Hallo Mane,
es kommt darauf an, was Du machen willst.
Wichtig ist die Abgabeleistung und der Druck. Die Ansaugleistung musst Du mit dem Wirkungsgrad (in Prozent) multiplizieren. Beide Werte werden häufig geschönt angegeben, also lieber etwas reduzieren. Außerdem willst Du den Kompressor ja nicht in Vollast laufen lassen, damit er nicht so schnell verschleist.
Er sollte auch ein einstellbares Druckmanometer haben, damit Du die Druckleistung am Kompressor regulieren kannst.
Schraubenkompressoren sind in der Regel leiser als Kolbenkompressoren. Erstere kannst Du im Dauerlauf betreiben, letztere besser nicht.
Der Luftbehälter muss am Boden eine Entlüftungsschraube haben, Du ahnst nicht, wie viel Kondenswasser sich darin bildet! Vor allem, wenn Du den Kompressor kurze Zeiten und unregelmäßig benutzt. Das kannst Du dort bequem ablassen.
Wichtig ist auch, dass alle Anschlüsse dicht sind.
Achte auf die nötige elektrische Absicherung und den Leitungsquerschnitt! 25 Ampere träge und 2,5 Quadrat sind optimal. 16 Ampere träge können u.U. zuwenig sein (wegen Anlaufstrom) und 1,5 Quadrat (bei Dauerbetrieb) die Leitung warm werden lassen. 10 Ampere lassen beim Start ganz sicher die Sicherung auslösen, wenn Du einen kräftigen Kompressor hast und es draußen kalt ist. Ich hab 25 Ampere mit 2,5 Quadrat für den Kompressor alleine und keine Probleme. Der kann dann im Winter 10 oder 15 Sekunden lastfrei (!) mit geöffnetem Entlüfterventil bollern, bevor er auf Drehzahlen kommt. Gerade bei langen Leitungen (von Sicherungskasten im Haus bis zur Garage/Werkstatt) ist eine höhere Absicherung und ein größerer Querschnitt wichtig, da sich der Widerstand mit der Länge der Leitung erhöht!
Kompressoröl am Besten gleich mitkaufen, das ist dann das Richtige, auch wenn Du bei einem guten Kompressor kaum welches nachfüllen musst.
Achte auch darauf, dass der Kompressor in einer staubfreien Umgebung steht, oder reinige den / die Luftfilter regelmäßig. Schaumstofffilter kannste mit Seifenwasser auswaschen, alle anderen musst Du wechseln. Große Filter sind besser als kleine.
Mindestens 600 Liter Abgabeleistung und 10 bar brauchst Du für den Betrieb einer Strahlkabine für Kleinteile, der Kessel sollte dafür mindestens 100 Liter fassen.
Fürs Lackieren brauchst Du bedeutend weniger Luft (300 Liter) und Druck (2 bis max. 3 bar, je nach Lackierpistole), aber immer einen Lufttank mit einstellbarem Manometer zum Ausgleich der Druckfrequenzen. Außerdem MUSS er die Luft ölfrei abgeben. Da hilft ein Ölabscheider oder gleich einen sogenannten ölfreien (teurer!) kaufen.
Reifenfüllkompressoren können das nicht (auch wenn es manchmal draufsteht).
Kompressorverschleiß erkennst Du daran, dass in der Kompressorluft vermehrt Öl ist, der Ölverbrauch steigt und die Literleistung bzw. Druck abfallen.
Was ein guter (und etwas teurerer) Kompressor ausmacht, sehe ich bei meinem 2-Zylinder-Kolbenkompressor von Schneider, der 600 Liter (edit) Abgabeleistung und 12 bar Druck hatte.
Den habe ich vor 30 Jahren (!) für 1.200 DM gekauft (das wären heute inflationsberücksichtigt knapp 1.100 €) und bei Wind und Wetter zum Sandstrahlen ganzer Autos in der Garage genutzt. 30 Sekunden brummen, 30 Sekunden ohne.
Jetzt kommt er etwas in die Jahre und die Leistung lässt nach, für die Strahlkabine läuft er fast durch. 10 bar schafft er gerade noch.
Grundsätzlich gilt: Mehr ist teurer und besser!
Gruß, Kompressor-Christian
