Fragen zum Ölfilter

[Christian]

Hallo Leute!

Ich habe mal meinen Ölfilter zerlegt, weil ich wissen wollte, wie er funktioniert und sehr er zugesetzt ist.

Das ist das Ergebnis:

Oelfilter1.jpg

Oelfilter2.jpg

Zur Bauweise und Funktion:

Das Öl tritt durch die 8 im Kreis angeordneten Bohrungen in den Filter ein und läuft in die äußere Kammer an der Aussenwand entlang. Ist das Gehäuse vollgelaufen tritt das Öl durch die Filtertrommel in die innere Kammer des Filters ein von wo es durch die große Bohrung in der Mitte austritt und in den Ölkreislauf zurückkehrt. Schmutzpartikel und Späne sollen im Filter verbleiben.

Der Filter ist mit einem Überdruckventil ausgerüstet. Wenn das Öl zu dickflüssig ist, erhöht sich der Druck im Filter, bis der Gegendruck der Feder überwunden ist. Dann wird das Filterelement (die Trommel) gegen die Filterwand am anderen Ende des Gehäuses gedrückt und das Öl tritt am schwarzen O-Ring vorbei in die innere Kammer ein und gelangt zum Rücklauf. Damit wird der Filter umgangen.

Und da setzt meine Frage an. Wenn das Öl von der äußeren Kammer in die innere Kammer eintreten soll, wie kann dann ein eventueller Überdruck durch das Öffnen des Überdruckventils ausgeglichen werden? Ich meine nämlich, dass der Überdruck in der äußeren Kammer nicht dazu führt, dass die Feder nachgibt. Das täte sie nur, wenn der Druck von der inneren Kammer gegen die äußere Kammer geht und damit gegen die Feder drückt. Wenn das öl von Außen nach Innen läuft drückt aber nichts gegen die Feder.

Und das bedeutet, dass das Öl von der inneren Kammer in die äußere Kammer laufen muss.

Gruß, Christian

Edit Gerry: Bildgrössen reduziert.

[SuperGauzy]

mhh... wenn ich dich richtig verstanden habe dann bist du der meinung dass das öl die feder nicht zusammendrückt wenn das öl von außen nach innen läuft, sondern nur andersrum.

das funktioniert aber nicht, da der filter eine art dichtlippe hinter dem gewinde (dieses schwarze gummiteil in der mitte des filterelements) hat, diese verhindert das auslaufen bzw. leerlaufen des filters, wenn der motor abgestellt wird und kein öl mehr gefördert wird.

ich weiß das, weil ich den filter nach meinem zusammenbau einmal falsch angeschlossen habe und der motor das öl dann aus der kurbelgehäuseentlüftung gedrückt hat. das öl konnte also nicht durch das loch in der mitte. funktioniert immer nur andersrum!

[Christian]

Hallo Gauzy!

Ich habe den Filter ja auch immer so gefahren, wie es sein soll.
Aber ich bin nicht mehr davon überzeugt, denn ich sehe keine Kraft, die das Filterelement gegen die Feder drückt. Darum kann ich mir auch nicht vorstellen, dass es funktioniert.

Gruß, Christian

[SuperGauzy]

also ich habe hier noch ´nen paar alte filter rumliegen, da werde ich der problematik mal auf den zahn fühlen. kann allerdings noch etwas dauern, bleibe aber am ball.

[KayTee]

Moin!

Meiner Meinung nach hat Christian bei diesem Filter vollkommen recht. Wenn die hintere Feder ein Überdruckventil darstelle sollte, so muß das Öl von innen nach außen fließen.

Wenn von außen nach innen, so steigt bei Verstopfung des Filters der Druck im gesamten Außenraum, das Öl würde gerne das Volumen dieses Raumes vergrößern und presst auch das Filterelement selbst kräftiger in den inneren Dichtring. Die Feder dürfte sich kein Mü bewegen.

Wenn nun in der inneren Öffnung ein Rückschlagventil verbaut ist, das den Zufluß in den Filter durch die Mitte verhindert, aber dennoch diese Feder hinten sitzt, dann hat entweder mein technisches Verständnis eine Macke (Kaufmann, mich kann man kaufen, Mann!), oder der Filterhersteller sollte sich einen neuen Inschenöör zulegen.

Wenn hier kein inneres Rückschlagventil vorhanden ist, dann tippe ich auf PlanB: die von Harley haben sich irgendeinen Filter gegriffen der von den Maßen passte, den von außen nach innen durchlaufen lassen und auf die Funktion eines Überdruckventils geschi##en.

Gruß
KayTee

[IRON]

Meines Wissens gibt es , zumindest bei größeren Dieselmotoren , unterschiedliche Filter mit unterschiedlichen Strömungsrichtungen. Das könnte bei unseren Kleinen natürlich auch der Fall sein .

[wolf_t]

Die Feder ist vielleicht nur für eine Fertigungsvereinfachung drin (senkt die Herstellungskosten des Filters).

[KayTee]

Die Feder ist vielleicht nur für eine Fertigungsvereinfachung drin (senkt die Herstellungskosten des Filters).

Hehe, da versucht mein Kleinhirn technisch zu denken, und vergisst komplett die kaufmännische Denkweise.
Klaro, mit Feder geht das viel einfacher als mit höchst kniffeligen Passungen.

Danke für die

Gruß
KayTee

[SuperGauzy]

sooooooooooooooooooooooo.... entwarnung!

ich habe jetzt mal selbst so einen filter auseinander genommen. die feder hat, wie schon gut erkannt, die aufgabe das filterelement dahin zu drücken wo´s hingehört.

hinter der feder ist eine öffnung, verschlossen durch eine gummimembran die sich öffnet sobald der druck zu hoch wird (also das filterelement verstopft oder der öldruck zu hoch ist).

wenn man so´nen filter auseinander nimmt, dann bitte soweit das man sich ALLES anschauen kann und nicht die welt, mit fotos wo man nur die hälfte sieht, verrückt machen!

dreh das filterelement mal um, dann sieht du was ich meine!

SD530289.JPG

SD530292.JPG


Edit Gerry: Bildergrösse reduziert

[Christian]

Nicht meckern Gauzy!

Ich habe das Filterelement gerade nicht dabei, aber ich meine mich daran erinnern zu können, dass das Filterelement ist auf der Rückseite absolut platt ist, da ist keine Membran.

Aber vielleicht soll der Filter ja auch ger kein Überdruckventil haben.
Ich habe Filter verschiedener Hersteller im Keller liegen. Wenn ich heute abend zuhause bin, werde ich mal nachschauen, wie die anderen Filter gebaut sind.

Gruß, Christian

[Christian]

Hallo Gauzy!

So, habe jetzt noch einen alten aufgeschnitten (jetzt weiss ich auch warum es gut ist alte Ölfilter aufzuheben ):
Es gibt verschiedene Varianten. Ich habe hier einen, der hat eine kleine Blechmembran auf der Rückseite, und einen, der keine hat.

Damit dürfte es so sein, wie Gauzy es beschrieben hat und wie die von mir angezweifelte aber korrekte Beschreibung auch: Das Öl läuft von der äußeren Kammer durch den Filter in die innere Kammer und von dort in den Rücklauf. Bei Vorhandensein eines Überdruckventils läuft das Öl durch das Ventil unter Umgehung des Filters von der äußeren Kammer in die innere.

Trotzdem gut, mal drüber nachgedacht zu haben. Danke an alle, die sich beteiligt haben.

Gruß, Christian

[SuperGauzy]

aha... na dann sind wir ja jetzt alle schlauer! schön das sich mal jemand die arbeit gemacht hat, um nachzusehen wie so´n teil von innen aussieht. ich hätte meine alten filter bestimmt nie aufgesägt, wenn du nicht auf die idee gekommen wärst.

[Grame]

ich hab vor wochen schon mal einige alte filter aufgesägt um nachzusehen wie die so aufgebaut sind (hab eh damals was geschrieben wenn ihr euch erinnern könnt wegen öffnungsventil und deren öffnungsdruck )
habt ihr schon mal da draufgedrückt mit einem schraubenzieher oder ähnlichem wie schwer das ding zu drücken ist ?
hab verschiedene getestet- 0,8 bar 1,5 bar und 2 bar
mann- da muss schon ziemlich viel dreck im filter drin sein wenn das ventil je,mals auslösen soll
eigentlich schon sehr interessant - aber wer vergisst den ölrfilter über jahre zu wechseln ?das filterelement muss total zu sein damit die 0,8 bzw. 1,5 und 2 bar überdruck im Filter erreicht werden !!
gruss Gismo

[SuperGauzy]

da wird´s öl wahrscheinlich eher aus der kurbelgehäuseentlüftung drücken...

[maruski]

Moin. Billigölfilter platzen sogar, wenn die kein Bypass-System haben.
Das ist dann DIE Sauerei schlechthin.
Hab sowas mal bei einem Auto gesehen. Aufgeplatzt wie ein Sylvesterkracher.
Also beim Filter: Qualität lohnt sich!
Gru! Maruski