@eisenarsch
Warum solltest du dir Sorgen machen?
Ketten reißen nicht einfach so - da entsteht ein Verschleiß vorher, den du als Dehnung gut merkst. Die Industrieketten sind natürlich nicht alle gleich, aber ein extrem günstiger Preis deute nicht gleich automatisch auf mindere Qualität hin. Im Massengeschäft mit Verschleißteilen kann das auch für gute Qualität und große Nachfrage stehen.
Was ich nicht so machen würde wie du ist das Kettenschloss.
Ich mach mir da immer die Mühe des Schwingenausbaus - bei allen meinen Motorrädern.
Am Shovel hab ich ne:
O-Ringkette "O 106 PX endlos" (im Fachladen für Förderbänder vernietet)
ewig gefahren und mir genau diese wieder besorgt.
Die werden aber nicht mehr gebaut und man kann nur noch Restbestände ergattern.
Wenn diese Kette aber wieder 140.000km hält (was nicht zwingend so sein muss) kann ich froh sein in diesem Leben nochmal einen Kettenwechsel auf den Zettel zu bekommen ;-))
Guck mal die ersten 5000km regelmäßig nach der Kettenspannung (aufbocken und an allen Stellen gucken - 100%ig genau Stoßdämpfer abbauen und Schwinge exakt gerade halten ;-) macht kein Schwein).
Klar ist das du die ersten 500km nachspannen musst, weil die Kette sich "setzt" - das ist kein schlechtes Zeichen, sondern normal.
Aber danach sollte der Verschleiß nicht mehr so deutlich sein - und vor allem muss das gleichmäßig sein.
Ketten mit guter Qualität laufen recht gleichmäßig ab.
Verschleiß bei ner Kette ermittelt man durch Kontrolle des Gliederspiels mittels Lehre oder des Biegungsradius.
Jede Kette hat da auch ihren Kennwert, ab wann die hin ist.
Legst die auf die Kettenglieder (so wie die über das Kettenrad läuft) und machst in beide Richtungen einen Elypsenteilbogen (sollte gleich sein) und guckst wie weit der vom "gerade Liegen" weg ist.
Richtig iste s über 10 Glieder - ich mach das immer über die ganze Kette (doppelt gelegt) und entscheide nach Gefühl (bzw. rechne im Kopf geteilt durch 10, was bei 106 Kettengliedern dann ungefähr passt)
(Die mm-Werte hab ich gerade nicht auf Zack - im Schrauberbuch notiert).
Steifheit (in die Ecke stellen können) ist eher mangelnde Pflege als Verschleiß und kann z.B. durch ein tagelanges Bad in Petroleum behoben werden.
Dann den Biegungsradius der sauberen kontrollieren und wenn der i.O. ist, ist die Kette es auch.
http://www.motorradonline.de/de/zubehoe ... ege/106734
Profis machen das mit einer Lehre, die ich aber für Motorradketten noch nie gesehen habe.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kettenvers ... %9Fmessung
Am Shovel kann man das mit dem Verschleiß auch sehr gut am Ritzel (läuft i.d.R. deutlich vor dem Kettenrad ab, weil es sich öfter dreht (aber auch gehärtet ist) sehen.
Hinterrad aufbocken und langsam drehen.
Wenn die Kettenglieder nicht mehr sauber zwischen die Zähne laufen oder diese wie Haifischflossen gebogen sind und die Kettenglieder blockieren, ist Finito mit der Kette.
Aber mach dir mal keine Sorgen wegen dem günstigen Preis und der Haltbarkeit - die Motorradkettenhersteller sind alles Verbrecher (Ketten könnten viel länger halten) und nehmen es von den Lebendigen (Ketten könnten viel günstiger sein), haben die TÜV-Mafia auf ihrer Seite (Ketten halten viel mehr als die sagen) und spinnen einem was von "Gefahr" vor.
Solange du da ein Auge drauf hällst und die Kette nicht "hüpft" (das gibt dann Extrembelastungsspitzen, die die Kette killen können) ist alles i.O.
Unsere Hocker haben ein Maximales Drehmoment von etwas über 100Nm und du konterst das mit ner Kette, die über 25.000N abkann.
Ein Newtonmeter ist das Drehmoment, das eine Kraft von einem Newton (Motorkraft) bei einem Hebelarm von einem Meter (bei uns die ganzen Zahnräder im Primär, Getrtiebe und der Kupplungskorb sowie das Ritzel und das Kettenblatt das am Shovel vielleicht sogar mehr als ein Meter sein) am Drehpunkt (Achse) erzeugt.
Newton ist eine Kraft, und die lässt sich nicht in eine Leistung (PS/KW) umrechnen.
Daher ist das für so einen Laien wie mich schwierig zu sagen was 47 KW einer Kette antuen können, die 25KN abkann (25000N)
Grundsätzlich gilt folgende Formel:
P=2 x Pi x M x n
P...Leitsung in Watt (65PS ~ 45KW/45000Watt)
M...Drehmoment in Nm (100Nm)
n...Drehzahl in 1/s bei der dieses Moment anliegt (~4500 U/min = 75 U/sec)
2 x 3,14 x 100 x 75 = 47124 W oder 47KW x 1,36 = 64 PS, die unsere Hocker so haben.
Ich bin kein Physiker - aber aus dem Gefühl würde ich sagen "Da ist noch genug Fleisch am Knochen!"
Die Kette wird nicht das schwächste Teil im Kraftstrang sein und reißen.
Mir ist an einer XT 500 erst einmal die Kette gerissen und das am Kettenschloss und nach Extrembelastung im Gelände, bei Minimalpflege.
Und da ist die Kette auch einfach nur abgerollt und ich hab kurz Vollgas gegeben - nix passiert.
Ketten reißen, wenn, dann im Belastungsbereich - also oben und das kurze Stückchen wird dann um das Ritzel geschleudert.
Da richtet die "Peitsche" Schaden am Gegäuse an - aber blockert wohl eher nicht und fält dann einfach auf die Straße.
Am Hinterrad sieht das viel gefährlicher aus - weil du da auch nicht auskuppeln kannst.
Aber der Kettenschutz schützt da dann hoffentlich (?) und leitet das Kettenstück rum - so das es nicht das Rad blockiert.
Wie gesagt, bei mir ist die Kette damals einfach abgerollt und lag auf der Bahn.
Hab das dann mit ner Feile und nem Hammer selber wieder am Bordstein vernietet und bin die restlichen 120 km nach Hause wie auf Eiern gefahren.
Gruß vom Feldrand. Maruski