Vielleicht interessiert es ja jemanden zwecks Eigenbau:
Vor Jahren brach mir beim Fahren die linke Fusrastenanlage durch, einfach so - geiles Gefühl, wenn der Fuß spontan im Freien baumelt.
Beim Händler angekommen durfte ich bewundern was es alles fürchterliches gab - und was es kostet!
Mannomann, ich war frei, stark, jung und Student der Wirtschaftswissenschaften, d.h. ich hatte wie immer zu wenig Kohle.
Aber ich hatte Ergeiz und Ideen:
Etwas eigenes sollte es sein und zu meinen langen Beinen passen. Also schritt ich zur Tat und fuhr beim nächsten Metallbauer vor. Dort erstand ich für exakt 0,00 DM ein paar 4mm starke Metallplatten und ein langes Rohr vom Restehaufen. (Das waren Zeiten!) Damit verschwand ich im Keller und legte los.
Zuerst ein Holzmodell, das führte ich der Dekra in Berlin beim Herrn Barth vor. Er kannte meinen Hobel vom 2-jährigen TÜV und war ein Spezi in Sachen Sonderabnahmen. Das Modell gefiel ihm ausnahmslos gut, besonders die Querstrebe der vorverlegten Fußrastenanlage. Sie sorgte dafür, dass sich die rechte Platte an der Linken und die LInke an der rechten Platte abstützen konnte. Dazu wurde die Querstrebe 1 mm zu lang ausgeführt, so lag immer leichter Gegendruck an beiden Platten an.
"Gut," sagte er, "Schweissen lassen Sie das bei der schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt, die schreiben das Gutachten gleich dazu: Ich geb ' ihnen mal die Nummer und bestellen Sie einen schönen Gruß von mir."
Gesagt getan. Ich habe die Platten gebaut und die Löcher gebohrt, die Schweißarbeiten, vor allem für den Bremshebel hat die SLV ausgeführt und das Gutachten dazu geschrieben. Danach habe ich das Ganze verzinkt und mit der Spraydose lackiert und eingebaut. Es fluppte wunderbar. Anschließend zur Dekra und problemlos eingetragen. Der ganze Spaß hat mich keine 200 Emchen gekostet und in den Papieren steht mein Name als Hersteller.
Ich weiß nicht, ob Herr Barth noch bei der Dekra in Berlin (am Salzufer war das damals) tätig ist, denn es ist schon über zehn Jahre her, aber wer eine Eigenbau-Anlage bauen will, der sollte es dort versuchen. Die SLV sitzt in der Amrumer Str., Berlin-Wedding. Hilfreich ist ein Holz-Modell, an dem man die Ausführung demonstrieren und besprechen kann. Gerade die älteren TÜV-Prüfer können damit ungemein viel anfangen, die sind nämlich nicht am PC "gebildet", sondern haben noch richtiges Eisen gesehen.
Herrn Barth jedenfalls wünsche ich ein langes Leben, beste Gesundheit und noch viele Eintragungen.
Gruß, Christian
