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Pleuelauge aufreiben

Verfasst: 20.03.2011, 12:18
von Grisu
Hallo
Ich befasse mich zur Zeit mit dem aufreiben des Pleuelauge, also der Buchse in dem der Kolbenbolzen sitzt. Es gab da mal dieses Tool: Bild
Leider ist das Werkzeug nicht mehr zu bekommen (oder weis jemand wo?)
Meine Frage: Reicht dieses Werkzeug aus:
Bild

Hier gibt es ja keine Führung für die Reibahle. Machbar? Erfahrungswerte?
Gruß
Grisu

Re: Pleuelauge aufreiben

Verfasst: 20.03.2011, 18:39
von Bernd81
Moin Grisu,

machbar praktisch nicht,denn das erreichen des richtigen Winkels beim freihand reiben ist reine Glücksache.

Gruss Bernd

Re: Pleuelauge aufreiben

Verfasst: 20.03.2011, 19:44
von Mischirojo
Freihandreiben geht garnicht.Pleuellagerschalen und Kolbenbolzenbuchsen sollten winkelig zum Pleuel und Parallel zueinander sein.

Re: Pleuelauge aufreiben

Verfasst: 20.03.2011, 22:44
von wishbone69
Gude,

der Winkel ist ja vorgegeben, oder?

Gude,

der reibbone... :wink:

Re: Pleuelauge aufreiben

Verfasst: 21.03.2011, 13:23
von IRON
Bloß nicht freihändig !!!!
Hab' ich bei 'ner SR500 schon hinter mir .
Am Ende saß der Kolben leicht schief und die Kiste hat im kalten Zustand gequalmt wie ein Trabbi !!! und Unmengen von Öl gebraucht.
Warm und auf Langstrecke ging's halbwegs.
IRON

Re: Pleuelauge aufreiben

Verfasst: 21.03.2011, 17:41
von Partisan
Ja, freihändig ist nur was für "echte Männer" :D . Gebe zu dass ich es schon einige mal so gemacht habe :oops: (teilweise aus Unwissenheit heraus), allerdings nicht bei ´nem Harleymotor. Nur einmal ist es im wahrsten Sinne des Wortes schief gegangen :roll: . Das merkt man aber ganz schnell beim Nachmessen. Dann muss einfach ´ne neue Laufbuchse rein. Kommt auch darauf an, wieviel "weggerieben" werden muss. Ich verwende dafür eine verstellbare Reibahle.
Also: No risk, no fun! Viel Spaß!

Gruß
Jens

Re: Pleuelauge aufreiben

Verfasst: 21.03.2011, 19:54
von Mischirojo
Na.. wenn du schief aufreibst ist nix mehr mit winkelig.Dann ist auch noch die frage..... ist die Grundbohrung vom Pleuelaugenbuchse noch winkelig zum Pleuel ? Ist das Pleuel generell noch gerade.

Re: Pleuelauge aufreiben

Verfasst: 21.03.2011, 20:36
von LouCifer13
Gude,

dieses Thema hatten wir ja schon mal durchgekaut und ich kann jetzt auch wieder nur fragen: Warum soll etwas das Jahrzehnte erfolgreich praktiziert wurde heute plötzlich schlecht sein? Weil´s nicht mehr den Regeln der Technik entspricht? Diesen Regeln entsprechen die Motoren von denen wir reden doch auch schon lange nicht. Ich will ja nicht behaupten dass man´s nicht besser machen kann, aber selbst im Evolution Werkstatthandbuch wird´s noch genau so gemacht...nur vom Richten der Pleuel im eingebauten Zustand wird jetzt abgeraten. Und das Hauptsächlich weil man die neu eingezogene Kolbenbolzenbuchse schief aufweiten könnte. Das gilt natürlich auch bei den alten Motoren, aber hier sind die Pleuel wesentlich weicher und man kann diese ohne hohen Kraftaufwand biegen. Und aus diesem Grund kann man auch bei sauber eingeklemmten Pleuel, an einem Shovel, die Pleuel richten ohne das Lager zu beschädigen.

Meine Meinung...

Gruß Mario

Re: Pleuelauge aufreiben

Verfasst: 21.03.2011, 21:29
von holzlenker
Servus Mario,

ich lasse zwar solche Arbeiten von einem Fachbetrieb machen,
behaupte aber das Auswinkeln des Pleuls mittels Stange durch die frisch geriebene Buchse
kann nicht Stand der Technik sein.

Es gibt für so etwas eine Art "Gabel" mit Druckschraube.

Ciao Lutz

Re: Pleuelauge aufreiben

Verfasst: 22.03.2011, 23:48
von Arthur
Hallo Lutz,

mein Manual (Panhead) bietet sowas an:

Bild doit.JPG (29 KB)

Ist auch schon bei meinem Motor gemacht worden, hat funktioniert. Ich kann auch nicht nachvollziehen, warum für das Aufreiben eine Vorrichtung gebraucht wird. Die Reibahle zentriert sich unweigerlich. Mit Geschick und Gewalt bekommt man natürlich auch ein ovales Loch hin. Ist sicherlich nicht Stand der Technik, aber mehr Technik schafft nicht unbedingt bessere Ergebnisse.
Mir fällt da immer ein Schrauber ein, der eine Bohrung mit einer Senkung versehen wollte und das Werkstück eingespannt hat. Das Ergebnis war eine Senkung außerhalb des Bohrmittelpunktes. Dummerweise war es mein Werkstück ...

Gruß Arthur

Re: Pleuelauge aufreiben

Verfasst: 30.03.2011, 21:51
von Grisu
Also gibt es, wie fast immer, zwei Meinungen. Hm...war schon fast klar.

@ Partisan
Was für eine Ahle hast Du da verwendet?
Gruß
Grisu

Re: Pleuelauge aufreiben

Verfasst: 31.03.2011, 08:04
von Partisan
Hallo Grisu,

guckst Du hier: https://www.wabeco-remscheid.de/index.php?cat=15000030

Gruß
Jens

PS: Übrigens: wenn´s per Hand nicht möglich wäre, würde doch auch niemand Handreibahlen herstellen. Oder?

Re: Pleuelauge aufreiben

Verfasst: 31.03.2011, 12:29
von Bernd81
Moin,
@ Partisan
Möglich ist das aufreiben schon es kommt darauf an was für ein Ergebnis du erwartest?

@Grisu
Es muss zu diesem Messtool(Kolbenbolzen) noch Streifen geben die seitlich oder parallel zum Pleuel auf das Gehäuse zwischen die Stehbolzen gelegt wird.Diese Streifen sind skaliert und erlaubt wohl das kalibrieren des Winkels.
Das heisst das Pleuel soweit drehen bis es auf dem Gehäuse aufliegt und dann peilen.
Andererseits wenn die Kolbenbolzenbuchse zuviel Spiel hat und man davon ausgehen kann das die Pleuel irgendwann mal ordentlich gemacht wurden,dann hat nach aller Wahrscheinlichkeit die Härteschicht auf dem Hubzapfen zum Teil schon mal die Ölpumpe gesehen.
Deshalb die Überlegung ,ob es nicht besser ist gleich alles zu machen,also von Grund auf.
Gruss Bernd

Re: Pleuelauge aufreiben

Verfasst: 31.03.2011, 16:05
von Pandit
Bernd81 hat geschrieben:Moin,
@ Partisan
Möglich ist das aufreiben schon es kommt darauf an was für ein Ergebnis du erwartest?

@Grisu
Es muss zu diesem Messtool(Kolbenbolzen) noch Streifen geben die seitlich oder parallel zum Pleuel auf das Gehäuse zwischen die Stehbolzen gelegt wird.Diese Streifen sind skaliert und erlaubt wohl das kalibrieren des Winkels.
Das heisst das Pleuel soweit drehen bis es auf dem Gehäuse aufliegt und dann peilen.
Andererseits wenn die Kolbenbolzenbuchse zuviel Spiel hat und man davon ausgehen kann das die Pleuel irgendwann mal ordentlich gemacht wurden,dann hat nach aller Wahrscheinlichkeit die Härteschicht auf dem Hubzapfen zum Teil schon mal die Ölpumpe gesehen.
Deshalb die Überlegung ,ob es nicht besser ist gleich alles zu machen,also von Grund auf.
Gruss Bernd
Ich bin eher der Meinung, die Steifen (Fühlerlehre) dienen zum Messen des Spaltmasses, ob der Bolzen winklig ist oder nicht.

Re: Pleuelauge aufreiben

Verfasst: 31.03.2011, 18:00
von Partisan
Hallo Grisu,
vielleicht solltest Du mal beschreiben, was Du genau vorhast (neue Buchse, alte Buchse, selbst hergestellte Buchse, Material etc.)., sonst kommst Du hier bestimmt zu keinem Egrebnis.

Und die Frage nach "machen lassen" steht doch grundsätzlich immer und für alles gibt es Spezialisten. Die Risiken sind wohl inzwischen klar, entscheiden musst Du es aber selbst. Für mich besteht der Reiz immer darin, das Problem selbst zu lösen. Wäre das nicht so, hätte ich mich nicht in diesem hilfreichen Forum angemeldet. Andere können, mögen und dürfen das anders sehen. Ich kann nur Erfahrungen weitergeben und würde niemals zu den Dingen raten, welche ich mir selbst zutraue aber es zig Leute gibt, die das besser wissen und können.
Um auf Dein Eingangsposting zurückzukommen...
Machbar?: Machbar ist es unter bestimmten Voraussetzungen.
Erfahrungswerte? : Ich mach es seit 20 Jahren so und hab auch schon Lehrgeld gezahlt.

Gruß
Jens