Hi Männers,
in Deutschland habe ich nur schlechte Erfahrungen gemacht. Entweder Problem selbst lösen oder ADAC etc. rufen. Es hält keiner an. Und in zwei Fällen hätte jeder helfen können. Einmal Reserveschaltung defekt und Sprit alle. Oder Ölleitung abgefallen und Öl weg. Im zweiten Fall war eine Tankstelle in 1,5 km Entfernung, wusste ich leider nicht. Sonst hätte ich den ADAC nicht gerufen. Und da sind Horden von Motorrädern vorbeigehfahren. War übrigens eine PEP-Rückfahrt und ich stand nicht so weit von Bodenwerder entfernt
Im Ausland dafür nur beste Erfahrungen gemacht.
Kroatien
Belt gerissen. Hatte ich dabei, aber in der Unterkunft. Ein Kroate hat mir einen sicheren Stellplatz zugewiesen und mich mit dem Auto zum Belt und wieder zurückgefahren (50 km). Ich musste ihm mit Gewalt Geld aufzwängen.
Spanien
Lichtmaschine lädt nicht, kann nur ohne Licht und mit Fehlzündungen fahren. Und das Ganze im Feierabendverkehr von Barcelona. Schaffe es irgendwie in den Hafen. Dort frage ich den „Zöllner“, ob mir jemand die Batterie laden kann, hatte einen Termin mit der Fähre und wollte da unbedingt drauf. Sein Kollege (hatte gerade Feierabend) fragt mich, ob ich 12V habe. Danach verschwindet er wortlos und kommt 20 Minuten später mit seinem Seat und Kabeln vorgefahren.
Frankreich
Das ist der Spitzenreiter. Da halten Motorradfahrer auch an, wenn du gerade eine Zigarettenpause machst und keine Hilfe brauchst
Einmal brauchte ich die, weil es Schläge im Zylinderkopf gab. Irgendwas mit dem Ventiltrieb. Das wollte ich aber nicht im Dunkel am Straßengraben untersuchen und habe „nur“ einen sicheren Schrauberplatz gesucht. Habe auch irgendwann eine Motorradwerkstatt in dem Kaff gefunden. War zwar Honda, aber egal. Die haben mich aber weggeschickt!
Dann bin ich aus dem verdammten Kaff rausgefahren und habe mich an den Straßenrand gestellt und beschlossen, dass der Motor kaputt ist und ich nicht weiter fahren kann. Kein Motorradfahrer in Sicht, dafür hält ein Auto mit einem jungen Pärchen an. Und er kann sogar Deutsch. Er organisiert mir einen Abstellplatz für die Karre bei einem Bauern und fährt mich in den nächsten Ort zu einem kleinen Hotel und zeigt mir die (mittlerweile geschlossene) Auto-Werkstatt, wo ich bestimmt Hilfe erhalte. Bevor ich mich bedanken kann, fährt er weg.
Am nächsten Tag besuche ich die Werkstatt. Und oh Wunder: der kann auch Deutsch! In Fronkreisch! Wir holen die Karre vom Bauern (den ich nie gesehen habe und mich nicht bedanken konnte) und ich darf schrauben. Und dank einer vorhandenen Drehbank konnte ich weiterfahren: die Achse eines Tappetlagers war gebrochen und der gute Mann hat aus einer Schraube eine Achse gedreht.
Ich könnte noch drei andere Hilfeleistungen in Frankreich aufzählen. Davon einmal von Autofahrern. In Deutschland unvorstellbar.
Ich halte an, wenn Moppetfahrer Hilfe brauchen. Damit gebe ich die Hilfe weiter, die mir widerfahren ist. In Deutschland ist es aber manchmal seltsam. Habe mal einem Typen den Japaner (mit Anlasser!) gestartet, weil er offensichtlich die Funktion des Chokes nicht wirklich kannte. Sein Kommentar: auch ein blindes Huhn findet ein Korn.
Oder musste mich belehren lassen, dass eine Goldwing keine Harley ist und ich deswegen keinen Gummischlauch fixieren kann. Ok, das hat die Sozia gesagt. Auf den Fahrer hatte ich danach keine Lust mehr.
Gruß Arthur