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Re: mein traum der eigenen Shovelhead

Verfasst: 05.11.2010, 08:53
von Gerry
Shovel1978 hat geschrieben:Bin mal gespannt ob der Typ mit dem Geplerre erfolg hat 8)

Wenn auf der PEP #68 ein völlig bunter Ofen auf dem Platz steht und Dich einer nach nem Platz in Deinem Zelt, 'ner Kippe und nem Euro anschnorrt, frag ihn mal nach seinem Forennamen...

Gruß,
Gerry

Re: mein traum der eigenen Shovelhead

Verfasst: 05.11.2010, 09:03
von shovelfauli
hmmm, das ging ja schnell mit der Weiterbildung...

mal was generelles:
tut mir wirklich leid, wenn wenn jemand so eine schwere Kindheit hatte, umso besser, wenn es jemand unter diesen Umständen schafft, für sich selber zu sorgen und sogar noch eine Familie zu gründen und zu ernähren.
Respekt allen, die das geschafft haben und nicht in Kriminalität abgedriftet oder in sozialen Netzwerken gelandet sind!


Wäre 'ne wirklich böse Sache, wenn sich ein Schnorrer eines solchen Lebenslaufes bedienen würde.

Re: mein traum der eigenen Shovelhead

Verfasst: 05.11.2010, 09:30
von Hulle
Moinsen

http://www.jever.de/

mit ein bissel Glück gewinnste da eine Harley

Gruss Hulle

Re: mein traum der eigenen Shovelhead

Verfasst: 05.11.2010, 10:03
von maruski
Ja, ja es geht auf Weihnacht zu und die Drücker der Mitleidsdrüsen stehen bekanntlich ja kurz nach den Schokoherstellern dann vor den Regalen ;-)

Ach ja, damit das nicht wieder die Falschen lesen! "WARNNIG! READ AT OWN RISK!"

Immerhin muss man dem Vogel zugestehen, das er alle Register gezogen hat - und anscheinend auch zeitnah nachbessert.

Daher hier mal vorweg eine alte, sehr alte Weisheit zu dem Thema "Mitleid", die in den kommenden, emotional aufgeweichten, Wochen nicht schaden kann.
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GRENZEN DES MITLEIDS

Wenn du jemanden jammern und klagen siehst, weil sein Kind weit fort ist oder weil er sein Vermögen verloren hat, achte darauf, daß du dich nicht von der Vorstellung hinreißen läßt, er sei aufgrund dieser äußeren Dinge tatsächlich im Unglück. Halte dir vielmehr sofort vor Augen: «Nicht das, was passiert ist, betrübt diesen Mann (jemand anders nämlich betrübt es nicht), sondern seine Meinung darüber. »

Zögere jedoch nicht, ihn mit Worten zu trösten und, wenn es sich so ergibt, auch mit ihm zu klagen. Aber hüte dich davor, auch mit innerer Anteilnahme zu jammern.

http://www.philo.uni-saarland.de/people ... iktet.html
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Und daher wünsche ich dem Macker viel Glück beim Schnorren und möchte nur anmerken, das er auf ner zusammengeschnorrten Harley eben nur das Glück einer zusammengeschnorrten Harley erleben kann, was NICHT das Gleiche sein kann, wie das Glück auf einer ersparten, erarbeiteten oder anders passend erlangten Harley.

Was will der seinen Kindern und Ollen denn erzählten (Freunde hat er ja keine, wie er sagt)? "Papa ist ein cooler Macker - der hat sich ne Harley erschnorrt!"?
Solch eine Lebensrealität ist in meinen Augen wenig erstrebenswert.
Alternativ rumlügen und hoffen, das da keiner hinterkommt?
Dito!

Natürlich leben wir ALLE in einer Welt, die nur funktioniert, weil wir von unseren Mitmenschen bekommen, aber eben auchg eben.

Das ist in allen Bereichen so und alleine schon basic bei der Sprache, die wir a) zur umsonst Verfügung gestellt bekommen und b) die anderen auch noch mitmachen.
Das die Mitmenschen mit uns reden ist ein Geschenk, das wir mit den Mitmenschen reden, ist unsere Rück-Geschenk.

Weiter geht das genau so durch alle sozialen Systeme und in dem Kontext ist diese "Sammelaktion" gar nicht so ehrenrührig, wie das im ersten Moment erscheinen mag.

Tätsächlich kenn ich keinen meiner Harley-Freunde, dem ich nicht schon was "geliehen" hab und fast von jedem hab ich auch schon was zurück-"geliehen" bekommen - immer mit dem Wisssen das das auch für die nächsten 50 Jahre verliehen sein kann. An meiner Haley befinden sich über 30kg Teile die so "geliehen" sind.

Wir schenken uns niemals Harleyteile, die wirklich nötig sind! Weil das nicht i.O. ist, das riecht nach Almosen.
Echte Geschenke sind da was anderes und eigentlich immer im "NiffNaff"- oder "Nice to have"- Bereich.

Aber da ist ebend er nächste Denkfehler dieses Aktion - man leiht es "Freunden", "Bekannten" oder "Kumpeln", niemals Fremden, da auch das "Geben" eine Kommunikation ist, die ein elementares soziales Bedürfniss befriedigt - Reduktion von Unsicherheit.
"Ich geb dir was, du mir dann bei Bedarf auch." sagt einem wo man steht.

Genau wie bei der Sprache: Da wird einer auf Deutsch angesprochen und wenn der nicht verständlich (anschlussfähig) antwortet, wird das nichts mit der Rückgabe des geschenks Sprache.

Was soll die Antwort bei dieser Teileschnorraktion sein?

Es kann ja nur das zurückgegebene Gefühl sein "Mitgemacht zu haben".

Dave Barr ist mit nem verranzten Shovel um die Welt gefahren und nüchtern betrachtet war das eine einzige "Schnorrertour des präsentierten Elends"

Ein wahnsinniger Ami ohne Beine auf nem verranzten Shovel ohne Kohle oder Sprachkenntnisse, der planlos um die Welt fährt.
Der hat auch keine Spenden bekommen im Vorfeld und dem hat keiner geholfen (ausser ein paar private Freunde) - bis zu dem Punkt, an dem er unterwegs war.
Da war er für die Menschen, denen er live begegnete nicht mehr der "Fremde" und er hatte eine Kommunikation:
"Ich bin total meschugge, aber auch extra cool, beinhart und mutig und du kannst durch deine Hilfe ein Teil dieses Irrsinnstripps werden."

Und das haben die Leute durch seine Persönlichkeit gefressen und 100%ig hätte ich dem Kerl meine halbe Garage geschenkt, damit der das Ding weiter durchzieht.

Burt Munro (Mit Hand und Herz) ist auch so ein Fall von "Schnorrer", dem man mehr als gerne geholfen hätte, jeder hier im Forum, seinen Traum durchzuziehen.

Aber was bietet dieser Typ einem, bei dem wir dabei sein wollen?
Nichts.
Es geht um schnöden Besitz von einer FLH für lau.
Das turnt mich überhaupt nicht an.
Wenn das wenigstens um irgendwas esotherisches wie "Freiheit im Wind" oder so gehen würde. Aber dazu braucht man keine FLH - das geht mit ner SR 500 genau so oder auch auf dem Fahrrad.

Und damit wird das auch nichts werden - er bietet halt nichts an.

Ich habe ja nun als Sozialarbeiter mehr als ein Jahrzehnt in der offenen Drogenszene geareitet und obdachlose Drogenfreaks sind häufig auf Schnorren "angewiesen", um ihren teuren Lebenswandel zu wuppen.
Da habe ich den fitteren Freaks immer Tipps gegeben den Menschen auf der Straße etwas anzubieten, wenigstens ne glaubhafte und lustige Geschichte und oft konnte damit der "Tageserlös" satt verdoppelt werden.

Und jedem ist es unbenommen auch der bunten Sinti-Frau ein menschliches Zeichen der Anerkennung ihrer Menschenwürde zu geben - ein aufgepackten ( vor deren Augen!!!) Chuppa-Chupp mit freundlichen Gesicht für das schmuddelige Kind und ein kurz gesagtes "Bitte schön!", versüßt dein eigenes Leben und das dieser Leute.
Geld müssen die sowieso abgeben an den Chef und der Lolly hat wenigstens ne kleine Chance was zu bewirken.
Auch dem frierenden Obdachlosen kann man einfach eine Pommes hinstellen oder eine Zigarette geben.

Das sind die tröstenden Worte von denen Epiktet oben schreibt - aber niemals sollte man deren Elend zu dem eigenen machen.
Das bringt einen nur in emotionale Probleme, die vollkommen überflüssig, weil unlösbar, sind.

Der "Schnorrer" hier meint halt nur, das ihm ne FLH zum Glück fehtl - kann aber nicht sein, weil viele Menschen (die satte Mehrheit) ohne FLH durchaus glücklich leben.

Ihm, wenn er das hier liest, empfehle ich den Ausdruck des obrigen Links und Lektüre - da steckt viel mehr für ihn drin, als wenn er meinen alten Keihin erben würde (Es sei denn, er will den Vergaser nur bei eBay verticken).

Gruß. Maruski

Re: mein traum der eigenen Shovelhead

Verfasst: 05.11.2010, 11:38
von Christian
Hallo Maruski:
ein aufgepackten ( vor deren Augen!!!) Chuppa-Chupp mit freundlichen Gesicht für das schmuddelige Kind und ein kurz gesagtes "Bitte schön!", versüßt dein eigenes Leben und das dieser Leute.
Geld müssen die sowieso abgeben an den Chef und der Lolly hat wenigstens ne kleine Chance was zu bewirken.
Auch dem frierenden Obdachlosen kann man einfach eine Pommes hinstellen oder eine Zigarette geben.
Hehe! Als ich in den 90ern auf der Berlinale als Security-Guard gearbeitet habe, bin ich mal mit nem netten Penner vom Bahnhof Zoo in der Kino-Lounge morgens früh essen gewesen. Der hat mich auf dem Bahnhof immer so freundlich gegrüßt und ich natürlich zurück, außerdem wusste er ja, von mir kriegt er was. Wenn man den Ganzen Tag mit nöligen Promis rumeiert, muss man was zu Futtern in der Tasche haben und was da noch übrig war an Müsli-Riegeln oder so'n Zeug, dass hat er dann von mir bekommen.

Also: Am letzten Abend, alle Filme waren abgedreht, alle Promis abgeflogen, die Groupies von denen durchgev..... oder hackedicht vom Nasepudern, hab ich mir den Kerl geschnappt und ihn gefragt, ob er denn auch noch was Anderes haben möchte als nen paar Müsli-Riegel.
Er dachte wahrscheinlich an Schnaps, aber so isses nicht bei mir.
Ich mit ihm also rein in das Kino, ab in den Keller, wo das Buffet noch halbvoll rumstand und mich mit ihm zum Futtern hingesetzt. Soviel Kavier und Lachs hat der in seinem Leben nie wieder gefuttert und dazu literweise Moet aus dem Kristallglas. (Hey, der konnte mit Messer und Gabel essen wie ein studierter Geck!)

War die beste Nacht, die ich während der ganzen Berlinale hatte. Und er hat sich noch die Taschen voll gemacht, dass es für ne ganze Woche reichte.

Mein Bruder war natürlich nicht so begeistert, er hatte schließlich die Verantwortung für die ganze Security und konnte ja keiner wissen, was das für einer war und ob der nicht ne Filmrolle von "From Dusk till Dawn" oder "Sinn und Sinnlichkeit" klauen will oder Salma Hayek vergenusswurzeln, auch wenn sie schon längst wieder auf Malibu mit ihrer Familie schoppen war - naja .....

Hab ich halt gesagt, dass is'n alter Schulkamerad von mir und gut war's.

So glücklich war der schon lange nicht mehr - und ich glaub, ich hab mich auch gefreut.

Gruß, Christian

Re: mein traum der eigenen Shovelhead

Verfasst: 05.11.2010, 13:40
von Shovel1978
:shock: :roll: :lol:

Ja Gerry könnte passieren.

Re: mein traum der eigenen Shovelhead

Verfasst: 05.11.2010, 16:42
von Stone
Sehe ich das falsch oder hat sich der TE seit seinem Eingangsposting hier überhaupt nicht mehr zu Wort gemeldet?

Re: mein traum der eigenen Shovelhead

Verfasst: 05.11.2010, 17:32
von vampyr
Naja, ich denk mal, der sitzt zu Hause und lacht sich nen Ast . . .

Gruß Thorsten

Re: mein traum der eigenen Shovelhead

Verfasst: 05.11.2010, 17:45
von Stone
...und zählt schon mal die vielen einzelnen Euros? :twisted:

Re: mein traum der eigenen Shovelhead

Verfasst: 05.11.2010, 17:49
von vampyr
Nö, denk ich noch nicht einmal . . . ich denk eher, daß er sich nen Ast darüber lacht, daß sich so viele ausgewachsene Menschen über dieses Thema voller Ernst auslassen und z.T. noch in die Haare kriegen . . .

Re: mein traum der eigenen Shovelhead

Verfasst: 09.11.2010, 15:35
von oldstyle
Gude,
man kann nur stolz auf das sein was man selber geschaffen oder erarbeitet hat.
40 Std Woche
Rollerladen auch noch 10 Std
am WE Sa (und manchmal So) ca 6Std

FXWG 1340 Shovel
XL 883 Evo

und ich muss mich bei niemanden bedanken, ach ja geschieden
und muss für 3 Kinder zahlen.Tja mit jammern kommt man nicht weiter.
Wie heisst es doch so schön , jeder ist seines eignen Glücks Schmied.
Es kommt nicht darauf an wie oft man auf die Schnautze fliegt,
sondern darauf immer wieder aufzustehen und weiterzumachen.
Wollt ich nur mal so loswerden.