DRAG Stossdämpfer

Moderator: Gerry

animal shovel
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DRAG Stossdämpfer

Beitrag von animal shovel »

Hallo,

ich fahre seit einem halben Jahr die Drag Stossdämper mit Federbegrenzung (siehe Link).
Leider sind die Begrenzer weich geworden so das mein Sattel auf dem Fender schlägt.
Frage: Gibt es stärkere Begrenzer, z. B. aus Metall?

https://wanaryd.com/drag-shocks-drag-sp ... 0-201.html
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earl hickey
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Re: DRAG Stossdämpfer

Beitrag von earl hickey »

Federwegbegrenzer aus Metall? Ganz schlechte Idee. Damit wirst du deine Stoßdämpfer in kürzester Zeit schrotten.
Gibt doch alles käuflich zu erwerben, guckst du:

http://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R40 ... r&_sacat=0
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achtball
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Re: DRAG Stossdämpfer

Beitrag von achtball »

Hallo,
hier muss man vielleicht zwei verschiedene Dinge voneinander unterscheiden:
1. Federwegsbegrenzer (wie die von earl verlinkten) werden auf die Dämpferstange (Kolben) gesetzt und führen dazu, dass der Stoßdämpfer im eingefederten Zustand eine Mindestlänge nicht unterschreitet (also nicht so kurz wird, dass - bei mitschwingendem Fender - dieser an den Sattel schlägt).
2. Hülsen (z.B. aus Alu), die unter die Feder des Stoßdämpfers gesetzt werden. Mit denen kannst du deine Feder (über die vier oder fünf Verstellpositionen am Dämpfer selbst) vorkomprimieren. Dadurch wird die Feder härter und für den Dämpfer wird es schwerer, maximal einzufedern. Ausserdem führt das Verbauen einer solchen Hülse im Ergebnis auch zu einer Verringerung des max. Federwegs, der ja auf die Summe der Zwischenräume zwischen den einzelnen Federwicklungen beschränkt ist.
Wenn deine dämpfer jetzt durchschlagen und du Federwegsbegrenzer verbaust, bleibt zwar künftig dein Schutzblech heil, aber der Fahrkomfort wird schlechter als beim Starrrahmen, weil du jedesmal einen Schlag ins Kreuz bekommst, wenn der Dämpfer beim einfedern frühzeitig gestoppt wird.
Wenn überhaupt, würde ich mir daher Gedanken über Hülsen für die Federn machen.
Ich bin mir aber fast sicher, dass die verlinkten Stoßdämpfer für ein Shovel fx- oder fl-modell nicht geeignet sind. Welche Länge haben die denn und für welches Modell werden sie angeboten?
Viel Erfolg, Gruß Philipp
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Tintin
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Re: DRAG Stossdämpfer

Beitrag von Tintin »

achtball hat geschrieben:...Mit denen kannst du deine Feder (über die vier oder fünf Verstellpositionen am Dämpfer selbst) vorkomprimieren. Dadurch wird die Feder härter und für den Dämpfer wird es schwerer, maximal einzufedern....
Nope, das ist so nicht korrekt. Auf die Weise ändert sich nur die Vorspannung der Feder, die "Härte" bleibt gleich. D.h. dass zwar anfangs mehr Kraft aufgebracht werden muss, damit das Federbein anspricht, sobald dieser Wert aber überschritten ist, reagiert die Feder entsprechend ihrer Federrate genau wie zuvor. Auf die Kraft, die für die maximale Kompression nötig ist, hat die Vorspannung absolut keinen Einfluss.


Tim
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animal shovel
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Re: DRAG Stossdämpfer

Beitrag von animal shovel »

@early hickey, die Gummibegrenzer habe ich drin, sind leider weich geworden.

Ich muss mir wohl neue kaufen. Gibt es Erfahrungen? Ich brauche 12,5" lange Stoßdämpfer die keinen langen Federweg zulassen.
achtball
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Re: DRAG Stossdämpfer

Beitrag von achtball »

Hallo Tim,
danke für die Klarstellung. Dann stellt sich mir aber die Frage, ob meine Empfehlung
Wenn deine dämpfer jetzt durchschlagen und du Federwegsbegrenzer verbaust, bleibt zwar künftig dein Schutzblech heil, aber der Fahrkomfort wird schlechter als beim Starrrahmen, weil du jedesmal einen Schlag ins Kreuz bekommst, wenn der Dämpfer beim einfedern frühzeitig gestoppt wird.
Wenn überhaupt, würde ich mir daher Gedanken über Hülsen für die Federn machen.
so stehen bleiben kann.
Wenn ich dich richtig verstehe, dürfte es dann doch (mit Ausnahme des nötigen Kraftaufwandes, um ein Ansprechen der Dämpfer auszulösen) keinen Unterschied machen, ob ich Federwegsbegrenzer oder Hülsen verbaue, um das Problem des Fragestellers zu beheben, oder? Was würdest du ihm empfehlen?
Gruß Philipp
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achtball
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Re: DRAG Stossdämpfer

Beitrag von achtball »

hallo animal shovel,
bei progressive Suspension auf der Homepage kannst du schauen, welche Dämpfer zu deinem Moped passen. Da gab es auch irgendwann einmal ein Dokument, auf dem die technischen Daten angegeben waren (u.a. "max. travel", d.h. wie weit sich die Dämpfer max. komprimieren lassen).
Du musst wahrscheinlich erst einmal feststellen, wie kurz dein Dämpfer maximal werden darf. Dafür würde ich die Kiste auf einem Motorradheber aufbocken, die Stoßdämpfer ausbauen und den Heber dann soweit runterlassen, dass das Hinterrad Bodenkontakt bekommt und sich der Fender dem Sattel nähert. Wenn die Endposition erreicht ist, musst du den Abstand der Stoßdämpferbolzen messen und weißt, wie kurz der Dämpfer beim Einfedern max. werden darf.
Dämpfer in 12,5" Länge hat es für shovelrahmen original nie gegeben. die waren entweder 13,5" (Rundschwinge) oder 12" (Kastenschwinge). Dämpfer für andere Harley-Modelle sind für unsere Rahmen idR zu weich und neigen zum Durchschlagen.
Viel Erfolg, Gruß Philipp
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earl hickey
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Re: DRAG Stossdämpfer

Beitrag von earl hickey »

Die Federwegsbegrenzer die ich verlinkt habe, gibt es auch in verschiedenen Härtegraden. Kosten ja kein Vermögen. Einfach mal ein bischen experimentieren. Wenn deine jetzigen zu weich geworden sind, würd ich nochmal circa 2cm Begrenzer dazusetzen, die sind aus Gummi und lassen sich kompremieren. Machen also nicht auf einen Schlag zu, wie geschrieben wurde.

Ich habe vor kurzem ein paar neuwertige schwarze PS444 von ner V-Rod in der Bucht geschoßen und will diese Dämpfer ( Auge zu Auge 33cm) möglichst weit hinten an der Schwinge befestigen, da ich es optisch am besten finde wenn die Seitenansicht eine gleichmäßig abfallende Linie vom Lenkkopf bis zur Hinterachse ähnlich wie beim Starrahmen ergibt. Werde berichten ob das mit den 444 Stoßdämpfern so funktioniert wie ich mir das vorstelle.

Hier mal ein Beispiel, ist zwar ein modifizierter Knickrahmen, aber zeigt ungefähr was ich meine. Sattel und Fender werd ich im Winter auch so wie hier umsetzen:

Bild
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Re: DRAG Stossdämpfer

Beitrag von Tweet »

Frag mal bei Hagon nach, die machen Dir die Dämpfer nach deinen Angaben .
Gruss Tweet
Tintin
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Re: DRAG Stossdämpfer

Beitrag von Tintin »

achtball hat geschrieben:Wenn ich dich richtig verstehe, dürfte es dann doch (mit Ausnahme des nötigen Kraftaufwandes, um ein Ansprechen der Dämpfer auszulösen) keinen Unterschied machen, ob ich Federwegsbegrenzer oder Hülsen verbaue, um das Problem des Fragestellers zu beheben, oder?
Federwegsbegrenzer im Sinne der Anschlaggummis sind nix anderes als Zusatzfedern, d.h. sobald die beim Einfedern zu arbeiten anfangen, geht die Federrate hoch. Bei den Anschlaggummis kann man mit verschiedenen Längen und Querschnitten spielen und eine progressive Federrate abstimmen, dann sollte im normalen Fahrbetrieb auch nix mehr durchschlagen.



Tim
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ron
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Re: DRAG Stossdämpfer

Beitrag von ron »

earl hickey hat geschrieben:
Ich habe vor kurzem ein paar neuwertige schwarze PS444 von ner V-Rod in der Bucht geschoßen und will diese Dämpfer ( Auge zu Auge 33cm) möglichst weit hinten an der Schwinge befestigen, da ich es optisch am besten finde wenn die Seitenansicht eine gleichmäßig abfallende Linie vom Lenkkopf bis zur Hinterachse ähnlich wie beim Starrahmen ergibt. Werde berichten ob das mit den 444 Stoßdämpfern so funktioniert wie ich mir das vorstelle.
Hi, das sieht saugeil aus, funktioniert aber ab einem gewissen Anstellwinkel nicht mehr besonders gut.
Das war ein Grund warum bei Moto Cross Mopeds Monoshock Federung eingeführt wurde. Damals wurden die Federbeine immer schräger gestellt um Federweg zu gewinnen, ab einem gewissen Punkt sprechen die dann aber schlecht an.
Im Extremfall federt so gut wie gar nix mehr - ein Kumpel stellte an einem selbstgebauten Rahmen so schräg, und verwendete RD350 Dämpfer von der Cantilever Schwinge - die sahen gut aus, weil dick und relativ kurz -, dass das Ding praktisch wie ein Starrrahmen fuhr.
Kurzum, Du musst damit rechnen, evtl. Federungskomfort zu verlieren.

Gruß
Noch immer schwer erziehbar und unbeugsam.
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s.a.: Hexer, Zauberer
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Re: DRAG Stossdämpfer

Beitrag von Tweet »

ein Kumpel von mir hatte die Dàmpfer von ner E-Glide an seinem Schwingenrahmen ,die haben Luftunterstützung und das funzte super .
gruss tweet
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earl hickey
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Re: DRAG Stossdämpfer

Beitrag von earl hickey »

Wegen dem ansprechen der PS444 bei sehr schräger Montage mach ich mir keine Sorgen. Funzt mit meinen Bitubos auch. Die PS sind halt nochmal 2 cm länger. Und zu weit nach hinten geht sowieso nicht, da sonst die Kiste zu tief wird. In der V-Rod stehen die Dämpfer orginal auch extrem schräg (circa 45 Grad geschätzt). Nur das die wesentlich mehr wiegt als meine Shovel. Das könnte bei den PS 444 schon eher ein Problem werden da die ja Modellspezifisch abgestimmt sind von der Federrate und der Dämpfung.Aber das wird sich zeigen. Wenns nix ist, werden die PS 444 halt wieder verkauft. :idea:
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Hoschi
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Re: DRAG Stossdämpfer

Beitrag von Hoschi »

Tintin hat geschrieben:
achtball hat geschrieben:...Mit denen kannst du deine Feder (über die vier oder fünf Verstellpositionen am Dämpfer selbst) vorkomprimieren. Dadurch wird die Feder härter und für den Dämpfer wird es schwerer, maximal einzufedern....
Nope, das ist so nicht korrekt. Auf die Weise ändert sich nur die Vorspannung der Feder, die "Härte" bleibt gleich. D.h. dass zwar anfangs mehr Kraft aufgebracht werden muss, damit das Federbein anspricht, sobald dieser Wert aber überschritten ist, reagiert die Feder entsprechend ihrer Federrate genau wie zuvor. Auf die Kraft, die für die maximale Kompression nötig ist, hat die Vorspannung absolut keinen Einfluss.


Tim
Hallo Tim,

technisch ist das schon richtig, aber in der Praxis ist die von dir genannte max. Kompression der Feder meist nicht relevant. Welche Feder geht schon bis auf Block zusammen, wenn die Kiste "durchlägt"? Meist ist es doch so, dass entweder das Schutzblech auf dem Reifen aufsitzt, oder man hat besagte Begrenzer auf der Kolbenstange, die kurz davor den Federweg begrenzen. Oder aber der max. Weg, den der Dämpfer zulässt, ist so ausgelegt, dass zwischen den Federwindungen immer noch Luft bleibt, weil eine dynamisch beanspruchte Feder grundsätzlich nicht auf Block gehen soll.

@All:
Ich hab dazu mal ein Diagramm zum Erläutern gekritzelt .

Bild

Wenn die Feder stärker vorgespannt wird, entweder durch die Einstellhülse am Federbein auf Stufe 2,3,... oder zusätzlich noch unterlegte Distanzringe, wird der kritische Einfederweg erst durch eine höhere Belastung, sprich durch ein tieferes Schlagloch erreicht.

Gleichzeitig sinkt die Kiste im Stand auch weniger ein, außer man spannt die Feder so stark vor, dass durch das Eigengewicht überhaupt nix einfedert, das ist dann aber kein Fahrwerk, sondern Gefahr-Werk (kann man bei den Sportlern nachlesen, brauch ich hier nicht wiederholen).

Fazit: Sofern die Windungen der Feder beim max. verträglichen Einfederweg noch Luft zueinander haben, bringt Vorspannen oder Unterlegen der Feder mehr Sicherheit gegen zu tiefes Einfedern, Durchschlagen oder wie auch immer man es nennt.

Gruß Hoschi
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earl hickey
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Re: DRAG Stossdämpfer

Beitrag von earl hickey »

So kurze Rückmeldung: hab heute die Progressive Suspension 444 (waren in ner V-Rod verbaut) die ich für begeisternde 180,- Euro bei E-Bay geschoßen habe, in meiner Shovel verbaut. Untere Befestigung kurz vor der Hinterachse.
Und es funktioniert wirklich ausgezeichnet. Die Dämpfer bügeln die Fahrbahn quasi glatt. Kein Durchschlagen, keine übertriebene Härte, die Shovel liegt damit Super auf der Strasse.Federn können von Hand ohne Werkzeug vorgespannt werden. Hab die etwa eine Umdrehung vorgespannt. Kann ich wirklich nur empfehlen die Teile. Kosten allerdings neu zwischen 600 und 700,- EURO :shock: :shock: :shock:
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