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Aluschweißen

Verfasst: 13.06.2007, 22:42
von holzlenker
Servus schon wieder,

wer kann mir sagen wie man sowas instandsetzt?

Bild

Da ist schon mal gebruzelt worden, nur leider stümperhaft.

Wer kann mir benötigtes Material nennen oder event. was sowas in etwa wo kostet?

Ciao Lutz

Re: Aluschweißen

Verfasst: 14.06.2007, 00:49
von Baba
MOIN Lutz !!!


Gewiss nicht mit "ALU" !!!
Sehr dilettantisch ausgeführt !!!

Wenn ich nicht irre, dürfte es sich bei den meisten Zylindern um Grauguß handeln !!!
Und die Verbindung von beiden, schweisstechnisch gesehen, halte ich für nicht praktikabel !!!

Ein Laie sollte da auf keinen Fall mit seinen Fingern ran und auch der Aufwand wird bestimmt nicht gerade wenig werden um es vernünftig wiederherzustellen !!!
Von einer Fachwerkstatt gemacht, könnte es durchaus sein, das ein Austauschzylinder billiger kommt !!!???:wink:


Hier mal ein kurzer Überblick, wenn z.B. Kühlrippen am Zylinder weggebrochen sind, über den Arbeitsaufwand :

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Als erstes benötigt man spezielle Elektroden für Grauguss (z.B. Böhler FOX UTP GNX HD). Da man das Gefüge von Grauguss durch schweißen eigentlich gar nicht richtig nachbilden kann sind diese Elektroden sehr stark Nickelhaltig. Das Schweißen von Grauguss ist genau genommen also nur ein zusammenkleben der Teile mir Nickel. Für die Kühlrippen an einem Zylinder, die im Prinzip so gut wie nicht belastet werden ist es jedoch völlig ausreichend.

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Als zweites benötigt man ein Elektrodenschweißgerät mit dem man die Elektroden schweißen kann. Die Graugusselektroden muss man am Minuspol mit Gleichstrom verschweißen, daher kann man diese Elektroden nur mit einem Inverter oder Gleichrichter verschweißen. Transformatoren funktionieren nicht. (Einfach kontrollieren ob das Gerät zwei Pole hat. Wenn es keine Polbezeichnungen hat, kann es wahrscheinlich nur Wechselstrom und ist nicht geeignet)

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Die Fugen der zu verschweißenden Teile müssen vorher sauber geschliffen werden. Im dem Fall die zwei Bruchstellen etwas abfeilen oder schleifen.
* Die zwei Teile vorher auf ca. 200°-250°C vorwärmen. Das sollte man nicht mit einem Schweiß- oder Gasbrenner machen sondern im Backrohr (min. 1h). Wenn man vorher den Zylinder vom Öl reinigt stinkt es auch nicht im Backrohr. Das vorwärmen ist nötig, damit sich nachher keine Risse in und neben der Schweißnaht bilden. Unbedingt darauf achten, dass die Teile nicht auskühlen, daher nach dem Vorwärmen schnell zum Schweißen kommen. Bei großen Teilen kann es auch notwendig sein, dass man sie zwischendurch wieder aufwärmen muss.

*
Beim Zünden muss man aufpassen, da die Nickelelektroden sehr leicht kleben bleiben. Gegebenenfalls vorher etwas üben.

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Nicht am Nahtanfang Zünden, sondern etwas weiter rechts (oder links, je nachdem in welche Richtung man schweißt) und dann schnell zum Anfang zurückfahren. Erst dann langsam die Naht ziehen.

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Elektroden möglichst Senkrecht zur Werkstückoberfläche halten.

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Mit möglichst wenig Stromstärke schweißen. Z.B. bei einer 3,25mm Elektrode in etwa 110A-120A, zum Vergleich die meisten normalen Elektroden für Stahl würden bei 3,25mm etwa 130A erfordern.

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Die Schlacke vorsichtig herunter klopfen, da der Grauguss sehr leicht bricht.

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Die Schweißnaht kann man nachher noch schön verschleifen und mit einer Drahtbürste reinigen. Dann sieht das ganze schon wieder ordentlich aus.


Bei Dir käme wahrscheinlich noch das anfertigen eines Graugussteiles, für das fehlende Gegenstück, zum Anschweissen dazu !!!
Das ganze mit der dementsprechenden Elektrode aufzuschweissen, halte ich für eine ziemlich große und nachhaltig nicht so effektive Möglichkeit !!! :wink:


MfG
Baba

Re: Aluschweißen

Verfasst: 14.06.2007, 08:13
von lubu
Ein neuer Kopf wäre gut. Da das kein normales Aluminium ist aus dem die Zylinderköpfe gefertigt sind, ist schweißen im eingebauten Zustand nicht so gut. Durch die Hitze wird sich der Kopf auch verziehen, müßte danach Plan geschliffen werdern.
Eine Schlosserei ist sicher besser geeingnet als ein KFZ-Betrieb solche Sachen zu schweißen.

Gruß
Lutz

Re: Aluschweißen

Verfasst: 14.06.2007, 08:40
von holzlenker
Servus Lutz,

haben hier fast alle Möglichkeiten das zu schweißen und danach zu bearbeiten, nur eben keine Erfahrung damit.
Was für Material zum Aufbau oder alles mit Zusatzwerkstoff auffüllen.

Ciao Lutz

@baba: Die Köpfe sind nicht aus Gußeisen, jedenfalls sind sie nicht magnetisch. Danke für Deine Ausführung! (!!) :wink:
Würde wohl eher aus Iron-Head's zutreffen.

Re: Aluschweißen

Verfasst: 14.06.2007, 09:13
von SuperGauzy
ruf mal bei www.kramermis.de an und frag nach. der hat meine auslässe auch geschweißt und die sind top geworden. sicherlich muss man die zylinder danach planen, aber der aufwand kostet ca. 60 euro pro stutzen. der gibt bestimmt auch auskunft was für´n material das ist und wie man das bearbeiten muss.

Re: Aluschweißen

Verfasst: 14.06.2007, 09:21
von Shovelpeter
Hi Lutz,

sieht etwas seltsam aus, das Ganze. Evtl. hat auch einer versucht zu löten... Egal wie, der Kopf muss jedenfalls runter, geschweißt werden sollte das mit WIG-AC. Stabelektrode geht zwar theoretisch auch, ist aber für so filigrane Sachen nicht geeignet. Mit dem WIG-Gerät kann man das schön aufbauen, bei dem Loch kann man auch über eine einzusetzendes Stück nachdenken. Vorteil: Geht schneller, weniger Wärmebelastung des Kopfs. Nachteil: Noch eine Legierung mehr, um deren Schweißeignung man sich einen Kopf machen muss.
Der Zusatzwerkstoff hängt von der Legierungszusammensetzung ab, die Köpfe sind gegossen. Da gibt es u.a. (das habe ich jetzt aus dem DVS-Buch "Schweißeignung metallischer Werkstoffe)) Al-Mg-Legierungen, Al-Si, Al-Si-Mg, Al-Si-Cu und Al-Cu-Ti-G. Empfohlen wird für die AlMg-Legierungen ein Zusatzwerkstoff AlMg5, für die anderen (in willkürlicher Kombination) AlSi10Mg, AlSi5, AlSi12, AlSi7Mg.
Ich nehme an, Du willst es nicht selber machen (Falls doch: Alu ist von der Viskosität völlig anders als Stahl, es gast und hat eine fiese Oxidschicht und der Kopf ist schon geschändet :-)). Geh also zu deinem Schweißer, er hält seinen WIG-Brenner auf den Grundwerkstoff, guckt ob´s wild gast o.ä. und dann kann er auch mit dem vermutlich passenden Grundwerkstoff probeschweißen (Ich würde es mit einem Al-Si-Zusatzwerkstoff probieren und auch versuchen, das ganze aufzubauen und hinterher nachzuarbeiten) Ach ja, bei Alu ist aufgrund seiner stark unterschiedlichen Löslichkeiten für diverse Gase in flüssiger und fester Phase absolute Sauberkeit der Fügeteile angesagt.

Gruß, Peter

P.S. Wenn der Kopf versaut ist, nehme ich auch gerne ein Stück davon für meine Spektro-Aktion :-)

Re: Aluschweißen

Verfasst: 14.06.2007, 12:51
von Johnny
Hi Lutz,

ich meine auch gelesen zu haben dass es Reparaturstutzen zum Anschweissen gibt, da der defekt ja eher häufig vorkommt.

Zu deinem Neukauf: Du näherst dich der wahren Lehre :D

Grüße Johnny

PS wird dieses Jahr nix mit PEP - nach wie vor Hausbau :cry:

Re: Aluschweißen

Verfasst: 14.06.2007, 20:49
von Bandit
Hy,
Ich würds auch zu nem Motoren instandsetzer bringen, wie SuperGauzy schon einen genannt hat, ich lass sowas bei: www.Lindlmaier.com
machen.

Re: Aluschweißen

Verfasst: 15.06.2007, 06:45
von rainer_aus_ulm
Moin Lutz,
ruf mal den Blues an. Der hat den hinteren Kopp in 2002 bei mir gemacht und der sah übler aus. Klar war der Kopf unten und selbstredend musste der auch danach geplant werden

rainer

Re: Aluschweißen

Verfasst: 15.06.2007, 19:07
von -76´erFX-
Servus Lutz,Hab diese Woche in München ne Werkstatt gesehen
die schweißen Motorgehäuse.Namen Hab ich mir leider nicht
gemerkt,ist aber in der BODENSEESTRASSE.

MFG Bruno

Re: Aluschweißen

Verfasst: 16.06.2007, 07:30
von holzlenker
Servus & Danke an alle!

Köpfe kommen zum Blues, der hat einen professionellen Schweißer an der Hand der damit sein Geld verdienen muß. Mechanische Bearbeitung und Montage macht er dann.

Zur PEP werd ich aber mit "black-rat" radeln, die freut sich doch schon so lang drauf.

An dem Schweden sind auch noch mehr Sachen zu machen, Bremse hinten war nur der Vollständigkeit halber dran. Ist wahrscheinlich nie aufgefallen, da man an den Hebel bei der Vorverlegten nicht mehr ran kam ohne abzusteigen,
Beltabdeckung fehlt (hat einer noch was brauchbares rumliegen?) ganz offen ist mir offen gesagt zu offen :D

Ciao Lutz

Re: Aluschweißen

Verfasst: 16.06.2007, 09:29
von SuperGauzy
habe mir gerade nochmal die bilder angesehen und frage mich ob du da überhaupt an die rasten kommst? mit meiner größe dürfte das ´nen kleines problem sein.
die beltabdeckung würde ich mir aus einem edelstahlblech selbst dengeln. die aufnahme am kurbelgehäuse ist doch schonmal zum anschrauben vorhanden. hinten lässt sich doch mit sicherheit auch noch was finden.

Re: Aluschweißen

Verfasst: 16.06.2007, 09:59
von holzlenker
Servus SG,

Du hast das Problem erkannt! Der Lufi baut so weit raus das Du mit etwas Akrobatik den äußeren Rand der Raste erreichst, ging wohl meinem Vorgänger ähnlich denn die Bremse war nur da damit eine dran ist :D .
Schalten ist das nächste Problem: die Raste ist derart weit vorn das Du Probleme hast beim Hochschalten, soviel gibt das Fußgelenk kaum her.
Dringender Handlungsbedarf!
Eigentlich wollte ich nichts machen dran, hab's der Alden versprochen, aber naja,
vom Wohnzimmer zur Garage 8m lassen das nicht immer zu :roll:

Beltabdeckung werde ich selber schmieden, habe ja alles was das Herz begehrt vor der Haustür (neuen Arbeitgeber).
Bin mir noch nicht sicher wie weit man den Kupplungskorb abdecken muß damit die Rennleitung eine Lizens ausstellt?

Ciao Lutz

Re: Aluschweißen

Verfasst: 16.06.2007, 11:51
von Christian
Hallo Leute!

Dumme Frage am Morgen: Wo kann man sich denn die Bilder anschauen?

Gruß, Christian

Re: Aluschweißen

Verfasst: 16.06.2007, 12:02
von SuperGauzy
@ christian: such mal unter dieser überschrift hier: Neues Krad ins Netz gegangen

@ holzlenker: die rennleitung hätte immer gern alles rotierende abgedeckt, so das nix (fuß, schnürrsenkel, hose, ...) ins selbige geraten kann. bei meinem bobber hab ich gar keine abdeckung und bei dem chopper nur eine kleine abdeckung vorn und für´n tüv hatte der vorbesitzer noch ein abdeckungsblech für den ganzen belt gefertigt der innerhalb von minuten drangebastelt werden kann. die rotierende kupplung wird dabei aber auch nicht verdeckt und dein bein kann schon mal, wenn du nicht aufpasst (passiert aber nur einmal), an den hutmuttern hängen bleiben.