Shovel-Head.com

Hallo Holger,
ohne Dir zu nahe treten zu wollen, aber hast Du eine grobe Ahnung, wie eine Hydraulikeinheit aufgebaut ist? Da ist eine (wenn auch nicht übermäßig starke) Feder drin, die die Hydroeinheit auseinanderdrückt. Wenn Du also mit dem Trick arbeiten willst, die Hydroeinheit durch Längen der Stößelstange vorzuspannen, damit das Öl rausgedrückt wird, dann kannst Du das machen. Aber dann mußt Du die zusammengedrückte Hydroeinheit auch in dieser Position festhalten, weil ich mir nicht vorstellen kann, daß Du die Stößelstange so schnell zusammenschrauben kannst, daß die eingebaute Feder die Einheit nicht wieder auseinanderdrückt. Das ist mit nur zwei Händen etwas schwierig, denn normalerweise brauchst Du beide Hände, um die Stößelstange wieder zusammenzudrehen. Also müßte jemand anders die Hydroeinheit in zusammengedrückten Zustand festhalten. Dieser Trick funktioniert außerdem nur beim Zerlegen - also für´s Zusammenbauen mußt Du Dir dann was anderes einfallen lassen.
Das Problem, daß man eine Stößelstange nicht rausbringt, gibt es bei vielen Shovels. Man kann sich ein Hilfswerkzeug bauen. Eine Art Gabel, mit der man unter die Einstellmutter fassen kann. Dann einen Holzklotz, den man so auf`s Motorgehäuse stellt, daß man die Gabel als Hebel benutzen kann und dann muß man damit die Stößelstange gegen die Fentilfedern an- und heraushebeln. Im Moment frage ich mich allerdings, wenn´s da wirklich um 2mm fehlt - wie hast Du das ganze zusammengebaut????

Gruß
Alex

Das ist mir auch bekannt von früheren Projekten, immer beim hinteren Zylinder hakt es beim Ausbau;
auch bei starren Stößeln war es öfter der Fall.

Ich würde jetzt den Steuerdeckel abnehmen - wenn die Stangen gelöst sind - und die Nockenwelle ziehen.
Als Ursache für den Ärger vermute ich, daß sich das Ventil im Sitz durch Verschleiß desselben abgesenkt hat.
Hierdurch lässt sich die Stange nicht mehr ausreichend verkürzen.

Vieleicht erwartet Dich ein "Valve-Seat-Job", ohne den Pessimisten `raushängen zu lassen.
Dem Kipphebel-Klappern kommst Du dann bestimmt auch näher.

Gruß
Roller

Hi Alex,

danke, Funktionsweise ist bekannt.

Genau so mit schnellem Zusammenschrauben hat´s schon ein paar mal geklappt. Ich bastel mir eine Gabel, vielleicht aus einem alten kleiner Maulschlüssel oder so...

Der Aus- und Einbau beim Austauschen der Hydroeinheiten vor 4 Wochen vom klappernden hintern Zylinder nach vorne ging übrigens unproblematisch

Roller hat geschrieben: ↑31.07.2021, 17:34 Das ist mir auch bekannt von früheren Projekten, immer beim hinteren Zylinder hakt es beim Ausbau;
auch bei starren Stößeln war es öfter der Fall.

Ich würde jetzt den Steuerdeckel abnehmen - wenn die Stangen gelöst sind - und die Nockenwelle ziehen.
Als Ursache für den Ärger vermute ich, daß sich das Ventil im Sitz durch Verschleiß desselben abgesenkt hat.
Hierdurch lässt sich die Stange nicht mehr ausreichend verkürzen.

Vieleicht erwartet Dich ein "Valve-Seat-Job", ohne den Pessimisten `raushängen zu lassen.
Dem Kipphebel-Klappern kommst Du dann bestimmt auch näher.

Gruß
Roller

Den Kopf hatte ich vor 800 km zum Sandstrahlen abgegeben. Dabei wurde auch die Ventile geprüft und die Sitze etc. getauscht - für genaues müsste ich noch mal auf die Rechnung schauen.

Das Problem mit einer geringfügig zu langen Stösselstange (Einlass hinten) hatte ich auch mal.Habe mir dazu ein 20x3mm-Flacheisen so abgelängt, dass ich es leicht biegen musste, um es zwischen die Pfanne der Hydroeinheit und der Rockerbox-Unterkante zu klemmen. Kaffee gekocht ( dauert, ist bei mir eine Zeremonie), Kippe geraucht- dann konnte ich die Stange herausnehmen.Mitlerweile muss ich das bei 2 Stangen so machen, da nach einem Kopf-Job, wo die Dichtfläche geringfügig geplant wurde, offenbar das Zehntel beim Abnehmen den Ausschlag gibt. Zum EInbauen einfach die Hydros leer einsetzen, dann geht`s eezy.

Wieder was gelernt.
Chapeau!
Es sind immer die Kleinigkeiten, welche auf größere Projekte oder unbekannte Schwächen hindeuten.
Wenn es nach dem Handbuch nicht klappt, stimmt was nicht.
Ich vermutete es immer schon:
Meine Harley spricht mit mir: "Man, I got some sort of head-ache, fix it please.."

Hallo zusammen,

der Tipp mit dem Flacheisen hat geklappt.

Bevor ich die Tappet Guide ausbaue wollte ich noch mal die Stößel checken.
Ich hab hinten mal die verbauten After Market Stößel von S&S ausgebaut und gegen die originalen Stößel getauscht, die ich noch liegen hatte. (Hatte mal alle 4 gegen die S&S gewechselt, weil die vom vorderen Zylinder ganz leicht krum waren - das war 2019)

Heute und gestern mal ne Runde über Land gedreht. Tja, das Klappern ist ohne weiteres im Fahrbetrieb nicht mehr wahrnehmbar - auch nicht mehr im Standgas. Auf dem Seitenständer mit dem Stethoskop an der Rockerbox schon, aber nicht extrem laut.

Ich hoffe das hat's irgendwie gebracht. Weiß auch nicht ob man bei unseren alten Motoren manchmal Gespenster hört oder übersensibel beim kleinsten Klappern reagiert . Das solche Motoren mehr Geräusche machen ist ja logisch und nicht zu vergleichen mit modernen Mopedmotoren ...

Ich denke ich beobachte das vorerst und werde am Ende der Saison in die Tiefe gehen. - Tapped Guide und Kopf checken.
Alles andere am Motor läuft ja - zieht gut, Druck passt ...

Danke euch für die Ratschläge
Gruß
Holger

Hi Holger,
es ist erfreulich zu lesen, daß es bei Deinem Problem voran geht.
Wie sieht es mit Deinen alten S&S Sößelstangen aus?
Ich suche welche für ein Projekt, egal wie der Zustand auch erscheinen mag..
"Bares für Rares", melde Dich mal über PN
Gruß
Roller

Nimm einen 7er Schlüssel und dann kannst du leichten Druck durch Hebeln auf den Lifter geben und die Stange kommt oben raus

PANHEAD hat geschrieben: ↑13.06.2021, 15:16 Moin,
wenn der Hydrostößel oder die Rolle vom Hydrostößel defekt sind, hört man auch oben im Kopf die Ventile klappern. Ich würde da mal tiefer graben und alles was zum Ventiltrieb gehört auch überprüfen.
Ich hatte mal eine defekte Rolle vom Hydrostößel und hätte wetten können, das die Geräusche aus dem Kopf kommen.

Hallo,

ich mach den Thread noch mal auf um ihn nun abzuschließen. Ich habe PANHEADs Rat übern Winter befolgt und von Nockenwelle bis Ventile alles gecheckt. Es war das mit 0,3mm zu große Cam End Play der Nockenwelle gewesen. Hier sollen max. 0.12mm Spiel sein.
Zusätzlich habe ich das Breather Valve gegen ein Reed Valve gewechselt.

Alle anderen Teile des Ventiltriebes waren intakt.

Klappern ist weg - kam auch nach diversen Runden nicht mehr zurück.