neumaschienen eher selten ist.

Ich bin halt bei dem Shovel eher nicht konservativ, was die Technik angeht, da zuviele Probleme letztendlich durch schlichte kleine Verbesserungen leicht aus der Welt zu schaffen sind.
Siehe Ausrücklager der Kupplung oder die Kupplung ansich.
Auch bei der Zündung sind Probleme freiwillige Hobbys in meinen Augen.
Warum also nicht beim Wetsumping in die Richtung forschen?

Gruß vom Wiesenrand
Maruski

Re: Öl aus der Entlüftung

Verfasst: 24.03.2016, 12:14
von Tintin
maruski hat geschrieben:@tintin,
Du machst mir ja Mut ;-)))
Ich bin halt allergisch gegen die Dinger, aus gutem Grund. ;)
Machste nix, machste auch nix falsch.
Ich sag nicht, dass Du nichts machen sollst. Ich sag, mach was und bring das existierende Rückschlagventil zum Arbeiten.
Hier jetzt zu entscheiden welche Maxime für dieses Problem die bessere ist, ist ein Dilema, das ich so nicht auflösen kann. Deine Argumente sind konservativ richtig, meine Überlegungen progressiv auch.
Oha, Zen oder die Kunst ein Motorrad zu warten. Deine Überlegungen sind nur leider nicht sonderlich progressiv, zumindest bis jetzt nicht, weil andernorts schon ratzekahl abgefrühstückt. ;)
Auf Erfahrungswerte zurückgreifen kann man schlecht, da du so wie ich immer nur Erfahrungswerte präsentieren von Leuten bei denen was schief lief.
Nö, Du kannst auf sehr wohl Erfahrungswerte zurückgreifen von Leuten - wie mir z.B., meine Shovel hält ihr Öl (und meine Norton auch, ohne irgendein ADV) - bei denen die okinaale Konstruktion funktioniert. Das sagt nämlich, dass es möglich ist. Bei den saugseitigen ADVs ist es umgekehrt, da sagen Dir die relativ häufigen Fälle, in denen es schiefging, dass auch das möglich ist.

Wenn das Okinaalventil Öl durchlässt, drückt es Öl aus der Entlüftung. Wenn die saugseitigen Krücken versagen, ist der Motor hin. Und übrigens gab es da auch diverse Fälle, die mit Öl auf dem Hinterrad endeten. Es gab mal ein Ventil auf dem Markt, bei dem das Gehäuse nicht hielt, nicht lustig. Und beim allen Konstruktionen, die in den Schlauch eingeschleift werden, hat man zwei Verbindungsstellen, die bei einem durchgehenden Schlauch nicht vorhanden sind. Schonmal was von FMEA gehört? ;)
Funktionierende HD Ventile oder auch funktionierende ADVs kommen ja als Argument nicht in Frage, da man in solchen denkzusammenhängen immer Murphys Law im Kopf hat, wie du treffend erwähnst.
Funktionierende HD-Ventile kommen sehr wohl als Argument in Frage. Das ist eine tausendfach gebaute Lösung, die im Neuzustand offensichtlich sehr gut funktioniert und das bei ziemlich vielen Motoren auch sehr lange tut. Alle Lösungen im Zulauf sind dagegen Bastellösungen mit einer mit Sicherheit wesentlich höheren Fehlerquote.
Gibt es vielleicht Ideen zu der Kugel? Müsste die nicht besser schließen, wenn sie aus einem anderen, moderneren Material (ölfester Kunststoff) wäre?
Wenn dann würde ich die Kugel so lassen wie sie ist und das Gegenstück verbessern.
Oder wenn sie so mit der Feder verbunden würde, das sie geführt immer gleich auf den Sitz drückt?
Ich kann Deine Angst vor der Kugel nicht so ganz nachvollziehen: Die Bohrung hat (Fertigungsungenauigkeiten mal außen vor) eine kreisförmige Kante, und dieser Durchmesser findet sich zwangsläufig auch auf der Kugel wieder, wenn deren Radius größer ist - und solange die Kugel durch die angrenzende Geometrie mit ihrem Mittelpunkt über diesem Kreis bleibt, hat sie zunächst mal das Bestreben, sich da "reinzusetzen", und zwar komplett. Nimm mal eine Murmel und leg sie in eine Bohrung senkrecht zur Fläche, das nennt man Zwangszentrierung. Den Zustand nimmt das Ding nur dann nicht ein, wenn es gestört wird. Das Okinaalventil kann gar nicht anders als funktionieren, wenn die Geometrie der Teile und die Feder korrekt sind. Und so, wie die Company das Teil konstruiert hat, wird es ja auch nicht umströmt, das Öl drückt die Kugel ja quasi seitlich aus dem Weg. IMHO alles richtig gemacht, und die Kugel ist nicht die schlechteste Lösung.

Norton hat sowas später auch eingebaut, da ist es ein kleiner Kolben, der den Pumpenauslass flächig verschließt, das Gegenstück ist eine Gummidichtung. Sowas als Nachrüstlösung bei der Okinaal-HD wird aus Platzgründen recht schwierig, würde ich vermuten, aber wenn Dich das Kugelventil so stört, würde ich eher etwas in der Richtung machen.

Und Nachrüstlösungen, bei denen die Feder des Rückschlagventils einstellbar ist, kenn ich gar nicht. Sicher, dass Du das nicht mit dem Öldruckventil verwexelst?
Die MoCo hat das Problem Wetsumping damals sicherlich nicht konstruktiv weiterverfolgt, da kaum Kunden vom Kauf abgeschreckt wurden und das Problem ja bei Neumaschienen eher selten ist.
Ja, weil das eine Sache von Abnutzung und Verschleiß ist.
Warum also nicht beim Wetsumping in die Richtung forschen?
Weil es auf der Saugseite nix zu forschen gibt... ;)

Ich arbeite in der Motorenkonstruktion, und alle Motoren, mit denen ich da zu tun haben, haben Trockensümpfe - und hätten massives Wet-sumping, weil die Ölkanäle da um einiges größer sind als die aus heutiger Sicht schwindelig kleinen Bohrungen unserer alten Schätzchen. Die meisten Motoren haben Rückschlagventile, rate mal, wieviele davon eins vor der Pumpe haben.

Ich würde da nicht mehr einen Gedanken dran verschwenden, sondern einfach nur die bestehende Konstruktion iO bringen - aber das sagte ich glaube ich ja schon... ;)



Tim

Re: Öl aus der Entlüftung

Verfasst: 24.03.2016, 13:01
von maruski
@tintin
...... na denn.
Technikus sticht Sozialfuzzi, 1:0 für dich ;-))))

Ich hab zur Zeit ja das Problem auch gar nicht, wie ich weiter oben schon geschrieben hatte.
Und den Kugelsitz reinige und zentriere ich eh alle Jahre wieder mit Hand und Bohrer (gegen die Schnittrichtung), damit es so bleibt.

Und nach langer Standzeit kommt eh routiniert die Schüssel drunter, da selbst bei optimalem Zustand (vier Wochen Stehen ohne Ölalarm) da was rauskommt, wenn der Bock richtig lange stand.
Und das mit in Kompressionsstellung abstellen werde ich mal evaluieren (auch wenn mir das nicht so richtig einleuchtet).

Und falls ich mal wieder was von dem Problem lese oder es selber erlebe, denke ich an deine Worte und mir halt noch was dazu ;-).

Und es sind ja letztendlich auch gar nicht meine Probleme, sondern die der Umwelt.
Und da nehme ich nun halt deine Argumente als Entlastung meines Gewissens.
Ich halte die Technik i.O. und wenn da was failt ist die MoCo schuld, mit ihrer "Optimallösung".
Shit happens!

Und ja, ich hab da die Druckfeder (auch so eine "Optimallösung" der MoCo) mit der Ventilveder verwechselt.

Gruß vom Wiesenrand.
Maruski

Re: Öl aus der Entlüftung

Verfasst: 24.03.2016, 13:50
von Don Rocket
Tintin hat geschrieben:
maruski hat geschrieben:... Bei meiner Norton hat es einen Riesenunterschied gemacht, ob ich die Kiste nach der Fahrt in Kompression gekickt habe oder nicht. Vermutlich v.a., weil der Breather da geschlossen ist und die Ölbohrungen in der Kurbelwelle ihren höchsten Punkt haben (Druckgefälle zum Tank etc.). Dasselbe dürfte auch bei einer HD gelten, bei der das NRV nicht tut, was es soll.

Hallo Tim,

ich kann deinen Ausführungen alle absolut nachvollziehen, aber das mit dem in Kompression kicken geht bei einem Einzylindern oder Gleichläufern à la Norton oder Triumph, aber wie soll ich denn das bei der Harley mit dem V2 machen; da kann ja konstruktionsbedingt immer nur ein Zylinder im Kompressions-OT stehen.

Mein Problem ist, dass ich mit dem Ofen leider nur sehr selten fahren werde können, und da habe ich absolut keinen Bock nach langer Standzeit jedes Mal das Öl aus dem KW abzulassen.

Mal sehen, wie es wird, der Motor ist frisch gemacht und ich vertraue erstmal darauf, dass das Verntil dicht ist.
Wenn mir das aber zu sehr auf den Sack geht, kommt da ein Absperrhahn rein. Fuck you, Murph!

Gruß
Dieter

Re: Öl aus der Entlüftung

Verfasst: 24.03.2016, 14:33
von Tintin
Don Rocket hat geschrieben:.... aber das mit dem in Kompression kicken geht bei einem Einzylindern oder Gleichläufern à la Norton oder Triumph, aber wie soll ich denn das bei der Harley mit dem V2 machen; da kann ja konstruktionsbedingt immer nur ein Zylinder im Kompressions-OT stehen.
Das sollte aber auch reichen. Wenn Du den ersten Zylinder in Kompression kickst, ist die Kurbelwelle zwar nicht am höchsten Punkt, aber trotzdem relativ weit oben und v.a. weißt Du, dass dann der Drehschieber geschlossen ist. Das ist bei HDs genau wie bei Einzylindern oder P-Twins. Es geht ja nur darum, den Höhenunterschied zwischen der Ölbohrung in der Kurbelwelle und dem Tank so gering wei möglich und den Widerstand, der sich durch den Breather ergibt, so hoch wie möglich zu bringen.

Bei meiner Atlas macht das den Unterschied aus, bei der Shovel hab ich kein Wet-sumping, insofern kann ich Dir nicht sagen, ob es einen Unterschied macht. Und nein, ich werde nicht spaßeshalber das NRV rausdrehen.... ;)
Wenn mir das aber zu sehr auf den Sack geht, kommt da ein Absperrhahn rein. Fuck you, Murph!
Darf ich Rex Kramer zu Dir sagen? :mrgreen:



Tim

Re: Öl aus der Entlüftung

Verfasst: 24.03.2016, 15:59
von Don Rocket
Tintin hat geschrieben:Darf ich Rex Kramer zu Dir sagen? :mrgreen:

Ja, darfst du, ich weiss ja, wem ich in den Hintern treten muss, wenn es schief läuft :?

Mir ist aber noch was eingefallen. Wenn das KW-Gehäuse vollläuft, sollte man nicht gleich in Aktionismus verfallen und am Kugelsitz rummachen. Vielmehr sollte man auch mal die Reinheit des in dem Ofen verwendeten Öls in Frage stellen.
Der Dichtsitz ist ja theoretisch eine unendlich schmale Linie, da braucht nur mal ein winziger Knüsel (wie man im Rheinland sagt) hängenbleiben und schon haben wir einen Ringspalt, durch den das Öl in das KW laufen kann.

Wer also dieses Problem trotz intaktem Dichsatz nicht behoben bekommt, sollte sich auch mal Gedanken um die Reinigung seines Öltanks machen.

Gruß
Dieter

Re: Öl aus der Entlüftung

Verfasst: 24.03.2016, 16:26
von Christian54
Hy,
mir ist auch noch an meiner 54´ Panölpumpe aufgefallen das Öl vom Öltank direkt an den Tappets und den Köpfen anliegt vor dem Rückschlag Ventil.
Die Köpfe sind ja ca. auf Öltanklevel aber wenn die Tappets verschlissen sind hilft auch die 1000te Reparatur des Kugelventils ;-) .

Gruß Chris

Re: Öl aus der Entlüftung

Verfasst: 24.03.2016, 18:16
von ron
hi, also ich habe mein Moped nun den 29sten Winter. Davon hat es mir nach der Winterpause insgesamt 3x ne relativ große Pfütze rausgehauen. Relativ deshalb, weil wenn man 1/4tel L Wasser verschüttet ist die Pfütze wesentlich größer.
Und wenn sie manchmal zickig ist, nicht anspringen mag, kanns sein, dass es ebenfalls was raushaut.
Genauso ein paar Tropfen am Standlauf, wenn sie richtig heiss ist.
Denke bis zu einem gewissen Maß ist das ziemlich normal, denn das habe ich bei Japsen Mopeds auch schon gesehen, sofern der Entlüfterschlauch nicht in den Lufi ging. - Ein Freund verlegte in jungen Jahren den Schlauch an seiner Z1000 extra unter dem Bürzel nach hinten, damit seine Nummerntafel immer schön verdreckt war...-

Was den Umweltgedanken betrifft, kann man ja den Schlauch in nen Auffangbehälter leiten, oder eben in den Lufi.
Obwohl, wie man nun weiß, die Umweltschäden nach einem Öltankerunfall wesentlich größer und nach 10 Jahren an den Küsten noch sichtbar sind, wenn die Helfer Bindemittel einsetzten.
Im Fall der Exxon Valdez, wo die Küste für Reinigungsaktionen unzugänglich war, hatte sich das betroffene Gebiet binnen 3, 4 Jahren vollständig erholt. Die Natur hats selbst geregelt und nicht nur Greenpeace sondern auch die Reinigungsspezialisten waren höchst erstaunt.
Erdöl ist ja auch ein Naturprodukt. Weiß ned, wieweit das raffinierte Motoröl noch natürlich abbaubar ist, und das ist kein Plädoyer für Umweltverschmutzung, aber wie man sieht ist das "Entsorgungsgeschäft" tlw. unnötig oder verschlimmert die Situation nur. Doch im Namen des Umweltschutzes bezahlen wir gerne...
Übrigens: die Wikinger hätten nie Grönland besiedelt und sich fast 500 Jahre dort gehalten, wenn es damals nicht rd. 2° mehr gehabt hätte....erst im Mittelalter wurde es wieder kälter. Nachweisbar am hohen CO2 Gehalt des Gletschereises. ...aber das ist ne andere Story....

Gruß

Re: Öl aus der Entlüftung

Verfasst: 24.03.2016, 18:40
von Pan-Sven
Moin, also nach meiner Einschätzung und Erfahrung ist das "Leck" auch die Ölpumpenantriebswelle, durch die das Öl ins Motorgehäuse läuft !
Gruß Sven

Re: Öl aus der Entlüftung

Verfasst: 24.03.2016, 19:54
von bobber
Was für ein Beitrag ...Theorie, Technik, Prinzip, Philosophie, Ethik, Umwelt und was weiss der Teufel noch???

Das Problem ist doch allseits bekannt, die Ursache auch und schlussendlich ist das hier ein Harley-Alteisenforum

Meines Wissens gibt es keine belegten Motorschäden bei einer alten Harley auf Grund eines vergessenen Ölabsperrhahn ....da die Treiber solcher Lösungen, (meistens) wissen, was sie tun, es immer noch eine Öldruckanzeige am Moped gibt und Murphy nicht einen vieleicht verwendeten Zündunterbrecher der zum Versagen führen könnte oder ein defekter Absperrhahn den Ölfluss verhindert ...... das sind Geschichten die das Leben NICHT geschrieben hat!!!

Ich rege mich auf jeden Fall auf, dass nach 3 Monaten Winterpause in der Schüssel unterm Moped 3 Liter bestes SAE 50 schwappen und beim Kicken resp. nach dem ersten Start dann nochmals 1/2 Liter aus dem Kurbelgehäuse ins freie resp. in die Schüssel die eh noch unter der Kiste steht raussaut.

Deshalb werde ich dieses Frühjahr, trotz all den Murphies die passieren könnten, einen Absperrhahn der die Zündung unterbricht, zwischen Öltank und Ölpumpe basteln

Re: Öl aus der Entlüftung

Verfasst: 24.03.2016, 21:47
von Arthur
Hallo Bobber,
.. es immer noch eine Öldruckanzeige am Moped gibt …
Die wird nicht ansprechen, weil Öl im Kreislauf ist. Nur zu wenig. Solange das Öl nicht zu heiß wird, funktioniert alles bestens. Habe ich schon unfreiwillig getestet (80 km mit leerem Öltank gefahren).

Gruß Arthur

Re: Öl aus der Entlüftung

Verfasst: 25.03.2016, 00:44
von Tintin
bobber hat geschrieben:Meines Wissens gibt es keine belegten Motorschäden bei einer alten Harley auf Grund eines vergessenen Ölabsperrhahn ....
Ich hab halt nicht nur Harleys.... :mrgreen:



Tim

Re: Öl aus der Entlüftung

Verfasst: 25.03.2016, 10:43
von maruski
Also Männers,
für den Fall das hier einer ein mechanisches Absperrventil (Schieber besser als Kugel) in Industrienorm findet, dass auch noch einen Unterbrecherschalter für den Zündstrom besitzt (bei den Engländern finde ich nichts Vernünftiges), bitte ich sehr es mir und den anderen Shovelistas hier mitzuteilen, damit man das Risiko das wir nun alle dank TinTin kennen eigenverantwortlich eingehen können, oder auch nicht.

Ich hab mir alle Argumente von TinTin nochmal durch den Kopf gehen lassen und sicherlich hat er von seiner Position Recht.

Aber viele hier haben halt offensichtlich eine andere Position.
Wer lange Zeit erfolglos versucht hat die Ölsauerei in den Griff zu bekommen und immer noch ab und an die Schweinerei hat, braucht von dieser anderen Position her eine Lösung.

Ich möchte mir auch einige seiner guten Argumente nicht so richtig reingehen lassen in mein mechanisches Weltbild.

Das mit der unterbrochenen Ölleitung vor der Pumpe, an der sich Schlauchschellen lösen können z.B. ist für mich nicht nachvollziehbar.
In meinem Ölkreislauf gibt es x-Schlauchschellen und da hat sich noch nie in fast 200.000km eine einfach so gelöst.
Verschraubungen halten in der Regel fest.

Wenn ich mit solchen Sorgen anfange, muss ich ja auch Nachdenken über die Schrauben die meine KW zusammenhalten.

Und ein mechanisches Absperrventil zu verdächtigen, dass es in seine Teile zerfällt, kann ich auch nicht richtig in mein Denkmodel einbauen.
Ein Bauteil in Industrienorm hat eine gewisse Qualität zu haben.
Und die Beranspruchung in der Ölleitung ist ja eher gering für das Ventil.
Und ein leerer Benzinfilter aus Glas (oder sichereres Schauglas) läßt einen doch sicher sehen ob da Öl hinter dem Ventil ist oder nicht.

Aber zuerst werde ich dieses Jahr einen Oilcatcher an den Entlüftungsschlauch bauen.
Damit im Falle des Falles zwar Generve entsteht (für das Entleeren), aber keine Sauerei.
Nach diesem Beitrag hab ich keine Lust wieder ein Jahr lang bei jedem Start zu hoffen das es weiterhin dicht bleibt. Scheiß Öllotterie.

Und zu Murphy´s Law - da muss man halt auch mal ein Outlaw sein wollen.
In diesem Sinne, Guten Gruß vom Wiesenrand, an dem das schon wieder regenet am freien Tag.

Maruski

Re: Öl aus der Entlüftung

Verfasst: 25.03.2016, 11:13
von Flat Track Pan
Morgen Jungs,

was mich an der Sache am meisten stört, dass sich hier jeder seine Probleme hindreht, wie es ihm am bequemsten ist.
Dauernd diese Posts, hab mir ne Shovel zugelegt, war ein Griff ins Klo. Mein Vorgänger hat dies gemacht, mein Vorgänger hat das gemacht, oder mein Motorenbauer hat gepfuscht, ich mach jetzt alles anderst, und vor allem Richtig.
Wir sind hier die besten, und im besten Forum der Welt. Fuck EVO und TC. sind so die üblichen Aussagen.
Wenn ihr schon alle solche Profis seid, dann bringt die Sache richtig in Ordnung, und lasst euch nicht zu solchen Notlösungen hinreißen.
3 Liter in 3 Monaten ist schon ne harte Nummer, da ist nicht mehr der Kugelsitz alleine Schuld.

Schöne Ostern