Gefäß an der Motorentlüftung

Moderator: Gerry

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waver72
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Gefäß an der Motorentlüftung

Beitrag von waver72 »

Hallo Leute!
Mal ne Frage.
Beimeiner FL habe ich immer bisschen Öl unterm Bike wenn sie steht, es kommt aus dem Motorentlüftungsschlauch. Kann man nicht unten am Schlauch ein kleines Gefäß anbringen wie man es auch bei den Buells macht damit da das Öl reintröpfelt ?
Oder hat jemand noch ne andere Empfehlung für mich.
Grüße Waver
IRON
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Re: Gefäß an der Motorentlüftung

Beitrag von IRON »

Schlauch an die Kette legen und fertig. Hab' ich auch gemacht.
Spart den Scott-Oiler !
IRON
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Gerry
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Re: Gefäß an der Motorentlüftung

Beitrag von Gerry »

Moin,

ist zwar wahrscheinlich nicht das, was Du hören möchtest, aber mein Tip ist - reparieren statt was dranbasteln.

Ich habe gerade nen Shovel eines Kumpels bei mir in der Werkstatt an dem irgendein Vorbesitzer eine alte Spraydose als Auffangbehälter verbaut hat. Mit drangelöteten Leitungsbögen und allem Pi-Pa-Po. Ich frage mich ob es nicht mehr Aufwand war die Pfuschdose da drunter zu bauen als mal nach dem (wahrscheinlichen) Breather-Problem zu gucken.
Das Ding war nun völlig verstopft und verseikt so das der Motor sich mit der Entlüftung schwer tat. - Keine Ahnung wie viele Jahrzente der Scheiss da drunter hing..nun liegt er jedenfalls in meiner Altmetalltonne.

Es gibt übrigens auch so kleine Filter für die Entlüftung die Ölnebel auffangen (sollen). Es muß ja nicht gleich ein Gefäss sein.

Gruß,
Gerry
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max--
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Re: Gefäß an der Motorentlüftung

Beitrag von max-- »

Hallo,
Red-Bull-Dosen eignen sich hierfür hervorragend, da sie gut aussehen und klein gebaut sind. Angeber nehmen da etwas mit NOS-Aufkleber.
Bei mir geht das Öl auch direkt auf die Kette - ist so immer gut geschmiert.
mfg
maruski
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Re: Gefäß an der Motorentlüftung

Beitrag von maruski »

@waver72
Moin - da gibt es zwei Sichtweisen.
"Motor kann trocken sein!" vs. "Den bekommst du da nie dicht!" (Kettenschmiererfraktion)
Ich hab da keine so richtig verfestigte Meinung und auch noch (!) keinen Behälter, da zur Zeit mal wieder alles trocken ist (bis auf den Siff nach zwei Monaten Standzeit - den ich mit ner Schüssel auffange).

Mein Kumpel hat sich da ne Konstruktion gebastelt, die aber noch in der Testphase ist und vielleicht von mir kopiert wird.
Die Idee ist aus dem Rennsport entlehnt, wo Ölnebel und Siff sehr verpönt sind:
So sieht die Motorentlüftungsentölungseinrichtung da dann aus:
http://cgi.ebay.de/Oil-Catch-Tank-Ol-Au ... 53e1d592ed

Gibt das auch von irgendweinem Verbrecher speziell für Harleys - was aber locker ne 1 oder 2 vor dem eBäh-Preis bedeutet, für ne verchromte Dose mit Anschlüssen!

Nen Platz zu finden für den Anbau ist Customers Phantasiearbeit.
Ich habe für den Fall das das ich sowas mal "brauche" das Gewinde der Fußrasten hinten rechts reserviert ;-)))

Guten Gruß aus Bremen. Maruski
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waver72
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Re: Gefäß an der Motorentlüftung

Beitrag von waver72 »

Hallo Leute!
Danke für Eure Antworten, so ungefähr hatte ich mir das auch gedacht .
Werde die Lösung mit der Kettenölung nehmen.
Schönen Bikersommer noch.
Waver
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Klaus
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Re: Gefäß an der Motorentlüftung

Beitrag von Klaus »

Tach Leute,
möcht' mir hier mal einklinken, da meine Mädel seit einigen Wochen auch mit beginnender Inkontinenz zu kämpfen hat und man ja zum gleichen Thema keinen neuen Beitrag eröffnen soll.
Eigentlich stören mich diese Reviermarkierungen nicht weiter, aber zum einen gibt es doch Leute, die recht kleinlich mit ihrem Pflaster sind,
zum anderen hat meine Holde mir schon angedroht, das der momentatne Zustand die Überwinterung im Wohnzimmer gefährdet.
Also hab' ich die letzten zwei Tage so ziemlich alle Beiträge zum diesem Thema gelesen und Dank Likoers " Ölkreislauf-Erklärung" hab' ich auch die Kugel gefunden, die vermutlich des Übels Wurzel ist.
Ob das tatsächlich die alleinige Ursache ist, wird sich nächstetes Wochenende zeigen.

Nun aber zur eigentlichen Frage, oder besser gesagt, Fragen:
Bei der lektüre der ganzen Beiträge bin ich immer wieder über Begriffe gestolpert, bei denen ich nur raten kann, was sie bedeuten.
Selbst auf die Gefahr hin, das ich mich jetzt völlig blamiere:
Breather: Ist damit diese Walze gemeint, die die Entlüftung steuert ? Falls ja, woran erkennt man, ob die in Ordnung ist ? Im Rep.-Buch steht nur was von Axilaspiel-Einstellung und Übereinstimmung der Markierungen.
Wozu dient das Relief-Ventil und wie funktioniert das ?
Welche Teile genau sind mit: Pinion-/ Sprocketshaft und Nose-cone gemeint ?
( Möglicherweise bin ich ja in Bezug auf die Fachbegriffe der einzige Unwissende hier aber falls nicht, dann outet Euch, vielleicht stellt dann ja jemand eine "Übersetzungsliste" in die Tech-Base )
Und das Wichtigste: Warum muß die Entlüftung überhaupt gesteuert sein ?
Bei alten Autos oder Japan-Moppeds ist da doch auch bloß ein Schlauchanschluss am Kurbelgehäuse oder Ventildeckel.

Für das Schließen meiner Wissenslücken meien Dank vorab

Gruß
Klaus
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SuperGauzy
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Re: Gefäß an der Motorentlüftung

Beitrag von SuperGauzy »

Klaus hat geschrieben:Tach Leute,
Möglicherweise bin ich ja in Bezug auf die Fachbegriffe der einzige Unwissende hier aber falls nicht, dann outet Euch, vielleicht stellt dann ja jemand eine "Übersetzungsliste" in die Tech-Base.
Finde ich ´ne sehr gute Idee! :idea:
SuperGauzy
:riding:
Arthur
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Re: Gefäß an der Motorentlüftung

Beitrag von Arthur »

Hallo Klaus,

bist wohl nicht der Einzige, der mit den Begriffen nichts anzufangen weiß. Aber der Einzige der sich traut, danach zu fragen. Finde ich gut.

Breather ist tatsächlich die Walze, die die Entlüftung steuert. Ob die fertig ist, kann man auch ohne Fachwissen sehen. Also z.B. darf sie keine Riefen haben und muss relativ „saugend“ im Kurbelgehäuse sitzen.

Relief-Ventil (= Überdruckventil) ist die Drucksteuerung der Ölpumpe. Bei zu viel Druck macht das Ventil einen Bypass auf und das Öl wird nicht weiter in die Ölleitungen gefördert, sondern läuft zurück zum Tank. Damit wird der maximale Öldruck festgelegt.

Die Kurbelwelle hat zwei Lagerstellen im Kurbelgehäuse. Links nennt man das Sprocketshaft (Sprocket = Kettenrad). Von da wird die Kette oder der Belt angetrieben, der zum Getriebe geht.

Rechts ist der Pinionshaft ( Pinion = Antriebsritzel). Der treibt die Nockenwelle, das Breathervalve, die Ölumpe und die Zündung (bei der Pan) an. Das äußere Ende des Pinionshafts ist im Seitendeckel gelagert, der bei der Lateshovel Nosecone genannt wird.

Die Entlüftung muss gesteuert werden, weil man nur dann eine Öffnung des Kurbelgehäuses zur „Außenwelt“ haben will, wenn Überdruck im Kurbelgehäuse ist. Das ist dann der Fall, wenn der/die Kolben im Arbeitstakt sind. Dann gibt es Gasverluste, weil die Kolbenringe nicht 100%ig dichten. Der Überdruck muss dann aus dem Kurbelgehäuse raus.
Wäre die Kurbelentlüftung ständig aktiv, würde sicherlich auch Dreck angesaugt werden.

Wie das bei alten Autos oder Japan-Moppeds ist, kann ich Dir nicht sagen. Aber Harley hat den Motor nicht erfunden und ich vermute mal ganz stark, dass da auch eine Steuerung ist.

Gruß Arthur
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Reiner62
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Re: Gefäß an der Motorentlüftung

Beitrag von Reiner62 »

Moin,
steinigt mich wenn ich jetzt was falsches sage, aber öffnet der Breather nicht, wenn sich die Kolben nach unten bewegen? Würde ja auch Sinn machen, da dann der Druck im Gehäuse erhöht wird. Bei PKW-Motoren gleicht sich das eher aus, da ja 2 Kolben gegenläufig arbeiten.
Gruß Reiner
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trybear
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Re: Gefäß an der Motorentlüftung

Beitrag von trybear »

Ja, Reiner, seh ich auch so. Beim V-Twin bewegen sich die Kolben (fast) gleichzeitig nach unten. dadurch wird das Volumen doch erheblich verkleinert.

hier sieht man das ganz gut (ist keiner unserer Motoren, ich weiß :oops: :

http://www.youtube.com/watch?v=duDS7fh960o

Beim 4 oder (noch) Mehrzylinder-Motor ist es wesentlich ausgeglichener.

Dort befinden sich immer einige im OT und UT sodass dort die Entlüftung eher mit dem Abführen der an den Kolbenringen vorbeigegangenen Frisch- oder Abgasen beschäftigt ist.
Je nach Alter und Zustand der Motoren kann das schon ne ganze Menge sein, die dann da in den Luftfilter geleitet wird und sogar zu Störungen führt.

Extremfall: der Motor pustet sich selbst aus. Es gelangen soviele Abgase wieder in den Ansaugtrackt (undichte Kolbenringe) das keine brauchbare Gemischaufbereitung stattfindet. Schlauch abgenommen--- Motor läuft wieder.

gruß
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Klaus
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Re: Gefäß an der Motorentlüftung

Beitrag von Klaus »

Hallo Arthur,

vielen Dank für die Erklärungen,
jetzt habe ich wenigstens ein Bild vor Augen, wenn ich die Begriffe lese.

Bezüglich der Notwendigkeit die Entlüftung zu steuern, habe ich gestern abend noch folgende These gelesen:

Die Entlüftung soll angeblich bereits kurz vor UT wieder schließen und so
dafür sorgen, das ein gewisser Überdruck unter den Kolben entsteht,
der die Schwungmasse der Kurbelwelle bei der Aufwärtsbewegung der Kolben unterstützen soll.
Hört' sich auch irgendwie plausibel an.

Wünsch noch sonnige Tage

Gruß
Klaus
Arthur
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Re: Gefäß an der Motorentlüftung

Beitrag von Arthur »

Hallo Reiner,

die Kolben bewegen sich im Arbeitstakt nach unten. Verstehe deshalb deinen Einwand nicht.

Gruß Arthur
Arthur
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Re: Gefäß an der Motorentlüftung

Beitrag von Arthur »

Hallo Klaus,

bei den dynamischen Vorgängen spielt das bestimmt keine Rolle. Das Breathervalve schließt auch zwischen 55° und 75° n a c h UT.

Gruß Arthur
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