Probleme festgestellt nach Umbau auf MTZ-1. Wandernde Nockenwelle?

Moderator: Gerry

Antworten
Kiste2002
Beiträge: 42
Registriert: 27.03.2008, 03:10
Wohnort: Bremen

Probleme festgestellt nach Umbau auf MTZ-1. Wandernde Nockenwelle?

Beitrag von Kiste2002 »

Hallo zusammen,

Ich bin nach meinem Umbau (Kontaktzündung) auf die neue MTZ-1 Zündung, auf ein Problem gestoßen.
Kann es sein das meine Nockenwelle im Nosecone nach rechts/links wandert?
Nach dem erfolgreichen Umbau habe ich eine Probefahrt gestartet. Nach ca. 30km habe ich teilweise eine Art "Jibbeln" gehört.
Hatte erst gedacht das es ein Beschleunigungsklingeln sein könnte.
Habe aber dann Festgestell das es aus dem Bereich Ölpumpe, Nosecone kommt.
Lange getestet und dann festgestellt das das zeitweise auftretende Geräusch weg ist wenn mein Moped auf dem Seitenständer steht.
Wenn ich es in gegengesetzter Richtung auf die rechte Seite kippe wird das Geräusch extrem laut.
Das konnte also nur mit der Zündung zu tun haben. Zuhause wieder angekommen, gleich die Zündung wieder demontiert.
Da ist sofort aufgefallen das der Rotor für die Zündung seine Spuren bereits an der MTZ Grundplatte hinterlassen hat.
Zum Glück wurde nur etwas Alu abgeschabt und die Hallsensoren haben keine Beschädigungen abbekommen.
Wandert die Nockenwelle? Der Rotor ist fest und die Einkerbung vom Rotor sitzt auch in der Nut der Welle.
Das Geräusch ändert sich ja nur wenn ich die Maschine bei laufenden Motor nach rechts oder links kippe.
Ist es evtl. möglich das was beim Überholen des Motors irgendeine Ausgleichsscheibe oder sowas an der Nockenwelle vergessen wurde?
Oder ist es normal das die Nockenwelle ein axial Spiel hat und nur der Rotor zu hoch ist?
Vielen Dank im Voraus für eure Rückmeldung

Gruß Jörg
IMG_7460_Neu.jpg
IMG_7459_Neu.jpg
You don't always need a plan. Sometimes you just need balls.
Benutzeravatar
Mike_O
Beiträge: 980
Registriert: 01.09.2016, 17:15
Wohnort: Region Karlsruhe

Re: Probleme festgestellt nach Umbau auf MTZ-1. Wandernde Nockenwelle?

Beitrag von Mike_O »

Die Nockenwelle wird normalerweise beim Zusammenbau ausdistanziert und soll minimal axiales Spiel haben.
Mit Ziehen/Drücken an der Nockenwelle kannst Du das ja mal checken. Das Spiel sollte wirklich mininmal und kaum spürbar sein! Wenn da deutlich spürbar Spiel ist, wurde was falsch gemacht.
So tief wie die Riefe ist, würde ich auch mal vermuten, dass die NW nicht richtig ausdistanziert wurde.

Cam end play: 0,001"...0,016" (0,025mm .. 0,4 mm)
Wenn das Spiel größer als 0,4 ist, solltest Du das korrigieren.

Gruß,
Michael
1958er FLH Knickrahmen Bobber
1340er Late Shovel
Kicker only - tief und laut!
strieke
Beiträge: 92
Registriert: 09.12.2014, 15:55
Wohnort: Köln

Re: Probleme festgestellt nach Umbau auf MTZ-1. Wandernde Nockenwelle?

Beitrag von strieke »

Ich erinnere mich an einen Beitrag aus dem großen Thread zur MTZ-1 "PROJEKT: Zündung MTZ-1", da hatte auch jemand dieses Problem.
Acker das mal durch, ich glaube bei dem Kollegen lag es nicht an der NW sondern am NoseCone und er hatte dann den Rotor etwas runter geschliffen.

Grüße
Stephan
Benutzeravatar
robo
Beiträge: 261
Registriert: 23.02.2009, 21:34

Re: Probleme festgestellt nach Umbau auf MTZ-1. Wandernde Nockenwelle?

Beitrag von robo »

Hi,

das könnte ich gewesen sein. Bei mir lag es am Rotor. Der war zu hoch, aber nur eine Ecke. Habe jetzt auch so einen Ring in der Grundplatte. Die Dinger sind gepresstes Blech mit tollen Toleranzen. Hatte noch so einen da, der war fast 1mm flacher. Hab dann von dem zu hohen Rotor 1 mm abgedreht.
Worauf man noch achten sollte: Der Rotor muss auch sauber auf der Nockenwelle sitzen, also in der Nut und auf dem Zapfen. Hatte da auch schon Nachbearbeitungsbedarf bei Blechrotoren und auch bei Fliehkraftreglern von der Kontaktzündung.

Das Axialspiel der Nockenwelle muss aber trotzdem stimmen.

gruss robo
Arthur
Beiträge: 1827
Registriert: 13.02.2007, 21:08

Re: Probleme festgestellt nach Umbau auf MTZ-1. Wandernde Nockenwelle?

Beitrag von Arthur »

Der Schaden muss sich nicht nur auf die Frässpuren beschränken. Ich habe drei Zündungen auf Kulanz getauscht, die kaputt gegangen sind und diese Kreise auf der Rückseite hatten. Der elektrische Schaden war immer der Gleiche: ein Teil der Schutzschaltung ist abgeraucht. Es handelt sich dabei um ein relativ großes Bauteil.

Ich vermute, dass die Vibrationen/Beschleunigungskräfte bei der „spanabhebenden Bearbeitung“ so groß waren, dass das Teil mechanisch zerstört wurde. Das konnte ich nie überprüfen, weil das Bauteil total verbrannt war. Elektrisch hätte es nur kaputt gehen können, wenn die Bordspannung ein paar Sekunden über 20 Volt gelegen hätte. Da wären aber auch andere Teile am Moped abgeraucht, was nicht der Fall war.

Also überprüft beim Einbau, ob genügend Spalt zwischen Rotor und Zündung vorhanden ist. Der Spalt kann recht groß sein, weil der eigentliche Hallsensor im oberen Viertel der „Gabel“ sitzt (roter Pfeil).

Die Bilder sind von meinem Unikat, mag alte Optik :D
Dateianhänge
20200506_213425.jpg
20200506_213232.jpg
Kiste2002
Beiträge: 42
Registriert: 27.03.2008, 03:10
Wohnort: Bremen

Re: Probleme festgestellt nach Umbau auf MTZ-1. Wandernde Nockenwelle?

Beitrag von Kiste2002 »

Hallo zusammen,

Vielen Dank für die Info.
Ich werde das Axialspiel nochmal überprüfen wieviel Spiel ich dort habe.
Vorsichtshalber werde ich noch was vom Rotor runterdrehen.

Gruß Jörg
You don't always need a plan. Sometimes you just need balls.
Benutzeravatar
Gerry
Site Admin
Beiträge: 4570
Registriert: 25.01.2007, 15:58
Wohnort: Hildesheim
Kontaktdaten:

Re: Probleme festgestellt nach Umbau auf MTZ-1. Wandernde Nockenwelle?

Beitrag von Gerry »

Moin,

ja, das ist schon öfter passiert. Ich hatte auch erst die Rotoren in Verdacht und von günstig bis teuer, Hausmarke oder Markenrotor alles mal bestellt und getestet. War aber kein wirklicher Unterschied. Ist wahrscheinlich die Summierung diverser Toleranzen. Rotorhöhe, Position der Grundpatte im Nosecone und vielleicht noch die Bundstärke der Buchse im Nockenwellendeckel.
Das Axialspiel der Nockenwelle kann es eigentlich nicht sein, bzw. wäre nur eine Möglichkeit wenn die Nockenwelle zu eng und damit ganz nach außen (Richtug Nosecone) distanziert wäre, da die Ausgleichsscheiben ja innen sitzen und man die Nockenwelle nicht vom Deckel weg shimmen kann. Allerdings gibt's auch keine Kontrolle in welcher Position (ob weiter innen oder außen) die Nockenwelle im Toleranzbereich tatsächlich läuft. Das heißt, selbst mit ausreichender Luft könnte sie ja ganz außen laufen.

Gruß,
Gerry
Shovel-Head.com - Teileshop:
https://www.kraftradteile.com

Gerry's BAKERy:
https://www.bakergetriebe.de
Kiste2002
Beiträge: 42
Registriert: 27.03.2008, 03:10
Wohnort: Bremen

Re: Probleme festgestellt nach Umbau auf MTZ-1. Wandernde Nockenwelle?

Beitrag von Kiste2002 »

Moin zusammen,

Ich habe heute nochmal alles überprüft.
Aktuell kann ich kein Spiel an der Nockenwelle feststellen.
Das Problem ist das der Rotor nicht richtig bündig auf die Nockenwelle passt.
Das ist wohl eine Fehlpressung.
Wenn ich ihn anschrauben will sieht man das er schief auf der Welle sitzt da eine Seite vom Rotor höher hinausragt.
Ärgerlich, das mir das nicht vorher aufgefallen ist :(
Werde einen neuen Rotor bei dir ordern Gerry...
Danke für eure Hilfe

Gruß Jörg
You don't always need a plan. Sometimes you just need balls.
Shovelschwede
Beiträge: 158
Registriert: 05.06.2012, 11:14
Wohnort: Leinebergland

Re: Probleme festgestellt nach Umbau auf MTZ-1. Wandernde Nockenwelle?

Beitrag von Shovelschwede »

@ Artur

Moin,

Ich das Problem mit den Frässpuren auch gehabt, und habe dann den roter sauber abgeschliffen.
Nun meine Frage:
Kann es dadurch evtl. Probleme mit den Zündzeitpunkten geben bzw. Können die Zylinder evtl. Dadurch nicht genau gleich zünden?
Oder, mal anders gefragt: Könnte es an der MTZ ein Problem mit unterschiedlichen Zündzeitpunkten im Laufe der Zeit geben?

Ich frage deshalb, weil schon seit drei Jahren auf der Suche nach sehr starken Vibrationen bin und sie immer noch nicht gefunden habe.

Gruß
Schwede
Benutzeravatar
XTheo
Beiträge: 232
Registriert: 16.01.2017, 12:47
Wohnort: Kiel

Re: Probleme festgestellt nach Umbau auf MTZ-1. Wandernde Nockenwelle?

Beitrag von XTheo »

Moin Schwede,

ist zwar off topic, aber auf der Suche nach Ursachen für Vibrationen bin ich bei perfekt ausdistanzierten
Motorauflagen (die vier Bolzen vor und hinter dem Kurbelgehäuse) und einer massiveren oberen Motorhalterung
(ebenfalls penibel ausdistanziert) fündig geworden. Vibriert immer noch, aber deutlich weniger ! :)

Gruß
Theo
Erlaubt ist, was gefällt!
Benutzeravatar
BenniGun
Beiträge: 1287
Registriert: 15.09.2012, 12:40
Wohnort: Wernigerode

Re: Probleme festgestellt nach Umbau auf MTZ-1. Wandernde Nockenwelle?

Beitrag von BenniGun »

und was sagt uns das jetzt :?: :?: :?:
Grüße vom Fuße des Brocken
Roland
bennigun@t-online.de
Arthur
Beiträge: 1827
Registriert: 13.02.2007, 21:08

Re: Probleme festgestellt nach Umbau auf MTZ-1. Wandernde Nockenwelle?

Beitrag von Arthur »

Hallo Schwede,

der eigentliche Hallsensor in der Gabel sitzt ganz weit oben. Ein Abdrehen des Rotors unten verändert den Zündpunkt nicht.

Grüße Arthur
Benutzeravatar
ron
Beiträge: 2594
Registriert: 30.09.2012, 11:16
Wohnort: Cornwall UK

Re: Probleme festgestellt nach Umbau auf MTZ-1. Wandernde Nockenwelle?

Beitrag von ron »

BenniGun hat geschrieben: 23.02.2021, 19:05 und was sagt uns das jetzt :?: :?: :?:
Dass der Schwede Vibrationsursachen eher woanders suchen sollte.
Ich spüre zwar meistens, wann ich die Solids oder die Zündung nachstellen sollte, doch das sind minimale Veränderungen in Vibration, Klang, Leistungsentfaltung, Rundlauf, die ich nur wahrnehme, weil ich mein Moped schon lange kenne.
Der Theo hat schon recht. Ob der Motor unten spannungsfrei eingebaut ist, spürt man zwar weniger (bis eine vord. Motorlasche bricht) doch eine gebrochene oder bloß lockere obere Motorhalterung macht sich stark bemerkbar. In manchen Drehzahlbereichen kann das Moped sogar ruhiger laufen, doch dafür schüttelt es bei anderer Drehzahl ungleich mehr.
Doch am meisten macht die Wuchtung der KW aus.

Mit OE KW hatte ich relativ erträgliche, kontinuierlich steigende Vibrationen. Ab 120/130km/h permantes Beintraining, die Füße auf den Rasten zu halten. Ab und zu fiel unnütz Zierrat ab. Metamorphose zum wahren Chopper.

Direkt von S&S gelieferte KW/Pleuel/Kolben Set, angebl. gewuchtet: bis 90/95km/h ruhiger als zuvor, von 100-130km/h Zähne zusammenbeißen, sonst fallen die Füllungen raus. Ab 135/140km/h wieder ok. Aber für mich nicht unbedingt praxisgerecht.

Nach Pleuellagerschaden KW von Terror Machines* reparieren und wuchten lassen. Ich habe k. A., um wieviel Gramm/welchen Prozentsatz Paul die KW korrigiert hat. Viel war es nicht. Quasi 2 neue Löcher, eines von S&S sogar "zugestöpselt", wenn ich mich recht erinnere.
Seither läuft und hüpft sie im Leerlauf genauso lustig und verbraucht Vorderreifenprofil, doch bis 170km/h / 4000 U/min bei meiner Übersetzung, (darüber kam ich alter Sack seither selten) läuft sie runder als je zuvor. Auch Zubehör wie Bremshebel, Schalldämpfer, Spiegel und dergleichen bleiben wo sie sind. Lampen brennen auch nicht durch...

Gruß

*den Hinweis auf Terror Machines ggf. löschen. Ich habe nix davon, finde Paul aber gut...
Noch immer schwer erziehbar und unbeugsam.
Ansonsten:
Mechaniker, der; Subst.;(me/cha/ni/ker): Jemand der auf Grundlage ungenauer und irreführender Angaben Präzisionsratearbeit leistet.
s.a.: Hexer, Zauberer
Shovelschwede
Beiträge: 158
Registriert: 05.06.2012, 11:14
Wohnort: Leinebergland

Re: Probleme festgestellt nach Umbau auf MTZ-1. Wandernde Nockenwelle?

Beitrag von Shovelschwede »

Moin Arthur,

Ich meinte, ob es evtl. ein Problem mit ungleichen Zündzeitpunkten, Software oder Hardware technisch, mit der MTZ geben könnte?
Mal abgesehen ob sich der Rotor ins Gehäuse gearbeitet hat oder nicht.

Gruß Schwede.

P.S.: Das mit Vibrationen klären wir mal in meinem alten Thread.
Antworten