Hinterrad macht sich selbstständig

Moderator: Gerry

Ölspur-Rainer
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Hinterrad macht sich selbstständig

Beitrag von Ölspur-Rainer »

Hatte am Wochenende ein tolles Erlebnis: Nach langen Umbauarbeiten hatte ich endlich mein 280er Hinterrad in meine Shovel eingebaut. Bei einer Probefahrt machte ich eine Vollbremsung mit meiner neuen 6 Kolben Hinterradbremse. Hätte ich wohl nicht tun sollen. Die Achse verschob sich auf der rechten Seite (Bremsseite) bis zum Ende des Schwingenfensters nach hinten. Auf der linken Seite, wohl von der Kette in Position gehalten, blieb die Achse in der alten Position. Durch die Verkantung des Hinterrades, entschied die Kette sich dann doch abzuspringen und sich zwischen Schwinge und Kettenrad zu verklemmen. Die Probefahrt wann dann beendet.

Nun zum technischen Teil: Ist irgendjemanden auch schon mal aufgefalen, dass die Hinterachse nur durch Klemmkraft am Wandern nach hinten gehalten wird ? Die volle Bremskraft geht also gegen die Klemmkraft. Ist man im Schwingenfenster ganz vorne, kann die Achse im schlechtesten Fall bei Kettenriss bis hinten ins Fenster wandern. Die Kettenspanner verhindern das wandern nach vorne, aber in die andere Richtung fallen die einfach nach hinten raus.

Meine Schwinge mit Innenmass 400mm für das 280er Rad ist sicher ein Ausnahmefall, aber bin ja sicher nicht der einige der so ein Teil fährt. Und die Physik ist bei allen Schwingen die Gleiche.

Hat irgendeiner eine clevere Idee, damit ich nicht nochmal absteige ?

Grüsse

Rainer
elhorstos
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Re: Hinterrad macht sich selbstständig

Beitrag von elhorstos »

hi Rainer,

normalerweise,(so denke ich mir das)sollte der Anker des Bremssattels so befestigt werden ,das beim bremsen durch die Rotationsrichtung das Hinterrad nach vorn gedrückt wird,das Rad wird dabei vom Kettenspanner aber daran gehindert nach vorn zu wandern.
ich denke du hast evtl. den Bremssattelanker falsch befestigt

Gruß
elhorstos

PS.:kannst du mal ein Bild von dem Umbau reinstellen,ich hab noch nie so ein dickes Hinterrad in ner Shovel gesehen
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Ölspur-Rainer
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Re: Hinterrad macht sich selbstständig

Beitrag von Ölspur-Rainer »

Mensch, guter Einwand.
Daran habe ich noch gar nicht gedacht.
Habe meine Bremse ganz ungewöhnlich montiert, mit einer Druckstange, nicht einer Zugstange wie gewöhnlich.
Hatte sogar bei RST angefragt, ob das so in Ordnung wäre.
Aber daran könnte es liegen.

Hier die URL für das Bild. Hoffe das funktioniert.
Bild Hinterrad.JPG (204 KB)[/img]
Ölspur-Rainer
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Re: Hinterrad macht sich selbstständig

Beitrag von Ölspur-Rainer »

Zweiter Versuch Bild.
Auf dem ersten war nicht viel zu erkennen.

Bild Hinterrad2.JPG (297 KB)


Edit Gerry: Bild-Link korrigiert
elhorstos
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Re: Hinterrad macht sich selbstständig

Beitrag von elhorstos »

alles klar,so wie du den Sattel befestigt hast ,drückt´s das Rad nach hinten,
das mußt du ändern,
ich habe den Sattel nach unten gedreht,u. dann an der Schwinge mit nem Flacheisen befestigt,(iss nat. nicht so ein HighTech-Sattel wie bei dir...)
bei deinem Bremssattelhalter geht das aber warsch. garnicht,hmm...

danke für die Bilder

Gruß
elhorstos
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Ölspur-Rainer
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Re: Hinterrad macht sich selbstständig

Beitrag von Ölspur-Rainer »

Vielen Dank für den Hinweis.
Wäre ich alleine nicht drauf gekommen.
Grüsse
Rainer
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Nölde
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Re: Hinterrad macht sich selbstständig

Beitrag von Nölde »

Sind denn die Original Bananen nicht auch "oben" montiert???
Habe hinten RST Bremse auch unten montiert, dann hängt der Entlüftungsnippel allerding auch unten.
Klingt komisch, ist aber so!
Gruß, NÖLDE.
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Mischirojo
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Re: Hinterrad macht sich selbstständig

Beitrag von Mischirojo »

Hi
Orig.sind die Bremssättel oberhalb der Schwingenachse montiert.Die Abstützung des Bremssattelhalters ist dann ca.um 180grad versetzt unterhalb der Steckachse.Es gab auch mal ein XL-Modell wo der Halter mit Sattel direkt an der Schwinge angeflanscht war.Aber auch da war der Sattel oberhalb.
Gruß Mischi
maruski
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Re: Hinterrad macht sich selbstständig

Beitrag von maruski »

Eigetlich ist es doch egal ob oben oder unten oder wo montiert, nur muss jeder Kraft eine entsprechende Gegenkraft entgegenstehen, sonst wandert was oder schlimmer, es reißt. Die Achse mit der Klemmkraft ist offensichtlich ungeeignet große Kräfte aufzunehmen, daher die meißt ca. 180° versetzten Halterungen an die Schwinge (Zug oder Druck ist glaub ich egal, nur müssen sie dem Moment des Bremssattels engegenwirken können). In deinem Fall drückt der Sattel nach oben gegen den Halter und baut ein gewaltiges Dehmoment auf, das auch teilweise auf die Achse wirkt /die Schraubverbindung an dem zwischen Halter und Sattel kann das nicht halten (festschweißen will Onkel TÜV wohl nicht) und das drückt die Achse nach hinten. So erkläre ich mir das. Aber ich bin kein Ing. und kann dir keinen Tip geben wie du das auffängst. Zum Entlüftungsnippel. Ist es nicht egal ob der nach unten oder oben zeigt? Frohes Schrauben. Maruski
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Otter
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Re: Hinterrad macht sich selbstständig

Beitrag von Otter »

Hallo Rainer,

ist doch OK, wie du deine Bremse montiert hast. Es gibt etliche Motorräder, bei denen die Bremsabstützung genauso ist.
Übrigens hat Harley selber das auch schon so gemacht. Und zwar bei den letzten FX-Shovels mit Girlingsattel. Hatten bekannter weise ja auch ne Kastenschwinge und da gab’s keine Probleme (fahr selber den Girling ohne Ärger).
Im übrigen sind Kettenspanner wirklich nur zum Kettespannen gedacht. Damit sich das Rad nicht verschiebt, dafür ist ausschließlich die Klemmkraft der festgezogenen Radachse zuständig.

Ich vermute eher, dass dein 280er ne ganz ordentliche Bremswirkung auf dem Asphalt aufbaut. So ordentlich, dass deine Achsklemmung dem Losbrechmoment nicht stand hält. Sprich dein Hinterrad zieht’s nach hinten.

Deine Achsklemmung muß das Problem sein (Maruski hat’s bereits gesagt).
Aussen polierte oder verchromte Kratzschutzplatten, innen an der Schwinge vermutlich noch ein schöner neuer glatter Lack (oder etwa auch Kratzschutzplatten?), und schon geht die Reibhaftung gegen Null.
Falls du jetzt auch noch nen relativ kleinen Aussendurchmesser für die (polierten?) Achsdistanzen gewählt hast, ist da auch keine große (Haftungs-)Auflagefläche. Obendrein kann das Rad dadurch leichter verkanten.

Das kann dann schon die Ursache sein, warum dein Bremstest schief ging…:(
Würde erst mal in der Richtung suchen bzw. überlegen.

Gruß Otter

Deine Achsmuttern waren aber schon kräftig festgezogen, oder?
elhorstos
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Re: Hinterrad macht sich selbstständig

Beitrag von elhorstos »

hi,

ich bin auch kein Ing., aber ist nicht der Kettenspanner das am besten geeignete Teil dem Drehmoment des Bremssattels entgegen zu wirken?
mit der Position des Bremssattelankers wird dieses Drehmoment nur in die gewünschte Richtung geleitet,
die Hebelwirkung von Rainers Bremssattelanker schiebt das Rad nach hinten,wenn er den Anker so positioniert das die Hebelwirkung das Rad beim Bremsen nach vorn drückt,ist er meiner Meinung nach, mir dieser brutalen Zange u. dem dicken Rad auf der sicheren Seite(selbst mit lockeren,polierten,verchromten,weiß der Geier was für Hinterachsteilen).
bei dem Gedanken an Onkel Tüv treibts mir gleich ein Grinsen ins Gesicht,wenn Rainer es geschafft hat so eine Schwinge eingetragen zu bekommen(O.Tüv hätte beim Bremsversuch merken müssen das Rainer ein mitlenkendes Hinterrad hat),kann er den Bremsankerhalter jeden Tag an ner anderen Stelle festschweißen,da kräht kein Hahn nach :wink:


gruß
elhorstos
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Ölspur-Rainer
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Re: Hinterrad macht sich selbstständig

Beitrag von Ölspur-Rainer »

Hallo,
guter Punkt, dass mit dem TÜV. Habe noch keinen. Werde eine Spezialabnahme bei SCS machen, die mir auch die Schwinge gebaut haben. Alles andere habe ich dann gemacht. Die erste Probefahrt, ohne TÜV, war dann am Wochenende. Glücklicherweise hatte ich die unheimliche Begegnung mit den Bremskräften und nicht der TÜV Beamte nächste Woche. Sonst würde ich wohl die nächsten hundert Jahre keinen TÜV mehr für das Moped bekommen.
Zu meiner Schande muss ich gestehen dass ich Ingenieur bin, habe über die Kräfte auf die Achse nie nachgedacht. Für mich ist einleuchtend, dass die Kräfte auf die Achse nach vorne schieben sollten. Gehalten wird die Achse aber auf jeden Fall von den Kettenspannern. Stellt Euch vor Ihr habt eine ausgeleierte Kette und die Achse schiebt sich 3 cm auf einer Seite nach vorne. Dann verkantet sich das Rad genause wie bei mir. Die Kettenspanner verhindern aber das Weglaufen nach vorne, während die Schwinge nach hinten offen ist und das Wegwandern nach hinten nicht verhindert werden kann. Dann fallen die Spanner einfach nach hinteten raus, wie bei mir geschehen.
Werde mich also über das Wochende mal an die Fräse stellen und einen neuen Halter fräsen. Mit dem Gegenhalter nicht nach oben (wie bei dem von mir verbauten RST-Halter), sondern mit dem Halter nach unten. Dadurch wird die Achse beim Bremsen nach vorne gedrückt.
Klemmkraft mit und ohne Chromblenden macht sicher einen Unterschied, aber ich will mich einfach nicht nur auf die Klemmkraft verlassen.
Vielen Dank für die Tips. Wenn das Ding über den TÜV ist, setze ich Bilder
in das Forum. Ineressiert vielleicht ein paar von Euch wie ne Shovel mit 280er Rad aussieht.
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SuperGauzy
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Re: Hinterrad macht sich selbstständig

Beitrag von SuperGauzy »

Ölspur-Rainer hat geschrieben:...setze ich Bilder
in das Forum. Ineressiert vielleicht ein paar von Euch wie ne Shovel mit 280er Rad aussieht.
ganz ehrlich? NEIN! :lol:
SuperGauzy
:riding:
lubu
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Re: Hinterrad macht sich selbstständig

Beitrag von lubu »

Hi,
normalerweise tritt der Fall nicht ein. Im Org. ist der Sattel so montiert das er das Rad in Laufrichtung drückt, was Du da veranstaltest ist gefährlich un sieht noch nicht einmal besonders gut aus.
Packe den Zylinder doch nach unten ins Rad mit Zugstange unten, dann klappt es auch mit dem bremsen.

Gruß
Lutz
Ölspur-Rainer
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Re: Hinterrad macht sich selbstständig

Beitrag von Ölspur-Rainer »

Wie gesagt, ich lege den Ankerpunkt nach unten, Bremssattel immer noch unten, bekomme damit Druck nach vorne und alles ist gut.
Aussehen ist halt Geschmacksache. Ich fand's gut.
Super-Gauzy findet ja sogar den 280er hässlich.
Kränkt mich natürlich zutiefst.
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