Schaden am Drehschiebergehäuse - stimmt der Öldruck ?

Moderator: Gerry

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raeng01
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Schaden am Drehschiebergehäuse - stimmt der Öldruck ?

Beitrag von raeng01 »

Hallo Leute,

hatte letzten Winter meinen 79er Shovel-Motor komplett gemacht (S&S Köpfe, Zylinder, Kolben, Kurbelwelle, Nockenwelle..) (auf 1340) !
Beim zerlegen ist mir aufgefallen, dass sich ein Splint gegen das Lagerverdrehen aus dem Nockenwelledeckel gelöst hatte und in den Drehschieber geraten ist. Dort hat es ihn in das Ölbohrungsloch zur Ölpumpe gezogen (siehe Bild). Es wurde ein Übermass Drehschieber eingesetzt und auf das Gehäuse auf das richtige Maß aufgerieben. Der Schaden (1,5cm Riefe) wurde gelassen.
Kann es sein, dass das ganze Einfluss auf den Öldruck / Gehäusedruck hat ?
Ich bekomme meine Ölpumpe nicht mehr dicht. Aus der vorderen oberen Schraube läuft das Öl raus (schon mehrfach zerlegt). Die Schraube grenzt direckt an die Kommer die mit der Ölbohrung zum Drechschieber verbunden ist. Eigentlich ist durch die Lange Riefe die Bohrung jetzt viel länger offen als normal.
Für was ist denn diese Bohrung gut ?
Auch den Nockenwelledeckel bekomme ich nicht dicht (trotz hochwertiger Dichtung).
Habe den Öldruck gemessen (Anschluss oben am Gehäuse neben der Ölpumpe). Kalt zwischen 40 und 60psi. Wenn er gut warm ist sind es im Stand eigentlich 0psi, bei ca. 2000 umin sind es dann ca. 15psi.
Hatte eigenlich vermutet dass ich einen zu hohen Öldruck habe - der erscheint mir jetzt aber fast zu niedrig.
Kann es sein, dass ich einen zu hohen Gehäusedruck habe der das Öl herausdrückt ?
Weiss jemand Rat ??

Danke für jede Antwort.
raeng01

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rainer_aus_ulm
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Re: Schaden am Drehschiebergehäuse - stimmt der Öldruck ?

Beitrag von rainer_aus_ulm »

Hallo,

Guds Neies !

Die Bohrung dient der Ölversorgung vom Primärkasten.
Damit die korrekt funktioniert muss der Primärkasten 100 Pro dicht sein.
Auch der Anlasserflansch ... :!:

Daß dieser Materialcanyon nicht förderlich ist dürfte auch klar sein aber wie sich das bei dir genau auswirkt kann ich nicht sagen.

Evtl verbessert sich dein Problem des fallenden Öldruckes damit wenn du die Ölversorgung, Entlüftung, etc v. Primärkasten stillegst ?

Zum Thema "guter Öldruck" sage ich nix.

Dein Ölverlust am Nockenwellendeckel dürfte ein separates Problem sein.
Es gibt lt. Teilebuch drei verschiedene Deckel + Dichtungen:
1970
1973
1980 (obwohl ich nicht weiß was 1980 geändert worden sein soll ... )
Die ET-Nummer ist im Deckel eingegossen.

Mit der Dichtung v. James (die mit der roten Silikon-Wurst drauf) gibt es garantiert keine Probleme.

rainer
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vampyr
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Re: Schaden am Drehschiebergehäuse - stimmt der Öldruck ?

Beitrag von vampyr »

rainer_aus_ulm hat geschrieben:Mit der Dichtung v. James (die mit der roten Silikon-Wurst drauf) gibt es garantiert keine Probleme.

rainer

Nur mal so am Rande . . . ich denke nicht, daß es sich hierbei um Silikon handelt . . . denn Silikon wäre bei Öl als Medium sicherlich mit einer der falschesten Dichtwerkstoffe!


Gruß Thorsten
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SuperGauzy
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Re: Schaden am Drehschiebergehäuse - stimmt der Öldruck ?

Beitrag von SuperGauzy »

So weit ich weiß, ist auf den Dichtungen die Onkel Rainer meint eine Silikonschicht drauf.
Meine Stösselcoverdichtungen sind übrigens auch schon seit Jahren aus Silikon (und halten dichter als die originalen aus Kork).
Warum sollte dass dann der falsche Dichtwerkstoff sein?
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trybear
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Re: Schaden am Drehschiebergehäuse - stimmt der Öldruck ?

Beitrag von trybear »

hallo, vampyr,
Nur mal so am Rande . . . ich denke nicht, daß es sich hierbei um Silikon handelt . . . denn Silikon wäre bei Öl als Medium sicherlich mit einer der falschesten Dichtwerkstoffe!
http://www.staloc.com/html/Silikondichtstoffe.html

http://www.petec.de/PETEC_TD_Silikondic ... chwarz.pdf

hmmm.... was meinst Du , was es sonst ist?
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vampyr
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Re: Schaden am Drehschiebergehäuse - stimmt der Öldruck ?

Beitrag von vampyr »

Es wird vieles im Handel als Silikon bezeichnet, was in Wirklichkeit aber kein Silikon ist. Reines und echtes Silikon ist deshalb ein schlechter Dichtwerkstoff bei Motorölanwendungen da wir ja nie reines Motoröl fahren sondern dieses immer mit ein wenig Benzin vermischt ist. Benzin läßt nun Silikon stark quellen wodurch es eine Dichtwirkung verliert.
Silikon kann Öl abdichten, da es in Öl nicht quillt aber es mu völlig ausgeschlossen werden das Benzin mit beigemischt wird und dies kann man bei unseren Traktormotoren nun wirklich nicht ausschließen.
Die Dichtungen welche bei Harley original verbaut wurden oder auch noch werden sind LEM - Dichtungen auf FKM - Basis, daß weiß ich daher so genau, da ich an diesen Dichtungen mit entwickelt habe.
Wenn man sich diese Dichtungen ansieht, dann denkt man wirklich zuerst an Silikon, was daher kommt, daß das FKM auf die gleiche Weise verarbeitet wird wie das Silikom, es wird gespritzt. James hat diese Technik in ihr Aftermarket - Programm übernommen, es wurden die gleichen Werkstoffe verwendet. Allerdings schreiben die meisten Zubehörfritzen und Importeure immer von Silikon, was aber technisch gesehen falsch ist.

Gruß Thorsten
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SuperGauzy
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Re: Schaden am Drehschiebergehäuse - stimmt der Öldruck ?

Beitrag von SuperGauzy »

Aha, Danke für die Erklärung, aber das ist halt wie bei Edelstahl und VA. Edelstahl gibt's halt auch nur im Volksmund, aber jeder weiß was gemeint ist.
SuperGauzy
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knuckuwe
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Re: Schaden am Drehschiebergehäuse - stimmt der Öldruck ?

Beitrag von knuckuwe »

raeng01 hat geschrieben:Hallo Leute,

hatte letzten Winter meinen 79er Shovel-Motor komplett gemacht (S&S Köpfe, Zylinder, Kolben, Kurbelwelle, Nockenwelle..) (auf 1340) !
Beim zerlegen ist mir aufgefallen, dass sich ein Splint gegen das Lagerverdrehen aus dem Nockenwelledeckel gelöst hatte und in den Drehschieber geraten ist. Dort hat es ihn in das Ölbohrungsloch zur Ölpumpe gezogen (siehe Bild). Es wurde ein Übermass Drehschieber eingesetzt und auf das Gehäuse auf das richtige Maß aufgerieben. Der Schaden (1,5cm Riefe) wurde gelassen.
Kann es sein, dass das ganze Einfluss auf den Öldruck / Gehäusedruck hat ?
Ich bekomme meine Ölpumpe nicht mehr dicht. Aus der vorderen oberen Schraube läuft das Öl raus (schon mehrfach zerlegt). Die Schraube grenzt direckt an die Kommer die mit der Ölbohrung zum Drechschieber verbunden ist. Eigentlich ist durch die Lange Riefe die Bohrung jetzt viel länger offen als normal.
Für was ist denn diese Bohrung gut ?
Auch den Nockenwelledeckel bekomme ich nicht dicht (trotz hochwertiger Dichtung).Habe den Öldruck gemessen (Anschluss oben am Gehäuse neben der Ölpumpe). Kalt zwischen 40 und 60psi. Wenn er gut warm ist sind es im Stand eigentlich 0psi, bei ca. 2000 umin sind es dann ca. 15psi.
Hatte eigenlich vermutet dass ich einen zu hohen Öldruck habe - der erscheint mir jetzt aber fast zu niedrig.
Kann es sein, dass ich einen zu hohen Gehäusedruck habe der das Öl herausdrückt ?
Weiss jemand Rat ??

Danke für jede Antwort.
raeng01

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das kann mehrere Gründe haben. Z.B.: Nockenwelle oder Breather stramm drin (null oder minus Spiel- seitlich) -würd sich dann allerdings sehr schwer bis gar nicht mehr drehen....

Deckel nicht plan...

das gleiche bei der Pumpenschraube - das kann ja nicht an dem "Schlitz" liegen...


wieviel Öl war den bei der Demontage des Nockendeckels im Räderkasten?

Gruß Uwe
handshifter forever
raeng01
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Re: Schaden am Drehschiebergehäuse - stimmt der Öldruck ?

Beitrag von raeng01 »

Hi Leute,

erstmal Danke für die Antworten. Ich habe ne schwarze Dichtung mit Metallvertärkung am Nockenwellendeckel. Sollte ne gute sein, ist eigentlich gasdicht und war auch nicht ganz billig.
Ich habe seit dem Motorumbau einen orginal HD Evo Nockenwellendeckel drauf (der alte war hinüber). Der sieht von den Bohrungen eigentlich identisch aus wie mein alter. Beim Öffnen jetzt war nicht so viel Öl drin (2-3cm).

Was mich wundert, ist dass die Ölpunpe früher immer dicht war. Auch nach dem dritten zerlegen und neuer Dichtung und sauber mit Drehmoment angezogen läuft es aus der oberen, vorderen Schraube raus. Da ist eben innen am wenigsten Material zur Nebenkammer die mit der Bohrung zum Drehschieber verbunden ist.

Werde auf jende Fall versuchen die Kraterlandschaft zu verschließen.
Hätte jemand Bedenken das so zu lassen ?

Das mit dem Spiel muss ich noch mal prüfen.
Plan ist eigenlich alles.

Hmm - wenn ich den Primärkasten vom Ölkreislauf trenne, dann würde sich doch im relevanten Bereich der Ölpume auch mehr Druck aufbauen und evtl. durch die Dichtung bei der Schraube der Ölpumpe drücken.

Ich habe eben vermutet, dass ich durch den "Krater" im Drehschiebergehäuse mehr Öl in den Bereich der Primärversorgung / Ölpumpe bekomme und deshalb das Öl aus der Schraube läuft. (Das Loch im Drechschieber ist dadurch fast ne 1/4 Umdrehung offen).

Hab ich nen Denkfehler ?

Gruss
Ralph
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rainer_aus_ulm
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Re: Schaden am Drehschiebergehäuse - stimmt der Öldruck ?

Beitrag von rainer_aus_ulm »

raeng01 hat geschrieben:Hi Leute,


Hmm - wenn ich den Primärkasten vom Ölkreislauf trenne, dann würde sich doch im relevanten Bereich der Ölpume auch mehr Druck aufbauen und evtl. durch die Dichtung bei der Schraube der Ölpumpe drücken.
Hab ich nen Denkfehler ?

Gruss
Ralph
Da könntest du schon recht haben allerdings galten meine Gedanken dem fallenden Öldruck .

Natürlich nervt es wenn ein frischgemachter Block sifft aber über wieviel Öl reden wir denn ?

Mir fällt jetzt nur eine Art Dichtscheibe ein. Bakalit oder sowas. Oder eine stramm sitzende, metrische Alu-Scheibe. Der Mist v. Tante Lou wäre dafür prätistiniert. Der verkauft Kupfer-Aluringe und O-Ringe die nirgends richtig passen ...

Dichtmasse auf dem Gewinde der Schraube würde ich nicht nutzen. Ich sag` nicht daß dies nicht funktionieren kann trotzdem hätte ich Bauchschmerzen. Bin eben eine Sissy.

Wie willst du den Krater ausebnen ?

rainer
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robo
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Re: Schaden am Drehschiebergehäuse - stimmt der Öldruck ?

Beitrag von robo »

Hi Ralph,

der neue EVO-Nockenwellendeckel ist aber die Variante für die EVO-Motoren der ersten Baujahre, oder?

ciao robo
raeng01
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Re: Schaden am Drehschiebergehäuse - stimmt der Öldruck ?

Beitrag von raeng01 »

Hi,
der Nockenwellendeckel ist ein früher Evo.

Öl siffen heist eine Lache von 10-15 cm bei warmen motor nach dem abstellen.
Verschliessen wollte ich das ganze auf jeden Fall. Habe hier an so etwas wie Flüssigmetall gedacht. Bin aber noch nicht sicher. Eine große Belastung sollte da hinter dem drehschieber ja nicht sein.

Werde morgen noch mal meinen alten und den neuen Nockenwellendeckel genau vergleichen.
1200 Shovel Bj. 79
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