Radnaben mit Kegelrollenlagerung / Erfahrungen?

Moderator: Gerry

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stahlarsch
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Radnaben mit Kegelrollenlagerung / Erfahrungen?

Beitrag von stahlarsch »

Hallo.
Hat jemand von euch schonmal Räder mit Kegelrollenlagerung verbaut?
Ich habe mir von W&W 2 räder (vorne/hinten) mit Kegelrollenlagerung gekauft. Das Problem ist nun, das sich die Räder nach links und recht hin und herschieben lassen auf de Achse. Also nicht massiv viel -> vorne etwa 0.5-0,8mm und ->hinten ca 0,3-0,5mm.
Es nhat nichts mit der Ausdistanzierung zu tun und die Spezialachse für die Kegelrollenlager habe ich auch. Selbst wenn ich die Räder so fest anziehe, dass sie sich schon fast nicht mehr drehen, kann ich sie noch ganz fluffig hin und her schieben (in links/rechrs - Richtung)
Jemand eine Idee??
Dafür wäre ich sehr dankbar ;-)
Und ein Frohes neues Jahr noch allen!
Pille
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ron
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Re: Radnaben mit Kegelrollenlagerung / Erfahrungen?

Beitrag von ron »

Die Distanzhülse in der Nabe, zwischen den Lagern muss passen.
Endspiel muss nach mit vorgeschriebenem Drehmoment angezogener Achsmutter passen.
Ohne speziellem Präzisionswerkzeug, lässt sich das tolerierbare Seitenspiel ausreichend gut fühlen. Meist ist 0,1-0,4mm bei nur ~70Nm ok. Guckst Du Manual...

Versteh allerdings Deine Beschreibung nicht - wenn sich die Räder durch Achsmutter anknallen kaum mehr drehen, wäre die Hülse zu kurz, nix Seitenspiel.
Umgekehrt, Mutter anknallen, trotzdem Seitenspiel, wäre die Hülse zu lang, die Räder drehen aber weiter frei.
???

Gruß
Noch immer schwer erziehbar und unbeugsam.
Ansonsten:
Mechaniker, der; Subst.;(me/cha/ni/ker): Jemand der auf Grundlage ungenauer und irreführender Angaben Präzisionsratearbeit leistet.
s.a.: Hexer, Zauberer
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Don Rocket
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Re: Radnaben mit Kegelrollenlagerung / Erfahrungen?

Beitrag von Don Rocket »

Hallo Pille,

vielleicht hilft das hier: viewtopic.php?f=4&t=11746&hilit=Kegelro ... r&start=15

Gruß
Dieter
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stahlarsch
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Re: Radnaben mit Kegelrollenlagerung / Erfahrungen?

Beitrag von stahlarsch »

Moin.

@Ron:
Ich versteh es auch nicht so wirklich warum das so passiert, aber ->es passiert ;-)

@Dieter:
Das hat tatsächlich geholfen :-)

Vielen Dank und beste Grüße
Pille
OldChrome
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Re: Radnaben mit Kegelrollenlagerung / Erfahrungen?

Beitrag von OldChrome »

Moin!

Verrückte Sache, ich habe genau das gleiche Problem.
Heftiges Spiel in der Lagerung, obwohl die richtige Achse verbaut ist.

WIe hast du´s nun gelöst? Eine neue Distanzbuchse gedreht?

Beste Grüße
Clemens
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Don Rocket
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Re: Radnaben mit Kegelrollenlagerung / Erfahrungen?

Beitrag von Don Rocket »

Hallo Clemens,

das hat mit der Achse nichts zu tun, die Länge der Buchsen zwischen den Lagern ist entscheidend. Wenn du zuviel Spiel hast, kannst du dieses mit Passscheiben einstellen, oder aber eine neue Buches genau auf Maß drehen. Hier ein Link zu den Passscheiben: https://www.wwag.com/cgi-bin/WebObjects ... =%21179980

Das Axialspiel sollte bei vorschriftsmäßig angezogener Achsmutter etwa 0,1 mm in kaltem Zustand betragen.

Gruß
Dieter
Zuletzt geändert von Don Rocket am 06.01.2021, 15:29, insgesamt 1-mal geändert.
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OldChrome
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Re: Radnaben mit Kegelrollenlagerung / Erfahrungen?

Beitrag von OldChrome »

Danke für die Erklärung, das wusste ich nicht.
Danke!!

Beste Grüße
Clemens
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stahlarsch
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Re: Radnaben mit Kegelrollenlagerung / Erfahrungen?

Beitrag von stahlarsch »

Don Rocket hat geschrieben: 06.01.2021, 12:34 Hallo Clemens,

das hat mit der Achse nichts zu tun, die Länge der Buchsen zwischen den Lagern ist entscheidend. Wenn du zuviel Spiel hast, kannst du dieses mit Passscheiben einstellen, oder aber eine neue Buches genau auf Maß drehen. Hier ein Link zu den Passscheiben: https://www.wwag.com/cgi-bin/WebObjects ... =%21179980

Das Axialspiel sollte bei vorschriftsmäßig angezogener Achsmutter etwa 0,1 mm in kaltem Zustand betragen.

Gruß
Dieter
Hallo Dieter.
Das bedeutet, die Distanzscheiben kämen quasi zwischen Distanzhülse und Lager?
Auch bei den Radnaben mit den Timken Lagern?
Grundsätzlich hätte ich jetzt getippt, dass meine Distanzhülse zu lang ist, weil sich das Rad ja hin und herschieben lässt bei angezogener Mutter. Also: Aussen sitzt alles richtig straff, das Rad lässt sich aber quasi auf der "Distanzhülse hin und her schioeben.
Lg
Pille
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liekoer
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Re: Radnaben mit Kegelrollenlagerung / Erfahrungen?

Beitrag von liekoer »

Moin Clemens und Pille,

ich versuche die Antwort von Dieter zu ergänzen. Die Buchse zwischen den Lagern soll, wie bei den Wälzlagern und Kegelrollenlagern dafür sorgen, dass diese nicht falsch gequetscht werden.
Bei Wälzlagern ist es nicht so schlimm. Wenn die etwas zu lang sind, dann liegen sie nur nicht direkt im Lagersitz. Sind die Buchsen zu kurz kann es sein, dass die Buchse oder der Sitzanschlag gegen die Lauffläche drückt und es schwergängig macht...muss aber nicht.

Das Spiel der Kegelrollenlager wird durch festziehen definiert. Die Buchse soll verhindern das die Kegelrollenlager im Lagersitz gegeneinander festgezogen werden können, ohne dass
a. sich das Rad hin- und her bewegen lassen kann und/oder
b. ein zu großes Spiel dem Rad axial eine Instabilität gibt und/oder
c. sich die Achse festziehen lässt, ohne dass die Lager Schäden nehmen.

Wenn sich bei Euch die Räder auf der Achse bewegen lassen, müsste das Rad auch horizontal Spiel haben. Das kann sich in Kurven suboptimal auswirken ;-) und der TÜV wird Euch keinen Segen geben.

Entweder ihr baut die ganze Radlagereinheit aus und messt dass Spiel so wie es Dieter in seinem Link gemacht hat. Die schönere, aber umfangreichere Variante oder ihr spannt die Achse z.B. horizontal in einen Schraubstock. Dann schiebt ihr die Distanzbuchsen auf die untere Seite der Achse.

Den Sprengung und Simmering des kegelrollenlager könnt ihr auf einer Seite (egal, die Seite ist nachher "oben") schon demontieren, dass macht die Sache einfacher. Nun wird das Rad auf die Achse geschoben und darüber die Distanzbuchsen der anderen Seite. Zusätzlich braucht ihr (wahrscheinlich) eine Buchse, um die Achse mit der Mutter festdrehen zu können (weil das Gewinde der Achse im Schraubstock zu kurz ist).
Nachdem ihr die Mutter festgedreht habt, dreht ihr das Rad und bewegt es mit beiden Händen horizontal gegeneinander (Kippbewegung). Ihr werdet merken, dass sich das nicht schön anfühlt.

Mutter lösen/demontieren und Kegelrollager auf der oberen Seite mit der Buchse herausnehmen und anfangen, von der Buchse etwas abzunehmen. Eine Feile ist schön besser ist eine Drehmaschine, ein Flex ist hierfür kein gutes Werkzeug. WIRKLICH NUR MINIMAL ETWAS ABNEHMEN, 1 mm kann da schon sehr zu viel sein.

Buchse wieder in die Radnabe, Kegelrollenlager draufschieben alles wieder festziehen und wieder versuchen das Rad zu kippeln. Es müsste auf jeden Fall weniger geworden sein. Diese Arbeitsgänge wiederholen, bis keine Kippbewegung mehr spürbar ist.

Wenn Ihr zuviel abgenommen habt, dreht sich das Rad nicht mehr (schön) leichtgängig. Dann müsst ihr die Buchse wieder verlängern, das macht man mit einer Ausgleichscheibe, die die Maße der Buchse haben sollte.

Vor einer Woche hätte ich Euch davon ein Video Drehen können ....

Ich hoffe das war etwas verständlich.

Gruß
Norbert
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Mike_O
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Re: Radnaben mit Kegelrollenlagerung / Erfahrungen?

Beitrag von Mike_O »

Super Beschreibung, Norbert!

Auf YouTube gib's ein paar Clips zu dem Thema.
z.B. https://www.youtube.com/watch?v=Y2TwksKohjM

Gruß,
Michael
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Don Rocket
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Re: Radnaben mit Kegelrollenlagerung / Erfahrungen?

Beitrag von Don Rocket »

stahlarsch hat geschrieben: 03.01.2021, 20:18 Es nhat nichts mit der Ausdistanzierung zu tun und die Spezialachse für die Kegelrollenlager habe ich auch. Selbst wenn ich die Räder so fest anziehe, dass sie sich schon fast nicht mehr drehen, kann ich sie noch ganz fluffig hin und her schieben (in links/rechrs - Richtung)
Damit komme ich nicht klar, du meinst, du ziehst die Achsmutter voll an? Die Räder lassen sich kaum noch drehen und trotzdem kannst du die Achse hin und her schieben? Das ist ein Widerspruch, denn, wie der Ron schon sagte, lässt sich entweder das Rad nicht mehr drehen, weil die Lager zu sehr gegeneinander verspannt sind (=> Buchse zu kurz) oder es lässt sich die Achse / Rad axial bewegen, weil die Lager eben noch nicht genug Vorspannung haben (=> Buchse zu lang).

stahlarsch hat geschrieben: 06.01.2021, 17:27 Das bedeutet, die Distanzscheiben kämen quasi zwischen Distanzhülse und Lager?
Auch bei den Radnaben mit den Timken Lagern?
Grundsätzlich hätte ich jetzt getippt, dass meine Distanzhülse zu lang ist, weil sich das Rad ja hin und herschieben lässt bei angezogener Mutter. Also: Aussen sitzt alles richtig straff, das Rad lässt sich aber quasi auf der "Distanzhülse hin und her schioeben.
Ja.
Wenn mit Timken Lagern Kegelrollenlager gemeint sind, ebenfalls ja.
Ich denke auch, dass die Distanzbuchse zu lang ist. Aber was meinst du mit "Aussen sitzt alles richtig straff"? Dass die Achsmutter angezogen ist?


Ansonsten müsst ihr bei der Bearbeitung der Buchsen, wie der Norbert schon schrieb, extrem vorsichtig sein. Es geht hier um Zehntelmillimeter. Außerdem müssen die Lageranlageflächen der Buchse exakt rechtwinklig zur Mittelachse und planparallel zueinander sein. Vernünftig bekommt man das nur auf der Drehbank hin.

Hier noch ein Video, welches zeigt, wie man das Spiel nach der Methode einstellt, die der Norbert oben beschreibt: https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=Pm-20nCGmkY


BMW hat früher (ich glaube bis hin zu den letzten Zweiventiler Boxern) auch Kegelrollenlager für die Radlagerung benutzt. Dort wird die Lagervorspannung per Reibkraftmessung eingestellt (Reibkraft max 0,15 Nm). Das heißt, dass ein 1 m langer Hebel mit einem Gewicht von 15 gr in der Lage sein muss, das Rad in Drehung zu versetzen.

Gruß
Dieter
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Re: Radnaben mit Kegelrollenlagerung / Erfahrungen?

Beitrag von eL Bruno »

Hallo Pille,

Vielleicht mal ein anderer Ansatz:
Vielleicht sind die äußeren Distanzbuchsen zu kurz.
Was für ein Gabel hast du?
Bei “neuere“ Gabeln mit Scheibenbremsen ist der Durchgang im Tauchrohr für die Achse nicht gleichmäßig. Das Gewinde auf der Achse ist erheblich kleiner als der Achsdurchmesser. Deshalb befindet sich auch ein Absatz im Tauchrohr.
Bei zu kurzen Buchsen spannt sich die Achse dann gegen den Absatz und nicht gegen die Buchsen und Lager. Wenn dadurch auch noch die Bremsscheibe am Bremssattel/Tauchrohr schleift, ist das Rad auch schwergängig.

Hast du die Achse mal ohne Tauchrohre und mit zusätzlichen Buchsen ins Rad eingebaut?
Folgende Ergebnisse möglich:
  • Zu viel Spiel - Rad dreht leicht und wackelt
  • Zu wenig Spiel – Rad dreht schwer und wackelt nicht
  • Optimal – Rad dreht leicht und wackelt nicht
  • Irgendwas defekt – Rad dreht schwer und wackelt
Also Rad erst mal im ausgebauten Zustand testen.
MfG
Bruno d.E.
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stahlarsch
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Re: Radnaben mit Kegelrollenlagerung / Erfahrungen?

Beitrag von stahlarsch »

uiuiui. ganz schön viel:

@bruno: Springergabel
@donRocket: Alos ich habe rad und achse ausgebaut, dann die achse mit Distanzbuchsen so ausgestattet, das ich alles volle kanne anziehen konnte, also so, das man die achse nur noch ganz schwer im Rad drehen konnte. Trotzdem lies sie sich in links rechts Richtung hin und her schieben. also nicht die Achse alleine, sondern mit allen buchsen. also ob ich das ganze ensemble in der Radnabe hin und herschieben kann.

@Dieter: ich habe auch schon vermutet, dass die distanzbuchse zu lang ist. Ärgerlich, weil ich die Räder komplett "Einbaufertig" NEU bei W&W gekauft habe. Ich werd es wohl mal auseinanderbauen und mal schauen, was sich so da drin verbirgt.
Beim hinterrad ist es ähnlich allerdings mit nicht so viel Spiel wie vorne.
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stahlarsch
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Re: Radnaben mit Kegelrollenlagerung / Erfahrungen?

Beitrag von stahlarsch »

Fast vergessen
@ Norbert: Danke für die Ausführliche beschreibung.
eL Bruno
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Re: Radnaben mit Kegelrollenlagerung / Erfahrungen?

Beitrag von eL Bruno »

Noch ein paar Fragen:
Evo oder alte Springer?
Scheibenbremse oder Trommel?
War die Gabel schon vorher verbaut?
MfG
Bruno d.E.
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