Nockenwelle platt

[Christian]

Hallo Leute!

Nachdem der neue Motor nach ca. 600 Kilometern immer noch Späne im Öl hatte bin ich also zur Werkstatt gefahren, habe ja Garantie.

Und siehe da, die Nockenwelle hat auf der im Zuckerhut befindlichen Lauffläche des Lagers gefressen. Auf der Mikrometerschraube ca 17/100. Mit dem Daumen einwandfrei zu spüren.
Dabei ist das eigenartige, dass die Lauffläche unregelmäßig eingelaufen ist: Erst Garnichts, dann etwas mehr bis viel, dann weniger und dann gar nichts, wenn man die Nockenwelle einmal dreht.

Auch in der Lagerschale sind in der Häfte des Lagers, die zum Breather Valve geht Spuren zu sehen.

Unser Eindruck war, dass die Nockenwelle eiert, auf der Richtbank war aber kein der Abnutzung entsprechendes Eiern zu messen.

Das stehen wir nun und wissen nicht mehr weiter.

Was kann das sein?

Gruß, Christian

[Mischirojo]

Hi

Wie sieht es mit dem Zahnrad-Abstand zueinander aus wenn die Nocke mit Deckel eingebaut ist? Kann ja nur sein das da was zu stramm im eingebauten Zustand ist.

[Shovelpeter]

Hi,

was meinst Du denn mit "Richtbank"? Habt ihr die Welle an den Zentrierbohrungen gespannt oder auf den Laufflächen?
Könnte auch sein, dass eines der benachbarten Zahnräder eiert. Müsste dann aber den selben Durchmesser oder ein ganzzahliges Vielfaches dieses Durchmessers haben (wobei es dann mehrere regelmäßige Vertiefungen geben müsste). Zu enge Toleranz müsste sich meiner Meinung nach auf dem ganzen Umfang der Lauffläche bemerkbar machen... Insgesamt aber eine komische Erscheinung...

Gruß, Peter

[Christian]

Hallo Leute!

Vielen dank für Eure Antworten, Mischi und Peter!

Also es scheint geklärt zu sein, was da los ist: Die Nockenwelle hat schief im Gehäuse bzw. Zuckerhut gesessen. Das lässt sich an der einseitig abgenutzten Flanke des Lagers im Zuckerhut deutlich erkennen. Daher dürfte auch das leise Jaulen kommen, welches gegen Ende der 600 Kilometer fast verschwunden war. Die Nocke hat sich ihren Sitz selber gefräst.
Warum die Nocke schief drin saß wissen wir nicht, weil das Gehäuse und der Zuckerhut mit der alten Nockenwelle einwandfrei gelaufen sind und nicht ausgetauschet worden sind. Die beiden Lager wurden natürlich ausgetauscht.

Es soll ein Werkzeug geben, mit dem man bei zusammengesetztem Motor das Lager im Zuckerhut auf das eingepresste Nadellager ausrichten kann. Kennt jemand dieses Werkzeug? Gibt es das überhaupt?

Gruß, Christian

[holzlenker]

Servus Christian,

nicht 'es soll ein Werkzeug geben', sondern es gibt dafür extra ein Werkzeug!

Nur einige "Motorenüberholer" scheuen die Kosten (über ca. 200 Eus);
läßt nicht gerade auf eine Fachkraft schließen wo Du den Motor hattest.

Hoffentlich ist der Rest ordentlich gemacht.

Ciao Lutz

[rainer_aus_ulm]

Moin,

soweit ich mitbekommen habe hat der Christian einiges selbst gemacht.

Mit dem Werkzeug komme ich jetzt nicht mit :
Es gibt ein Werkzeug mit dem ich bei eingebauten Steuergehäusedeckel die Lagerbuchse zentrisch ausreiben kann ?
Ich dachte dazu muss der komplette Motor zerlegt werden ?

Denn auf das zentrische kommt es ja drauf an:
Nockenwellenlager in rechter Gehäusehälfte <---> Nockenwellendeckel

rainer

[Christian]

Hallo Lutz, hallo Rainer!

Stimmt ich habe einiges selber gemacht, aber das gehäuse wurde von der Werkstatt gemacht. deentsprechend betreten hat man da auch aus der Wäche geguckt, als das zum Vorschein kam.

Mit Hilfe dieses Werkzeuges kann man die Buchse im Zuckerhut ausreiben ohne den ganzen Motor zerlegen zu müssen. Bislang war eine solche Anschaffung nicht nötig, weil diese Werkstatt immer den ganzen Motor zerlegt hat, wenn eine Revision anstand. Nun ist es nur nötig die beiden Lager zu fluchten und das Werkzeug wird angeschafft. Nächste Woche werde ich mehr wissen.

Gruß, Christian

[Shovelpeter]

Hi,

falls die Lauffläche an der Nocke (nicht am Lager) so wie von Dir beschrieben ungleichmäßig eingelaufen ist, kann es eigentlich nicht (nur) an der mangelnden Flucht der Nockenwelle liegen. Aber warten wir´s ab.
Wie das Werkzeug funktioniert, mit dem die Buchse im Nosecone im eingebauten Zustand gerieben werden kann, interessiert mich auch brennend. Meine ich jetzt ernst, nicht flachsig! Berichte hinterher mal...

Gruß, Peter

[Christian]

Hallo Shovelpeter!

falls die Lauffläche an der Nocke (nicht am Lager) so wie von Dir beschrieben ungleichmäßig eingelaufen ist, kann es eigentlich nicht (nur) an der mangelnden Flucht der Nockenwelle liegen.

Das sehe ich genauso. Was mich irritiert, ist dass der Abrieb nur über 4/5 der gesamten Lagerfläche geht. Wenn die Nockenwelle verkantet ist, sollte sich der Abrieb über die gesamte Lagerfläche bemerkbar machen.

Aber warten wir´s ab.

Ich habe ja Garantie auf den Motor, da kann ich mich also zurücklehnen.

Wie das Werkzeug funktioniert, mit dem die Buchse im Nosecone im eingebauten Zustand gerieben werden kann, interessiert mich auch brennend. Meine ich jetzt ernst, nicht flachsig! Berichte hinterher mal...

Ob die Werkstatt sich da so über die Schulter schauen lässt, dass ich da mit nem Fotoapparat rumturnen kann?
Werde mal versuchen am Freitag oder samstag ein paar Fotos vom Zustand der Nocke zu machen und die dann hier reinstellen.

Gruß, Christian

[Arthur]

Hallo Christian,

ich war früher der Meinung, dass je geringer ein Spiel ist, es umso besser wäre. Also z.B. das axiale Spiel der Nockenwelle möglichst gering zu halten. Oder das Spiel des Breathervalves, oder der Radlager (bei Rollenlagern) usw.
Welches Spiel hatte die Nockenwelle in axialer Richtung? Auch wenn es jetzt ein Aufschrei gibt, ich stelle da mindestens 0,8 mm ein.

Gruß Arthur

[holzlenker]

Servus,

um keine Verwirrung zu stiften:

das Werkzeug was ich meinte kann man nur bei zerlegtem Motor von der rechten Gehäusehälfte aus zum Nosecone einsetzen um die exakte Flucht der Nockenwellenlagerung herzustellen.

Ciao Lutz

[Christian]

Hallo Leute!

Das Problem ist ja nicht das axiale Spiel, sondern das die Nockenwelle offenbar "schräg" verbaut wurde, sodass sie verkantete. das sagt jedenfalls die Werkstatt.

Mich wundert nur, dass so etwas passieren konnte, weil Zuckerhut und Gehäuse nicht ausgetauscht worden sind. Kann also nur an den Lagerbuchsen liegen.

Gruß, Christian

[izanagi]

Mich wundert nur, dass so etwas passieren konnte, weil Zuckerhut und Gehäuse nicht ausgetauscht worden sind. Kann also nur an den Lagerbuchsen liegen.

Hallo Christian,
wenn ich dich richtig verstehe, sind doch Nadellager und Buchse getauscht worden, ja? Wenn die Buchse im NW-Deckel getauscht wird, MUSS diese zur Herstellung exakter Fluchtung wie von holzlenker beschrieben ausgerieben werden. Dieses erfolgt notwendigerweise bei zerlegtem Motor und es gibt dafür ein spezielles Werkzeug. Ist der Motor nicht zerlegt, kann das Ausreiben unter Zuhilfenahme einer anderen rechten Gehäusehälfte erfolgen. Das ist kein Geheimwissen, sondern lässt sich durch einen kurzen Blick ins Werkstatthandbuch in Erfahrung bringen. Deshalb sollte es deine Werkstatt eigentlich wissen und hätte dich darüber aufklären müssen. Wieso sie das nicht getan haben, ist mir ein Rätsel. Ein Rätsel ist mir übrigens auch dieses Spezialwerkzeug, mit der sie jetzt die Buchse im zusammengesetztem Motor aufreiben wollen...
Wie dem auch sei, ich drück dir die Daumen, dass die Sache ganz ganz schnell wieder in Ordnung kommt.
Gruß,
izanagi

[Christian]

Hallo Izanagi!

Ich denke schon, dass die Werkstatt es so gemacht hat, wie Du es beschrieben hast. Alles andere wäre ja auch blödsinnig, so blödsinnig, dass ich danach gar nicht gefragt habe, als wir am Dienstag den Motor aufgemacht haben.

Wenn es wirklich nicht gemacht wurde ist es Pfusch und ich kann warten, klasse! Na wie gut, dass ich wenigstens Garantie habe.

Morgen weiß ich mehr.

Gruß, Christian

[patmen]

Hallo Christian
also wenn die Bohrungen fluchten bekommt man den Zuckerhut einwandfrei von Hand montiert ohne Kraftaufwand bis zum Anschlag. Wenn die Bohrungen nicht fluchten muss Gewalt bei der Montage angewand werden. Also eine Werkstatt die den Zuckerhut so montiert!!!!NAJA
Gruss
Patmen