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Re: Kaum zu glauben
Verfasst: 08.08.2017, 16:04
von trybear
Ist doch ok wenn die Werkstatt für sich beschlossen hat nichts mehr an Fahrzeugen älter als einem bestimmten Jahrgang zu machen. Müssen die doch wissen. Dann sucht man sich eben eine anderes Kompetenzteam.
2012 find ich allerdings auch sehr jung, aber wenn's so iss, isses so.
Ebend.
Die Hersteller bieten ja Kurse für die Mechaniker an. Die sind aber nur für die aktuellen Modelle, naja vielleicht noch für das Vorgängermodell. Dann ist Schluss mit werksseitiger Schulung.
Dann kommt die langjährige Erfahrung ins Spiel. Da aber die Mechaniker in den Werkstätten im Schnitt sehr jung sind, ältere sind meist zu teuer und wandern in die Industrie wegen besseren Arbeitsbedingungen und Bezahlung ab, woher solls kommen?
Die Meister, die noch Erfahrung haben, sitzen den ganzen Tag vorm PC wegen Auftragsabwicklung, Buchhaltung, teile bestellen, Telefon, Emails beantworten, Garantieabwicklung, etc..
Wer solls den Jungschnöseln beibringen, vermitteln, weitergeben?
Also grenzt man in den Werkstätten die Bearbeitung von Modellen auf die angebotene Schulungszeit ein - fertig, Problem gelöst.
Frag doch mal einen Suziyamkawhondaaprildavidson-Schrauber nach ner Vergasersynchronisation von nem 4-Zylinder.. oder sogar 6 ????
Und wenn die letzten alten Säcke in Ruhestand gehen ohne ihr Wissen aus Zeitmagel und Arbeitsdruck weitergegeben zu haben , dann wirds in der nun schon schlimmen Werkstatt-Situation ganz, ganz, ganz eng....

Re: Kaum zu glauben
Verfasst: 08.08.2017, 17:32
von Shovelpeter
Hi,
ich denke, die Situation wird sich umkehren, wenn Harley das Potential der Sparte "Tradition" entdeckt. Seht Euch mal die Autohersteller an, da hat mittlerweile jeder seine Oldtimer-Sparte mit spezialisierten Schraubern (für einen großen Taler, ist ja logisch) und Ersatzteilen: Porsche, Mercedes, BMW, Audi, VW, Opel, Bosch, etc. Klar gehen die damit auf die solvente Kundschaft, die sich im höheren Alter ihren Jugendtraum erfüllt.
Das würde bei Harley auch funktionieren, dafür ist die Marke kultig genug. Irgendwann wird es soweit sein, seht Euch mal die Preise für NOS-Sachen an oder die von Bauteilen, die vor 20 Jahren weggechoppt wurden. Den originalen angeranzten Drehzahlmesser gibt´s nicht mehr für 10 € in der Bucht...
Die müssen nur noch wach werden, bei der Company... Käufer für Teile gäbe es auch bei uns, oder wer hat sich noch nicht über nach 10 tkm auseinanderfallende Tachoantriebe oder ähnliches geärgert???
Gruß, Peter
Re: Kaum zu glauben
Verfasst: 08.08.2017, 18:29
von vampyr
Solange der Laden immer mit der Pleite kämpfen muß, haben die keine Zeit für solche Dinge
Gruß Thorsten
Re: Kaum zu glauben
Verfasst: 08.08.2017, 18:51
von trybear
Gibts denn überhaupt einen nordamerikanischen Fahrzeughersteller der sowas wie die "morbide Tradition" bei BMW ( BMW = böses Wort, ich weiß

), Mercedes-Benz-Classic, Classic-Shop Porsche, etc. parallel zu den aktuellen Teileprogrammen führt?
Mir ist nix bekannt, was nix heißen muss.
Aber es gibt ja dort den riesigen über lange Jahre gewachsene Aftermarket 2R + 4R. Da werden sich die Hersteller mit ihren OEM-Teilen schwer tun. Auch wenns hier und dort mal mangelhafte Ware aus Fernost gibt.
Re: Kaum zu glauben
Verfasst: 08.08.2017, 19:21
von Christian
Shovelpeter hat geschrieben:Hi,
ich denke, die Situation wird sich umkehren, wenn Harley das Potential der Sparte "Tradition" entdeckt. Seht Euch mal die Autohersteller an, da hat mittlerweile jeder seine Oldtimer-Sparte mit spezialisierten Schraubern (für einen großen Taler, ist ja logisch) und Ersatzteilen: Porsche, Mercedes, BMW, Audi, VW, Opel, Bosch, etc. Klar gehen die damit auf die solvente Kundschaft, die sich im höheren Alter ihren Jugendtraum erfüllt.
Das würde bei Harley auch funktionieren, dafür ist die Marke kultig genug. Irgendwann wird es soweit sein, seht Euch mal die Preise für NOS-Sachen an oder die von Bauteilen, die vor 20 Jahren weggechoppt wurden. Den originalen angeranzten Drehzahlmesser gibt´s nicht mehr für 10 € in der Bucht...
Die müssen nur noch wach werden, bei der Company... Käufer für Teile gäbe es auch bei uns, oder wer hat sich noch nicht über nach 10 tkm auseinanderfallende Tachoantriebe oder ähnliches geärgert???
Gruß, Peter
Hi Peter,
das frag ich mich auch schon die ganze Zeit, warum H-D noch nicht auf den Trichter gekommen ist....
Verkaufen nen Kult und verschlafen das Geschäft mit den Originalen.
Gruß, Christian
Re: Kaum zu glauben
Verfasst: 08.08.2017, 19:24
von Christian
Hi trybear,
meines Wissens haben die wenigsten Hersteller amerikanischer Provenienz eine spezielle "Oldtimerecke". Bei fast allen bekommst Du aber noch viele NOS-Teile zu kaufen, die fertigen das immer noch nach. Braucht manchmal seine Zeit, bis das rausgeht, sind halt Kleinserien, aber es wird immer wieder nachgelegt.
Gruß, Christian
Re: Kaum zu glauben
Verfasst: 08.08.2017, 19:26
von bernd
Hallo, wer oder was ist FB?
Re: Kaum zu glauben
Verfasst: 08.08.2017, 19:35
von Christian
Hi Gerry,
Gerry hat geschrieben:
Ich habe noch keinen Hoggi erlebt der sich so einen Kopp über die Leute mit den alten Karren macht wie das häufig andersrum der Fall ist. So what?! Jeder wie er will. Es gibt in der Alteisenszene mindestens genau so viele Poser und Typen zu denen mir nix mehr einfällt. Was ist denn (nur als Beispiel) mit den ganzen Hipster-Typen die plötzlich mit Alteisen "unterwegs" sind? Die Karren in den Magazinen sind oft so warzig und mies geschraubt das ich damit nicht mal bis zum nächsten Kippenautomaten fahren würde. - Ist das jetzt trotzdem kult? Oder sind die wieder irgendwie anders einzusortieren? "HD-Biker Azubis?" Sind nur die vom Schlag PEPler die "richtigen" Typen mit dem authentischen Lebensstil? Wer muß denn für seine Kohle nicht die ganze Woche irgendwo arbeiten? Oder sind nur die Typen die in der Schlosserwerkstatt arbeiten die richtig freien Typen wenn sie am Wochenende losfahren? Und wenn die dann trotzdem nen Adler auf der Kutte haben?
Für einen Hoggi ist das kein Lebensstil, also macht er sich keine tiefergehenden Gedanken sondern sing t ab und zu von Freiheit, um bei der Metapher zu bleiben. Für mich (von anderen kann ich genaugenommen nicht reden, aber ich denke nicht, da ganz allein zu sein) ist das aber essentiell! Ich leide schwer, wenn ich weiß, ich kann nicht jederzeit aufs Mopped und los, weil die Karre gerade irgendeine Macke hat.
Die Frage nach der Freiheit ist, denke ich, nur postmaterialistisch beantwortbar. Nur (leidlich) volle Bäuche fangen an zu philosophieren und haben Träume, alle anderen treibt der Hunger oder noch schlimmer, die Not an die Fresskuhle. Solche haben keine Zeit, sich um ihre Freiheit zu kümmern. Die meine ich aber auch nicht mit dem, was ich oben schrieb, Not verdient keinen Tadel sondern Hilfe.
Ich meine die schmerbäuchigen, sattgefressenen, die trotzdem nicht fliegen und nur zwitschern. Gedanken machen sie sich keine, sie sind rundumversorgt und Not kennen sie nur aus dem Fernsehen, wenn sie nicht rechtzeitig wegzappen.
Tja, zu den Hipstern mit ihren Warzen fällt mir nicht viel ein, außer dass ich nicht immer glauben kann, dass da tatsächlich Innereien drin stecken.....
Gruß, Christian
Re: Kaum zu glauben
Verfasst: 08.08.2017, 22:23
von Arthur
Hallo Christian,
warum machst du dir so viele Gedanken über HOGs? Du bist doch frei.
Wirst du freier, wenn du andern Leuten pauschal Lebensstil absprichst?
Gruß Arthur
Re: Kaum zu glauben
Verfasst: 09.08.2017, 07:12
von Panzer
Interessant wäre auch mal zu wissen, wieviel die Freiheitsliebenden Alteisenfahrer den so im Jahr fahren. Wenn wir hier von Hoggis in dem Stil ich kaufe mir ne Harley um 1 Tag im Jahr Outlaw zu spielen reden, sind mir die eh egal, weil ich mit denen in meinen Leben nie zusammentreffe. Wenn man natürlich jeden Fahrer einer neuen Harley als schwuchteligen Zahnwalt einordnet, sollte man sich mal die Kilometerleistung von manchen von denen angucken. Alteisen ist gleich cool?. Wer kann sich den noch die wirklich alten Harleys leisten?. Kaufen können sowas in der Regel nur noch Typen die Kohle in Überfluß überhaben.
Re: Kaum zu glauben
Verfasst: 09.08.2017, 13:02
von Christian
Arthur hat geschrieben:Hallo Christian,
warum machst du dir so viele Gedanken über HOGs? Du bist doch frei.
Wirst du freier, wenn du andern Leuten pauschal Lebensstil absprichst?
Gruß Arthur
Hallo Arthur,
dient wohl auch der Selbstabgrenzung
Gruß, Christian
Re: Kaum zu glauben
Verfasst: 09.08.2017, 13:12
von Christian
Hi Panzer,
oder man ist auf eine gewisse Art von diesem Lebensstil besessen und übt Verzicht in anderer Hinsicht. Ich kann an dieser Stelle nur von mir reden und nehme das für mich in Anspruch, nicht nur auf das Alteisen bezogen. Ich fahre alltäglich-ganzjährig und schraube, wann immer es geht und ich einen Anlass dazu habe.
Gruß, Christian
Re: Kaum zu glauben
Verfasst: 09.08.2017, 18:25
von Hallertauer
Christian hat geschrieben:
meines Wissens haben die wenigsten Hersteller amerikanischer Provenienz eine spezielle "Oldtimerecke".
So weit ich erinnere, kann man nach wie vor seinen defekten orig. Motor über einen HD Dealer zu Harley - USA, zum überholen einschicken.
Funzt glaube ich bis runter zum Shovelhead !
Ansonsten sehe ich es ähnlich, was die Hogis betrifft...ich mag sie einfach nicht, und das hat seinen Grund ! Is so. Punkt.

Re: Kaum zu glauben
Verfasst: 10.08.2017, 10:38
von bernd
Hallo zusammen, ich denke das die meisten hier diese gekünzelten zurechtgebretzelten Typen lächerlich finden. (Sonst würde unser Interesse ja andren Foren gelten) Aber, wer viel mit dem Motorrad verreist und sich ein neues Fahrzeug gönnt ist doch mit einer neuen HD gut bedient. Ob man sich eine neue Honda, BMW oder sonst was kauft ist doch oft nur eine Geld Frage. Wenn ich so im Ausland sehe wieviele neuere Harleys weit her kommen, ist es doch ein prima Reise Motorrad. Ich denke auch das es nicht verwerflich ist wenn man sich im Job anstrengt und dementsprechend auch bezahlt werden will. Als Angestellter Handwerksmeister im öffentlichen Dienst fühle ich mich trotzdem nicht als Knecht. Wenn ich Selbstständig wäre müsste ich mit Sicherheit mehr Kröten schlucken. Durch eine Ehrenamtliche Tätigkeit im Handwerk, bekomme ich oft genug mit wie viel man als Selbstständiger hinnehmen muss. Und ob jemand gut oder schlecht verdient liegt das ja nunmal nicht immer an den Fähigkeiten oder Leistungen, sondern eben auch an der Branche in der gearbeitet wird. Wer das Geld hat, soll doch ruhig neues Zeug kaufen, bleibt der alte Kram wenigstens bei den Alteisen Freunden. Seht euch mal den PKW Oldtimer/Klassiker Markt in den letzten Jahren an. Selbst die sogenannten Brot und Butter Autos sind preislich abgehoben, weil alle runterbeten man soll seine Kohle dort anlegen und es Hip ist einen Klassiker zuhaben!
Re: Kaum zu glauben
Verfasst: 10.08.2017, 11:32
von earl hickey
Hier geht es doch nicht um alte Harley oder neue Harley oder "wir Altgeraffelfahrer sind die besten und die coolsten". Sehr viele hier im Forum haben noch ein Zweitmopped neueren Datums oder eines anderen Herstellers. Das ist auch immer eine Frage des Kontostandes. Hab mir selber erst vor kurzem eine Buell XB12 gekauft (hat aber auch schon 13 Jahre auf dem Buckel) für spontane Touren diesseits und jenseits der Alpen. Das eigentliche Dilemma ist, das sich die Company mit ihrem Werbespruch: " Wir verkaufen kein Motorrad, wir verkaufen eine Lebenseinstellung! Das Motorrad gibt es Gratis mit dazu." eine Klientel als Kunden generiert hat, denen das Motorradfahren an sich, eigentlich total egal ist. Das Bike steht in der beheizten Garage oder auf dem Trailer, egal Hauptsache jede Menge Veranstaltungen und Events besuchen, sauteure Harley Klamotten überstülpen und beim Zirkus dabei sein. Übrigens in letzter Zeit immer mehr mit älteren Bikes. Das Biken an sich und treffen mit Kumpels zum Quatschen und Fachsimpeln ist für solche Leute total nebensächlich. Sehen und gesehen werden ist das Motto. Oder wie neulich in einer Harley FB Gruppe, wo einer tatsächlich allen ernstes in die Runde fragte, welche rechtlichen Möglichkeiten er wohl hätte, Harley Davidson zu verklagen, weil seine neue Mopette satte 6,33 PS weniger auf dem Dyno-Prüfstand abdrückt als Harley angibt!!!! Das Motor und Radleistung 2 paar Stiefel sind, war dem Schwachkopf leider nicht zu vermitteln. Da kannste nur noch den Kopf schütteln. Welcher Shovel, Pan oder Ironhead Fahrer käme denn auf die Idee, die Company zu verklagen, weil er schon zum 5. mal in der selben Saison mit seinem Hobel wegen eines Materialfehlers liegengeblieben ist? Da krempelt man die Ärmel hoch, macht sich dreckig und ölig bis zu den Achselhöhlen rauf und bringt den Scheiß in Ordnung, das der Bock wieder läuft und weiter geht's. Und in der Zwischenzeit fährt man halt mit dem Zweit oder Dritt Mopped (wenn man sowas hat) oder gar nicht.
Es geht ums biken Leute.