Ventilschaftdichtung

Moderator: Gerry

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Jack
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Ventilschaftdichtung

Beitrag von Jack »

hallo meine Damen und Herren,
schraube mir eine Shovel mit ach und krach zusammen.
mein erster Beitrag hier.
wer weis ob diese Dichtung die Erstausrüstung von der Company war ? Hintergrund natürlich, ob dieser Motor schonmal gemacht wurde....
Ventilschaftdichtung
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Dank euch
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gruss jack,, :D
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ron
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Re: Ventilschaftdichtung

Beitrag von ron »

Hi, Schaftdichtungen kamen original erst 1981 und die waren genauso Sondermüll wie die schon zuvor im Zubehör angebotenen.
Um den normalen Ölverbrauch dieser 30er Jahre Konstruktionen, zu denen man auch den Shovelhead rechnen kann, im Rahmen zu halten, bewährten sich bisher klassische Gussführungen in Kombi mit normalen Edelstahl- oder den schwarzen, nitrierten Ventilen am besten. Halten auch am längsten.

Gruß
Noch immer schwer erziehbar und unbeugsam.
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Alex MTeK
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Re: Ventilschaftdichtung

Beitrag von Alex MTeK »

Und was sollte an diesen Schaftdichtungen Sondermüll sein?
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Jack
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Re: Ventilschaftdichtung

Beitrag von Jack »

ron hat geschrieben: 07.03.2020, 00:58 Hi, Schaftdichtungen kamen original erst 1981 und die waren genauso Sondermüll wie die schon zuvor im Zubehör angebotenen.
Um den normalen Ölverbrauch dieser 30er Jahre Konstruktionen, zu denen man auch den Shovelhead rechnen kann, im Rahmen zu halten, bewährten sich bisher klassische Gussführungen in Kombi mit normalen Edelstahl- oder den schwarzen, nitrierten Ventilen am besten. Halten auch am längsten.

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Alex MTeK
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Re: Ventilschaftdichtung

Beitrag von Alex MTeK »

Und Ron,
bekomme ich auch noch eine Antwort?
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ron
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Re: Ventilschaftdichtung

Beitrag von ron »

Alex MTeK hat geschrieben: 11.03.2020, 19:43 Und Ron,
bekomme ich auch noch eine Antwort?
Hab diesen Beitrag seither nicht mehr nachgelesen....klar bekommst Antwort.
1, die Schaftdichtungen werden, auch korrekt mit dem jeweiligen "Spezialwerkzeug" montiert, gern locker, im Extremfall verkanten sie.- ich glaube, auch hier im Forum gabs Beiträge und Fotos dazu.
Daher wurden sie dann bei der Evo zusätzlich mit grünem Loctite geklebt.- könnte man natürlich auch an der Shovel probieren.
2, die Dichtlippen waren OE wie Nachbau nicht sehr beständig. Die Evo Schaftdichtungen kamen dann, bzw. waren baugleich, von irgendeinem Autozulieferer. Waren jedenfalls haltbarer und funktionierten problemlos.
3, der Ölverbrauch an den 81-84 "Schaftdichtungs"-Modellen wurde eigentlich kaum weniger. Auch nicht mit den zusätzlichen Rückleitungen Tappetblock/Zylinderfuß. Nach relativ kurzer Laufzeit waren/sind nachts im Scheinwerferlicht genauso blaue Wölkchen sichtbar.

Daher halte ich diese Schaftdichtungen, bzw. den u. U.. erheblichen Aufwand für eine Nachrüstung für unnütz und sogar riskant.
Würde mich freuen, wenn Du insofern bessere Langzeiterfahrungen und Tips hättest.

Gruß
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Alex MTeK
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Re: Ventilschaftdichtung

Beitrag von Alex MTeK »

Die Schaftdichtungen aufzusetzen ist tatsächlich nicht ganz unkompliziert. Und das "Spezialwerkzeug" - falls Du da von einem Kunststoffdorn in verschiedener Farbgebung redest - ist auch kein Garant für Erfolg. Aber mit den nötigen Vorrichtungen ist es kein Problem, die Schaftdichtungen korrekt aufzusetzen. Und dann funktionieren die Dinger auch tadellos und langlebig. Ich habe bei Shovels die Schaftdichtungen tatsächlich immer mit Loctite aufgeklebt - daß das bei Evos ab Werk so gemacht wurde, ist wohl aus dem Bereich Sagen und Märchen. Bei Evos halten die Dichtungen von Haus aus besser. Wahrscheinlich, weil das Verhältnis aus Länge und Durchmesser günstiger ist und der Blechmantel anders ist. Daß die Dichtlippen bei den Shoveldichtungen nicht langlebig sind, kann ich auch nicht bestätigen. Ich habe bei Shovels in diesem Bereich keine Probleme gehabt. Die meisten Probleme mit den Schaftdichtungen sind wohl größtenteils auf falsche Handhabung (wie eben das Verkanten beim Aufsetzen) oder falsche Toleranzen (wenn dann der obere Federteller in die Schaftdichtung einschlägt) zurückzuführen.
Ach übrigends: die zusätzlichen Rückleitungen von den Tappets zu den Zylindern waren wohl tatsächlich eine Fehlkonstruktion. Man hat sie meines Wissens deshalb auch nach kurzer Zeit wieder abgeschafft.

Gruß
Alex
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SuperGauzy
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Re: Ventilschaftdichtung

Beitrag von SuperGauzy »

Ich habe meine Schaftdichtungen auch vor einiger Zeit ersetzt und festgestellt, dass man das besser nicht bei 5° C in der Winterzeit in der Werkstatt macht. Jedesmal wenn ich die Dichtungen versucht habe über das Ventil zu bekommen, sind sie eingerissen. Nach dem dritten Versuch habe ich dann mit dem Heißluftfön gearbeitet und die Schaftdichtungen erwärmt. Siehe da :arrow: kein Problem mehr mit eingerissenen Dichtungen! :idea:
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Alex MTeK
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Re: Ventilschaftdichtung

Beitrag von Alex MTeK »

Dafür gibt´s extra einen Überzieher, der die Schaftdichtung schützt.
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ron
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Re: Ventilschaftdichtung

Beitrag von ron »

Märchen ist das keines. S. z.B. Softtail Manual 97/98, Seite 3-25, Cylinder Head Assembly, Punkt 6: >Apply a small amount of RC620 Loctite.....<
Gruß
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Re: Ventilschaftdichtung

Beitrag von Alex MTeK »

Du kannst mir eines glauben: ich habe sicherlich mehrere 100 Ventilschaftdichtungen von Evos und Twin Cams demontiert. Da war kein Loctite. Und nur weil ein Handbuch das sagt, heißt das nicht, daß es ab Werk so gewesen ist.

Gruß
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ron
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Re: Ventilschaftdichtung

Beitrag von ron »

Ok, ich fasse zusammen:

Obwohl nirgends vorgeschrieben, klebst Du die Schaftdichtungen an Shovel zusätzlich an. So halten sie und sind auch wirkungsvoll.

Obwohl in einem MoCo Werkstatthandbuch vorgeschrieben, kann man an Evo die Klebeanweisung ignorieren, denn die sitzen ohnehin gut. Die Werksmonteure ignorieren sie auch..

Danke auch Gauzy für seine Erfahrung: unter 5° sind die SD bei der Montage ein wenig empfindlich - könnten die auch auf Kaltstarts, wenn der Motor nach klaren aber kalten Sommernächten dementsprechend kalt, empfindlich reagieren?

@Jack: vergiss meine kritische Sichtweise.Immerhin besteht scheinbar die Chance auch längerfristig 1/4L Öl auf 1000km zu sparen..

Gruß
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Re: Ventilschaftdichtung

Beitrag von Alex MTeK »

ron hat geschrieben: 14.03.2020, 03:40 Ok, ich fasse zusammen:

Obwohl nirgends vorgeschrieben, klebst Du die Schaftdichtungen an Shovel zusätzlich an. So halten sie und sind auch wirkungsvoll.
Du solltest nicht die Hälfte weglassen. Nicht das Kleben allein, sondern vor allem die Art der Montage führt dazu, daß die Dinger festsitzen und funktionieren. Und ja - ich mache das, obwohl nirgends vorgeschrieben. Das unterscheidet einen professionellen Motorenbauer, der Entscheidungen auf Basis langjähriger Erfahrungen trifft von einem Hobbyschrauber, der sich Wort für Wort an ein Wekstatthandbuch hält. Und das die Anweisungen der MoCo nicht immer der Weisheit letzter Schluß sind und die Motoren durchaus Spielraum für Verbesserungen lassen, darüber sind wir uns doch wohl einig.
ron hat geschrieben: 14.03.2020, 03:40 Obwohl in einem MoCo Werkstatthandbuch vorgeschrieben, kann man an Evo die Klebeanweisung ignorieren, denn die sitzen ohnehin gut. Die Werksmonteure ignorieren sie auch..
Ich denke nicht, daß die Werksmonteure etwas ignorieren, aber Du glaubst doch nicht wirklich, daß man in den Harley Montagewerken nach Sercive Manuals schraubt. Denk mal drüber nach, für welchen Verwendungszweck ein Service Manual geschrieben wurde. Wohl kaum für die Erstmontage. Oder glaubst Du wirklich, daß die im Werk Lagerbuchsen von Hand läppen oder mit dem Kupferhammer Kurbelwellen zentrieren?
Hast Du denn schon Mal originale Evo-Köpfe zerlegt? Und Loctite gefunden?
ron hat geschrieben: 14.03.2020, 03:40 Danke auch Gauzy für seine Erfahrung: unter 5° sind die SD bei der Montage ein wenig empfindlich - könnten die auch auf Kaltstarts, wenn der Motor nach klaren aber kalten Sommernächten dementsprechend kalt, empfindlich reagieren?
Das glaube ich weniger, denn nach der Montage hat sich die Teflonlippe ja bereits an den Ventilschaftdurchmesser angepaßt. Und wie gesagt: für die Montage gibt es extra Schutzkappen für die Dichtungen. Die funktionieren möglicherweise auch unter 5°.


Gruß
Alex
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