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KW wuchten
Verfasst: 07.01.2009, 21:41
von bobber
Hallo Mädels
Ich wollte mal zum Thema Wuchten der Kurbelwelle Eure Meinung hören.
Da gibt es ja unterschiedlichste Ansichten zum Aufwand und der Wirkung der in diesem Umfeld getrieben werden kann:
1. statisches Auswuchten
2. Feinwuchten
3. Dynamisches Wuchten
usw.
Was macht Sinn für unsere alten Panheads. So in der Richtung 80/20
Mich würden Eure Erfahrungen und Meinungen interessieren
Gruss
Claus
Re: KW wuchten
Verfasst: 08.01.2009, 19:32
von Grame
wundert mich ja echt stark- dass hier noch keine berichte von unseren profis in sachen KW vorhanden sind- hier mal meine erfahrung:
hatte einen Motor von S+S original 93cci
angeblich werden alle wellen seit einiger zeit vom werk aus schon dynamisch gewuchtet- angeblich auch meine welle- polterte aber wie blöd- vibrationen echt stark!!
ok- gab sie einem Motorenbauer der zugleich S+S dealer ist und der nahm sich dem problem an .
folglich stellte sich heraus dass die Welle absolut scheisse zentriert war !!
die kolbengewichte und die pleuelgewichte waren nicht ausgeglichen !!
die teile wurden dann also alle verwogen und bearbeitet bis alles passte- die welle wurde anschliessend STATISCH gewuchtet !!
einige schwören auf statische, andre wiederum auf dynamische wuchtung der welle !!
wobei noch dazukommt, dass die dynamische kurbelwellenwuchtung ja auch nur wenige Fachleute machen können- sei es entweder weil die maschinerie fehlt, oder aber auch das Können- oder gar beides !!
mein moptor lief nach der Statischen wuchtung super !!!
er hatte schon noch vibrationen- aber für einen 93cci absolut im rahmen !!
meine meinung- wäre die welle danach wieder dynamisch gewuchtet worden- hätte sich bestimmt was getan- aber nur gering spürbar- und die Vibrationen wären halt in einem andren drehzahlbereich gewesen .jedenfalls war ich sehr zufrieden-
ob dynamisch oder statisch- das ergenis zählt !!!
feinwuchten ist beides- man kann dynamisch feinwuchten und oder statisch feinwuchten
Gruss Grame
ps:aber ganz genau und ins detail gehend können dir das bestimmt unsere Motorenspezis sagen !!
Re: KW wuchten
Verfasst: 08.01.2009, 20:42
von LouCifer13
Gude,
zu diesem Thema kann ich auch diese Adressen empfehlen:
http://www.autoschrauber.de/content/000 ... uchten.php
&
http://www.kurbelwellen-auswuchten.de/praxis.htm
den Link von S&S hab ich ja kürzlich erst gepostet. In den oberen kann man sich einfach mal den Unterschied zwischen statischem und dynamischem wuchten ansehen...(Betonung auf EINFACH!!! Komplizierter geht so:
http://www.patent-de.com/20031218/DE69432729T2.html )
Englischsprachige Seiten zu diesem Thema gibt´s massig. Viele Firmen die daynamisches Wuchten anbieten machen mit einigen Bildern und Erklärungen Werbung für sich, z.B.:
http://www.aircooledtechnology.com/dyna ... ancing.htm
Ich habe bisher drei Motore selbst gewuchtet und behaupte sie laufen besser als vorher, was nicht schwer ist denn die liefen gar nicht...höchstens aus.
Da ich in einem Betrieb arbeite der u.a. für die Fa. Schenk RoTec Teile fertigt, habe ich das Angebot bekommen, in Zukunft dort meine Selbstversuche mal prüfen zu lassen...bin gespannt was die Profis dazu sagen...
Bei H-D wurden, soweit ich das in Erfahrung bringen konnte, die einzelnen KW-Wangen auf das durchschnittliche Kolben,- Pleuel,- Bolzen usw. -gewicht gewuchtet, zentriert und fertig. Ist doch völlig OK und reicht aus. Vielleicht merkt der ein oder andere Treiber beim 8. Übermasskolben eine verstärkte Vibration bei 3200U/min, aber das Gros der Harleyfahrer freut sich doch wenn nicht so "weichgespült" ist
Wie Grame schon schreibt, das zentrieren gehört zum guten Job bei der KW. Durch die zwei unterschiedlichen Wangen (Flywheels) kommt bei schlechter Arbeit die ganze Sache ins taumeln und ist sicher ungesünder als zwei verschiedene Kolben...aber auch dazu gibt´s andere Ansichten...deshalb mach ich jetzt Schluss und schieße ´n paar Bilder von dem Crank Pin aus meinem aktuellen Projekt...
Gruß
Re: KW wuchten
Verfasst: 08.01.2009, 22:10
von bobber
LouCifer13 hat geschrieben:Gude,
..............................Bei H-D wurden, soweit ich das in Erfahrung bringen konnte, die einzelnen KW-Wangen auf das durchschnittliche Kolben,- Pleuel,- Bolzen usw. -gewicht gewuchtet, zentriert und fertig. Ist doch völlig OK und reicht aus. .....................................
Gruß
Hallo Zusammen
Ich finde, das ist schon mal eine Aussage (und für mich auch plausibel, bei unseren Motoren, die ja nicht im Hochleistungsbereich arbeiten)
Saubere Arbeit beim Zentrieren und dann statisches Wuchten reicht aus und der Unterschied zum aufwendigen dynamischen Wuchten wird kaum zu spüren sein.
Beste Grüsse
Claus
Re: KW wuchten
Verfasst: 09.01.2009, 08:42
von rainer_aus_ulm
Moin,
habe an allen 2-Zylindern die ich hatte die KW wuchten lassen.
Ich überlasse so etwas den Pro`s und es kostet kein Geld. Da geben die meißten mehr für Chrom aus.
Alle meine KW wurden statisch auf 60 gewuchtet.
Ich habe noch nie gehört das man 80 wuchtet. Zumindest nicht 2-Zylinder Motoren.
Das die Wangen vorher zentriert werden müssen ist natürlich eine Vorraussetzung bevor die Männers wuchten.
Ich habe mich immer an Betriebe gewendet die
diese KW bzw den Motor kennen.
Für mich persönlich gibt es einen Unterschied zwischen 2-Zylinder KW wuchten und einer 4-Zylinder KW. Und ich weiß das 1 oder 2-Zylinder ganz anders gewuchtet werden. Und auch Boxer und V-Motoren. Oder 2 Takt bzw 4-Takt Motoren.
Aber ich weiß auch daß es Werkstätten gibt die sagen daß es keinen Unterschied gibt. Vielleicht sind das die selben die auch
feinwuchten anbieten ? Hab das schon 100x gehört aber weiß immer noch nicht was das bedeuten soll. Egal.
Da bleibe ich stur, dumm, eingebildet & eigensinnig und damit bin ich sehr gut gefahren.
Jüngstes Beispiel meine Trumpet. Die KW wurde v. einem gemacht der nur Engländer macht und das seit über 30 Jahren und nicht in Berlin lebt
Die läuft absolut astrein bis 6500 U/min.
Vorher hatte ich Spiegel, Auspuff, Motorschrauben verloren.
Jetzt benutze ich nicht einmal mehr Loctite.
Ebenso mein Shovel oder noch früher meine Guzzi.
Ich bilde mir auch ein das es einfacher ist die Zündung einzustellen.
Das kann Einbildung sein aber hey ! Es funktioniert.
rainer
Re: KW wuchten
Verfasst: 09.01.2009, 12:34
von liekoer
Hallo Rainer
Moin,
habe an allen 2-Zylindern die ich hatte die KW wuchten lassen.
Ich überlasse so etwas den Pro`s und es kostet kein Geld.
...das Problem ist wohl das man solche Jungs erst einmal finden muss. Und dann müssen die auch noch Zeit haben. Das haben sie aber nicht, weil sie gut sind.
Und die, die Zeit haben, haben sie es auch drauf, so sagen sie es zumindest
Gruß
Norbert
...der hofft einen guten gefunden zu haben. Das werde ich im Frühjahr feststellen.
Re: KW wuchten
Verfasst: 09.01.2009, 19:04
von Shovelpeter
Hi,
dynamisch wuchten bringt vermutlich die besten Ergebnisse, es ist nur fraglich, ob man den Unterschied zum statischen Wuchten wirklich merkt. Das Wort feinwuchten geistert hier schon lange rum, nur kann wie Rainer es schon bemerkt hat keiner sagen, was es bedeutet. Klingt vielleicht gut und "man" kann besser verkaufen.
Bei den geposteten Links hat der Beitrag zum MZ-Motor einen Bezug zu unseren V2-Motoren, da auch hier nur ein Kurbelzapfen angetrieben wird (Unglichförmigkeit des Antriebs). (Der Sinn des geposteten Patent und was ich daraus über das Wuchten lernen kann ist mir übrigens nicht ganz klar).
Zum Thema dynamisch wuchten und 2 Zylinder-Motoren: Dabei kommt es auf den Hubversatz an. Bei 180° ist ein dynamisches Wuchten sicherlich sinnvoll und die Arbeiten können auf Maschinen für Auto-KW durchgeführt werden. Bei unseren Eimern laufen beide Pleuel auf einem Hubzapfen, weshalb man nicht einfach von einem Ausgleich zweier sich gegenläufig bewegender oszillierender Massen ausgehen kann. Es muss vielmehr eine Ersatzmasse angebracht werden (die idealerweise auch eine oszillierende Bewegung ausführt und nicht nur eine rotatorische) und die Kurbelwelle dann mit dieser Masse gewuchtet werden.
Dabei werden für verschiedene Drehzahlen die Lagerreaktionen aufgenommen und entsprechend die Kurbelwelle bearbeitet (gebohrt). MIch würde auch mal interessieren, wer hier in Deutschland Harley-KW dynamisch wuchtet und vor allem mit welcher Maschine und wie dabei die oszillierenden Massen berücksichtigt werden.
(Aufwand für dynamisch Wuchten mit Ersatzmassen: KW zerlegen, Ersatzmasse anbringen, Kurbelwelle zusammenbauen und ausrichten, wuchten, wieder auseinander nehmen, Pleuel rein, zusammenbauen und wieder ausrichten. Bei Wuchten mit eingebautem Pleuel müssten diese geführt werden und die Kurbelwelle in Rotation versetzt werden, zusaätzlich zu den Lagerreaktionen der Kurbelwelle müssten m.E. auch die Lagerreaktionen der Führungen der Pleuel berücksichtigt werden)
Zum Thema Wuchtfaktor zitiere ich mich mal ganz faul selbst, die Aussage 60% bei Zweizylindermotor ist nicht richtig, bei 180° Hubzapenversatz wird kein Faktor angewendet:
der Wuchtfaktor beschreibt, mit welchen Anteil das Gewicht oszillierender Teile, wie beispielsweise der obere Teil der Pleuel und Kolben, beim Wuchten berücksichtigt wird.
Rotierende Massen können ja einfach (?) mit dem passenden Gegengewicht auf der gegenüberliegenden Seite ausgeglichen werden.
Bei oszillierenden Teilen müsste die Gegenbewegung zur selben Zeit mit der selben Höhe in Gegenrichtung erfolgen (Boxer-Motor) um sie korrekt auszugleichen (Kräfte und Momente höherer Ordnung mal vernachlässigt). Weil das bei 45° Zylinderwinkel nicht klappt, wird diese Masse mit einem Frickelfaktor dem rotierenden Anteil zugerechnet und beim Wuchten berücksichtigt. Der Frickelfaktor liegt bei Harley bei 60%, eine Änderung nach oben oder unten sorgt für eine Verschiebung der Richtung der Kräfte (Siehe angehängten Link zu S&S, ist auf der 1. Seite gut beschrieben). Dummerweise ändert sich das Verhältnis der Kräfte aus oszillierenden und rotierenden Massen mit der Drehzahl, so dass der Frickelfaktor nur für eine bestimmte Drehzahl (und deren Nachbarschaft) halbwegs passt.
http://www.sscycle.com/modules/instruct ... 1-1037.pdf
Nach meinem ganzen Geschwätz jetzt "My two cent" auf die Frage "wie wuchten":
Statisch wuchten sollte reichen (bei unseren alten Eimern mit beschränkter Drehzahl, hohen Massen und Toleranzen, welche auch meist gemütlich bewegt werden). Es sollte allerdings vernünftig gemacht werden, 58 bis 60% stellen wohl als Wuchtfaktor einen guten Kompromis dar. Und bei Leuten die "Feinwuchten" anbieten einfach mal fragen was "Grobwuchten" kostet
Gruß, Peter
Re: KW wuchten
Verfasst: 09.01.2009, 19:47
von holzlenker
Servus Peter,
also der Onkel macht das wohl:
http://www.hubraumdealer.de/index.php?m ... tion=24:24
Ciao Lutz
Re: KW wuchten
Verfasst: 09.01.2009, 20:46
von LouCifer13
Gude,
der Link auf dieses Patent sollte auch eher ein Joke sein SORRY, wenn´s einer falsch versteht, ich hab einfach noch Spaß ein meinem Hobby
Irgendwie hab ich wohl vergessen auf das Thema "Feinwuchten" näher einzugehen. Mir wurde es so erklärt, wie schon angeführt, H-D wuchtete die einzelnen Wangen immer auf das gleiche Gewicht der oszillierenden Masse. Das Feinwuchten wird nun bei einer Überholung der KW angewandt, die Wangen werden auf das Gewicht der tatsächlich oszillierenden Masse gewuchtet und die kann je nach Material erheblich von der ursprünglichen abweichen (Bsp. ist der HC-Kolben von Wiseco). Auch wenn´s mancher einer dann "Feinwuchten" nennt, es bleibt (meist) ein statisches wuchten...halt eben nur feiner
Ich wuchte meine KW nicht montiert und zentriert, sondern jede Wange einzeln mit der simulierten Masse. Genau wie´s S&S macht (ANLEITUNG!!!) und wie´s wohl auch bei H-D gemacht wurde (HÖRENSAGEN!!!). Prüfen kann ich´s dann immer noch nach Art des MZ-Wuchters. Nur wenn ich dann unzufrieden bin und fange an zu schleifen und zu bohren...wer kann dann zu 100% garantieren dass jetzt kein Span o.ä. ins KW-Lager geraten ist?! Aber das kann ja jeder halten wie er will, das Ergebnis alleine zählt.
Gruß
PS. Ich habe einen Link wieder entdeckt der meine Aussage zum Vorgehen der Company beim wuchten stützt.
http://images.google.de/imgres?imgurl=h ... l%26sa%3DN
6. Absatz, aber der ganze Artikel ist ja zm Thema und zu empfehlen.
Re: KW wuchten
Verfasst: 10.01.2009, 00:47
von Arthur
Hallo Peter,
Du bestätigst, was ich mir überlegt habe. Wie soll eine dynamische Wuchtung bei einem Zweizylinder mit gemeinsamen Hubzapfen funktionieren?
Unter dynamisch hatte ich mir zusätzlich noch etwas anderes vorgestellt. Wenn man z.B. ein Rad statisch wuchtet, geht man davon aus, dass der Schwerpunkt auf der Mittellinie der Achse und in der Mitte der Lager liegt. Er kann aber auch auf der Mittellinie der Achse liegen, aber eben nicht in der Mitte der Radlager (weiß nicht, wie ich das besser ausdrücken kann). Dann taumelt das Rad bei hoher Drehzahl.
Gruß Arthur
Re: KW wuchten
Verfasst: 10.01.2009, 10:08
von SuperGauzy
Shovelpeter hat geschrieben:MIch würde auch mal interessieren, wer hier in Deutschland Harley-KW dynamisch wuchtet und vor allem mit welcher Maschine und wie dabei die oszillierenden Massen berücksichtigt werden.
Hi Peter,
meine KW wurde beim Neuaufbau meines Motor dynamisch gewuchtet und zwar von Bernd Kramer. Der hat die nötigen Maschinen für sowas und ich muss sagen, der Motor läuft ruhiger.
Der Kramer ist immer sehr hilfsbereit, auch am Telefon. Vielleicht rufst du den mal an und fragst nach. Wenn du fragst und er dir Auskunft erteilt, dann lass es uns doch bitte wissen.
Re: KW wuchten
Verfasst: 10.01.2009, 14:42
von Christian
Danke Shovelpeter!
Heute habe ich mal wieder was Gutes gelernt!
Gruß, Christian
Re: KW wuchten
Verfasst: 10.01.2009, 18:50
von Shovelpeter
Hi zusammen,
Loucifers Link erklärt, was mit dynamischem Wuchten gemeint ist. Beide KW-Hälften werden getrennt mit dem Gegengewicht rotiert und die Lagerkräfte (also in den Einspannungen) ermittelt. Schöne Idee, aber irgendwie auch nicht befriedigend: Man muss sich immer noch auf ein Ersatzgewicht verlassen, dass nur rotiert. Zweitens wuchte ich dabei jede KW-Hälfte so, dass sich die Momente und Kräfte um die Auflagerpunkte aufheben (abgesehen natürlich von der Gewichtskraft:-)). Das kann nur funktionieren, wenn ich immer den selben Abstand dieser Auflagerpunkte vom Mittelpunkt (in Richtung der Rotationsachse) des Hubzapfens habe. Ansonsten habe ich jede KW-Hälfte um den Mittelpunkt zwischen den Auflagerpunkten ausgewuchtet, dieser Mittelpunkt zwischen den Auflagerpunkten hat aber einen unterschiedlichen Abstand zum Mittelpunkt der zusammengesetzten KW und damit ergibt sich wieder ein Moment. Dieser unterschiedliche Abstand kann sich beispielsweise durch unterschiedliche Länge von Pinion und Sprocket Shaft oder durch ein unterschiedliches "Herausragen" der Schäfte aus der Kurbelwelle ergeben. Aber vielleicht wird das rechnerisch (durch Frickelfaktor) berücksichtigt oder die Auflager befinden sich immer im gleichen Abstand (ist aber schwierig zu realisieren wegen dem Antrieb der KW in der Wuchtmaschine). Vielleicht komme ich dann mal auf Gauzis Tip zurück und rufe bei Kramer an (obwohl ich Hemmungen habe, die Leute von der Arbeit abzuhalten:-))
@Arthur: Beim Reifen funktionierts auch so. Wenn ich statisch wuchte, heben sich die Kräfte gegenseitig auf. Wenn die Kräfte aber nicht auf eine Wirkungslinie liegen, ergibt sich bei Rotation ein Moment was bestrebt ist den Körper um die Rotationsachse zu kippen, was wiederum Lagerreaktionen verursacht. Diese nehmen mit dem Abstand der Wirkungslinien zu, bei breiten Reifen kann sich das unangenehm bemerkbar machen, bei "Schallplatten" ist es egal.
Bei unseren KW mit nur einem Hubzapfen können solche Momente um die Rotationsachse nicht entstehen, da die Wirkungslinien auf einer Achse liegen. Allerdings können umlaufende Momente durch die Ungleichförmigkeit des Antriebs entstehen (das geht allerdings in die höhere Maschinendynamik und ich klinke mich aus

). Ein dynamisches Wuchten wie beim Reifen oder eine KW mit mehreren versetzten Hubzapfen zum Ausgleich dieser Momente ist bei unseren Kisten also nicht möglich/nötig.
Die MZ-Variante ist zwar ganz nett, bei unseren Kisten aber schwierig. Die Jungs gehen davon aus, dass das Pleuel immer om Lot (also Richtung der Gravitation) steht. Ansonsten würde sich ein zusätzlicher Hebel ergeben, da die Kraft nicht in der MItte des Hubzapfens wirkt. Unsere Kisten haben aber ein Gabelpleuel, welches nicht symmetrisch ist. Ich kann die Pleuel also nicht einfach optisch (oder mit der Wasserwaage) mittig ausrichten. Und sich darauf zu verlassen, das die Pleuel sich schon selbstständig ausrichten, finde ich bei dem ganzen Wälzlagergeraffel fraglich. Zusätzlich müsste ich Fleischerhaken und Muttern an beiden Pleueln befestigen und vernünftig ausrichten. Außerdem brauche ich bei der Methode absolut vernünftige Laufflächen, sonst klemmts beim Abrollen auf der Vorrichtung (S&S setzt ja einen eigenen Schaft zum Ausrichten ein). Beim Pinion-Shaft mag das noch gehen, aber beim Sprocket-Shaft muss man sehr nahe an die Kurbelwange (wegen Konus oder Verzahnung zum Antrieb des Primärs) und manche sind durchs Lager Rauf- und Runterziehen sicherlich nicht mehr "glatt" genug. Abgesehen davon hätte ich auch Hemmungen, da "Rumzubohren" und nicht zu wissen, wo die Späne landen...
Danke übrigens für die Erklärung zum Thema "Feinwuchten" (und die Erlösung, dass man den Sinn des Patentes nicht verstehen muss...

)
Hier ist übrigens noch ein sehr guter Link mit Animationen zum Thema Massenräfte und Momente:
http://www.brucewilles.de/massenausgleich.html
Gruß, Peter
Re: KW wuchten
Verfasst: 11.01.2009, 12:58
von Pan-Sven
Moin ,
möchte doch auch mal was zu dem Thema schreiben ; Mein Bruder arbeitet bei Firma " Winter Diamant-Werkzeuge " und die stellen große u. kleine Schleifscheiben her , diese Scheiben müßen natürlich dynamisch gewuchtet werden . Wuchtmaschine ist ähnlich wie so eine für´s Reifen wuchten nur viel genauer ( auf 0,02 Gramm ) , dafür haben wir eine Aufnahme gebaut um HD- Kurbelwangen zuwuchten .
Meine Pan-Welle habe ich 55% gewuchtet und bin damit sehr zufrieden, mein Bruder hat seine 93" S&S Kurbelwelle mit 60% gewuchtet .
Ich habe Originales Panhead Gehäuse im ungeschweißten Zustand und Loctite kenne ich nur vom Hörensagen !

Re: KW wuchten
Verfasst: 11.01.2009, 15:59
von Shovelpeter
Hi,
wie habt ihr die KW gewuchtet, jede Hälfte einzeln?
Gruß, Peter
(Der nicht meint, dynamisches Wuchten würde es nicht bringen, sondern bei Harley-Motoren Zweifel am "wesentlichen Mehrwert" gegenüber dem statischen Wuchten hat)