Hi Leute,
bei dem Thema juckt mich auch nach all den Jahren noch der Schalk und ich kann nicht widerstehen zu provozieren.
Read at own risk - wie immer.
So ein Navi, welches Modell auch immer, ist sicher bequem und sicherlich gibt es eben auch bequeme Menschen, die sich das so, wie überall im Leben, auch mit der Bewegung zwischen A und B bequem machen.
Das kann das Navi sicherlich gut.
Nur was soll das?
Im Beruf kann ich ja noch verstehen das ein Cheffe das fordert, da ihm sein Profit nicht von den eventuell dürftigen Lebenskünsten seiner unterbezahlten Angestellten abhängig sein soll.
Aber privat?
Und wenn das Fahren (also das eigenständige, ich möchte sogar sagen mündige Beherrschen und die Lösung des eventuellen Problems "Wie von A-nach-B kommen") Freude machen soll?
Klar ist Verfahren oberflächlich betrachtet erstmal unschön - aber Nicht-Verfahren zum Preis selbstverschuldeter Unmündigkeit (jaja mal wieder Kant hier im Forum)?
Kann vertuschte Unfähigkeit bessere Gefühle machen als ein erfolgreicher Lernprozess?
Mit Grausen erinnere ich mich bei der Navistimme an meinen netten Fahrschullehrer, der mir genau die gleichen Kommandos gab (Thema Knopf im Ohr - wo doch Sound im Ohr sein soll) und wie froh ich war, als ich, nach erfolgreicher Prüfung meiner Künste, fahren durfte wie ich wollte - auch "falsch", wenn es mir so danach war.
Ich gebe immer zu bedenken das, und das ist eine biologische und psychologische Determinante unseres Gehirns, Fähigkeiten, die man nicht nutzt, verkümmern und dann bei Bedarf eben futsch sind.
So entstehen Abhängigkeiten und dadurch auch ein Gefühl von Unsicherheit und daraus können leicht Ängste werden, die einem die Lebensfreude nachhaltig einschränken.
Es gibt schon Menschen, die nirgends mehr ohne Navi hinfahren können und es daher auch nicht mehr wollen.
Ich lerne auch seit Jahren (besonders auf Lehrgängen in fremden Seminarhäusern) immer häufiger Leute kennen, die mir nicht mal den Weg zu sich Daheim (oder aber zu dem Ort an dem sie gerade sind) mehr beschreiben können, da ihnen jegliche Orientierung in ihrer eigenen Welt fehlt.
Mein eigener kleiner Bruder konnte mir nach einem halben Jahr immer noch nicht beschreiben wie ich von der BAB zu ihm zu fahren hatte, da er alle seine Wege nur nach Navi fährt.
Ihm ist das auch total egal, weil er ja mindestens zwei Navis hat - Auto und Schlaufon.
Jo und daher ist meine Meinung zu dem Thema Navi ähnlich der des Spaniers im Video zum alkoholfreien Bier hier
https://www.youtube.com/watch?v=mWZmzDb-kWA
Da will wohl einer von A nach B fahren ohne Spaß zu haben!
Und gerne zitiere ich wieder mal den grandiosen Phiolosophen der Fahrerei mit den Shovels Dave Barr: "Never coose the easy way - You´ll miss too much!" (
http://www.davebarr.com/)
Mich gruselt es zudem echt vor einer Zukunft, in der die Menschen nicht mehr wissen wo sie auf dem Planeten gerade sind und wie sie woanders hinkommen, ohne das ihnen dafür ein kontrollierbares Medium den Weg weißt.
Das ist die "Brave New World", wie sie sich Huxley das im Detail nicht mal vorstellen konnte.
Ok - aber jeder wie er will - trinkt bleifreies Bier, aber glaubt nicht das es dann noch Bier ist.
Kommt mit Navi (und Elektromopped) von A nach B, aber glaubt nicht das ihr dann selber wirklich gefahren seid.
Gruß vom Wiesenrand.
Maruski