Federweg Wideglidegabel

Moderator: Gerry

Jo
Beiträge: 216
Registriert: 09.06.2007, 23:41
Wohnort: NRW

Federweg Wideglidegabel

Beitrag von Jo »

Hallo
nach Ausbau aus der Gabelbrücke von Stocker muß ich jetzt
feststellen,daß das Verhalten der Gabel sprich Federung und Härte
sich als ganz normal darstellt beim Zusammendrücken mit der Hand. :?:

Grund des Ausbaus war, das Sie im eingebautem Zustand fast keinen
Federweg hat (fast starr war). :roll:

Lt. Vorbesitzer handelt es sich um eine Widegliedegabe 41mm (Made in Japan 6A16SN (Doppelscheibe) die er 1 Zoll tiefer gelegt hat, wie auch immer.

Das ganze steckt im 58er Knickrahmen mit 200/70 15 Zoll hinten
und 150/80 16 Zoll vorne,

mit besagter 300mm Stockerbrücke mit 6 Grad Rake, und war bis
auf die fast nicht vorhandene Federung auch gut fahrbar.

Frage was könnte da beim "Tieferlegen" schief gegangen sein, und wie bekommt man die Fuhre wieder fahrbar, und was würdet Ihr jetzt alles austauschen, da die Rohre jetzt sowieso zerlegt werden ?

Gibt es irgendwie eine Liste wo man die Typen der Wideglidegabeln
eindeutig identifizieren kann?

Danke im vorraus...

Gruß
Jo
shoveltommy
Beiträge: 39
Registriert: 11.07.2007, 22:31
Wohnort: 97337 Dettelbach

Re: Federweg Wideglidegabel

Beitrag von shoveltommy »

Fast das selbe Problem habe ich auch !!
Habe meine FL-Gabel 2 inch tiefer mit prog. Susp.
Im ausgebauten Zustand, kann ich sie eindrücken, im eingebauten Zustand ist sie fast starr.
Wenn ich dann das Bike etwas vorschiebe und dann bremse, damit sie einfedert, macht Sie das.
Dann kann ich Sie durch wippen in die Federn drücken. Warte ich ca. ne halbe Stund, geht wieder gar nichts, bis ich Sie wieder in die Federn bremse !!

Was für`n Scheiß, lass es jetzt so, kein Bock mehr !!
Benutzeravatar
liekoer
Beiträge: 2083
Registriert: 05.02.2007, 14:33
Wohnort: Holtsee
Kontaktdaten:

Re: Federweg Wideglidegabel

Beitrag von liekoer »

Hallo

Das Problem habe ich auch, konnte die Ursache aber fast nicht glauben, bis es auch mal hier im Forum angesprochen wurde.

Ihr habt "verstärkte Simmerringe" eingebaut. Diese Simmerringe sind doppelt so breit/hoch (kommt auf die Sichtweise an) wie die Originalen und man verzichtet dann auf den Filzring. Die halten dicht..zumindest sehr oft :wink:

Der Nachteil ist die so gut wie gar nicht vorhandene Federung. Leider halten die Originalen Simmerringe mit meiner gereckten Brücke nicht unbedingt lange...also fahre ich jetzt starr, vorne und hinten...ist eine Gewöhnungssache

Gruß
Norbert
Zuletzt geändert von liekoer am 12.07.2007, 15:51, insgesamt 1-mal geändert.
shoveltommy
Beiträge: 39
Registriert: 11.07.2007, 22:31
Wohnort: 97337 Dettelbach

Re: Federweg Wideglidegabel

Beitrag von shoveltommy »

Cool !! :D
Habe mich auch damit abgefunden und hoppele jetzt durch die Gegend !!
Meine Frau freud sich immer wieder !!
Da ich hinten auf 200er umgebaut habe und eine längere Schwinge fahre, ist sie hinten auch Bretthart !! 8)

Aber da musst Du durch !!!
Ich sage immer :

Stirb langsam aber stetig !! :twisted:
Jo
Beiträge: 216
Registriert: 09.06.2007, 23:41
Wohnort: NRW

Re: Federweg Wideglidegabel

Beitrag von Jo »

Hallo Norbert
Hallo shoveltommy,

würde ich ja einsehen wenn ich nur weniger "Komfort" hätte,
aber das "gehoppele" geht erst mal auf die tragenden Teile
(Rahmen, Aufhängungen, Lager etc,)
und mit so einer fast festen Gabel möchte ich mit der Doppelscheibe
(RST Vierkolben),die bei mir kräftigtst zugreift keine Vollbremsung hinlegen, ist also auch ein Sicherheitsaspekt.


Wie es dann so ausssieht sollte man dann vorher genaustens seine Gabelholme (Durchmesser) vermessen damit man bei einer 41,3mm Gabel keine 40,irgendwas Simmerringe einbaut und dann ein Problem hat,
was darin ausarten kann das die Gabel festgehen kann.


Gruß
Jo
Benutzeravatar
liekoer
Beiträge: 2083
Registriert: 05.02.2007, 14:33
Wohnort: Holtsee
Kontaktdaten:

Re: Federweg Wideglidegabel

Beitrag von liekoer »

Hallo Jo

Versteh mich nicht falsch, ich würde auch liebend gerne die originalen Dichtringe einbauen und mit Federung fahren...
Die originalen haben bei mir bloß ca. eine Woche gehalten, deshalb habe ich die anderen wieder verbaut.

Ich kann mir vorstellen, dass die Haltbarkeit der Simmerringe von der Reckung abhängig ist, weil dort ganz andere Kräfte auf die Gabel einwirken, als ohne Reckung.

Gruß
Norbert
Jo
Beiträge: 216
Registriert: 09.06.2007, 23:41
Wohnort: NRW

Re: Federweg Wideglidegabel

Beitrag von Jo »

Hi Norbert,
eine Alternative müßten dann eigentlich
speziell beschichtete Simmerringe sein z.B.
von CCE Seite 15.38
auch online einsehbar unter:
www.custom-chrome-europe.com

Teflon Simmerringe
Reibung um 80% lt. Aussage Katalog verringert...

oder

Pro-Moly Ringe
Zuverlässige Abdichtung und 20% reduziertes Losbrechmoment der
Gabeltauchrohre lt. Aussage

Frage an alle: Hat schon jemand diese Teile verbaut und taugen die was?

Gruß
Jo
Strokerholk
Beiträge: 301
Registriert: 31.01.2007, 19:22

Re: Federweg Wideglidegabel

Beitrag von Strokerholk »

Hi!
Die Pro-Moly Ringe fahre schon seit etlichen Jahren absolut problemlos. Funktionieren aber nur mit anderen Sicherungsringen und in absolut neuwertigen Tauchrohren.
Eine sehr gute Alternative sind Simmeringe von den FXST/FLST Modellen. Verwende ich bei Kundenmoppeds grundsätzlich.
Grüße!
1980 HD FXS 80 Low Rider neu gekauft
Tank und Rahmen noch original
2000 HD FXDL 88 Low Rider
1994 Opel Omega Caravan 2.0-16V
Benutzeravatar
holzlenker
Beiträge: 3998
Registriert: 31.01.2007, 08:53
Wohnort: 93057 Regensburg

Re: Federweg Wideglidegabel

Beitrag von holzlenker »

Servus,

hier die Runde von damals:

http://www.forumromanum.de/member/forum ... user_24821

Ciao Lutz
Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen. (Walter Röhrl)
Jo
Beiträge: 216
Registriert: 09.06.2007, 23:41
Wohnort: NRW

Re: Federweg Wideglidegabel

Beitrag von Jo »

Hallo
so dann werde ich die Teile mal zerlegen,
bin mal gespannt was mir da entgegenkommt,
und dann berichten, dauert aber was wegen der E-Teile...

Gruß
Jo
Jo
Beiträge: 216
Registriert: 09.06.2007, 23:41
Wohnort: NRW

Re: Federweg Wideglidegabel

Beitrag von Jo »

Hallo,
so da lags wohl erstmal dran. Es waren Simmerringe
verbaut mit 3 !!! Dichtringen und die mittlere war total verhärtet,
vielen Dank nochmals für den Tip.

Aber damit ist es leider nicht getan :evil: ,
oben sitzt bei mir ein 10cm Spacer(mit 2 U-Scheiben) der einerseits die Feder vorspannt aber auch dann das alte Problem wieder hervorbringt.

Gabelrohre eingebaut (Moped auf Heber)
Moped abgelassen (Gabel federt jetzt ein!),
nach Lenkermontage kurz auf die Gabel gedrückt,
nochmals knapp 2cm Federweg, aber jetzt kommts:
Kein Restfederweg mehr :(

Bin zuerst mal ratlos und habe die Dinger wieder ausgebaut,
und einen Spacer ausgebaut, ohne Spacer kommt das Teil um die Länge des Spacers kürzer (und passt dann wohl auch nicht mehr)
und Federweg ist dann auch nicht ok.

Länge der Federn (progressive) ca. 40cm.

Was hat mein Vorgänger da bloß verbaut?,
irgendwie muß ich den Federweg nach oben bringen.
Vielleicht Hälfte des Spacers unter die Feder?

Für Tips wäre ich dankbar.

Gruß
Jo
Strokerholk
Beiträge: 301
Registriert: 31.01.2007, 19:22

Re: Federweg Wideglidegabel

Beitrag von Strokerholk »

Hi Jo!
Ich hab meine Spacer für die progrssiven Federn so lang gemacht, daß sie genau mit der Oberkante der Standrohre abschließen. Damit beträgt die Vorspannung nur die Länge des Gewindes der Verschlußschrauben. Ist komfortabel ohne durchzuschlagen. Die vom Hersteller angegebene Spacerlänge war brutal hart.
Grüße!
1980 HD FXS 80 Low Rider neu gekauft
Tank und Rahmen noch original
2000 HD FXDL 88 Low Rider
1994 Opel Omega Caravan 2.0-16V
Jo
Beiträge: 216
Registriert: 09.06.2007, 23:41
Wohnort: NRW

Re: Federweg Wideglidegabel

Beitrag von Jo »

Hi Strokerholk,
ja brutal hart das kann man wohl so sagen....

Habe gerade mal nachgemessen, wenn ich die Feder im
Rohr versenke, dann habe ich oben noch 14mm Platz zum
oberen Rand.

Und ganz wichtig wäre: Hast Du Originalfedern drin, oder
verkürzte die mit den Spacern erstmal ne Vorspannung brauchen um
nicht rumzuschlabbern?

Werde mit diesem Wert mal anfangen, und dann wenn nötig immer um
diesen Wert verdoppeln.

Habe eben jeweils 250ml Öl aus den Rohren auslaufen lassen, obwohl lt.
Vorbesitzer 275 drinnen sein sollten. ?

Laut Liste von Willy Wucher wären es, wenns sich um eine
FXWG/FXST bis 1984 handelt, 0,26ml oder
FXWG/FXST 1985-98 0,3ml,
und da passen dann 275ml gar nicht so rein. :?:

Ich gehe mal von aus, das Du dann auch mindestens ein 20er
oder ein 30er Öl genommen hast ?

Danke für die Info

Jo
Benutzeravatar
Uli G.
Beiträge: 21
Registriert: 18.02.2007, 01:55

Re: Federweg Wideglidegabel

Beitrag von Uli G. »

Sorry Leute,
aber wenn die schlechten Reibeigenschaften eines Gabelsimmerringes dazu führen, daß die Gabel gar nicht mehr ausfedert, habt ihr ein ernsthaftes Problem mit der Federvorspannung.
Oder eine total verschlissene Gabel, die nicht mehr ausfedert, weil das Standrohr in der oberen Gleitbuchse im Tauchrohr klemmt, oder das Standrohr mit seinem Gleitring unten im (verschlissenen) Tauchrohr klemmt.
Oder beides!
Das bißchen Kraft, das selbst ein schlecht passender Dichtring aufbringt, führt allenfalls zu hohem Losbrechmoment, also schlechtem Ansprechen der Gabel.
Ob da Öl drin ist, egal in welcher Menge, spielt absolut keine Rolle, solange die Wandungen der Tauchrohre/die Buchsen überhaupt noch ölfeucht sind. Wenn viel (zu viel) Öl drin ist, verstärkt die "Luftfeder" (der Raum über dem Öl) die Wirkung der Feder (progressive Wirkung der "Luftfeder").
Kleiner Tip:
für gute Fahreigenschaften sollte sich der statische Einfederweg (Maschine steht, Fahrer sitzt drauf) bei etwa 25% des gesamten Federweges einpendeln. Wenn die Gabel weiter eintaucht als 25% des gesamten Federweges, ist ganz simpel die Vorspannung zu gering. Oder die Federhärte an sich. Ist die eingesetzte Feder zu weich, kann ausreichende Vorspannung dazu führen, daß die Feder kurz nach weiterem Einfedern ihre "Blocklänge" erreicht. D.h. sie ist komplett, bis zum Aneinanderliegen der Windungen, zusammengedrückt.
Kein erstrebenswerter Zustand :-(, da sollte doch wenigstens noch dreimal soviel Federweg zur Verfügung stehen (die restlichen 75%).
Der Gesamt-Federweg lässt sich durch einfaches Zusammenschieben der Gabel ermitteln (Federn raus, versteht sich ;-), sonst geht das so schwer).
Die Blocklänge der Feder lässt sich leicht aus der Drahtdicke und der Anzahl der Windungen errechnen (Drahtduchmesser*Anzahl der Windungen). Spacer plus Blocklänge der Feder müssen kleiner sein als der Gesamtfederweg der Gabel (sonst gehts gar nicht, weil dann die Feder auf Block geht, bevor der untere, hydraulische Anschlag der Gabel Bescheid sagt, daß das Ende des Federweges erreicht ist).
Einfach, Gell? :-)

Federnde Grüße aus H
Uli
Man kann nicht alles "idiotensicher" machen...immer wenn man‘s probiert, machen sie einfach bessere Idioten

Ich weis alles... Ich kann mich nur nicht an alles erinnern ;)
Jo
Beiträge: 216
Registriert: 09.06.2007, 23:41
Wohnort: NRW

Re: Federweg Wideglidegabel

Beitrag von Jo »

Hi Uli,
he he, schon fast eine Abhandlung in Richtung Mechanik :shock:

"Die Blocklänge der Feder lässt sich leicht aus der Drahtdicke und der Anzahl der Windungen errechnen (Drahtduchmesser*Anzahl der Windungen). Spacer plus Blocklänge der Feder müssen kleiner sein als der Gesamtfederweg der Gabel (sonst gehts gar nicht, weil dann die Feder auf Block geht, bevor der untere, hydraulische Anschlag der Gabel Bescheid sagt, daß das Ende des Federweges erreicht ist).
Einfach, Gell? "

Naja, so richtig einfach ist anders, aber...


Federweg der Tauchrohre (natürlich ohne Feder gemessen) ;)
Unterschied zwischen Tauchrohr tiefste Stellung u.
Tauchrohr höchste Stellung
= 8,5cm

So und jetzt kommts:

Blocklänge einzelne Feder gemessen 5,34mm
(ca. 40cm Gesamtlänge der Feder)
Durchmesser = 2,6075 x 42 Windungen
=109,5 mm

Länge des vorhandenen Spacers
=10cm


So dann wäre ja schon die Blocklänge ohne Spacer, länger als
der Federweg ???, (vorausgesetzt ich bin nicht auf dem Holzweg),
und ohne Spacer schlabbert natürlich alles rum.
:?:

Gruß
Jo
Antworten