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Meine (eigenartige) Erfahrung mit LifePo-Batterie

Verfasst: 28.08.2016, 21:08
von Christian
Hallo Leute,

aus gegebenem Anlass mal ein paar Erfahrungswerte zur LiFePo-Batterie.

Gekauft im Frühjahr 2016, eingebaut und los.

Heute nach etwa 6 Monaten blieb die Karre stehen, nachdem sie im Verlauf des Tages ein oder zwei Mal ausgegangen und erst nach ein paar Minuten angesprungen war (Kick only). Zum Glück beim Kumpel, fliegende Sicherung 15 Ampere rausgenommen, war ok.
Des Kumpels Ladegerät mit integrierter Ladestandsanzeige angeschlossen. 3,4 Volt Restspannung, bei Einschalten der Zündung fiel die Spannung auf 2 Volt ab, Licht dazugeschaltet weniger als 1 Volt - während der Ladung durch Ladegerät.
Mit dem Ladegerät auf 5,7 Volt hoch, angetreten, Multimeter zeigt 11,80 Volt (ohne Licht).
Uff, Lima und Regler also offenbar nicht defekt.
Etwa 4 Kilometer ohne Licht nach Hause in der Abendsonne. Keine Aussetzer, guter Lauf.
Zuhause mit Multimeter nachgemessen:
Motor aus, Zündung aus: 13,09 Volt
Motor aus, Zündung an: 13,08 Volt
Motor aus, Zündung und Licht an: 12,80 Volt
Motor an, Zündung an: 13,80 Volt.

WAS - WAR - DAS?

Kann mir nur vorstellen, dass die gegen Wasser bestens gesicherte fliegende Sicherung (steckte einwandfrei fest) keinen Durchgang hatte, wegen korrodierter Kontakte.

Der LiFeP, die ja bei Tiefantladung irreparabel kaputt gehen soll macht es gar nichts aus, auf rund drei Volt entleert worden zu sein. Tiefentleeert meint also offenbar absolut leer.

Gruß, Christian

Re: Meine (eigenartige) Erfahrung mit LifePo-Batterie

Verfasst: 28.08.2016, 22:12
von St. Valentine
Interessant! Ich fahre z.Zt. eine Lithium-Blockbatterie und habe auch schon darüber nachgedacht mir etwas besser passendes bzw. kleineres konfektionieren zu lassen.
Ich denke mal da stimmte etwas mit dem Ladevorgang während der Fahrt nicht. Hast Du ein spezielles Ladegerät und balanced Du die LifePo ab und zu?

Grüße

Frank

Re: Meine (eigenartige) Erfahrung mit LifePo-Batterie

Verfasst: 28.08.2016, 22:35
von Bandit
Ich hab meine wieder auf den Original Akku von HD zurückgebaut und kauf sowas erst wieder, wenn es in Serie verbaut wird.
Hatte mir mal vom MBF Racing einen knapp 300 € teuren Akku Bestellt und war auch anfangs begeistert, aber nach 20 mal anlassen war der leer und hatte keine 10 Volt mehr, beim druck auf den Anlasser nur noch 2 Volt. Kaufte mir das passende Ladegerät, aber der Akku lies sich nicht Laden. Schickte diesen dann ein und bekam da nur blabla Lichtmaschine nicht Justiert und blabla falsches Ladegerät und bekam da dann nicht mal mehr meinen Akku zurück. Abgehakt unter "Lehrgeld" und wieder zum Bleiakku zurück.

Re: Meine (eigenartige) Erfahrung mit LifePo-Batterie

Verfasst: 28.08.2016, 23:48
von Christian
Hi Leute,

Mein Kumpel hat ein elektronisches Ladegerät angeschlossen, das beim Ladevorgang eigentlich sofort bei 12 Volt ist und den Ladezustand der Batterie anzeigt.
Tat es aber bei meiner Batterie nicht sondern stieg von 3kommanochwas auf 5,7, dann hab ich sie angetreten.
Zuhause angekommen war sie wieder voll, geladen von der Mopped Lima, Lateshovel.

Batterie ist eine LiFePo Scooter Baby mit 3,3 Ah mit integriertem Balancer.

http://www.asn-shop.de/LiFePo4-Starterb ... 23-3300mAh

(Keine Werbung, nur techn. Referenz, gibbet überall zum gleichen Preis)

Gruß, Christian

Re: Meine (eigenartige) Erfahrung mit LifePo-Batterie

Verfasst: 29.08.2016, 15:10
von bobber
Batterien haben für mich was undurchschaubares :shock:

Bei meiner Softail hab ich seit über 10(!!!) Jahren dieselbe Hawker Reinbleibatterie verbaut - die hab ich noch nie aufgeladen, im Winter steht das Baby schon mal 3-4 Monate ohne irgendwelchen Ladestrom, Was soll ich sagen, diese Batterie startet meine Softail noch heute wie am ersten Tag. :D

Bei meiner UltraGlide hab ich ne Hawker Reinblei Batterie vor 3 Jahren verbaut, in der guten Hoffnung, damit sei alles gut ....weit gefehlt :roll: - die hat gerade mal 2 Jahre durchgehalten und war dann platt :twisted:

Sag mir einer mal ...ich hab gute Erfahrung mit dieser oder jener batteriesorte

bei mir ist die Streuung von ein und demselben Hersteller von doppel plus zu katatstrophal minus

Re: Meine (eigenartige) Erfahrung mit LifePo-Batterie

Verfasst: 29.08.2016, 15:51
von earl hickey
Die Lebensdauer einer Batterie kann zum einen von der Belastung abhängen (wenige oder viele Stromverbraucher) oder einem schlechten oder defekten Regler. Überspannung oder Unterspannung durch einen ungenauen oder defekten Regler setzt der Batterie enorm zu.

Re: Meine (eigenartige) Erfahrung mit LifePo-Batterie

Verfasst: 27.06.2017, 12:03
von Christian
Hallo Leute,

gestern morgen wieder die eigenartige Erfahrung gemacht wie schon im August 2016, dass die Batterie am Wochenende offenbar bei funktionierender Lima-Reglereinheit entladen war. Sprang gestern morgen nicht an.

Batterie ein paar Minuten am Ladegerät, volle Spannung da, Mopete springt sofort an. Heute Nachmittag werde ich sie im Fahrbetrieb testen und dann berichten.

Sollte sich das wiederholen, kann ich die Batterie nicht empfehlen und werde auf eine konventionelle Batterie umsteigen.

Gruß, Christian

Re: Meine (eigenartige) Erfahrung mit LifePo-Batterie

Verfasst: 27.06.2017, 16:13
von Stephan
Hi Christian.
So ein scooterbaby habe ich gerade nach 3 Jahren geschrottet. Licht ging aus, ohne Licht noch 45 km nach Hause gefahren und quasi mit den ersten Zündaussetzern in die Garage gerollt. Schwein gehabt!
Der Akku hatte noch 2,2 Volt ( was ulkiger Weise wohl für ne DynaS noch so gerade langt)
und ich stellte fest, das an der Probebatterie keine Ladung ankam - Lichtmaschinenstecker
war rausgerutscht :cry:
Der Akku ist aber bei mir nicht mehr aufzuladen! Na ja, ich hole mir jetzt halt erst mal eine normale Batterie, da ich denke, daß auf längeren Touren das Weiterkommen wichtiger ist und ich denke ein konventioneller Akku steckt mehr weg.
Wenn einer meint, ja dann kauf halt 2 stk. von wegen Reserve und so - dann ist der Baugrößenvorteil ja weg und teurer ist's dann auch.
Mein Regler haut bis zu 14,7 Volt raus - vielleicht war das ja auch zu viel für den Lipo und ich hatte ihn damit vorgeschädigt.

Gruß, Stephan

Re: Meine (eigenartige) Erfahrung mit LifePo-Batterie

Verfasst: 27.06.2017, 17:28
von Christian
Hi Stephan,

aufladen geht bei den LiFePo nicht mehr, wenn sie tiefentladen sind, dann ist aus die Maus. Das dürfte bei Dir passiert sein.

Teste das jetzt mal mit meiner, wie sich das entwickelt.

Heute nur im Nahbereich und Licht an unterwegs gewesen, hätte ich auch mit dem Fahrrad machen könne, wollte ich aber jetzt wissen.

Ergebnis: Ohne Licht gefahren tut sich nicht viel, mit Licht habe ich das Gefühl, das Licht wird schwächer. Heute Abend noch 4 Kilometer mit Licht nach Hause, dann seh ich ja was los ist bei 3,3 Ah.

Morgen habe ich rund 80 Kilometer vor mir, die fahre ich dann noch mal ab mit Ladegerät in der Tasche, kann ich zur Not beim Kunden aufladen.

Wenns nicht funzt ist Donnerstag wieder eine normale drin, fertig.

Werde ich noch Bescheid geben.

Gruß, Christian

Re: Meine (eigenartige) Erfahrung mit LifePo-Batterie

Verfasst: 27.06.2017, 17:58
von Partisan
Hallo Christian,
ich habe bei meiner LiFePO auch schon die eigenartige Form der Selbstheilung festgestellt. Ich weiß nicht was es war. Sie war auf einmal völlig runter. Nach einigen Monaten (Hatte das Teil schon in der Entsorgungskiste) eine Testladung nur mal so aus Spaß mit einem ganz alten einfachen Ladegerät. Plötzlich war sie wieder da und seitdem fahre ich wieder mit dem vermeintlich kaputten Teil problemlos rum.
Im Übrigen habe ich nicht mal einen Low Charge Regler verbaut.

Du weißt, aufgrund der geringen Kapazität (3,3 Ah) ist das Ding schnell leer. Hast Du mal alle Kontakte überprüft? Nicht dass es einfach irgendwo einen Stromfresser gibt oder ein Kontaktproblem zum Regler o.ä.. Vielleicht wird einfach nur der Ladevorgang mal unterbrochen und mal nicht.

Gruß
Jens

Re: Meine (eigenartige) Erfahrung mit LifePo-Batterie

Verfasst: 27.06.2017, 19:28
von Christian
Hallo Jens,

Kontakte scheinen alle ok zu sein, jedenfalls habe ich nix gefunden. Mein Regler ist auch kein Low Charge, jedenfalls wüsste ich nicht, dass ich einen verbaut habe.

Bin mal gespannt, was morgen passiert.....

Gruß, Christian

Re: Meine (eigenartige) Erfahrung mit LifePo-Batterie

Verfasst: 27.06.2017, 21:01
von Arthur
Hallo Stephan,
Der Akku hatte noch 2,2 Volt ( was ulkiger Weise wohl für ne DynaS noch so gerade langt)…
Mit den 2.2 Volt hätte die 5 Ohm-Spule eine Energie von 2.6 mJ. Damit kann es theoretisch keinen Funken an der Kerze geben. Ich werde morgen prüfen, ob es bei 2.2 Volt funkt. Interessiert mich jetzt :roll:

Gruß Arthur

Re: Meine (eigenartige) Erfahrung mit LifePo-Batterie

Verfasst: 27.06.2017, 22:24
von maruski
Moinsen ook,
geiles Thema und noch geiler ist das Forschungsprojekt von Arthur zu der hier immer wieder so übel beleumundeten DynaS (die bei mir beinahe 150.000km absolut problemlos gefunzt hat und an der sich die MTZ1 messen lassen muss von mir).

Nur man wird nicht drum herum kommen einzusehen, dass das Batteriendilema an echten Moppeds uralt ist und mit Teilen der Motorradgilde einfach nicht kompatibel sein kann (das liegt m.M.n. im innersten unheimlichen Wesen des Stromes!).

Erinnert ihr euch an den Wernercomic (das war glaube ich der erste Band, der nach dreimal Lesen auseinanderfällt), in dem er seine Lebensweisheiten bezüglich Batterienkaufversuch abarbeitet?
Es gibt einfach Welten, die können nicht zueinander kommen - selbst wenn sie sich nötig brauchen.
Bourdieu spricht da von sozialen Feldern mit unterschiedlichem Habitus und Kapitalien - Schrauber und Kupferwürmer haben zwar Schnittmengen in der echten Welt, aber eben auch große Kommunikationshindernisse durch Beides, unterschiedlichem Habitus und Kapital/Wissen.

Meine MTZ1 läuft jetzt übrigens gut bis sehr gut (brauche allerding noch kalt 3-13 Kicks bis es potatoed) und ich will da eigentlich das nächste Jahrzehnt nix mehr von sehen.
Dank Arthurs Können, hoffe ich auch auf weitere Ignoranzmöglichkeit des Themas meinerseits.
Batterien sind, seit ich sie seitlich unten hinter den Primärkasten sehr tief gelegt habe (keine kurzen Vibes mehr - eher langes Schwingen), nicht mehr so das früher jährliche (alle 15.000km Exitus)Thema.
Aber alle fünf Jahre braucht es doch ne Neue und die "kaputte" dient dann im Dnepr-Gespann, Winter wie Sommer, noch weiter (das Ding ist soooo genügsam).
Ich kaufe so billig (und ich meine nicht günstig, sondern wirklich billig) wie möglich, auf keinen Fall irgendeine Marke/Werbung/Kundenbetreuung etc. mitbezahlen, dass hab ich "wissenschaftlich" ermittelt.
Je teurer, umso sensibler sind die Diven, ist meine Erkenntnis.

Freu mich auf weite Erkenntnisse zum Thema Batterie hier im Forum Oelicum.

Mit besten Grüßen vom Wiesenrande
Maruski

Re: Meine (eigenartige) Erfahrung mit LifePo-Batterie

Verfasst: 28.06.2017, 08:03
von gandalf
Hallo!
Ich fahre seit zwei Jahren eine LiFePo in meiner Shovel, musste aber erst mal Lehrgeld zahlen.
Nach meiner Erfahrung funktioniert das Ganze nur mit Low Charge Regler und mit einem speziellen Ladegerät für Li-Akkus. Ich hab die LiFePo im Batteriefach eines Custom-Öltanks verbaut und außen einen kleinen Ladestecker angebracht. Wenn ich nicht fahre, lade ich den Akku alle drei Wochen nach und vermeide damit die Tiefenentladung. Das Ladegerät hat drei Modi, "Save", "Charge" und "Optimize". Wenn doch mal relativ tief entladen ist geht das Ladegerät nach dem Anschließen auf "Save" und "rettet" den Akku dann quasi (ist mir einmal passiert).
Die erste LiFePo habe ich allerdings dadurch gecrasht, indem ich sie einfach in den Öltank eingebaut habe und sie ist dann den Hitzetod gestorben. Nachdem ich das Batteriefach von innen isoliert habe, Lüftungsöffnungen im Deckel habe und einen kleinen Ölkühler angebaut habe funktioniert das Ganze problemlos.
Fazit:
Die LiFePo ist ziemlich empfindlich. Das Setup muss stimmen: Low Charge Regler, spezielles Ladegerät und regelmäßig aufladen. Außerdem ist sie mehr hitzeempfindlich als normale Blei-Akkus. Eventuell ist dies das Problem im vorliegenden Fall.
Beste Grüße
Michael

Re: Meine (eigenartige) Erfahrung mit LifePo-Batterie

Verfasst: 28.06.2017, 10:25
von Christian
Hi Gandalf,

das Hitzeproblem habe ich bei allen Batterien gehabt, weil im Öltank montiert, das mögen Blei-Säure-Akkus auch nicht.
Darum immer die kleinste genommen und massiv mit Styropor geschützt, bin ja auch schon mal eben ein paar hundert Kilometer am Stück unterwegs. Ölkühler mit Thermostat ist immer dran.

Tiefentladung war bei mir kein Problem, im Winter wegen Arbeit 3 Monate keine Fahrt gemacht, trotzdem hat sie ohne Aufladung gehalten.

Regler ist ein Standard, läd momentan mit Spannung bis 13,3 Volt, geht also noch. Das werde ich heute Abend nach der Ausfahrt testen, ebenso die Batterie. Dann gibt es hier Rückmeldung.

Vermute, dass der sogenannte Balancer in der Batterie irgendwie abregelt, warum auch immer.

Nachtrag:
Habe gerade auf Wikipedia gelesen, dass bereits Temperaturen ab 40 Grad der Batterie abträglich sein können. Im Ölfass ist das schnell erreicht. bei einer Temperatur von 45 Grad und 600 Ladezyklen ist eine Kapazitätsabnahme von 14,3 Prozent erreicht.
Auch sollte die Batterien nicht konstant geladen werden und die Ladung bei Erreichen des Vollladekriteriums abgeschaltet werden.
Im Fahrbetrieb ist das wohl kaum möglich.

Das schließt die Nutzung einer LiFePo an meinem Mopped eigentlich aus.
Mal sehen, wie sich das in der Praxis auswirkt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Lithium-E ... kkumulator

Gruß, Christian