Moin DDD,
plus 8" ist schon eine Ansage, wenn der Rahmen des Fahrzeugs weiterhin parallel zum Boden stehen soll.
Aus eigener Erfahrung kann ich Dir Dir berichten, daß mit etwa 7° Rake im Lenkkopf (also 37° gesamt) und ca. plus 4" bei Verwendung einer Inlinegabel ein Nachlauf von ca. 155mm und ein Radstand von ca. 175cm (Starrahmen) herausgekommen ist. Damit kann man fahren, v.a. gut geradeaus. Der Rahmen steht dabei nach vorne etwa 1.5° hoch; das ist kaum zu sehen.
Aus meiner laienhaften Sicht kannst Du Folgendes tun:
- unter Berücksichtigung des aktuellen Lenkkopfwinkels und dem ggf. vorhandenen Offset der Gabel eine Skizze erstellen (2:1 oder 5:1) und die Lenk- und Gabelhauptachse bzw. den Punkt der Vorderachse einzeichnen.
- Du benötigst ein min. DIN A3 großes Papier, besser zwei zusammengeklebte A3 oder gleich A2, dazu ein langes Lineal, einen feinen Bleistift, ein großes Geodreieck, eine digitale Wasserwaage oder eine WW mit drehbarer Libelle mit Gradeinteilung und einen Gliedermaßstab (auch als Zollstock im Volksmund bekannt).
- diese Daten mußt Du ausmessen: mittlere Höhe Lenkkopf, Offset der Gabel, Gabellänge, Winkel der Lenk-/Gabelachse, Offset der Vorderachse zum festen Joch, ggf. noch Höhe der Vorderachse und Höhe der Drehpunkte der Schwingen am festen Joch.
- damit kannst Du zunächst den Istzustand (des Nachlaufs) ermitteln.
Unter Berücksichtigung der 3°-Lagerschalen, ggf. der verlängerten Schwinghebel von den Doppel-W's, und einem gewählten Nachlauf von 110-135mm (MEINE Empfehlung) zeichnerisch ermitteln, welche Gabellängen theoretisch machbar sind.
So wie ich das grob sehe, wird das wahrscheinlich nicht viel mehr als 4" werden.
Ggf. gibt es evtl. verstellbare Gabelbrücken, aus denen Du nochmal x Grad herausholen kannst. Wie das dann mit dem Nachlauf wird, muß man sich im Einzelnen anschauen.
Wichtig wäre auch, wenn das Joch für die Federpaketaufnahme verstellbar ist, damit man die Schwinghebel passend zum Boden ausrichten kann. Alternativ kann man in Grenzen mit Distanzstücken unter den Federn arbeiten und/oder auch die Schwinghebel umdrehen.
Wenn man ein fahrbares Moped haben möchte, sollte man sich meiner Meinung nach über den Nachlauf ernsthafte Gedanken machen.
Ich empfehle dazu das Buch "Fahrwerksgeometrie" von Tony Foale.
Wenn es nur um die Optik geht, ist alles oben Geschriebene sch...egal!
Es gibt sicherlich noch andere Methoden/Vorgehensweisen. So wie oben beschrieben gehe ich immer vor und ich fahre sehr gut damit.
U.a. habe ich selber mit den Infos von T. Foale einen Rahmen konstruiert, angefertigt und mit satten 52° Gabelwinkel (45 + 7)und 145mm Nachlauf über lange Zeit problemlos auf Langstrecke gefahren. Das Fahrzeug war lang und flach!
Aktuell habe ich einen Straightleg-Rahmen mit 3°-Schalen "zurück"-gerakt, also die Schalen verkehrt herum eingebaut und die Gabel durchgeschoben, um sie kürzer zu machen. Bei meiner Springer geht das

, bei den meisten allerdings nicht. Nachlauf ist 126mm solo, mit anderen (selbstgefrästen) Schwingen 45mm für Beiwagenbetrieb.
Ich gebe zu, das ist jetzt in der Kürze viel kryptische Theorie und nur ein grober Abriss. Vielleicht hilft Dir das trotzdem etwas, in welche Richtung auch immer.
Viel Erfolg, Theo
PS: ich bin nicht ganz sicher, aber ich meine die originale verstellbare Gabel wie von ron beschrieben bietet nur 1-2° Verstellung.