Südfrankreichtour

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Moderator: Gerry

Christian
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Re: Südfrankreichtour

Beitrag von Christian »

Hi Maruski,

wie gut, dass ich Dir wiedersprechen kann, jedenfalls in mancher Hinsicht:

Nur ist es eben nicht wie früher - denn mit VISA- und EC-Card in der Tasche macht man all den Mist ja freiwillig.
Jederzeit hätte ich mit dem Smartfon ja GPS nutzen können.
Ich lass es ebenfalls bleiben. Ich lebe in der guten alten Zeit (50er Jahre) und vegetiere in der Jetztzeit.
Mit meiner Visa-Card (die muss man bei meiner Bank haben :( ) habe ich genau so oft bezahlt, wie ich mir ne Linie gezogen habe: Nie.
Bei mir gibt es nix digitales außer PC und Handy (wegen der Arbeit), warum auch, ich lebe in jeder Hinsicht museal. Motto: Aus neu mach alt!
Eigentlich ist die Shovel mindestens 20 Jahre zu modern für meine Lebensart. :? But she's my pal!

Es ist eben nicht mehr echt, denn es ist ja auch jederzeit ein Motel oder Besseres, möglich.
Im Restaurant könnte man feist speisen und bei Pannen rettet der ADAC, dank Gold-Card (und im Kleingedruckten ist da sogar Doppelsicherheit durch europaweiten Pannenservice der KFZ-Versicherung on-top).


Die Shovel läuft, noch nie liegengeblieben. Es liegt an mir, dass es so bleibt. Be sure!
Motel oder Restaurant? Die Kaschemme am Wegesrand reicht.
Außerdem bleibt das Bike am Mann.
ADAC-Pannendienst gab es auch schon damals und wurde nicht gebraucht.
Bin ich überhaupt im ADAC :?:
Ja, doch.

"Wichtig ist uns beiden: Wir wollen nichts organisiertes, keine Hotelbuchungen, keinen Streckenplan - einfach losfahren und schauen, wo wir rauskommen. Mal schauen was draus wird." ----> klar Bro, und dann im Oktober des Vorjahres planen ;-)
Das ist ne übereifrige Interpretation.
War nur ne Frage in die Runde gewesen, geplant wird nix, wir fahren einfach los, ADAC-Straßenkarte dabei, aufs Dash übern Tacho geklebt wie dunnemals.
Mach ich heute noch so. Amsterdam liegt auch am Meer.
Das ist ja das schöne an Europa: Es ist eigentlich eine Halbinsel. Nord-, west- und südwärts kommt man immer ans Meer. Nur ostwärts endet mit einer Kriegserklärung.
Außerdem lernt man beim Verfahren noch mehr schöne Ecken kennen. Auch der Weg ist das Ziel.

Vergesst nicht eure Uhren wegzuschmeißen --- äh geht ja nicht, weil da die Smartwatch ja die Tagesschritte und REM-Phasen zählen muss und die Community ja wissen will wies läuft.
Smartfon muss unbedingt mit - und am Hocker darf ne Ladebuchse nicht fehlen - damit auch schön ontime dokumentiert werden kann, was für räuberhafte Nachplätze man gefunden hat.
Ich hab keine Uhr, nur die mit Kette von meinem Großvater, von 1928. Die ist mir aber zu schade, sie einfach so in der Tasche zu tragen. Die könnte ich aber mitnehmen, gute Idee!
Zeit funktioniert bei mir einwandfrei mit dem inneren Chronometer, keine Ahnung warum, den kann ich mir sogar zum Aufstehen stellen. Als fast Tauber würde ich den Wecker eh nicht hören :twisted:
Wozu braucht man REM-Phasen?
Ladebuchse gibt es nicht.
Community kann mich mal, ich habe Familie und Freunde, nicht viele aber sichere. Reicht.

So leid es mir auch tut, es ist die eine Hälfte der Wahrheit des echten Lebens, dass ich mir sogar ein mobiles Camping-Falt-Klo gegönnt habe, weil so morgens aus dem Zelt krabbeln und hinten Busch kacken mittlerweile nervt - und mich wie ein König gefühlt habe, beim Morgenschiß auf meinen Plastikthron.
Und das Teil ist auch ein super Hocker allday, denn auf dem Boden sitzen macht auch keine echte Laune mehr, bei meinem Tachostand.
Ach Du heiliger Strohsack!
Ich hab zwar nen Stammbaum, aber dafür geh ich hinter jeden Baum. Tempo und Tüte reicht. Neandertalergene? Vielleicht.
Auf dem Boden fühle ich mich wohl, meine Isomatte ist 0,5 cm dick, hat Brandlöcher und ich schlafe egal wo wie ein Murmeltier. Zecken und Mückenstiche werden überbewertet.
So geht das bei mir, vorletztes Jahr:

Bild

Aber, und es ist ein echtes Aber, es macht immer noch Laune wie Sau, abends im Dauerregen ein Büchsenbier zu zischen, über eine einsame Flussbiegung, beim Sonnenunter- und aufgang, gucken und Bullshit zu labern.
D'accord! :D :) :mrgreen:

Es ist voll geil - aber bitte, bitte nicht mit Früher vergleichen, es ist Jetzt - und "einfach losfahren" schaffen wir nicht mehr - wie ja ein Planungsbeginn 8 Monate vorher gerade zeigt..
Spaß haben geht noch gut - aber bitte nicht lächerlich machen dabei - sonst wird es zu viel "Wild Hogs", beim Versuch wieder zu "Easyridern".
Quatsch, das ist und war keine Planung, nur ne Frage, ob und wer ne Idee hat, für was und wohin. Die hat man früher auch im Kreis der Kumpels gestellt - und ist dann losgeballert.
Wild Hog war ich nie, Easyrider ist 70er, nicht meine Zeit.
Ich fahr einfach.

War sehr erfolgreich, denn es rockt noch total und ich hab all das Zeug gar nicht gebraucht, dass ich dabei hatte.
Ich fahre grundsätzlich ohne Satteltaschen, zuviel Ballast. Nur ne Pennrolle im Halbzelt hinten drauf, Zahnbürste, T-Shirt, zweite Buxe/Socken, Handtuch, Zigarren und fertig. Mehr hab ich noch nie gemacht/gemocht. Man kann unterwegs alles waschen, der Wind macht es trocken und gegen Geruch hilft Fahrtwind.
By the way, braucht jemand noch ungebrauchte Satteltaschen von 199x? Nur nen bißchen eingestaubt vom Rumliegen. :D

Habe dann zum Glück nix geplant, denn eine brutale Post-Covid-Lungenentzündung hat alles zerhauen, was ich mir mit den Kumpels fürn Sommer zurecht gesponnen hatte.
Anstatt "einfach wieder mal losfahren" mit dem Mopped (hatte ja alles am Start), war "einfach wieder mal losgehen" mit dem maladen Kadaver dann die Callenge 2022 und Bescheidenheit ist bis jetzt noch angesagt.
:( :o :( Gute Besserung! Auch damit das wieder geht: :riding:
Aber bitte, bitte nicht als Abenteuer. Denn die Abenteuer-Zeit ist vorbei.
Nein, nur pausiert.
„....aber um sie kennenzulernen, sie zu riechen und zwischen den Zehen zu spüren, muss man kriechen. Es gibt keine andere Möglichkeit. Weder fliegen noch auf dem Wasser treiben. Man muss auf dem Erdboden bleiben und die Insekten schlucken, während man sich fortbewegt. Dann ist die Welt von immenser Größe.“
Richtig!
Und eure Fahrt nach Süden wird sicher super (wenn sie stattfindet) und ich freu mich auf den sicher kommenden Bericht.
Egal wie sie wird, sie wird gut.
Mal sehen, wo wir hinkommen.
"Es steht ja wohl nicht in den zehn Geboten, dass alte Weiber nicht in Bäume klettern dürfen? ” wusste schon Astrid Lindgren und daher abgewandelt:
"Es steht wohl nicht in den zehn Geboten, dass alte Kerle nicht wildcampen dürfen." ;-)))
Richtig!
"Bleibt wie ihr seid, oder werdet gesund.", wünscht vom Weidenrande
Maruski
An der Sehnsucht im Herzen möchte ich immer kranken.
Bin ich irre? Ja, gerne!

Fette Grüße und gute Besserung! Christian
Lieber nen Shovel-Vibrator als nen TC-Staubsauger

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maruski
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Re: Südfrankreichtour

Beitrag von maruski »

"Ich lebe in der guten alten Zeit (50er Jahre) und vegetiere in der Jetztzeit."
Alter, du hast doch nen nassen Hut auf, wenn du das wirklich glaubst.

Die 50er waren nun ja mal wirklich ne Kackzeit in der BRD (von der DDR will ich mal gar nicht anfangen) und du lebst da höchstens ein paar Rosinen, die du dir ausgesucht hast, von.
Durchseuchte Gesellschaft mit Alt-Nazis (inkl. Denk- und Handlungsmuster) in allen Ämtern.
50-Stundenwoche, medizinische Versorgung am Arsch, Lehrlinge und Ehefrauen durften noch geschlagen werden, Grenzen überall in Europa, kalter Krieg war am glimmen und konnte täglich heiß werden, Städte in Trümmern, Seelen in Trümmern, 25 Millionen entwurzelte Menschen auf der Suche nach Heimat, Armut im Portemonnaie und Herzen, und, und, und ---> alltäglicher Bullshit 24/7.

Über die Aufarbeitungen alla Fam. Tetzlaff in "Ein Herz und eine Seele" kann man gut lachen, wenn es nicht real so traurig gewesen wäre. Denn das ist fast eine Doku, die das quälende Ende der 1950er bis in die 1970er zeigt.
Das du dir da die paar kulturellen Feigenblättchen rauspickst und nem Feieranzug draus strickst, den du "gute alte Zeit" nennst, ist ja gelinde gesagt .... ich sags nicht.
Aber zum Glück leben wir heute, wo man sich auch sanktionslos eine Alternativvergangenheit basteln darf und dann, damit sie vorgeblich zu leben, zu einem unterhaltsamen Teil des realen Heutes wird.
Du bist nicht 1950er, sondern vollumfänglich 2020er, in dem Ausleben von Freiheit so zu sein zu können wie du es dir ausdenkst.

Objektivität: Nie gab es ein besseres Jahrzehnt in Deutschland, als das von 2010-2020, bei allen objektiv messbaren Parametern.
Subjektivität allerdings ist eben Freiheit - jeder kann und darf heute (!) fühlen, meinen und glauben was er will.
Vielleicht ein Segen unserer Zeit, vielleicht ein Fluch - das ist aber ein anderes Thema.
CUT

Auch beim Wort "planen" scheinen wir eine unterschiedliche Semantik zu nutzen.
Denn für mich ist das Zusammenhocken mit Kumpels und Laberei über das was kommt, kommen soll, genau das: Planung.
Was denn sonst?
Wenn ich heute anfangen würde über Sturgis 2023 mit meinen Mackern am Grill beim Bierchen zu palavern, würde ich heute anfangen Sturgis 2023 zu planen - anders wäre ich ja nur ein Spinner.
Seit dem Sommer 2003, wo ich mit Kumpels in Milwaukee auf der Main-Street zum 100th mein Budweiser geschlürft habe, planen wir durchgehend Milwaukee 2028, zum 125th mit den Shovels dort einzufliegen und beobachten seit dem die Containerpreise HH/HB-Chicago ,-).
Und das ist natürlich schon Planung, wir organisieren jetzt schon unsere Kinder fürs Mitkommen und versuchen die zu finden, die die Wohnmobile fahren - weil wir eben nicht mehr so hart drauf sind und 2028 noch malader sein werden.
Aber das weißt du alles ja selber, denke ich mir und möchtest da für dich ein Bild konstruieren, dass eben anders ist.

Schreibst in seltsamer Lyrik:
"ADAC-Pannendienst gab es auch schon damals und wurde nicht gebraucht.
Bin ich überhaupt im ADAC :?:
Ja, doch."
Obwohl dann im Schreibflow später ein: "....,wir fahren einfach los, ADAC-Straßenkarte dabei" kommt, da dir doch komplett klar ist wie lange du schon völlig selbstverständlich ADAC-Mitglied bist und in dem Büro umme Ecke die Karten für lau abgreifen kannst.
Hast sicher, wie ich und fast alle hier, auch die Gold-Card ;-), plus Auslandskrankenschutz.
Wäre ja auch blöde, wenn nicht und man ohne Not heute, wie mein alter Herr damals, komplett vagabundengleich und mit enormem Risiko, mit Fahrrädern 1955 nach Italien landstreichert (sie sind übrigens nicht angekommen dort wo sie hin wollten, weil sie die Alpen unterschätzt hatten, ohne Planung).

Ja Christian du magst hier zu mir schreiben: "Ich lebe in der guten alten Zeit (50er Jahre) und vegetiere in der Jetztzeit.", aber genau das Bild ist es was ich in meinem Text meinte - ein Bild, dass eine Meinung transportiert, die jeder vernünftigen Grundlage widerspricht.

Das was du da machst ist 2020er Folklore, nett anzusehen und auch unterhaltsam, wie die Typen die Indianer spielen und auch das was die machen, die nicht mehr wollen, dass man Indianer schreibt.
Wir sind alle objektiv 2020er, mehr oder weniger subjektiv glücklich damit glücklich zu sein, aber faktisch 2020er.

Wenn mein Vater erzählt wie er 1953 als Lehrling vom Lande nach Köln ins Lehrlingsheim musste, zum Aufräumen der Nazi-Scheiße mit den Nazis zusammen, die es nie waren aber immer noch lebten (!) und wie deren "Freizeit" (er hat mich damals komisch angeguckt, als ich vermutete es hätte damals "Freizeit" so wie heute gegeben) aussah - Danke, Bitte - wer das gut findet und vor allem dem Heute der jungen Leute vorziehen will, hat den letzten Schuss nicht gehört mein Bester.

Es ist beinahe schon eine Frechheit der damaligen Leistung der Alten gegenüber, die es geschafft haben aus dem Sumpf und Elend damals unser schönes Heute zu erschaffen.
Ihnen gegenüber, die die 1950er aushalten mussten, nachdem sie die 1940er überlebt hatten, gegenüber ist es einfach nicht anständig so zu schreiben wie du es machst.
Rede mal mit so Leuten wie meinem Vater (Bj. 1936) über damals, wie "schön" die 1950er waren - da wirst du hören, dass das Beste an den 1950ern war, dass sie 1970 beinahe wirklich vorbei waren.

Eine ausgiebige Wertediskussion kann man immer anfangen - warum z.B. das erste Auto so grandios in der subjektiven Erinnerung ist, obwohl es von heute aus betrachtet, ne echte Scheißkarre war. Die Erlebnisse mit der Scheißkarre werden da unzulässig mit dem Auto verknüpft, obwohl sie trotz stattfanden und nicht wegen.
So auch mit den 1950er, wo ein besseres Leben trotz der damaligen Mistlage geschafft wurde und nicht aufgrund.
Falsche Kausalität in der Subjektivität.
Besonders gut zu sehen, an den Irren, die den Trabi heute als "Superauto" feiern, weil sie subjektive Erinnerungen höher schätzen, als die objektive Realität.
Ist ja bei unseren Shovels nicht anders - objektiv sind das elendige, schwere und unpraktische Mistkarren (und warten das damals auch schon), subjektiv betrachtet geht es ohne Shovel aber ja mal gar nicht.
Nur bitte dann nicht anfangen rum zu spinnen, dass das qualitativ hochwertige, technische Wunderwerke der Zweiradbaukunst seien, nur weil man ohne nicht glücklich werden kann.
Es sind und bleiben Shovels und du fährst, wie seit heute geplant, 2023 nach Südfrankreich, nicht 1950 und auch nicht wie 1950 ;-))))
Alles andere ist Unsinn.
Nichts für ungut.

Mit realistischem Gruß vom Weidenrande
Maruski
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Christian
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Re: Südfrankreichtour

Beitrag von Christian »

Au man, Maruski,

Du schreibst ja ne dolle Feder, wenn Du keine Ahnung (von meinen Lebensverhältnissen und Gewohnheiten) hast. Aber so muss das wohl sein, das passiert, wenn mensch nur seine eigenen BLimitierungen kennt und in Ihnen gefangen ist. Dann greift man eben zur Projektion. Aber was erzähl ich Dir über Projektion, was Du nicht eigentlich wissen könntest?

Für Dich scheint alles politisch zu sein, ist mir schon mehr als einmal aufgefallen. Da wird sogar der Kackstuhl zum erregenden Ereignis hochgejubelt.

Mit der (väterlichen) ADAC-Karte bin ich groß geworden, das Wortspiel hast Du nicht verstanden sondern übst Dich lieber in soziologischer Dekonstruktion von Dingen, die Du mangels realer Anschauung nicht wissen und beurteilen kannst.
Auch beim Wort "planen" scheinen wir eine unterschiedliche Semantik zu nutzen.
Ganz sicher sogar: Du verstehst nicht, was ich meine.
Tut mir leid, Du greifst ins Klo, Kumpel. Das ist Deine Baustelle.

Darum spar ich mir den Rest, artet hier bloß aus.

Schluss und Schüss, Christian
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Re: Südfrankreichtour

Beitrag von maruski »

Hey Christian, da streust du ja süffisant diverse Köder für nen netten Zwist ;-)

Aber ich respektiere deinen Wunsch nach einem Ende der Diskussion und hoffe mal, dass ich mich nicht irre und du nur dein konstruiertes Selbstbild aufrecht erhalten willst.
Denn wenn du wirklich so ein exotisches "Tierchen" bist, wie du vorgibst und in dem schönen und bequemen Jetzt nur vegetierst, von dem Mist der 1950er träumst, ja die damalige Misere sogar noch, in dir genehmen Fragmenten, verkrampft lebst, um eben deine Selbstkonstruktion aufrecht zu erhalten, gruselt es mich vor deinem Alltag.
Du vegetierst dann, wie du ja selber sagtest, wirklich im Jetzt = selbstgemachtes Elend.
Jeder Kontakt mit der Realwelt muss dann doch psychisch und physisch fast schon schmerzen?

Wenn dem so ist, entschuldige ich mich für meine Mutmaßungen, die auf meiner Lebenserfahrung, das Menschen es sich schön machen wollen im Leben, basieren.
Sorry dann dafür.

Kennst du den endgeilen Film "Flashback" mit Dennis Hopper?
Die haben da das gleiche Thema (allerdings 10 Jahre später) - und ja auch politisch angeturnt - mit einem, wie ich finde, sehr feinen und realistischen Ende.

Übrigens gebe ich dir in dem Punkt mit der Politik (auch wenn wir da sicherlich wieder eine komplett konträre Semantik nutzen) auf mich bezogen Recht. "Alles ist Kunst, Alles ist Politik", Ai Weiwei, kann ich voll mitgehen.
Was wäre denn die Alternative, das Gegenargument, bei sozialen Wesen, die zusammen leben, wie wir es nun mal machen?
Was wäre denn nicht Politik - das Gemeinwesen betreffend?
Selbst wenn alle als Eremiten (räumlich oder wie du kulturell) leben wollten - ist das Politik.

Aber "Immer locker bleiben" - schon Friedrich der II bestimmte irgendwann, sehr politisch (!), um 1750, dass Jeder hier nach seiner Fasson selig werden darf.
Und immer wenn das danach denn in Frage gestellt wurde, lief es extrem gegen die Wand.

Also nutze die 50er Jahre ADAC-Karte deines Vaters und: "Vaya con dios, Amigo!"

Mit politischem Gruß vom Weidenrande.
Maruski
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Re: Südfrankreichtour

Beitrag von holzlenker »

Christian hat geschrieben: 10.10.2022, 20:25...

Darum spar ich mir den Rest, artet hier bloß aus.

Schluss und Schüss, Christian
Danke!

(Sicher auch im Namen des Moderators, der ja immer alles quer lesen muß, damit ihm das Eis unter den Füßen nicht zu dünn wird.)

Oder in allgemeinverständlichem, alten Arbeiterslang: "Der Klügere kippt nach".
Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen. (Walter Röhrl)
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Re: Südfrankreichtour

Beitrag von Christian »

Au man, Maruski, da muss Dich ja wirklich getriggert haben....
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Re: Südfrankreichtour

Beitrag von martin58 »

Ich bin überzeugt, bei einem persönlichen Treffen von Euch beiden wäre das gegenseitige Verständnis größer und die Beziehung weniger konfliktbehaftet.
.. trotzdem vielen Dank für diesen interessanten und aufschlußreichen Disput ;-)
rigid57
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Re: Südfrankreichtour

Beitrag von rigid57 »

Moin, bin mit meinem Bruder und in verschiedenen Besetzungen mit 1-3 Freunden seit drei Jahrzehnten einmal im Jahr für 7-10 Tage mit unseren alten Shovels unterwegs (jeweils 2500-3500km pro Trip). Eigentlich fast überall in Europa, aber hauptsächlich in Frankreich. Warum Frankreich? Weil uns das Land extrem gut gefällt, unkompliziert, mediterranes Feeling, sehr gute Straßenverhältnisse, obwohl manche aussehen wie Flickenteppiche. Aber die französischen Straßenbauer verstehen ihren Job und bekommen fast immer eine glatte Oberfläche hin im Gegensatz zu den heimischen…. Große Rücksichtnahme der Autofahrer auf Zweiräder (in Mittel- und Südfrankreich, im Norden leider eher wie hier) Gute Wetterprognosen, tolle Landschaften, wesentlich dünnere Besiedlung als bei uns, durchaus freundliche Bevölkerung, mittlerweile kommt man auch problemlos mit Englisch durch (Ende 80er/Anfang 90er war das noch nicht so ausgeprägt wenn du dich als Deutscher geoutet hattest) Viele alte Bausubstanz (kein großer Bombenterror im 2.WK besonders nicht im Süden) Lockere Flics etc. Die Zeit vergeht dort wie im Flug! Der Weg ist das Ziel!

Vieles ist schon richtig geschrieben worden wie: „Ich würde nicht im Sommer fahren, weil das viel zu heiß wird. Die optimale Reisezeit ist in der Nebensaison, also Mai, Anfang Juni und September. Dass in Frankreich Handschuhe mit E-Prüfzeichen verlangt werden, ebenso wie eine Warnweste griffbereit zu haben. Der Helm braucht reflektierende Aufkleber. Tanken geht fast nur mit Kreditkarte - Debitkarte und Bargeld oft problematisch. Juli und August sind, wie schon erwähnt, ungünstige Monate, da zu heiß und im August machen die Franzosen Urlaub, was natürlich Auswirkungen auf die allgemeine Verkehrsdichte und Preisgestaltung in der Gastronomie hat.“

Was uns dieses Jahr besonders aufgefallen ist viele kleine einfache Hotels/Pensionen (die mit Charme) vor allem in kleineren Ortschaften gibt es nicht mehr/geschlossen, wohl eine Coronafolge… da war so ein modernes Mobilfon doch sehr hilfreich, zumal wir (meistens so um die 60+) campen am Straßenrand nicht mehr wollen/müssen und auch einem gediegenem Restaurant zur Nahrungsaufnahme nicht abgeneigt sind. Wer mit 60+ campen am Straßenrand noch erstrebenswert hält soll es machen. Wer behauptet seit Jahrzehnten mit einer Shovel ohne Pannen unterwegs zu sein – kann man glauben – muss man aber nicht. Wir haben so einige kleinere und größere Pannen unterwegs gehabt, fast alles haben wir gemeinsam quasi am Straßenrand reparieren können wie gebrochene Sissybar, Kopfdichtung, Zündung, LIMA, Reifenplatten und vieles mehr. Und in Anbetracht der Jahrzehnte ist das auch vollkommen ok. Einmal brauchte ich sogar den Adac, auf der Rückkehr aus Spanien gerade 10km in Frankreich – Rahmenbruch, mit dem Flieger (vom Adac gebucht und bezahlt) einen Tag später zu Hause, 2 Wochen später auch das Mopped, nichts falsch gemacht!!

„Ich lebe in der guten alten Zeit (50er Jahre) und vegetiere in der Jetztzeit.“ Die Lebensumstände der 50er fanden wohl nur die gut die die 40er ertragen mussten…..
mobiles Camping-Falt-Klo – alter Schwede…..

Übrigens: früher navigierten wir auch mit der aufgeklebten Karten, ging alles, aber heute gibt es bessere Mittel die man benutzen kann, aber nicht muss wer nicht will. Noch was, die Küstenstraße an der Cote d`Azur sollte man in der Urlaubszeit vermeiden, ist permanent verstopft und selbst mit dem Mopped oft problematisch zu überhohlen. Tempolimit auf normalen Landstraßen nur noch bei 80km/h, reicht aber und viele feste & mobile Blitzer.
Ansonsten macht es!!
Ingo
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