TV-Tipp: Undercover bei den Mongols
Moderator: Gerry
- SuperGauzy
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TV-Tipp: Undercover bei den Mongols
Das kam wohl schonmal, kennt das jemand:
Seit Gründung der ersten Motorrad-Clubs im Jahre 1948 haben manche Biker traurige Berühmtheit erlangt. Die „Mongols“ zum Beispiel sorgen mit Körperverletzung, Drogendeals und Mordanschlägen für Schlagzeilen. Da es bei den Delikten der Mongols fast nie aussagewillige Zeugen gab, waren den Ermittlern meist die Hände gebunden.
Deshalb entschloss sich das ATF einen verdeckten Ermittler einzuschleusen. Billy Queen gelang es bis in den innersten Kreis der Mongols vorzudringen. Zwei Jahre lang lebte der Spezialagent unter den Outlaws und schwebte dabei oft in Lebensgefahr.
Fr., 19.12.2008, 22:15 Uhr, DMAX
Lohnt es sich das Aufnahmegerät zu programmieren?
Seit Gründung der ersten Motorrad-Clubs im Jahre 1948 haben manche Biker traurige Berühmtheit erlangt. Die „Mongols“ zum Beispiel sorgen mit Körperverletzung, Drogendeals und Mordanschlägen für Schlagzeilen. Da es bei den Delikten der Mongols fast nie aussagewillige Zeugen gab, waren den Ermittlern meist die Hände gebunden.
Deshalb entschloss sich das ATF einen verdeckten Ermittler einzuschleusen. Billy Queen gelang es bis in den innersten Kreis der Mongols vorzudringen. Zwei Jahre lang lebte der Spezialagent unter den Outlaws und schwebte dabei oft in Lebensgefahr.
Fr., 19.12.2008, 22:15 Uhr, DMAX
Lohnt es sich das Aufnahmegerät zu programmieren?
SuperGauzy

- shovelfauli
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Re: TV-Tipp: Undercover bei den Mongols
Hallo Supergauzy,
ganz klar: ja, weil hier Augenzeugen aus dem Club zu Wort kommen und das unterscheidet sich ganz klar von den extrem einseitigen Berichten, die ich bis jetzt über die bösen Rocker im Fernsehen gesehen habe (siehe z.B. Spiegel-TV). Soll aber nicht heißen, daß dieser Bericht eine andere Richtung einschlägt.
Wünsche gute Unterhaltung
ganz klar: ja, weil hier Augenzeugen aus dem Club zu Wort kommen und das unterscheidet sich ganz klar von den extrem einseitigen Berichten, die ich bis jetzt über die bösen Rocker im Fernsehen gesehen habe (siehe z.B. Spiegel-TV). Soll aber nicht heißen, daß dieser Bericht eine andere Richtung einschlägt.
Wünsche gute Unterhaltung
Re: TV-Tipp: Undercover bei den Mongols
Über den Kerl habe ich mal was in einem hiesigen Stadtmagazin gelesen. Die Mongols sind übrigens ziemlich schwere Jungs.
Anschauen lohnt sich bestimmt, ist aus der Szene (aber nicht aus unserer) und bestimmt sehenswert. Wird zwar reißerisch werden, ist aber sicher einiges Wahres dran.
Der Kerl hat meines Wissens auch ein Buch über die Erlebnisse geschrieben, das gibts meines Wissens aber nur in USA.
Hut ab! Undercover in einer Hardcore-Gang (ich meine "Real Hardcore
) ...
Beste Grüße,
Maddeng
Anschauen lohnt sich bestimmt, ist aus der Szene (aber nicht aus unserer) und bestimmt sehenswert. Wird zwar reißerisch werden, ist aber sicher einiges Wahres dran.
Der Kerl hat meines Wissens auch ein Buch über die Erlebnisse geschrieben, das gibts meines Wissens aber nur in USA.
Hut ab! Undercover in einer Hardcore-Gang (ich meine "Real Hardcore
Beste Grüße,
Maddeng
Re: TV-Tipp: Undercover bei den Mongols
Moin Gemeinde.
Ich bin ja echt verwundert, wenn so Grützfragen dann doch sehr schnell in Realität umschlagen.
Haben vor ca. zwei Wochen mit einigen Kumpeln und Freunden über genau dies Ding geredet und wir haben uns die Frage gestellt, wann und wie die (Film)Industrie anfängt eine internationale "Alternativmarke" zu Rot/Weis und den Dicken Südländern aufzumachen (die sich ihre Marken entweder geschützte haben oder aber auf jeden Fall ihren Marktwert kennen), um den Harley-Hype jenseits von Klamauk im lukrativen Action-Segment abzuernten.
Mel Gibson fängt 2009 an einen Action-Movie über Billy Queens Arbeit zu drehen - 2010 dann im Kino.
http://www.zelluloid.de/filme/index.php3?id=6257
Und die Mongols machen wohl laut US Blogs als Original-Statisten voll mit. "Don´t make us look like pimps!"
Das muss man sich mal reinziehen, die arbeiten dann (glauben kann ich das nicht wirklich) an dem Ruhm eines Cops mit, der sie voll gefi..t hat und da jetzt satt Kohle mit macht, das er die Brotherhood verraten hat. Ich schreibe lieber nicht was ich wirklich dazu denke, falls das real wird.
Wenn da dann Mad-Max-mäßig auf die Kacke gehauen wird und dreistellig Millionen in die Stunts gehen, wird sich der Ruf der Mongols (von denen bis jetzt außerhalb Californias in USA kaum einer mehr weiß, als das es sie gibt) weltweit explosionsartig verbreiten.
Hätten die Aktien würde ich jetzt kaufen.
Und es geht ja schon jetzt los, für den zu erwartenden massiven Werbefeldzug Ende 2009, das Feld zu bereiten.
Hier eine Doku, dort ein Bericht, vielleicht noch eine kleine Rundtour vom Billy Queen zu Kerner & Co.?
Dann hat bald jeder hier ein passendes Bild von dem Mongols MC und ein neuer Mythos ist erschaffen, der sich mittels des Films astrein absahnen lässt.
Und die Konkurrenz macht dann was mit den Pagans oder der Rock Machine oder denkt sich gleich nen neuen Ultra MC aus, der alle Klischees erfüllt.
Das wird mal wieder, aus soziologischer Sicht, ein spannendes Ding zu sehen, wie aus einem No-Name ein Markenname geschaffen wird und wie die "Szene" dann darauf reagiert.
Oder liege ich da falsch? Hat hier schon jemals jemand ein Mongols MC Color/Member gesehen oder in den letzten Jahren irgendeinen Bericht über diesen Club bemerkt. Ich nicht.
Dumm an der ganzen Sache (die bei allen großen Filmen aller Bereiche so gemacht wird) ist, das die Typen Harleys fahren, lange Haare haben und nach der Mel-Gibson-Show jeder Spießbürger seinen Spieß schärft und nach Maßnahmen gegen dieses Pack schreit.
Da es aber (noch) keine Mongols hier gibt, wird auf alles gekloppt das dem ähnlich sieht.
Und damit freue ich mich schon deutlich weniger auf den Film und alles an Tam-Tam davor.
Und DMAX kann ich ja auch nicht direkt gucken und freu mich dann mal schon auf die Aufzeichnungen bei den Kollegen, weil sehenswert ist das bestimmt und auch "Under and Alone" wird bestimmt ein lockerer Movie.
Gruß. Maruski
Ich bin ja echt verwundert, wenn so Grützfragen dann doch sehr schnell in Realität umschlagen.
Haben vor ca. zwei Wochen mit einigen Kumpeln und Freunden über genau dies Ding geredet und wir haben uns die Frage gestellt, wann und wie die (Film)Industrie anfängt eine internationale "Alternativmarke" zu Rot/Weis und den Dicken Südländern aufzumachen (die sich ihre Marken entweder geschützte haben oder aber auf jeden Fall ihren Marktwert kennen), um den Harley-Hype jenseits von Klamauk im lukrativen Action-Segment abzuernten.
Mel Gibson fängt 2009 an einen Action-Movie über Billy Queens Arbeit zu drehen - 2010 dann im Kino.
http://www.zelluloid.de/filme/index.php3?id=6257
Und die Mongols machen wohl laut US Blogs als Original-Statisten voll mit. "Don´t make us look like pimps!"
Das muss man sich mal reinziehen, die arbeiten dann (glauben kann ich das nicht wirklich) an dem Ruhm eines Cops mit, der sie voll gefi..t hat und da jetzt satt Kohle mit macht, das er die Brotherhood verraten hat. Ich schreibe lieber nicht was ich wirklich dazu denke, falls das real wird.
Wenn da dann Mad-Max-mäßig auf die Kacke gehauen wird und dreistellig Millionen in die Stunts gehen, wird sich der Ruf der Mongols (von denen bis jetzt außerhalb Californias in USA kaum einer mehr weiß, als das es sie gibt) weltweit explosionsartig verbreiten.
Hätten die Aktien würde ich jetzt kaufen.
Und es geht ja schon jetzt los, für den zu erwartenden massiven Werbefeldzug Ende 2009, das Feld zu bereiten.
Hier eine Doku, dort ein Bericht, vielleicht noch eine kleine Rundtour vom Billy Queen zu Kerner & Co.?
Dann hat bald jeder hier ein passendes Bild von dem Mongols MC und ein neuer Mythos ist erschaffen, der sich mittels des Films astrein absahnen lässt.
Und die Konkurrenz macht dann was mit den Pagans oder der Rock Machine oder denkt sich gleich nen neuen Ultra MC aus, der alle Klischees erfüllt.
Das wird mal wieder, aus soziologischer Sicht, ein spannendes Ding zu sehen, wie aus einem No-Name ein Markenname geschaffen wird und wie die "Szene" dann darauf reagiert.
Oder liege ich da falsch? Hat hier schon jemals jemand ein Mongols MC Color/Member gesehen oder in den letzten Jahren irgendeinen Bericht über diesen Club bemerkt. Ich nicht.
Dumm an der ganzen Sache (die bei allen großen Filmen aller Bereiche so gemacht wird) ist, das die Typen Harleys fahren, lange Haare haben und nach der Mel-Gibson-Show jeder Spießbürger seinen Spieß schärft und nach Maßnahmen gegen dieses Pack schreit.
Da es aber (noch) keine Mongols hier gibt, wird auf alles gekloppt das dem ähnlich sieht.
Und damit freue ich mich schon deutlich weniger auf den Film und alles an Tam-Tam davor.
Und DMAX kann ich ja auch nicht direkt gucken und freu mich dann mal schon auf die Aufzeichnungen bei den Kollegen, weil sehenswert ist das bestimmt und auch "Under and Alone" wird bestimmt ein lockerer Movie.
Gruß. Maruski
79er FX1200; SR500; RM-Z250; RM-Z 450
Despite the high cost of living, it remains popular.
www.planetrock.com
Despite the high cost of living, it remains popular.
www.planetrock.com
Re: TV-Tipp: Undercover bei den Mongols
Moin,
hab ich schon gesehn. Kannst Deinen Recorder ruhig programmieren.
Ich fands jedenfalls sehr unterhaltsam. Über ne Verfilmung lohnt die Aufregung auch nicht, das ist schon mit Charlie Sheen passiert.
Im Übrigen sollte man die 'armen bösen Rocker' nicht zu sehr in Schutz nehmen. Nur 1% hätte das verdient
Nacht
Oppa
hab ich schon gesehn. Kannst Deinen Recorder ruhig programmieren.
Ich fands jedenfalls sehr unterhaltsam. Über ne Verfilmung lohnt die Aufregung auch nicht, das ist schon mit Charlie Sheen passiert.
Im Übrigen sollte man die 'armen bösen Rocker' nicht zu sehr in Schutz nehmen. Nur 1% hätte das verdient
Nacht
Oppa
Re: TV-Tipp: Undercover bei den Mongols
...kucke grad 'Undercover bei den Hell's Angels'.
Auch interessant...gleiche Machart und auch hier erhältlich:
www.onlinetvrecorder.de
Auch interessant...gleiche Machart und auch hier erhältlich:
www.onlinetvrecorder.de
-
Matt_Schwarz
- Beiträge: 34
- Registriert: 06.05.2007, 00:48
Re: TV-Tipp: Undercover bei den Mongols
Moin,
das Buch gibts z.B. hier (auf deutsch):
http://www.amazon.de/Ermittlung-auf-zwe ... 482&sr=8-1
Grüsse
Matt_S.
das Buch gibts z.B. hier (auf deutsch):
http://www.amazon.de/Ermittlung-auf-zwe ... 482&sr=8-1
Grüsse
Matt_S.
Mongols on TV
Schauts einfach an, nicht überbewerten sondern unterhalten lassen ist das Motto.
Zum Thema "böse Rocker" ist auch schon genug gesagt worden.
Wer will schon von einer Omi auf der Straße angesprochen werden: "Sie sind doch so ein Rocker, die sind ja sooo lieb! Wollnse nich n Kaffee mit mir trinken?"
Das Klischee lebt, und ich kann damit leben.
Nuff said,
Maddeng
Zum Thema "böse Rocker" ist auch schon genug gesagt worden.
Wer will schon von einer Omi auf der Straße angesprochen werden: "Sie sind doch so ein Rocker, die sind ja sooo lieb! Wollnse nich n Kaffee mit mir trinken?"
Das Klischee lebt, und ich kann damit leben.
Nuff said,
Maddeng
Re: Mongols on TV
Hallo Leute!
Mal grundsätzlich überlegt: Jeder versucht sich irgendwie zu organisieren, ob Kriminelle, die Bundesregierung, ein Verein oder ein Mittelständler. Immer steht einer Zielerreichungsabsicht dahinter, sei es die politische Organisation und Beherrschung einer Polis (eine Regierung), sei es das Sammeln und Tauschen von Briefmarken oder ein sportlicher Wettkampf (ein Verein) oder ein Mensch mit Gewinnerzielungsabsicht (legal: Unternehmer oder illegal: Krimineller).
1. Frage: Warum sollen nicht auch Motorradfahrer sich organisieren?
2. Frage: Warum sollen nicht auch Kriminelle sich organisieren?
3. Frage: Warum sollen nicht auch randständige Menschen sich organisieren?
Wenn man diese drei Fragen zusammen, quasi "dreidimensional", stellt, bekommt man folgende Frage: Warum sollen nicht randständige, kriminelle Motorradfahrer sich organisiseren?
Wenn man das tut, dann bekommt man eben einen "Outlaw"-Club.
Die Frage der Organisation ist prinzipiell nicht anders als bei einem Blumenzüchterverein. Man organisiert sich auf ein bestimmtes Ziel hin und die Organisationsform ist kaum anders als bei einem eingetragenen Blumenzüchterverein: Vorstand mit Vorsitzendem (Präsi), Geschäftsführer (Sergeant at Arms oder Road Captain), Kassierer (Treasurer). Nur die Ziele und die Mittel der Zielerreichung sind anzunehmnderweise andere. Der Club der Blumenzüchter wird sie eher im Rahmen der Legalität verfolgen als mancher Rockerclub seine Ziele verfolgt, das sehen wir ja gerade an den Auseinandersetzungen zwischen den "Outlaw"-Clubs. Sie treffen sich jedenfalls nicht zum Blumenzüchten, wie es scheint.
Was betrifft uns das?, kann man sich fragen.
Nun, es gibt eine Menge kleiner Clubs, die mit den Streitereien der "Outlawclubs" nichts zu tun haben wollen, weil bei ähnlichem Erscheinungsbild sie eine ganz andere Zielsetzung verfolgen und trotzdem oft zwischen die Fronten geraten.
Und es betrifft uns natürlich auch, wenn eine nichtsahnende Oma zu Tode erschrocken ist, wenn man ihr beim Einsteigen in den Bus helfen will und zufällig gerade die Kutte an hat.
Es betrifft uns noch viel mehr, wenn die Klischees greifen (was manch einer von uns ja auch kaum anders haben möchte) und unsereiner als großer starker Rocker wahrgenommen wird. Ganz anders ist es (und das wird wohl kaum unsereiner mögen), wenn bspw. die Polente mal wieder die Kelle raushält, weil man eben so ein Rocker ist und da doch ein ganz besonderer Klärungsbedarf ("Die Papiere bitte!") besteht.
Der Normalbürger sitzt dann abends vor dem Fernseher, darf sich bei Chips und Bier über im Einzelfall durchaus zutreffende Nachrichten und Hintergrundberichte ein bißchen Gruseln und bekommt eben auch manchmal ein arg reduziertes Klischee präsentiert. Mit den Nebenfolgen, das der Rocker um die Ecke argwöhnisch beäugt wird, obwohl gerade er vielleicht längst den Schlingeljahren entwachsen ist und genauso lebt wie seine lieben Nachbarn, nur eben etwas auffälliger aussieht und auftritt.
Und leider ist es eben so, dass randständige, kriminelle Motorradfahrer das Klischee vom Rocker eben mehr prägen als ein regelmäßiger Kirchtänger auf der Harley. Wir nehmen das aber auch in Kauf, wenn wir uns das Erscheinungsbild geben, was die "Outlaw"-Clubs vorgeben. Muss man ja nicht tun. Und man könnte sich auch deutlicher davon abgrenzen. Ich verstehe z.B. nicht, warum in Hamburg kein Club mit dem Patch auf dem Rücken fährt, nur weil dort die HA verboten sind. Wenn das Clubs sind, die mit kriminellen Machenschaften nichts zu tun haben, sollten sie sich m.E. auch nicht mit "Outlaw"-Clubs solidarisieren. "Outlaw"-Clubs sind ja auch nicht solidarisch mit anderen Clubs, das widerspräche ihrem Selbstbild als außerhalb der gesellschaftlichen Regeln stehend, eben als "Outlaw" der sich wenig um andere schert sondern sein eigenes Ding macht.
Man sollte viel mehr deutlich machen, das man solche Clubs und ihr Verhalten nicht akzeptiert und sich entsolidarisieren. Denn gerade die Outlaw-Clubs sind es, die der gesamten Szene schaden, wenn diese einmal mehr von einer mangels genauer Information zur Differenzierung unfähigen Öffentlichkeit mit "Outlaw" in einen Topf geworfen werden.
Mein Senf, Christian, der einem Auftraggeber schon erklären musste, dass er keinerlei kriminelle und politische Absichten in seinen Seminaren verfolgt weil er im Privatleben ein "Rocker" ist.
Mal grundsätzlich überlegt: Jeder versucht sich irgendwie zu organisieren, ob Kriminelle, die Bundesregierung, ein Verein oder ein Mittelständler. Immer steht einer Zielerreichungsabsicht dahinter, sei es die politische Organisation und Beherrschung einer Polis (eine Regierung), sei es das Sammeln und Tauschen von Briefmarken oder ein sportlicher Wettkampf (ein Verein) oder ein Mensch mit Gewinnerzielungsabsicht (legal: Unternehmer oder illegal: Krimineller).
1. Frage: Warum sollen nicht auch Motorradfahrer sich organisieren?
2. Frage: Warum sollen nicht auch Kriminelle sich organisieren?
3. Frage: Warum sollen nicht auch randständige Menschen sich organisieren?
Wenn man diese drei Fragen zusammen, quasi "dreidimensional", stellt, bekommt man folgende Frage: Warum sollen nicht randständige, kriminelle Motorradfahrer sich organisiseren?
Wenn man das tut, dann bekommt man eben einen "Outlaw"-Club.
Die Frage der Organisation ist prinzipiell nicht anders als bei einem Blumenzüchterverein. Man organisiert sich auf ein bestimmtes Ziel hin und die Organisationsform ist kaum anders als bei einem eingetragenen Blumenzüchterverein: Vorstand mit Vorsitzendem (Präsi), Geschäftsführer (Sergeant at Arms oder Road Captain), Kassierer (Treasurer). Nur die Ziele und die Mittel der Zielerreichung sind anzunehmnderweise andere. Der Club der Blumenzüchter wird sie eher im Rahmen der Legalität verfolgen als mancher Rockerclub seine Ziele verfolgt, das sehen wir ja gerade an den Auseinandersetzungen zwischen den "Outlaw"-Clubs. Sie treffen sich jedenfalls nicht zum Blumenzüchten, wie es scheint.
Was betrifft uns das?, kann man sich fragen.
Nun, es gibt eine Menge kleiner Clubs, die mit den Streitereien der "Outlawclubs" nichts zu tun haben wollen, weil bei ähnlichem Erscheinungsbild sie eine ganz andere Zielsetzung verfolgen und trotzdem oft zwischen die Fronten geraten.
Und es betrifft uns natürlich auch, wenn eine nichtsahnende Oma zu Tode erschrocken ist, wenn man ihr beim Einsteigen in den Bus helfen will und zufällig gerade die Kutte an hat.
Es betrifft uns noch viel mehr, wenn die Klischees greifen (was manch einer von uns ja auch kaum anders haben möchte) und unsereiner als großer starker Rocker wahrgenommen wird. Ganz anders ist es (und das wird wohl kaum unsereiner mögen), wenn bspw. die Polente mal wieder die Kelle raushält, weil man eben so ein Rocker ist und da doch ein ganz besonderer Klärungsbedarf ("Die Papiere bitte!") besteht.
Der Normalbürger sitzt dann abends vor dem Fernseher, darf sich bei Chips und Bier über im Einzelfall durchaus zutreffende Nachrichten und Hintergrundberichte ein bißchen Gruseln und bekommt eben auch manchmal ein arg reduziertes Klischee präsentiert. Mit den Nebenfolgen, das der Rocker um die Ecke argwöhnisch beäugt wird, obwohl gerade er vielleicht längst den Schlingeljahren entwachsen ist und genauso lebt wie seine lieben Nachbarn, nur eben etwas auffälliger aussieht und auftritt.
Und leider ist es eben so, dass randständige, kriminelle Motorradfahrer das Klischee vom Rocker eben mehr prägen als ein regelmäßiger Kirchtänger auf der Harley. Wir nehmen das aber auch in Kauf, wenn wir uns das Erscheinungsbild geben, was die "Outlaw"-Clubs vorgeben. Muss man ja nicht tun. Und man könnte sich auch deutlicher davon abgrenzen. Ich verstehe z.B. nicht, warum in Hamburg kein Club mit dem Patch auf dem Rücken fährt, nur weil dort die HA verboten sind. Wenn das Clubs sind, die mit kriminellen Machenschaften nichts zu tun haben, sollten sie sich m.E. auch nicht mit "Outlaw"-Clubs solidarisieren. "Outlaw"-Clubs sind ja auch nicht solidarisch mit anderen Clubs, das widerspräche ihrem Selbstbild als außerhalb der gesellschaftlichen Regeln stehend, eben als "Outlaw" der sich wenig um andere schert sondern sein eigenes Ding macht.
Man sollte viel mehr deutlich machen, das man solche Clubs und ihr Verhalten nicht akzeptiert und sich entsolidarisieren. Denn gerade die Outlaw-Clubs sind es, die der gesamten Szene schaden, wenn diese einmal mehr von einer mangels genauer Information zur Differenzierung unfähigen Öffentlichkeit mit "Outlaw" in einen Topf geworfen werden.
Mein Senf, Christian, der einem Auftraggeber schon erklären musste, dass er keinerlei kriminelle und politische Absichten in seinen Seminaren verfolgt weil er im Privatleben ein "Rocker" ist.
Lieber nen Shovel-Vibrator als nen TC-Staubsauger
Kicker rules!
Kicker rules!
Re: Mongols on TV
@ Christian
Sehr Weise geschrieben...
Gruß
Norbert
Sehr Weise geschrieben...
Gruß
Norbert
Re: Mongols on TV
Moin
Das Ding mit dem nicht verstehen,das in HH kein Club mit Colour fährt,ist echt ein Brüller.
Das Ding mit dem nicht verstehen,das in HH kein Club mit Colour fährt,ist echt ein Brüller.
-
nobbe hell
- Beiträge: 173
- Registriert: 18.02.2007, 19:01
- Wohnort: süddeutschland
Re: Mongols on TV
Christian...du schreibst: ... wir...uns.... ,,das ist dein senf.
ich denke da anders.
nobbe
ich denke da anders.
nobbe
Re: Mongols on TV
Hallo Panzer!
Verstehen in dem Sinne von Wissen warum, das tue ich.
Verstehen im Sinne von Verständnis dafür aufbringen, das tue ich nicht. Wenn ich also eine Nummer hinten drauf tragen würde, wäre es mir egal, was die Hamburger Clubs dazu sagen. Respekt begründet sich auf einer gegenseitigen Akzeptanz des anderen und seines Andersseins. Und daran - so scheint es mir - (übrigens nicht nur in der Szene in der wir uns bewegen!) zu mangeln. Das wiederum ist häufig ein Merkmal von (Sub-)kulturen: Selbstaufwertung durch Fremdabwertung verbunden mit dem Verlust an Toleranz ("Respekt") vor anderen Lebenentwürfen.
Und: Was gehen mich die Outlaws und ihre Lebensentwürfe an?
Nichts. Ich lebe, trage und fahre was ich will. Dabei unterwerfe ich mich aus Einsicht in die Notwendigkeit eines funktionierenden Gemeinwesens den integrierenden Regeln des deutschen Staates, aber nicht den exkludierenden Regeln der Outlaws.
Ich kann also sehr wohl "Outlaws" Outlaws sein lassen und überlasse es dem Staat sich mit ihnen auseinanderzusetzen, behalte mir dabei selbstverständlich meine eigene Meinung vor und mache mich nicht mit ihnen gemein. Ein solches Toleranzverständnis haben "Outlaws" (nicht nur Outlaws der Bikerszene!) im Allgemeinen nicht.
Hallo Nobbe!
Mich täte interessieren, was Du denkst.
Gruß, Christian
Verstehen in dem Sinne von Wissen warum, das tue ich.
Verstehen im Sinne von Verständnis dafür aufbringen, das tue ich nicht. Wenn ich also eine Nummer hinten drauf tragen würde, wäre es mir egal, was die Hamburger Clubs dazu sagen. Respekt begründet sich auf einer gegenseitigen Akzeptanz des anderen und seines Andersseins. Und daran - so scheint es mir - (übrigens nicht nur in der Szene in der wir uns bewegen!) zu mangeln. Das wiederum ist häufig ein Merkmal von (Sub-)kulturen: Selbstaufwertung durch Fremdabwertung verbunden mit dem Verlust an Toleranz ("Respekt") vor anderen Lebenentwürfen.
Und: Was gehen mich die Outlaws und ihre Lebensentwürfe an?
Nichts. Ich lebe, trage und fahre was ich will. Dabei unterwerfe ich mich aus Einsicht in die Notwendigkeit eines funktionierenden Gemeinwesens den integrierenden Regeln des deutschen Staates, aber nicht den exkludierenden Regeln der Outlaws.
Ich kann also sehr wohl "Outlaws" Outlaws sein lassen und überlasse es dem Staat sich mit ihnen auseinanderzusetzen, behalte mir dabei selbstverständlich meine eigene Meinung vor und mache mich nicht mit ihnen gemein. Ein solches Toleranzverständnis haben "Outlaws" (nicht nur Outlaws der Bikerszene!) im Allgemeinen nicht.
Hallo Nobbe!
Mich täte interessieren, was Du denkst.
Gruß, Christian
Lieber nen Shovel-Vibrator als nen TC-Staubsauger
Kicker rules!
Kicker rules!
Re: Mongols on TV
Moin Christian
Na ja,das du mit Colour einfach so durch Hamburch latschen würdest,kann ich mir nicht so vorstellen.Das bedeutet immer ne Jeansbrille.Wenn jemand meint in einen MC fahren zu wollen,dann muß er sich an die Regeln halten.Wenn jemand die Regeln nicht aktzeptiert muß er es sein lassen.Wenn du wie du schreibst dich in der Szene bewegst müßte dir das eigentlich klar sein.
Na ja,das du mit Colour einfach so durch Hamburch latschen würdest,kann ich mir nicht so vorstellen.Das bedeutet immer ne Jeansbrille.Wenn jemand meint in einen MC fahren zu wollen,dann muß er sich an die Regeln halten.Wenn jemand die Regeln nicht aktzeptiert muß er es sein lassen.Wenn du wie du schreibst dich in der Szene bewegst müßte dir das eigentlich klar sein.
Re: Mongols on TV
@Panzer
Gruß
Grisu
Ist zwar schon ne weile her, das ich im Club gefahren bin. Aber entweder ich steh zu meinen Farben oder nicht! Ich hab mein Color überall getragen, auch in HH.Wenn jemand meint in einen MC fahren zu wollen,dann muß er sich an die Regeln halten.
Gruß
Grisu