Wespennest getroffen, nun sind wir wach.
Also, ich trage mich schon länger mit dem Gedanken eine Tour zu machen. Sollte eigentlich die USA sein, aber man kann ja schon mal in Europa üben. Und mit Uwe habe ich gerade vor ein paar Tagen darüber gesprochen, eine Woche durch die Gegend zu eiern.
Dieses Jahr wäre wohl reichlich kurzfristig, einige, ich auch, haben ihren Urlaub schon verplant. Aber für 2009 oder 2010 ließe sich bestimmt was auf die Beine stellen.
Vorher aber ein paar grundsätzliche Fragen:
Zeit, Reisegeschwindigkeit und Strecken: Landstraße ist auf jeden Fall reizvoller, dauert aber länger. Wer kann sich für eine Strecke von 7.500 Kilometern bei sagen wir mal 300 bis 400 km täglich mindestens drei besser 4 Wochen frei machen? Drei Wochen gingen bei reiner Durchfahrt, aber das z.B. Baltikum soll ja nicht nur hübsche Töchter haben....
Spanien und Frankreich sollte man grundsätzlich am 1. August und am 30. August meiden, da ist alles auf der Straße und diese entsprechend voll.
Technik: Wer ist sich bei seinem Alteisen sicher, die ganze Strecke ohne Ausfall fahren zu können? Es hat ja nicht jeder gerade eine Vollüberholung wie ich oder einen Komplettaufbau wie Bobber hinter sich. Finden wir unterwegs geeignete Werkstätten, falls wieder erwarten doch mal was knacken sollte? Wie gehen wir damit um, dass ein Ausfall uns Zeit kostet und wir verspätet weiterfahren?
Ein-Ausreise: Die meisten Länder dürften kaum Schwierigkeiten machen, das sind die Vorzüge der EU. Aber was benötigt man für Finnland zur Einreise?
Organisation und Streckenposten: Wer übernimmt federführend die Organisation? Wer zeichnet evtl. für Streckenabschnitte verantwortlich, damit nicht einer alles allein machen muss? In allen Ländern wird man sich sicherlich freuen, uns begrüßen zu können. Aber wird man überall uns auf Zuruf Schlafstellen zur Verfügung stellen können oder müssen wir das nicht nur ordentlich sondern "deutsch" planen? Ich täte lieber auf blauen Dunst losfahren, was die Schlafgelegenheiten angeht, aber ein paar Anlaufstellen in Sachen Ersatzteile sind bestimmt nicht schlecht.
Ansonsten kann ich die L'Etap-Hotels (Modell Wohndose) empfehlen: sauber, nicht ganz so teuer, gute Duschen und Betten.
Termin: Ich bin so verrückt zu sagen, dass man das an eine PEP dranhängen sollte: Abfahrt Montag. Da sind wir schon alle zusammen. Spätestens zur nächsten PEP müssen wir dann zurück sein.
Familie/Partner und Arbeit: Ich habe kein Problem, meine Familie 4 Wochen für ne Fahrt alleine zu lassen, aber ob meine Familie mich 4 Wochen von der Leine lassen will/kann, weiß ich auch nicht. Das wird anderen auch so gehen.
Als Selbstausbeuter bin ich in der beneidenswerten Lage, meine Zeit so einteilen zu können, wie es mir passt. Damit bin ich aber eher die Ausnahme. Das wird zu regeln sein, muss aber jeder für sich selber klären.
Ggfs. kann man ja auch etappenweise mitfahren.
Kameradschaft: Einer für alle, alle für einen.
Und für mich wäre dann noch die ganz persönliche Frage, was ich für einen Sitz draufpacke, sonst habe ich nach 7.500 Kilometern vom Linsenblech einen Hintern wie ein Pavian.
Gruß, Christian