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Restaurieren

Verfasst: 09.08.2017, 17:19
von bobber
Hallo Zusammen

ich habe eine originale unrestaurierte Starr-Rahmen hintere Trommelbremse für mein neues Chopper Projekt in USA gefunden. Heute wurde das Paket geliefert.

Nun die Frage: wie die Teile aufarbeiten :shock: :? :shock:

...Sandstrahlen und Pulverbeschichten scheint mir zwar das einfachste, aber nicht das beste

Bild

Re: Restaurieren

Verfasst: 09.08.2017, 18:44
von Hallertauer
Das Kettenrad, würde ich aber zuvor abbauen u. wegwerfen ! :wink:
Ansonsten leicht strahlen und pulvern.
Wenn die Kohle stimmt, aber neu verchromen !

Gruß TOM.

Re: Restaurieren

Verfasst: 09.08.2017, 18:59
von bobber
...:-).... das denke ich auch .....die Speichen kommen auch in die Tonne, je nachdem auch die Felge.

Ich dachte mit meiner Frage eher an die Trommelbremse, die Nabe, die Bremsstange, die Pedalhalteplatte .... leichtes Strahlen sicherlich, aber das blanke Metall ? wie gegen zukünftiges Rosten schützen ?

Pulvern?

Re: Restaurieren

Verfasst: 09.08.2017, 19:17
von ron
bobber hat geschrieben:...:-).... das denke ich auch .....die Speichen kommen auch in die Tonne, je nachdem auch die Felge.

Ich dachte mit meiner Frage eher an die Trommelbremse, die Nabe, die Bremsstange, die Pedalhalteplatte .... leichtes Strahlen sicherlich, aber das blanke Metall ? wie gegen zukünftiges Rosten schützen ?

Pulvern?
Wie wärs mit "Parkerizing" oder, wie ich es gerne mache, phospatieren.
Ist guter Rostschutz, könnte man, bei etwas Pflege, blank lassen und ist gleichzeitig quasi ne gute Grundierung.
War auch Jahrzehnte das Originalfinish an vielen Teilen.

Gruß

Re: Restaurieren

Verfasst: 09.08.2017, 19:28
von bobber
Ja, an sowas habe ich gedacht ...... ich werd mich mal schlau machen, wie man phosphatieren im Hauslabor selbst machen kann ;-)

Re: Restaurieren

Verfasst: 09.08.2017, 21:18
von Hoschi
Hallo Bobber,

phosphatieren ist mit etwas vorbereitungsarbeit relativ einfach selbst machbar. Du brauchst entweder fertige chemiesuppe, google mal nach parkerizing solution, oder einfach phosphorsäure aus der apotheke. Die säure wird mit destilliertem wasser auf ph wert 2-3 verdünnt, (anhand von musterteilen vorher testen). Ideal ist eine elektrische campingkochplatte und ein alter edelstahlkochtopf. Dann noch ein billiges bratenthermometer und säurebestandige gummihandschuhe und schutzbrille.

In gut belüftetem raum die mischung auf 85...90° bringen und die vorher gestrahlten und mit acethon entfetteten teile für ca. 15min eintauchen.

Achtung, das ganze unbedingt mit deckel auf dem topf, denn der dampf wirkt stark reizend auf die atemwege. Ausser beim eintauchen und herausnehmen möglichst nicht mit dem Rüssel über dem topf inhalieren.

Es funktioniert, je nach stahlsorte wird die farbe braunschwarz bis dunkelgrau. Hab fast alle stahlteile unter der Gürtellinie auf diese weise behandelt. Danach mit Leinöl firnis einreiben.

Gruß Hoschi

Re: Restaurieren

Verfasst: 09.08.2017, 22:30
von bobber
Hallo Hoschi

hört sich relativ ätzend an ;-)..... aber alle notwendigen Utensilien habe ich ....würde es auch im Gartenhaus durchziehen, aber wenn ich meinen grössten entbehrlichen Edelstahl-Kochtopf betrachte, dann befürchte ich, dass nur relativ übersichtliche Gegenstände phosphatisiert werden können.

Das einzig was ich noch dazu benötige ist die Phosphorsäure und das Leinöl Firnis.

Erst mal danke für die Anleitung / den Tip

Gruss
Bobber

Re: Restaurieren

Verfasst: 09.08.2017, 22:31
von der garst
Viele Pulverbuden verzinken auch, das ist der haltbarste und beste Untergrund und Rostschutz fürs Pulvern.

Re: Restaurieren

Verfasst: 09.08.2017, 23:04
von ron
hi, wir hatten doch nen Fred dazu. Wie Du richtig, originalgetreu "parkerized", mit Mangan und so, und einfaches phosphatieren ohne viel Aufwand....
Gruß

Re: Restaurieren

Verfasst: 10.08.2017, 07:29
von knuckuwe
auf keinen Fall pulvern.

Phosphatieren und lackieren.

Phosphatieren lassen kost nicht viel. Nicht ölen lassen und dann lackieren. Hab ich mit meinen Stahlfelgen gemacht. Super.

das Gestänge und die Umlenkhebel phospatiertren und ölen..

Gruß Uwe

Re: Restaurieren

Verfasst: 10.08.2017, 08:19
von Hoschi
http://www.brownells.com/gunsmith-tools ... 24778.aspx
ron hat geschrieben:hi, wir hatten doch nen Fred dazu. Wie Du richtig, originalgetreu "parkerized", mit Mangan und so, und einfaches phosphatieren ohne viel Aufwand....
Gruß
Mit mangan wird der schichtaufbau dicker, wir reden immer noch von micrometer, dadurch wird das Öl besser aufgenommen. Eine fertige brühe dazu gibts zb bei dem link oben. Wo man das allerdings in deutschland herbekommt???

Gruß Hoschi

Re: Restaurieren

Verfasst: 10.08.2017, 08:20
von Hoschi
http://www.brownells.com/gunsmith-tools ... 24778.aspx
ron hat geschrieben:hi, wir hatten doch nen Fred dazu. Wie Du richtig, originalgetreu "parkerized", mit Mangan und so, und einfaches phosphatieren ohne viel Aufwand....
Gruß
Mit mangan wird der schichtaufbau dicker, wir reden immer noch von micrometer, dadurch wird das Öl besser aufgenommen. Eine fertige brühe dazu gibts zb bei dem link oben. Wo man das allerdings in deutschland herbekommt???

Gruß Hoschi

Re: Restaurieren

Verfasst: 10.08.2017, 08:40
von ron
bobber hat geschrieben:Hallo Hoschi

hört sich relativ ätzend an ;-)..... aber alle notwendigen Utensilien habe ich ....würde es auch im Gartenhaus durchziehen, aber wenn ich meinen grössten entbehrlichen Edelstahl-Kochtopf betrachte, dann befürchte ich, dass nur relativ übersichtliche Gegenstände phosphatisiert werden können.

Das einzig was ich noch dazu benötige ist die Phosphorsäure und das Leinöl Firnis.

Erst mal danke für die Anleitung / den Tip

Gruss
Bobber
...so ätzend ist das nicht - Phosphorsäure ist zu ein paar Prozent in Cola und vielen haltbar gemachten Lebensmitteln drin.
Ich machte die Erfahrung, dass eine 4 bis 5:1 Verdünnung intensiver wirkt. Ebenso reagierts besser, wenn schon ein paar Rostteile drin waren.
Außerdem genügt auch ein Kunststoffgefäß.
Erwärmen beschleungt den Vorgang, ist aber nicht unbedingt notwendig.

Ich machs daher so: ca. 5 Teile heißes Wasser (destiliertes versuchte ich nicht), 1 Teil "technische Phosphorsäure" dazu, dann die gereinigten und entfetteten Teile rein.
Je nach Legierung und vorherigem Rostbefall werden die Teile binnen einer halben und mehreren Stunden grau bis schwarz.
Danach Teile mit Wasser abspülen, trocknen, fertig.
Für Teile die Du danach unlackiert verwenden willst hilft ein Bad in heißem (Motor) Öl. Flugrost geht aber auch ohne dieser Behandlung leicht mit nem öligen Lappen abzuwischen.
Ölen, kalt oder warm, schadet jedenfalls nix.

Die Brühe ist wiederverwendbar, daher ggf. für weitere Projekte aufheben.

Gruß

Re: Restaurieren

Verfasst: 10.08.2017, 09:29
von Pan-Sven
Moin bobber,
ich habe mir solche Teile Keramik-Beschichten lassen ! Gruß Sven

Re: Restaurieren

Verfasst: 10.08.2017, 09:30
von Pan-Sven
Moin bobber,
ich habe mir solche Teile Keramik-Beschichten lassen ! Gruß Sven