Teile reingen/polieren im Tumbler

Moderator: Gerry

hd474
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Teile reingen/polieren im Tumbler

Beitrag von hd474 »

Da ich ja gerade mein Moped restaurieren will, habe ich schon angefangen, alte Teile und Schrauben aufzuarbeiten. Ich habe im Laufe der Jahre echt viele Schrauben und andere Kleinteile angesammelt, die noch einwandfrei sind, aber optisch nicht mehr das Highlight sind (Die Verzinkung ist eben gammelig). Ich restauriere auch Filpper und alte amerikanische einarmige Banditen und habe mal meinen Tumbler wieder rausgekramt, den ich bei dabei immer benutzt habe. Kleinere Aluteile kann mann da prima mit polieren und Schrauben etc. perfekt für's Verzinken vorbereiten. Natürlich kann mann die Schrauben auch ohne erneute Verzinkung weiterverwenden, aber die Oberfläche ist dann hochglänzend statt dieser doch eher matten Zinkoberfläche. Da Verzinken sehr preisgünstig ist, schmeiss ich jetzt mal alle Schrauben, Muttern etc. in den Tumbler, das Verzinken geht nach Kilopreis, wobei ich meistens nicht mal die Mindestmenge komme. So hat man dann immer einen schönen Vorrat an neuwertigen Schrauben und Kleinteilen.
Tumblen geht völlig automatisch und ich lasse meine Teile immer so 4,5 Tage darin.

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Don Rocket
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Re: Teile reingen/polieren im Tumbler

Beitrag von Don Rocket »

Hallo,

klingt sehr interessant, aber könntest du vielleicht noch etwas mehr drüber erzählen? Wo bekommt man so ein Teil, wie groß sind die Teile, welches Granulat kann man verwenden, wie lange hält das Granulat und vor allem, was kostet so eine Anlage?

Gruß
Dieter
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hd474
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Re: Teile reingen/polieren im Tumbler

Beitrag von hd474 »

So ein Tumbler kostet zwischen 80und 120 Euro und ursprünglich wird er wohl zur Wiederaufbereitung alter Munitionshülsen für Wiederlader verwendet. Ich kenne die Teile allerdings nur von meinen Flipperestaurationen. Das Funktionsprinzip ist denkbar einfach: Granulat rein, Teile rein und Gerät einschalten. Nach ein paar Tagen (je nach Verschmutzungsgrad und verwendetem Granulat) haben die Teile teilweise Spiegelglanz und sind sehr sauber. Ich habe am Wochenende mal die Haltebolzen der Original Fussrasten getumblet und die sahen nachher aus wie verchromt und waren vorher echt dunkelgrau und dreckig. Der Erfolg hängt aber auch immer vom verwendeten Granulat ab. Ich verwende immer dieses hier: Nußgranulat Glossy PRO 2 Kg für €9,50, gibts bei gelsenflipper.com (da gibt’s auch Tumbler, ich weiss jetzt nicht ob das wegen evtl. Werbung hier nicht erlaubt ist, wenn ja, bitte löschen)). Damit kommt man schon so 3-4 Reinigungdurchläufe aus, auch länger, aber irgendwann ist die Polierfähigkeit deutlich schlechter. Mein Tumpler (ist von Berry, Modell 400, aber auch die von Lymann Tumbler taugen was) ist ca. 55-60cm hoch und der Trommeldurchmesser ist ca. 40cm. Allerdings ist in der Mitte eine Gewindestange zur Besfestigung des Deckels, deswegen ist die Teilegrösse begrenzt.
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ron
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Re: Teile reingen/polieren im Tumbler

Beitrag von ron »

Hi zusammen,
ein Kumpel hat sich sowas selbst improvisiert.
Und zwar schraubt er je nach Bedarf einen Küchentopf bzw. für größere Teile einen Fritterfetteimer ausm Gastgewerbe oben auf den Antrieb seiner Standbohrmaschine. Deckel muss dazu nat. ab. Aber so hat er auch versch. Übersetzungen zur Auswahl.
Bei 80 bis 120.- für nen richtigen Tumbler, viell. nicht die Mühe wert, aber für jemand mit Lust am experimentieren, basteln und kleinem Budget möglicherweise ne Alternative oder Anregung.
- Ich finds genial.
Er verwendet auch versch. Füllmaterialien. z.B.gröbere V2A Späne und andere Dreh/Fräsabfälle, Bleikugeln, groben Sand, oben erwähnte Nußschalen usw.
Keine Ahnung, was für was gut ist.

Gruß
Noch immer schwer erziehbar und unbeugsam.
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St. Valentine
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Re: Teile reingen/polieren im Tumbler

Beitrag von St. Valentine »

Super Tip! Wir haben solche Tumbler in der Firma. Werde das auch einmal ausprobieren.

Cheers

Frank
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Partisan
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Re: Teile reingen/polieren im Tumbler

Beitrag von Partisan »

Genau solche Hinweise braucht das Forum. Danke!
Ich finde es super, wenn jemand einfach nur Ideen publiziert oder Anregungen gibt. Es müssen ja nicht immer nur Fragen sein.

Gruß
Jens
So blöd wie ich bin kann mir gar keiner kommen ;-)
Christian
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Re: Teile reingen/polieren im Tumbler

Beitrag von Christian »

Hallo Leute,

wir hatten solche Poliertrommeln in der familieneigenen Gießerei für die Oberflächenbearbeitung der Gussstücke. Durchmesser bis zu 3 Meter, befüllt mit Stahlkugeln und dünnflüssigem Öl bzw. Granulat mit Wasser.

Kann ich nur empfehlen. (war ein geiler Spaß, sich da reinzusetzen :mrgreen:)

Ein weiterer Vorteil ist bei Gusstücken neben der Glättung die Verdichtung der Oberfläche. Kann man als auch bedenkenlos Gehäuse drin laufen lassen, würde ich (besonders für Alu!) allerdings eher Stahlkugeln empfehlen als Granulat, Größe bis etwa 3 mm.
Allerdings sollte (ÖL-)Kanäle penibelst verschlossen werden!!!

Nusschalen (trocken) haben wir zum Reinigen verwendet.

Gruß, Christian
Lieber nen Shovel-Vibrator als nen TC-Staubsauger

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Seelter
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Re: Teile reingen/polieren im Tumbler

Beitrag von Seelter »

Moin

Also diese Tumblerei interessiert mich. Besonders der Eigenbau.

@ ron: Der Kollege befestigt einen Topf auf dem Antrieb der Standbohrmaschine?
Dreht der sich da im Kreis, oder wie?

Befindet sich im Gehäuse unterhalb der Granulatschüssel eine Art Vibrationsmotor(Unwuchterreger)der das Granulat in Bewegung bringt,oder was?

Könnte man da evtl nen alten Schwing-Exentersschleifer o.ä. einsetzen?

Wäre schön da noch etwas zu hören(lesen).

Klaus
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ron
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Re: Teile reingen/polieren im Tumbler

Beitrag von ron »

@Klaus,
die Unterkonstruktion besteht quasi aus einem Teller mit nem Kugelgelenk und darauf die Aufnahme zum Topf anschrauben.
Dadurch kippt der Topf auf eine Seite, liegt am Tellerand auf. Auf den Teller ist eine Gummimatte geklebt die dadurch wie eine Reibrolle wirkt. So dreht sich der Topf wie ein Betonmischer und das Schüttgut ist dauernd in Bewegung.
Ob er innen im Topf noch zusätzlich ein Winkeleisen zwecks besserer Mischung angebracht hat, oder ob die Trägheit reicht weiß ich nicht.

Ach ja, die Konstruktion ist nicht Antriebsseitig sonder vorne Bohrerseitig angebracht. Sonst hätte er keine Drehzahlverstellmöglichkeit.
Die Bohrmaschine hält das aus, ist ne stabile, alte Gusseiserne.
Der Rest vom Schrottplatz - das Kugelgelenk mit Platte erinnert mich an irgendein Fahrzeug- oder Traktorteil.
Muss mir, wenn ich wieder mal nach Österreich komme, das Ding genauer ansehen...

Für Kleinteile klingt Deine Idee mit dem Exzenterschleifer auch überlegenswert.

Gruß
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holzlenker
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Re: Teile reingen/polieren im Tumbler

Beitrag von holzlenker »

Hai ron,

aber das Kugelgelenk dreht sich dann doch Inder Pfanne und nicht den Eimer?

Braucht dann einen Mitnehmer...oda?

Oder stehe ich auf der Leitung?

Ciao Lutz
Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen. (Walter Röhrl)
PANHEAD
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Re: Teile reingen/polieren im Tumbler

Beitrag von PANHEAD »

Hi,
Bilder sind immer gut. Ich kann den Beschreibungen auch nicht ganz folgen. Aber vielleicht haben wir bald alle unseren eigenen Tumbler? Der Beste wird dann prämiert!
Gruss
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ron
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Re: Teile reingen/polieren im Tumbler

Beitrag von ron »

holzlenker hat geschrieben:Hai ron,

aber das Kugelgelenk dreht sich dann doch Inder Pfanne und nicht den Eimer?

Braucht dann einen Mitnehmer...oda?

Oder stehe ich auf der Leitung?

Ciao Lutz
Nö, hast schon richtig erkannt. Die Kugel dient nur dazu, dass der Topf in Position und dabei leicht drehbar bleibt. Der Topf bleibt natürlich nicht waagrecht, sondern kippt mit seinem Bodenrand auf den gummibezogenen Teller, der ihn dadurch, durch die Reibung, antreibt und in sich dreht - ähnlich einer Mischmaschine.
Das Kugelgelenk muss dazu klarerweise leichtgängig sein, bzw. das Gewicht des Tops, und damit der Anpressdruck, die Reibung am Rand höher, als die innere Reibung im Kugelkopflager.
Wenn der Topf nur kreiseln würde, gäbs keinen Mischeffekt, das Füllgut würde durch die Fliehkraft nur nach außen gedrückt und liegen bleiben.

Jetzt verständlicher?

Gruß
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Re: Teile reingen/polieren im Tumbler

Beitrag von Flat Track Pan »

Hallo Jungs,

solch eine Maschine benutzen die Profis in der Tuning Szene zum Felgen Hochglanzverdichten. Mann nennt diese Gleitschleifen.
Solch eine Maschine ist sehr leicht nachzubauen,
Ihr braucht ein stabiles Untergestell. Auf dieses kommt dann eine Trommel, die mit Federn am Gestell befestigt wird. Man(n) benötigt dazu dann einen Vibrations Motor, der dann unten an die Trommel befestigt wird.
Im ebay gibts solche Motoren ab ca 130.-EUR. Es gibt sogar Bauanleitungen.
Ich habe vor Jahren für einen Großgastronomen ein solches Teil gebaut um Besteck zu polieren. Das dingens läuft heute noch, und ist täglich in Betrieb.

greets Jacky
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SuperGauzy
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Re: Teile reingen/polieren im Tumbler

Beitrag von SuperGauzy »

Ich will ja nicht klugscheißen, aber einen gebrauchten Betonmischer bekommt man schon ab 30 Euro, neu um die 100 Euro. Da das Innenleben raus und mit Gummimatten auskleiden und ich hab das selbe Prinzip. Oder liege ich da falsch?
SuperGauzy
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Hawkeye
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Re: Teile reingen/polieren im Tumbler

Beitrag von Hawkeye »

:kippe:
Hawkeye
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