Dumme Frage zu Drehmomente und Drehmomentschlüssel

Moderator: Gerry

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Wallace
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Dumme Frage zu Drehmomente und Drehmomentschlüssel

Beitrag von Wallace »

Hi,
nich das ich hier ne endlose Diskussion lostreten möchte. Aber zum Festschrauben der Zylinderfuß- und Kopfschrauben braucht es ja eigentlich einen Drehmomentschlüssel. Und wie geht das, abgewinkelt mit Gelenk arbeiten? Ich ahne da Platzprobleme. Oder zieht Ihr mittels Ringschlüssel nach Gefühl an? Wenn ich mit dem Ringschlüssel aus dem Handgelenk heraus arbeite, erhalte ich auch gleichmäßig angezogene Schrauben.
Natürlich in mehreren Schritten anziehen.

Ganz unprofessionell wäre das nich, bei den großen Deutz 2-Takt Dieseln für Loks und Schiffe, wurden die Köpfe nach Winkelgraden angezogen.

Weiter: 65 pounds per feet für die Kopfschrauben, also wenn ich mich nich verrechnet habe, sind das 88 Nm, erscheint mir ziemlich heftig für den Alukopf, aber is das richtig gerechnet?
Zuletzt geändert von Wallace am 10.10.2016, 11:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Hawkeye
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Re: Dumme Frage zu Drehmomente und Drehmomentschlüssel

Beitrag von Hawkeye »

ich mach das mit passenden Drehmo und einem Verlängerungsschlüssel. Dann musst du aber das Anzugsmoment neu berechnen. Und jetzt alle Oldschool Schrauber mal weg hören, hab für´s berechnen ne App dafür von Norbar

glaube aber auch das ich von Hand es hinbekommen würde muss man nur etwas mit Gefühl rangehen.

Laut Tech-Base:
Zylinderkopfschrauben : 75 - 102 Nm
Zylinderfußmuttern : 43 - 54 Nm

Wobei ich die Angabe von/bis schon sehr verwirren fand hab mich dann langsam hoch geschraubt.
Zuletzt geändert von Hawkeye am 10.10.2016, 11:38, insgesamt 1-mal geändert.
Hawkeye
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Mattes-do
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Re: Dumme Frage zu Drehmomente und Drehmomentschlüssel

Beitrag von Mattes-do »

@ Wallace, 88Nm passt schon. In die Köpfe sind Stahlbuchsen mit eingegossen.

Gruß,
Mattes
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liekoer
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Re: Dumme Frage zu Drehmomente und Drehmomentschlüssel

Beitrag von liekoer »

Hallo,

das Drehmoment hast Du ja, ich benutze einen Adapter, siehe auch: www.shovelschuppen.de/reload.html?navi_ ... apter.html

Gruß
Norbert
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Wallace
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Re: Dumme Frage zu Drehmomente und Drehmomentschlüssel

Beitrag von Wallace »

Danke an Euch, das sind gute Tips, Stahlbuchsen auch im Kopf, super.
Norbert, funktioniert das mit dem Adapter auch bei den Fußmuttern? Da is der Platz auf jeden Fall knapp.
Tante Edit sagt: Blöde Frage, klar passt der, grade mal angesehen, sorry!

Ich bin auf jeden Fall froh, mal meinen Motor von innen gesehen zu haben, der is wirklich noch ordentlich beieinander. Dann kann das Zusammennähen ja bald losgehen...
Die beiden Adapter hab ich gleich mal geordert.
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liekoer
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Re: Dumme Frage zu Drehmomente und Drehmomentschlüssel

Beitrag von liekoer »

Wallace hat geschrieben:Danke an Euch, das sind gute Tips, Stahlbuchsen auch im Kopf, super.
Norbert, funktioniert das mit dem Adapter auch bei den Fußmuttern? Da is der Platz auf jeden Fall knapp.
Tante Edit sagt: Blöde Frage, klar passt der, grade mal angesehen, sorry!

Ich bin auf jeden Fall froh, mal meinen Motor von innen gesehen zu haben, der is wirklich noch ordentlich beieinander. Dann kann das Zusammennähen ja bald losgehen...
Die beiden Adapter hab ich gleich mal geordert.
Hallo Wallace,

wenn es nicht passen sollte, kannst Du von der Rundung ein wenig abnehmen. Bei S&S passt es nämlich nicht.
Aber auch mit "geschliffenen" Adaptern bekommst Du die Mutter/Schrauben angezogen.

Gruß
Norbert
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ron
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Re: Dumme Frage zu Drehmomente und Drehmomentschlüssel

Beitrag von ron »

hi, ich knall mangels passendem Werkzeug die Köpfe immer per Hand an.
Hält auch dicht.
Versuch mal 80Nm an nem Drehmomentschlüssel an verschiedenen Positionen am Arm zu drücken, dann weißt Du wie sich das anfühlen muss.

Gruß

Außerdem würde ich Dir zu Kupferdichtungen raten, die halten, wenn man sie wieder weichglüht - eigentlich anlaufen lässt, glühen ist ein gebräuchlicher falscher Ausdruck- selbst bei öfterer Verwendung dicht und verzeihen viel.
Noch immer schwer erziehbar und unbeugsam.
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Wallace
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Re: Dumme Frage zu Drehmomente und Drehmomentschlüssel

Beitrag von Wallace »

Hi, Ron,
Du ziehst nach Gefühl an, hatte ich auch in einem früheren Beitrag gelesen.
Da stellt sich die Frage, wie lange denn schon, nicht nur bei Harleys, überhaupt mit Drehmomentschlüsseln gearbeitet wird. Der Shovel is aus der Mitte der 60er Jahre und die Konstruktion der Schraubenlöcher is nicht "Drehmomentschlüssel-freundlich". Wie schon beschrieben beim Lok/Schiffsmotor, wurde früher anders gearbeitet. Ich glaube auch, daß die alten Schrauber früher das Freihandschrauben gelernt haben, das können die Meisten heute nich mehr (vielleicht die Russen noch...) Na ich hab mir trotzdem die famosen Adapter bestellt, is halt moderner :lol:
Zum Thema Kupferdichtung geb ich Dir recht, die kann man ausglühen (grün bis violett) und dann im Wasser abschrecken, dadurch werden die schön weich und sind beliebig wiederverwendbar, so kenn ich das auch von besagten Deutz Zweitaktern, da waren das nur dünne Kupferringe.
Anyhow, im bestellten Dichtsatz sind gewöhnliche Dichtungen drin, er war dafür aber auch preiswert.
Also, strengenommen kann man sich auch Kopfdichtungen aus Kupferblech selber bauen und die dann glühen, dürfte auch gehen, denke ich...
Schöner Gruß
Jörn
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ron
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Re: Dumme Frage zu Drehmomente und Drehmomentschlüssel

Beitrag von ron »

hi, tja, in den alten Manuals steht nix vom Drehmoment, nur, sinngemäß, gleichmässig und fest anziehen.
Die ersten Drehmomentangaben waren erst in den späteren Shovel Manuals zu finden.

Was anderes: Kupferdichtungen sollte man nach dem anlassen nicht abschrecken. Zumindest hab ichs so gelernt. Keine Ahnung ob das stimmt.
Wie auch immer, ich lass sie an der Luft abkühlen und die Dichtungen hielten bisher jedes Mal dicht.
Gruß
Noch immer schwer erziehbar und unbeugsam.
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liekoer
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Re: Dumme Frage zu Drehmomente und Drehmomentschlüssel

Beitrag von liekoer »

Moin,

ganz ehrlich, ich glaube nicht, dass ich gebrauchte Kupferdichtungen nochmals verbauen würde, auch wenn das funktionieren sollte.

Einen Kopf ohne Drehmomentschlüssel anziehen funktioniert, wie früher auch.

Man kann auch 50iger Öl im Getriebe fahren, aber es gibt eben immer bessere Alternativen / neuere Methoden 8)

Die oben genannten Alternativen würde ich nutzen, wenn ich irgendwo in der Pampa zwischen Finnland und Norwegen meinen Motor auseinanderreißen müsste.

Die meisten, die einen Motor revidieren (lassen) machen sich Gedanken darüber, wie man den Motor alltagstauglich und zuverlässig in den nächsten (100) Jahren fahren kann.
Mit einer neuen Dichtung oder dem richtigen Drehmoment hätte ich ein besseres Gefühl ;-)

Gruß
Norbert
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trybear
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Re: Dumme Frage zu Drehmomente und Drehmomentschlüssel

Beitrag von trybear »

ron hat geschrieben: Was anderes: Kupferdichtungen sollte man nach dem anlassen nicht abschrecken. Zumindest hab ichs so gelernt. Keine Ahnung ob das stimmt.
Wie auch immer, ich lass sie an der Luft abkühlen und die Dichtungen hielten bisher jedes Mal dicht.
Gruß

hi ron. Das ist richtig. Nicht abschrecken sondern langsam abkühlen lassen. Durchs Abschrecken werden sie hart. Das mit dem Wiederverwenden ist aber auch zwiespältig. Weil sie werden ja auch bei jedem Anziehen etwas platter. Also nach Möglichkeit immer neue verwenden. Sind keine verfügbar, geht das mit dem Glühen wohl ein oder zwei mal.
Gruß
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Wallace
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Re: Dumme Frage zu Drehmomente und Drehmomentschlüssel

Beitrag von Wallace »

Dreibier sagt, nich abschrecken, Ron auch. Wieso haben mir die Motorschlosser im Eisenbahn Ausbesserungswerk Bleckede etwas anderes gesagt? Die hatten den ganzen Tag mit Riesenmotore zun tun. Deutz Zeitakter, MaK Vierventiler.
Interessiert mich wirklich, kein Sarkasmus...
Wo wir grad bei Kopfdichtungen sind, hattet ihr das schonmal, das im Dichtungssatz zwei vordere Kopfdichtungen drin sind?
Mußt ich eine auf hinten umfrockeln, gar nich toll...
Und das bei Motor Factory, bisher damit keine schlechten Erfahrungen gemacht.
Reklamieren und das Gedöns hätte viel zu lange gedauert. Ich brauch den Ofen, grad weil mein verdammtes Auto immer noch nich läuft... :lol:
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Mattes-do
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Re: Dumme Frage zu Drehmomente und Drehmomentschlüssel

Beitrag von Mattes-do »

Ich weiß es jetzt nicht mehr so genau, ist schon recht lange her das ich Kopfdichtungen verbauen mußte aber so weit ich mich erinnern kann sind die Dichtungen vom vorderen und hinteren Zylinder identisch. Du muß nur die Dichtung um 180° drehen. Also Unterseite des vorderen Zylinders ist die Oberseite des hinteren Zylinders.

Gruß,
Mattes
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Wallace
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Re: Dumme Frage zu Drehmomente und Drehmomentschlüssel

Beitrag von Wallace »

Hi, Mattes-Do,
NEIN, die warn beide, egal wie rumgedreht, gleich. Der hintere Zylinder hat asymetrische Kopfschrauben-Bohrungen. Vorher waren James-Dichtungen drin, einwandfrei gepasst.
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PANHEAD
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Re: Dumme Frage zu Drehmomente und Drehmomentschlüssel

Beitrag von PANHEAD »

Hi,
Zylinderkopfdichtungen aus Kupfer können öfters verwendet werden. Man muss sie dann vor dem Gebrauch Weichglühen. Wenn man das Kupfer zu hoch erhitzt und abschreckt, läuft es bläulich an und verzieht sich.
Ich habe es schon öfters gemacht und habe nur positive Erfahrungen gesammelt.
Gruss
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