Eisenkopf zerlegt - Hilfe gesucht - Fragen über Fragen

Moderator: Gerry

irondizko
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Re: Eisenkopf zerlegt - Hilfe gesucht - Fragen über Fragen

Beitrag von irondizko »

Hallo,

bevor ich das Heck und die Schwinge umgebaut habe, hab ich die Teile überschlägig nachgerechnet. Eine Betriebsfestigkeitssimulation, die sowieso nur in Verbindung mit einem Bauteilversuch was bringt, ist hier viel zu aufwändig. Es ist halt immer gut, wenn sich die getroffenen Annahmen bestätigen. Bei einem CEV von ca 0,6% sollte man eigentlich vorwärmen, bei den dünnen Wandungen und einer langsamen Wärmeabfuhr brauch ich mir jetzt keine Gedanken mehr zu machen.

Bis bald, Dizko
Shovelpeter
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Re: Eisenkopf zerlegt - Hilfe gesucht - Fragen über Fragen

Beitrag von Shovelpeter »

Hi nochmal,

üblicherweise gilt ab einem CEV von 0,22 "Obacht" oder "Bedingt schweißgeeignet", ist verhandelbar und abhängig von verschiedenen Faktoren. 0,6 ist dermaßen drüber, dass man sich schon Gedanken machen sollte, besonders beim Schmelzschweißen. Die geringen Blechdicken sorgen zwar für geringe Eigenspannungen und damit für eine geringe Rissanfälligkeit beim Schweißen, allerdings kann die Aufhärtung trotzdem relativ hoch sein und sich durch verringerte Zähigkeit im Betrieb negativ auswirken (Stichwort Lastspitzen). Das Rissauffangvermögen sinkt ebenfalls, Ermüdungsschäden werden begünstigt.
Beachte bitte, dass die Analyse von der Schwinge stammt, also nicht zum Rahmen im eigentlichen Sinne gehört. Es ist kein Rückschluss auf den Werkstoff des Rahmens möglich! Allerdings zeigt die Erfahrung in diesem Forum anscheinend, dass die Rahmen beim Schweißen recht gutmütig sind. Die rechtlichen Aspekte haben wir ja neulich mal diskutiert...

Gruß und viel Spaß mit der Sporty, Peter
irondizko
Beiträge: 19
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Re: Eisenkopf zerlegt - Hilfe gesucht - Fragen über Fragen

Beitrag von irondizko »

Hallo Shovelpeter,

das CEV - Kohlenstoffäquivalent ist von den verschiedenen Legierungsbestandteilen abhängig und ist ein Richtwert für die Aufhärtungsempfindlichkeit des Werkstoffs. Bei allgemeinen Baustählen kann man bei einem CEV von bis 0,4% noch ohne Vorwärmen schweißen, wenn die Wärmeabfuhr und die Streckenenergie stimmen. Du hast sicherlich das CEV mit dem Kohlenstoffgehalt verwechselt, da sagt man: Aufhärtungsempfindlichkeit bei mehr als 0,22 % Kohle...
Ich habe das CEV mit der Formel für allgemeine Baustähle berechnet, das ist nicht ganz genau...
Ich muss mich an der Arbeit ständig mit dem Kram beschäftigen.

Aber was nützt uns die ganze Theorie, der Rahmen und die Schwinge müssen halten.

Ich hab bei W+W Schaftdichtungen für die Shovels entdeckt. Habt Ihr damit Erfahrungen???

Grüße Dizko
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Mischirojo
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Re: Eisenkopf zerlegt - Hilfe gesucht - Fragen über Fragen

Beitrag von Mischirojo »

Hi

Schaftdichtungen sind nur bedingt brauchbar.Die einfachen Blechtöpfe sind das Geld nicht wert und bei den besseren sind nach einiger Zeit die Dichtgummi´s ausgeleiert oder hart geworden.Dann läuft auch da das Öl vorbei.
wishbone69
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Re: Eisenkopf zerlegt - Hilfe gesucht - Fragen über Fragen

Beitrag von wishbone69 »

Howdy,

wenn original keine Schaftdichtungen verbaut wurden würde ich da die Finger weg lassen.
Habe zumindest bei Panheads da schlechte Erfahrungen gemacht.

Entweder die wandern mit, werden hart oder freuen sich so übers warmwerden das sie dahinschmelzen :shock:


Aber W&W verkauft Dir die Dinger sicher gerne :wink:



Hau rein

wishbone69
Shovelpeter
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Re: Eisenkopf zerlegt - Hilfe gesucht - Fragen über Fragen

Beitrag von Shovelpeter »

Hi nochmal,

ich meinte schon das Kohlenstoffäquivalent, also den Kennwert, der die aufhärtende Wirkung der Legierungsbestandteile beschreibt und einen groben Richtwert über den Kohlenstoffgehalt eines ähnlich aufhärtungsempfindlichen Stahls mit nur Kohlenstoff als Begleitelement des Eisens gibt. Womit CEV und C-Gehalt in engen Grenzen gleich zu betrachten sind, dafür wurden die verschiedenen CET (oder CET oder...) eingeführt.
Wie gesagt, kann man über Grenzwerte streiten und diese werden häufig zur Vermeidung von Rissen beim Schweißen angesetzt (Stichwort Heißriss oder wasserstoffinduzierter Riss). Allerdings stellt die Schweißnaht eine metallurgische und mechanische Kerbe dar (es sei denn, es wurde poliert und das Bauteil einer Wärmenachbehandlung unterzogen), was bei dynamischer Belastung nicht so prickelnd ist und 0,6 ist eindeutig über "kannste einfach so schweißen". Aber sei´s drum...
Bei den Schaftdichtungen habe ich auch öfter Probleme mit wandernden Blechtöpfen gehabt, mit den Kunststoffdichtungen habe ich keine Erfahrung.

Gruß, Peter
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