Komsiches Verhalten der Ölkontrollleuchte

Moderator: Gerry

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Stephan
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Re: Komsiches Verhalten der Ölkontrollleuchte

Beitrag von Stephan »

Hallo Norbert,

um die Pumpe zu prüfen könntest du auch die lange Feder am Regelkolben zusätzlich mit 2-3 kleinen Scheiben unterlegen. Das bitte nur zum testen. Falls damit der Oeldruck merklich ansteigt weißt du wenigstens das die Pumpe noch was drauf hat. Falls der Druck unverändert niedrig bleibt ist entweder die Pumpe Schrott oder nosecone bzw. Kurbelwellenlager sind hinüber. Durch das Vorspannen öffnet halt der Kanal für die nachgeschalteten Verbraucher etwas später aber ich denke die Köpfe können das für eine ausgiebige Probefahrt vertragen. Einmal Warmfahren sollte ja reichen, dann wieder raus mit den Scheiben!!

Gruß, Stephan
Ja - ist ja gut - 1 Nocke reicht doch !
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XTheo
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Re: Komsiches Verhalten der Ölkontrollleuchte

Beitrag von XTheo »

Ich habe noch ein wenig im www recherchiert.
Wenn ich das richtig verstanden habe, öffnet das check valve bei etwa 3psi (Panhead 1963-1965) und läßt "high pressure" Ölfluß in den Motor zu.
Der Öldruckschalter reagiert bei etwa 5 psi.
Bei heißem Motoröl / Motor sollte der Öldruck im Standgas 5 bis 10psi betragen.

Quelle: Donny`s Unauthorized Technical Guide to Harley-Davidson, 1936 to Present

Gruß, Theo
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Alex MTeK
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Re: Komsiches Verhalten der Ölkontrollleuchte

Beitrag von Alex MTeK »

Also für mich sehen die gemessenen Werte völlig normal aus für einen "nicht mehr ganz taufrischen" und "nach Harley Toleranzen" aufgebauten Motor bei warmem Wetter und Betriebstemperatur.

Für 10psi Öldruck bei Leerlauf mit höheren Außentemperaturen und betriebswarm muß man sich ganz schön lang machen. Da braucht´s schon ein paar technische Kniffe und vor Allem Toleranzen an vielen Stellen, die deutlich enger sein müssen, als was Harley vorgibt und selber produziert hat. Allein die Kipphebel haben bei Panheads oft zu viel Laufspiel und sind nur sehr schwer zu überarbeiten.

Übrigends: von den 3 Kurbelwellenlagern haben die beiden Hauptlager gar nichts mit dem Öldruck zu tun, weil sie nicht an das Drucksystem angeschlossen sind.
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Roller
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Re: Komsiches Verhalten der Ölkontrollleuchte

Beitrag von Roller »

Moin,

hast Du mal nachgesehen, ob / wieviel Öl im Tank über die Rücklaufleitung ankommt?
Wenn da eine sehenswerte Menge zurückkommt, wird es nicht an der Pumpe liegen.
Gruß
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trybear
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Re: Komsiches Verhalten der Ölkontrollleuchte

Beitrag von trybear »

Roller hat geschrieben: 23.08.2022, 00:08 Moin,

hast Du mal nachgesehen, ob / wieviel Öl im Tank über die Rücklaufleitung ankommt?
Wenn da eine sehenswerte Menge zurückkommt, wird es nicht an der Pumpe liegen.
Gruß
Die Pumpe ist 2teilig. Wenn der Saugteil ausreichend fördert ist nicht garantiert,
das der Druckteil ausreichend Druck aufbaut.
Der Rücklaufteil fördert immer mehr als der Druckteil leistet, damit immer gewährleistet ist , dass der Trockensumpf wirklich trocken ist.
Aber ich denke auch, dass das gemessene im normalen Bereich eines Rollenmotors liegt.
Gruß
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liekoer
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Re: Komsiches Verhalten der Ölkontrollleuchte

Beitrag von liekoer »

Hallo Theo,
vielen Dank für das Angebot mit der Ölpumpe. Ist das eine S&S Pumpe oder OEM. Muss mich mal schlau machen, ob ich auf Grund der Modifizierungen wieder OEM fahren könnte.

Gruß
Norbert
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liekoer
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Re: Komsiches Verhalten der Ölkontrollleuchte

Beitrag von liekoer »

Hallo Stephan,

könnte/werde ich ggf. mal ausprobieren. Zumindest könnte man darüber ja etwas über den zustand der Ölpumpe erfahren.

Gruß
Norbert
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liekoer
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Re: Komsiches Verhalten der Ölkontrollleuchte

Beitrag von liekoer »

Hallo Alex,

zumindest bin ich froh, dass ich Vergleichswerte habe, wie hoch der Öldruck ist. Wenn die Drehzahl steigt, steigt auch der Druck, dass finde ich beruhigend. Aber so richtig zufriedenstellend ist das irgendwie nicht :?

Gruß
Norbert
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liekoer
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Re: Komsiches Verhalten der Ölkontrollleuchte

Beitrag von liekoer »

Hallo Roller,

ja Rückfluss ist vorhanden, hatte ich schon zu Beginn des Beitrages geschrieben.

Gruß
Norbert
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liekoer
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Re: Komsiches Verhalten der Ölkontrollleuchte

Beitrag von liekoer »

Hallo Trybear,

ja, die Werte sind jetzt gar nicht mal so schlecht, wie gedacht, damit kann man fahren. Aber wenn dass Wetter wieder Wärmer wird, dann geht die Kontrollleuchte erst bei gefühlten 50 Km/h aus.
Das ist von der Gefühlslage her nicht mehr so schön ;-)

Ich glaube ich fahre gleich noch mal und werde den Druck mal in den Köpfen/Kipphebeln messen. Wenn es was neues gibt, melde ich mich wieder.

Gruß
Norbert
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liekoer
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Re: Komsiches Verhalten der Ölkontrollleuchte

Beitrag von liekoer »

Moin,

so heute waren die Wetterbedingungen für eine Reproduktion optimaler, knappe 27° Außentemperatur. Leider hat mich das Monometer nicht so beruhigt, wie bei der letzten Messung,

Meine Feder in der Ölpumpe ist 61mm lang, S&S Federn haben eine länge von 59 mm. Trotzdem habe ich ersten Teil der Probefahrt die Feder um etwas verlängert und kam dann auf eine Gesamtlänge von 63,5 mm.
Der Öldruck war besser, als im zweiten Teil der Probefahrt, aber meine Begeisterung hielt sich in Grenzen. Schätzungsweise würde ich mal tippen, dass er um 2-3 PSI besser war.

Kurzer Stopp an der Bushaltestelle, ein bisschen die Finger verbrannt und weiter ging es ohne die "Federverstärkung". Ich konnte das Problem wesentlich besser reproduzieren.
Des öfteren war die Lampe bei ca. 50 Km/h an, das Monometer zeigte einen Öldruck von Null an.

Komisch fand ich, dass bei eingekuppeltem Getriebe und Gaswegnahme die Kontrollleuchte ausging und sie beim Gasgeben dann wieder anging, ich denke, wir reden hier vom Bereich 1500 - 2000 Umdrehungen. Im Standgas sind gefüllt mehr Umdrehungen notwendig, wie das Video https://www.youtube.com/watch?v=-pbUdoLxY4o zeigt.

Gruß
Norbert
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Re: Komsiches Verhalten der Ölkontrollleuchte

Beitrag von Rudi »

Hallo Norbert,
auch wenn ich mal die Lampe nicht beachte und nur das Manometer betrachte, finde ich den Öldruck doch bedenklich, bzw. sehr niedrig.
Gibt es nicht in einer Anleitung etwas zu lesen, wie der Druck ab Werk sein sollte?
Ein Vorschlag von mir wäre noch mal 50er zu testen. Auch wenns mühselig ist. War nicht irgendwo mal was mit 60er, bei hohen Temperaturen?

Irgendwo muß der Druck doch flöten gehen.

Grüße

Rudi
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Don Rocket
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Re: Komsiches Verhalten der Ölkontrollleuchte

Beitrag von Don Rocket »

Rudi hat geschrieben: 23.08.2022, 22:56 Ein Vorschlag von mir wäre noch mal 50er zu testen. Auch wenns mühselig ist. War nicht irgendwo mal was mit 60er, bei hohen Temperaturen?
Der Norbert fährt doch schon ein 20W-50. Das verhält sich warm wie ein 50er Einbereichsöl.
Man kann aber bei sommerlichen Temperaturen und gerade, wenn ein Motor nicht mehr so taufrisch ist, problemlos ein Öl mit 60er Warmviskosität fahren. Ich würde in diesem Fall ein hochwertiges 15W-60 oder 20W-60 aus dem Automobilbereich empfehlen und das jährlich wechseln.

Gruß
Dieter
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ron
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Re: Komsiches Verhalten der Ölkontrollleuchte

Beitrag von ron »

liekoer hat geschrieben: 23.08.2022, 13:01 Hallo Theo,
vielen Dank für das Angebot mit der Ölpumpe. Ist das eine S&S Pumpe oder OEM. Muss mich mal schlau machen, ob ich auf Grund der Modifizierungen wieder OEM fahren könnte.

Gruß
Norbert
Hi Norbert, S&S Pumpen sind ein OE Ersatz für die alten Pumpen bis ca 1972 bzw. liefern wie OE ab 72. Nicht mehr nicht weniger.. Das sagt S&S selbst. Nur musst Du wie OE auf die div. Änderungen innerhalb der Baujahre schauen, ggf. Bohrungen im KGH anbringen oder wieder zustoppeln...doch "leistungsmäßig" entspricht die S&S der OEM Alu Pumpe ab 1972(?)-73

Gruß
Noch immer schwer erziehbar und unbeugsam.
Ansonsten:
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s.a.: Hexer, Zauberer
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ron
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Re: Komsiches Verhalten der Ölkontrollleuchte

Beitrag von ron »

Rudi hat geschrieben: 23.08.2022, 22:56 Hallo Norbert,
auch wenn ich mal die Lampe nicht beachte und nur das Manometer betrachte, finde ich den Öldruck doch bedenklich, bzw. sehr niedrig.
Gibt es nicht in einer Anleitung etwas zu lesen, wie der Druck ab Werk sein sollte?


Irgendwo muß der Druck doch flöten gehen.

Grüße

Rudi
Gibts doch:schon in den alten Büchern: 25-35psi
Im Shovel Manual von 1978-84 sind sie sogar noch toleranter: bei 2000U/min irgendwas von 12-35psi ist ok(!).
Wobei ich als Oldschool Mechaniker eher nach der alten Faustregel 10psi/1000U/min gehen würde. Wobei dies beim rollengelagerten H:D. Motor wohl nicht not tut. Wären 50psi bei 5000U/min....

Mit Ölviskosität spielen ist gelinde gesagt Unsinn. Bringt, so lange das Öl kalt und zäh ist, Druck aufs Manometer. Und dann? Mir ist lieber, das Öl fließt und schmiert zügig dorthin wo es gebraucht wird. Bloß dort habe ich üblicherweise kein Manometer! Muss also vertrauen. dass es bis ins Köpfchen reicht.
Gruß
Noch immer schwer erziehbar und unbeugsam.
Ansonsten:
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