falsche Dichtung?
Moderator: Gerry
falsche Dichtung?
Moin, Hab meine Körte zurück (Stegbolzen rund) und wollte jetzt nach längerer Zeit alles wieder zusammen bauen.
Hab schon seit einem Jahr einen komplettsat von Jim im Schrank liegen.
Jetzt beim Einbau sehe ich das die Fussdichtungen wohl ein loch weniger haben als die ich damals vor 7 Jahren benutz habe.
der Zylinder weist an der Stelle auch eine Bohrung auf der Block allerdings nicht.
Von daher gehe ich ein mal aus dass es sich um eine Tote Leitung handelt.
Aber kann mir das hier jemand bestätigen?
und Wofür oder welchen Motor es sich bei dieser zusätzlichen Leitung handeln würde?
Danke im voraus
Hawkeye
Hab schon seit einem Jahr einen komplettsat von Jim im Schrank liegen.
Jetzt beim Einbau sehe ich das die Fussdichtungen wohl ein loch weniger haben als die ich damals vor 7 Jahren benutz habe.
der Zylinder weist an der Stelle auch eine Bohrung auf der Block allerdings nicht.
Von daher gehe ich ein mal aus dass es sich um eine Tote Leitung handelt.
Aber kann mir das hier jemand bestätigen?
und Wofür oder welchen Motor es sich bei dieser zusätzlichen Leitung handeln würde?
Danke im voraus
Hawkeye
Hawkeye
Kein Herr über mir, kein Knecht unter mir.
1200 FLH, Bj80, schwad, fast originol
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1200 FLH, Bj80, schwad, fast originol
Re: falsche Dichtung?
Das ist keine tote Leitung. Da läuft das Öl von den Kipphebeln wieder in das Kurbelgehäuse. Wenn am Kurbelgehäuse kein Loch ist, dann muss quer eine Bohrung im Zylinder sein. Das sinnlose Stanzen hättest du dir sparen können.Von daher gehe ich ein mal aus dass es sich um eine Tote Leitung handelt.
Aber kann mir das hier jemand bestätigen?
Grüße Arthur
Re: falsche Dichtung?
Hi Hawkeye,
die Zylinder müssten im Fuß eine Madenschraube oder einen eingestemmten Stift habe, wenn sie in der Zylinderwand eine Bohrung haben.
Die seitliche Bohrung in der Zylinderwand müsste etwa einen cm über dem unteren Rand des Zylinders sein.
Die untere Bohrung im Zylinderfuß kommt daher, dass der Kanal an der Zylinderwand komplett von oben bis unten durchgebohrt, anschließend die seitliche Bohrung in der Zylinderlaufbahn angebracht und zum Schluss die untere Bohrung verschlossen worden ist.
Die Absicht war m. W. seinerzeit auch, dass das Öl an den unteren Rand des Kolben gespült wurde bevor es auf die KW lief.
, Christian
die Zylinder müssten im Fuß eine Madenschraube oder einen eingestemmten Stift habe, wenn sie in der Zylinderwand eine Bohrung haben.
Die seitliche Bohrung in der Zylinderwand müsste etwa einen cm über dem unteren Rand des Zylinders sein.
Die untere Bohrung im Zylinderfuß kommt daher, dass der Kanal an der Zylinderwand komplett von oben bis unten durchgebohrt, anschließend die seitliche Bohrung in der Zylinderlaufbahn angebracht und zum Schluss die untere Bohrung verschlossen worden ist.
Die Absicht war m. W. seinerzeit auch, dass das Öl an den unteren Rand des Kolben gespült wurde bevor es auf die KW lief.
Lieber nen Shovel-Vibrator als nen TC-Staubsauger
Kicker rules!
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Re: falsche Dichtung?
Hallo,
das Loch nach unten wird für Strocker genutzt. Das Kurbelgehäuse muss dann entsprechend angepasst werden.
das Loch nach unten wird für Strocker genutzt. Das Kurbelgehäuse muss dann entsprechend angepasst werden.
MfG
Bruno d.E.
Bruno d.E.
Re: falsche Dichtung?
Ooops, das stimmt alles nicht.
Ist eine Pan-Dichtung (1200 ccm) und das Loch ist für die Ölversorgung der Köpfe. Bei der Shovel erfolgt das extern.
Schade, dass die Fachleute hier nicht mehr mitlesen.
Grüße Arthur
Ist eine Pan-Dichtung (1200 ccm) und das Loch ist für die Ölversorgung der Köpfe. Bei der Shovel erfolgt das extern.
Schade, dass die Fachleute hier nicht mehr mitlesen.
Grüße Arthur
- holzlenker
- Beiträge: 3988
- Registriert: 31.01.2007, 08:53
- Wohnort: 93057 Regensburg
Re: falsche Dichtung?
eher für Bigbore, da beim Aufbohren die schräg eingebrachte Ablaufbohrung von den Köpfen immer weiter nach oben "wandert" und
dann schon mal oberhalb vom Ölabstreifring endet.
Passiert auch schon mal beim 4.Übermaß bei 1340-er Zylindern...woher ich das weiss...ich habe damals Neue S&S gekauft.
Die widerum waren schon so groß ab Werk gebohrt, daß gleich auf 1.Übermaß gegangen werden mußte.
Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen. (Walter Röhrl)
Re: falsche Dichtung?
Hi Arthur,
hab vor Jahrzehnten Fuß-Dichtungen für meine Shovel bestellt, bei einem Händler, der noch nach OEM-Katalog bestellt hat..
Gekommen waren die mit dem Loch, mit OEM-Nummer für Shovel drauf.
Glaube eher, dass manche Großhändler / Hersteller da keinen Unterschied machen.
Passen tut die ja auch in Shovels. Wenn die an der Stelle keine Bohrung im KW-Gehäuse haben ist es eh egal, werden die denken.
, Christian
hab vor Jahrzehnten Fuß-Dichtungen für meine Shovel bestellt, bei einem Händler, der noch nach OEM-Katalog bestellt hat..
Gekommen waren die mit dem Loch, mit OEM-Nummer für Shovel drauf.
Glaube eher, dass manche Großhändler / Hersteller da keinen Unterschied machen.
Passen tut die ja auch in Shovels. Wenn die an der Stelle keine Bohrung im KW-Gehäuse haben ist es eh egal, werden die denken.
Lieber nen Shovel-Vibrator als nen TC-Staubsauger
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Re: falsche Dichtung?
Hallo,
Ich sehe auf dem ersten Bild eine Dichtung mit fünf Bohrungen - links daneben eine Dichtung mit nur vier Bohrungen. Und unterhalb von den Dichtungen einen Zylinderfuß, der ebenfalls fünf Bohrungen hat - mit dem gleichen Muster wie die alte Dichtung.
Ich verstehe nicht, warum das jetzt eine Panhead Dichtung sein soll?
Aber wenn im Kurbelgehäuse keine passende fünfte Bohrung sitzt, würde ich keine Veranlassung sehen, noch ein zusätzliches Loch in die Dichtung zu stanzen.
Viel Erfolg, Gruß Philipp
Ich sehe auf dem ersten Bild eine Dichtung mit fünf Bohrungen - links daneben eine Dichtung mit nur vier Bohrungen. Und unterhalb von den Dichtungen einen Zylinderfuß, der ebenfalls fünf Bohrungen hat - mit dem gleichen Muster wie die alte Dichtung.
Ich verstehe nicht, warum das jetzt eine Panhead Dichtung sein soll?
Aber wenn im Kurbelgehäuse keine passende fünfte Bohrung sitzt, würde ich keine Veranlassung sehen, noch ein zusätzliches Loch in die Dichtung zu stanzen.
Viel Erfolg, Gruß Philipp
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Re: falsche Dichtung?
Hallo,
Nochmal, das fünfte Loch wird für Strocker(Kurbelwelle mit mehr Hub) genutzt und das Kurbelgehäuse muss dann entsprechend bearbeitet werden. Der Kolben würde sonst den Ölrücklauf zu lange versperren.
Ich gehe davon aus das du ein Standartmotor hast, daher kannst du das Loch ignorieren.
Nochmal, das fünfte Loch wird für Strocker(Kurbelwelle mit mehr Hub) genutzt und das Kurbelgehäuse muss dann entsprechend bearbeitet werden. Der Kolben würde sonst den Ölrücklauf zu lange versperren.
Ich gehe davon aus das du ein Standartmotor hast, daher kannst du das Loch ignorieren.
MfG
Bruno d.E.
Bruno d.E.
- holzlenker
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- Registriert: 31.01.2007, 08:53
- Wohnort: 93057 Regensburg
Re: falsche Dichtung?
Bin echt interessiert:eL Bruno hat geschrieben: ↑18.06.2025, 14:01 Hallo,
Nochmal, das fünfte Loch wird für Strocker(Kurbelwelle mit mehr Hub) genutzt und das Kurbelgehäuse muss dann entsprechend bearbeitet werden. Der Kolben würde sonst den Ölrücklauf zu lange versperren.
Ich gehe davon aus das du ein Standartmotor hast, daher kannst du das Loch ignorieren.
Was hat der Hub (Stroke) mit dem Kurbelgehäuse zu tun?
(außer einem Abtrag an der "Ölauffangrinne" zum Steuergehäuse)
Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen. (Walter Röhrl)
Re: falsche Dichtung?
Hallo,
noch was vergessen, Zubehörzylinder haben manchmal die Ablaufbohrung nach innen in die Zylinderlaufbahn nicht. Dann muss man das Kurbelgehäuse anpassen.
@holzlenker
Da beim Strocker der Kolben weiter nach unten geht, bleibt die seitliche Ablaufbohrung länger geschlossen. Dadurch wäre ein guter Ölrücklauf von Köpfen nicht gewährleistet. Um tiefer zu kommen erfolgt der Rücklauf durchs Kurbelgehäuse.
noch was vergessen, Zubehörzylinder haben manchmal die Ablaufbohrung nach innen in die Zylinderlaufbahn nicht. Dann muss man das Kurbelgehäuse anpassen.
@holzlenker
Da beim Strocker der Kolben weiter nach unten geht, bleibt die seitliche Ablaufbohrung länger geschlossen. Dadurch wäre ein guter Ölrücklauf von Köpfen nicht gewährleistet. Um tiefer zu kommen erfolgt der Rücklauf durchs Kurbelgehäuse.
MfG
Bruno d.E.
Bruno d.E.
Re: falsche Dichtung?
1 Original haben Shovelzylinder eine Ölrucklaufbohrung von oben nach unten, die dann mit einer Querbohrung in die Zylinderlaufbahn versehen wird. So weit, so richtig. Die Bohrung von oben nach unten ist keine gerade Bohrung, sondern besteht aus zwei Bohrungen in unterschiedlichen Winkeln. Eine von oben, eine von unten und die treffen sich dann in einer gewissen Höhe des Zylinders. Deshalb das 5te "Loch" in der Fußdichtfläche. Die Querbohrung in die Zylinderlaufbahn ist ebenfalls schräg vom Zylinderfuß aufwärts gesetzt. Eine originale Fußdichtung hat das 5te Loch nicht, weil es keinerlei Funktion hat. Der Rücklaufkanal soll ja von unten verschlossen sein.
2. Bei Strokermotoren fahren die Kolben weiter ins Gehäuse und oftmals sind die Kolben vom Bolzen her gegenüber dem Pleuel höhenversetzt gegenüber der originalen Position. Das führt dazu, daß die Kolbenringe relativ gesehen tiefer in den Zylinder im unteren Totpunkt laufen. Dadurch kann es passieren, daß der Ölabstreifring so tief läuft, daß er unter die Querbohrung im Zylinder kommt. Resultat: das Rücklauföl läuft seitlich in die Spiralfeder des Ölabstreifers rein und der Motor fängt an, Öl zu pumpen. Gegenmaßnahme: in den Zylinder wird von unten eine Hülse eigezogen, die die Querbohrung verschließt. Damit das Öl aus den Köpfen weiterhin ablaufen kann, wird jetzt in die Fußdichtung ein Loch gemacht (oder eben eine passende Dichtung mit Loch verwendet). Zusätzlich wird das Kurbelgehäuse nach unten geöffnet, damit das Öl abfließen kann.
3. Bei Zylindern, die auf ein sehr großes Übermaß (und ich rede da jetzt nicht von Big Bore) gebohrt werden, kann ein ähnlicher Effekt entstehen. Durch das immer weitere Aufbohren des Zylinders und die Tatsache, daß die Querbohrung schräg nach oben ausgefürt ist, "wandert" die Oberkante der Querbohrung mit jeder Vergrößerung der Zylinderbohrung relativ immer weiter nach oben. Bis irgendwann die Oberkante relativ so hoch liegt, daß sie über dem Ölabstreifer sitzt. Und dann passiert das Selbe, wie beim Stroker. Bei Big Bore Zylindern ist das in der Regel nicht der Fall, denn Big Bore Zylinder sind ja keine riesig ausgebohrten Originalzylinder, sondern sind bereits für die große Bohrung konstruiert und berücksichtigen das konstruktiv durch die Lage der Querbohrung (oder haben ggf, vielleicht auch gar keine Querbohrung, sondern lösen das Problem wie beim Stroker).
4. Die Ölrückläufe sind original immer auf der Primärseite. Bei Panheadmotoren mit innenliegender Ölversorgung haben die Zylinder keine Querbohrung in die Zylinderlaufbahn. Stattdessen haben diese das 5te Loch, so daß das Rücklauföl nach unter weg kann. In den dazu passenden Panheadgehäusen ist dann eine Nut eingefräst, die das Öl auf die Steuerseite führt und dort erst nach unten abfließen läßt. Für die Ölversorgung der Zylinderköpfe durch die Zylinder gibt es eine Ölversorgungsbohrung im Gehäuse auf der Nockenwellenseite. Deshalb haben Panheadfußdichtungen für die Innenölermotoren noch ein kleines 6. Loch auf der Nockenwellenseite. Ab Einführung der Außenöler Panheadmotoren ist technisch dann alles geändert worden. Praktisch auf Stand Shovel.
Zusammenfassung:
Es handelt sich bei der gezeigten Fußdichtung vrmtl. um eine Cometic Zubehördichtung, die sowohl für originale Shovel wie auch für Strokermotoren geeignet ist. Für einen Innenöler Panheadmotor ist sie aber augenscheinlich nicht, weil sie nicht über das 6. Loch zur Ölversorgung der Köpfe verfügt.
Ein nachträgliches Einbringen eines 5. Loches in eine originale / originalstyle Fußdichtung bei einem originalen Shovelmotor ist sinnlos.
VG Alex
2. Bei Strokermotoren fahren die Kolben weiter ins Gehäuse und oftmals sind die Kolben vom Bolzen her gegenüber dem Pleuel höhenversetzt gegenüber der originalen Position. Das führt dazu, daß die Kolbenringe relativ gesehen tiefer in den Zylinder im unteren Totpunkt laufen. Dadurch kann es passieren, daß der Ölabstreifring so tief läuft, daß er unter die Querbohrung im Zylinder kommt. Resultat: das Rücklauföl läuft seitlich in die Spiralfeder des Ölabstreifers rein und der Motor fängt an, Öl zu pumpen. Gegenmaßnahme: in den Zylinder wird von unten eine Hülse eigezogen, die die Querbohrung verschließt. Damit das Öl aus den Köpfen weiterhin ablaufen kann, wird jetzt in die Fußdichtung ein Loch gemacht (oder eben eine passende Dichtung mit Loch verwendet). Zusätzlich wird das Kurbelgehäuse nach unten geöffnet, damit das Öl abfließen kann.
3. Bei Zylindern, die auf ein sehr großes Übermaß (und ich rede da jetzt nicht von Big Bore) gebohrt werden, kann ein ähnlicher Effekt entstehen. Durch das immer weitere Aufbohren des Zylinders und die Tatsache, daß die Querbohrung schräg nach oben ausgefürt ist, "wandert" die Oberkante der Querbohrung mit jeder Vergrößerung der Zylinderbohrung relativ immer weiter nach oben. Bis irgendwann die Oberkante relativ so hoch liegt, daß sie über dem Ölabstreifer sitzt. Und dann passiert das Selbe, wie beim Stroker. Bei Big Bore Zylindern ist das in der Regel nicht der Fall, denn Big Bore Zylinder sind ja keine riesig ausgebohrten Originalzylinder, sondern sind bereits für die große Bohrung konstruiert und berücksichtigen das konstruktiv durch die Lage der Querbohrung (oder haben ggf, vielleicht auch gar keine Querbohrung, sondern lösen das Problem wie beim Stroker).
4. Die Ölrückläufe sind original immer auf der Primärseite. Bei Panheadmotoren mit innenliegender Ölversorgung haben die Zylinder keine Querbohrung in die Zylinderlaufbahn. Stattdessen haben diese das 5te Loch, so daß das Rücklauföl nach unter weg kann. In den dazu passenden Panheadgehäusen ist dann eine Nut eingefräst, die das Öl auf die Steuerseite führt und dort erst nach unten abfließen läßt. Für die Ölversorgung der Zylinderköpfe durch die Zylinder gibt es eine Ölversorgungsbohrung im Gehäuse auf der Nockenwellenseite. Deshalb haben Panheadfußdichtungen für die Innenölermotoren noch ein kleines 6. Loch auf der Nockenwellenseite. Ab Einführung der Außenöler Panheadmotoren ist technisch dann alles geändert worden. Praktisch auf Stand Shovel.
Zusammenfassung:
Es handelt sich bei der gezeigten Fußdichtung vrmtl. um eine Cometic Zubehördichtung, die sowohl für originale Shovel wie auch für Strokermotoren geeignet ist. Für einen Innenöler Panheadmotor ist sie aber augenscheinlich nicht, weil sie nicht über das 6. Loch zur Ölversorgung der Köpfe verfügt.
Ein nachträgliches Einbringen eines 5. Loches in eine originale / originalstyle Fußdichtung bei einem originalen Shovelmotor ist sinnlos.
VG Alex
Re: falsche Dichtung?
sehr schöne Ausführungen von Alex, wieder was dazu gelernt, vielen Dank!