Wer kann Nockenwelle vermessen?

Moderator: Gerry

Hoschi
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Re: Wer kann Nockenwelle vermessen?

Beitrag von Hoschi »

Ich glaub, ich mach da nicht lange rum. Die Zylinder und somit Stößelstangen sind eh schon herunten, da kann ich auch noch den Steuergehäusedeckel abbauen und die besagte Nockenwelle reinstecken. Noch ein Stativ für die Messuhr besorgen und dann die Nockenwelle über jeden Stößen separat vermessen, dann hab ich alle Werte, die ich brauche.

Trotzdem würde ich die Diskussion gerne zu Ende führen, ob es denn außerhalb des Motors auch eine vom Aufwand vertretbare Methode gibt...

Gruß
Hoschi
SHOVEL55
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Re: Wer kann Nockenwelle vermessen?

Beitrag von SHOVEL55 »

...da kannst du auf jeden Fall nix verkehrt machen... ne Markierung für die Zündung mim Edding und den Nosecone immer schön mit dem Gummihammer... nur die Finger vorher wegnehmen :D :D :D

die trockene Methode (ohne Motor) wüsste ich auch gern...

Grüsse Rüdi
Arthur
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Re: Wer kann Nockenwelle vermessen?

Beitrag von Arthur »

Hallo Hoschi,

jetzt mal eine ketzerische Frage:

Wenn Du die Nocke nach allen Regeln der Kunst vermessen hast, was bringt dir das?

Gruß Arthur
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rainer_aus_ulm
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Re: Wer kann Nockenwelle vermessen?

Beitrag von rainer_aus_ulm »

Moin,

errrrr .... jetzt blicke ich es nicht .... aber das ist bei mir normal LOL
Wir reden zT aneinander vorbei

Hoschi, du könntest die Öffnungsdauer messen.
Dazu brauchst du zb Tims Vorrichtung oder ein Motorgehäuse.
Eine Gradscheibe auf der Nockenwelle.
Du misst den Hub des Rollertappets oder direkt auf dem Nocken.
Wenn du bei 0.053" Höhe angekommen bist beginnt die Messung.
Für die meisten Nockenwellen.
Und nun drehst die Nockenwelle solange bist du wieder auf 0.053" Höhe ankommst.
Das bei Einlass und Auslaß vom vorderen Zylinder.

Nockenwellen werden in Kurbelwinkelgraden angegeben.
Jetzt kennst du nur die Öffnungsdauer von Einlaß und Auslass.
Nicht den Zeitpunkt.

Persönlich kann ich das empfehlen die Nockenwelle einzumessen um eben den richtigen Zeitpunkt zu kontrollieren da das Zahnrad oft falsch verpresst ist und auch NEUE Nockenwellenzahnräder EBENFALLS FALSCH verpresst sind wie es bei manchen Herstellern offenbar schon zum Feature geworden ist. Wenn man 4 Grad falsch kann sich das schnell auf Leerlauf zB bemerkbar machen
...dann noch Zündung Scheiße ...

Die Diskussion um den Winkel kapiere ich schon gar nicht.
Coffee,coffee,coffee,coffee,coffee
Es geht doch nur um die Höhe ....

Dei Rockerarmverhältnis MUSST du messen. Es gibt verschiedene.
Original war 1,43:1. 1,45.1 ???
Nachbau zT 1,5:1 !!!!! Pan OEM = 1,5:1 (ich glaube Knuckles auch)
Vielleicht hast du ja originale und Nachbauten bei dir verbaut ?

rainer

Kann ich eigentlich einen Leiterhersteller verklagen wenn ein Warnaufkleber auf der Leiter fehlt ?
Watch out for your mirror on your bike when carrying this quality-product into your garage asshole
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Hoschi
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Re: Wer kann Nockenwelle vermessen?

Beitrag von Hoschi »

Arthur hat geschrieben:Hallo Hoschi,

jetzt mal eine ketzerische Frage:

Wenn Du die Nocke nach allen Regeln der Kunst vermessen hast, was bringt dir das?

Gruß Arthur
Moin Arthur,

ketzerische Fragen sind kein problem, solange ich ne gute Antwort parat hab.

Die Vermessung dient der Aufrechterhaltung meines Weltbildes und inneren Friedens :wink:

Diese Nockenwelle bringt in meinem Motor die besten Ergebnisse neben 3 anderen Wellen, die ich bisher getestet hab. Nur leider ist der Zustand schon nicht mehr so gut, Verschleiß an den Nocken. Ich wüsste halt gerne, wenn ich mal eine gleichwertige neue kaufen will, welche Charakteristik die alte hatte. Außerdem hätte ich gerne die bekannten Zusammenhänge zw. Nockenparametern (Öffnungsdauer, Überschneidung, Winkel Einlass schließt) und der Motorcharakteristik bestätigt gesehen (das meine ich mit Weltbild und innerer Frieden).

http://www.hotbikeweb.com/all-about-cam ... -tech-tips

Ich gehe davon aus, dass diese Nocke relativ kurzsteuernd ist, milder als eine J.

Ich hoffe, das ist soweit nachvollziehbar?

Gruß
Hoschi
Tintin
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Re: Wer kann Nockenwelle vermessen?

Beitrag von Tintin »

Hoschi hat geschrieben:Trotzdem würde ich die Diskussion gerne zu Ende führen, ob es denn außerhalb des Motors auch eine vom Aufwand vertretbare Methode gibt...
Hm, wesentlich weniger Aufwand als bei der verlinkten Dynodave-Vorrichtung wird schon schwierig. Ist ja nur zwei Prismen für die NW-Lagerung, der Zeiger für die Gradscheibe und eine selbstgestrickte Linearführung, damit der Messtaster sauber abnehmen kann.

Wenn Du über die Rollenstößel abnimmst, hast Du allerdings einen anderen Wert als bei der o.g. Vorrichtung, es ist kinematisch einfach etwas anderes, wenn man einen Radius statt einer Ebene als Gegenstück hat. Was wiederum die Frage aufwirft, was denn herstellerseitig überhaupt angegeben wird bzw. "messen" die gegen einen Radius oder eine Ebene (ich vermute mal letzteres) ....

Wenn es Dir darum geht, die Nocke mal ersetzen zu müssen und Du einen halb zerlegten Motor hast, würde ich beide Werte aufnehmen (ggf. sogar drei):

- Hub am Rollenstößel (weils am einfachsten ist grade)
- Ventilerhebungskurve
- ggf. Hub an einem flachen Stößel, einfach ein Stück Teflon abdrehen (lassen), was statt des Tappets in den block kommt



Tim
--
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...und lauter Norton von 1956 bis 1972
Hoschi
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Re: Wer kann Nockenwelle vermessen?

Beitrag von Hoschi »

rainer_aus_ulm hat geschrieben:Moin,


Die Diskussion um den Winkel kapiere ich schon gar nicht.
Coffee,coffee,coffee,coffee,coffee
Es geht doch nur um die Höhe ....
Hallo Rainer,

reden wir jetzt etwa wirklich aneinander vorbei?

Es gibt Daten einer Nockenwelle, die ich mindestens kennen MUSS, um sie mit anderen vergleichen zu können:

-Öffnungsdauer in der Einheit Winkelgrad
-->kann ich auch im ausgebauten Zustand mit der Vorrichtung von Tintin messen
-Steuerwinkel, bei denen das jeweilige Ventil öffnet und schließt, ausgedrückt in Winkelgraden in Abhängigkeit von OT und UT
-->das kann ich nur im Motor messen, oder auf einer Vorrichtung, die dort Messuhren hat, wo im Motor die Stößel sind.
-Öffnungshub als reine Kenngröße der Nockenwelle, wobei es zum Vergleich verschiedener Wellen (Katalogwerte) völlig egal ist, wie groß der Hub am Ventil dann tatsächlich ist, solange die Angaben alle auf das gleiche Übersetzungsverhältnis der Kipphebel bezogen sind. Es geht mir zunächst ja nur darum zu wissen, ob der Lift von Nocke X größer oder kleiner als der von Nocke Y ist.

Was du ansprichst, dass das tatsächliche Hebelverhältnis u. U. anders aussieht, ist ein wichtiger Hinweis (dem ich auch nachgehe), hat aber mit der Vergleichbarkeit absolut nichts zu tun, denn ich messe den Lift als die Differenz zwischen Höhe der Nocken und dem Grundkreisdurchmesser der Nocken. Diesen Wert multipliziere ich mit 1,425, weil das der Nominalwert ist, auf dem die Angeben der Hersteller beruhen.

Ich weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken soll, hoffentlich kam es diesmal besser rüber.

Gruß
Hoschi
Hoschi
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Re: Wer kann Nockenwelle vermessen?

Beitrag von Hoschi »

Tintin hat geschrieben: Wenn Du über die Rollenstößel abnimmst, hast Du allerdings einen anderen Wert als bei der o.g. Vorrichtung, es ist kinematisch einfach etwas anderes, wenn man einen Radius statt einer Ebene als Gegenstück hat. Was wiederum die Frage aufwirft, was denn herstellerseitig überhaupt angegeben wird bzw. "messen" die gegen einen Radius oder eine Ebene (ich vermute mal letzteres) ....

Wenn es Dir darum geht, die Nocke mal ersetzen zu müssen und Du einen halb zerlegten Motor hast, würde ich beide Werte aufnehmen (ggf. sogar drei):

- Hub am Rollenstößel (weils am einfachsten ist grade)
- Ventilerhebungskurve
- ggf. Hub an einem flachen Stößel, einfach ein Stück Teflon abdrehen (lassen), was statt des Tappets in den block kommt
Hi Tim,
ich versuche am WE mal Zeit zu finden, eine bekannte Nockenwelle im Motor zu vermessen. Dann sehe ich ja, ob sich die Herstellerangaben mit Rollenstößel bestätigen.

@Rainer:

Bei erneutem Durchlesen der letzten Einträge fällt mir auf, dass ich eigentlich zuletzt das gleiche wie du heute früh geschrieben hab, nur mit anderen Worten. LOL

Es ging wohl nur um das Missverständnis mit den Winkeln. Will damit sagen: Wenn man an einer Vorrichtung außerhalb des Motors die Spreizung zwischen den beiden Ventilerhebungskurven eines Zylinders (LSA) messen will, dann müssen die Messuhren exakt so stehen, wie im Motor die tappets. Diese Spreizung ergibt zusammen mit den Öffnungsdauern die Ventilüberschneidung, die sich erheblich auf das Leistungsband auswirkt.

Ne andere Erklärung fällt mir jetzt nicht mehr ein

Gruß
Babba_Pan
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Re: Wer kann Nockenwelle vermessen?

Beitrag von Babba_Pan »

du willst also so eine liste erstellen von deinen Nockenwellen
so änlich wie diese

[/img] Sifton cams xls.JPG (155 KB)[/img]
Zuletzt geändert von Babba_Pan am 15.02.2014, 16:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Grisu
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Re: Wer kann Nockenwelle vermessen?

Beitrag von Grisu »

Hi Baba_Pan
Immer nur den Link vom Anhang kopieren und genau so einfügen (ohne Img oder Url) ist verkonfiguriert...;)

attachments/Sifton%20cams%20xls.JPG

Gruß
Grisu
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Re: Wer kann Nockenwelle vermessen?

Beitrag von Babba_Pan »

ja danke habs grad die ganze zeit versucht :D

ich hab die hier gemacht (gesucht) weil ich zwei verschiedene Siften hab und schauen wolte was der unterschied ist

eine ist ne 468s die andere ne 412
gruß Babba

ich schau mal ich hab irgend wo ne pdf wo das genau beschrieben wird mit dem berechnen der nocke
Be a man ride a Pan
Hoschi
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Re: Wer kann Nockenwelle vermessen?

Beitrag von Hoschi »

Moin Männers,

gestern hab ich mich mal ein paar Stunden mit der Mesuhr an meinem Motor vergnügt und mehrere Nockenwellen über die Stößel vermessen (Andrews J, Crane H288-2B, Crane 10010). Am Anfang war ich noch irritiert, da ich davon ausging, die 0,053" Referenzhub sind Ventilhub, so wie auch der max. Hub ja immer als Ventilhub angegeben wird, also [Nockenhub x theoret. Hebelverhältnis Kipphebel 1,425]. Dem ist aber nicht so, die Angaben der Öfnungs- und schließzeiten beziehen sich auf Nockenhub 0,053"=1,35mm.

Bei diesem Referenzhub stimmten die Steuerzeiten mit wenigen Ausnahmen gut mit den Herstellerangaben überein. Man kann also die Herstellerwerte mit dem Rollenstößel messen, weil ja weiter oben diskutiert wure, ob ein ebenes Gleitstück oder eine Rolle zum Messen richtig ist.

Ich kenne jetzt die Daten meiner unbekannten Nockenwelle. :D
Sie hat unterschiedl. Öffnungsdauer für Einlass und Auslass ("Dual Pattern") und ist, wie ich vermutet hatte, sehr kurzsteuernd:

Öffnungswinkel E: 234°
Öffnungswinkel A: 248°
LSA (Spreizung):105°
VÜ: 31°


Leider stimmt sie mit keiner mir bekannten aktuellen Welle überein. :?

Hat jemand historisches Katalogmaterial oder Übersichtslisten über Nockenwellen?

Gruß
Hoschi
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rainer_aus_ulm
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Re: Wer kann Nockenwelle vermessen?

Beitrag von rainer_aus_ulm »

Moin,

da dir soviel daran liegt:
Manche Hersteller haben früher bei 0.020" bzw 0.050" gemessen und anhand dessen verkauft.
Vielleicht taucht dann ein NW-Typ auf ?

Persönlich wäre es vielleicht doch interessant den Hub der Nockenwelle zu kennen.
Ich habe mal alte Papier-Unterlagen durchgekramt und ich kann keinen einzigsten Hersteller finden der 1,425 nutzt.
Andrews hat früher 1,43 angegeben , heute 1,42. LOL.
Aber die selben Nockenwellen hahahahahaha

Nicht das es wichtig ist aber wenn der Nockenwellenhersteller den Wert bei 1,43 angibt macht es keinen Sinn bei 1,425 zu suchen.

rainer
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Hoschi
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Re: Wer kann Nockenwelle vermessen?

Beitrag von Hoschi »

Servus Rainer,

mir ist bisher tatsächlich nie aufgefallen, dass Crane der einzige Hersteller ist, der 1,425 angibt, is ja krank, diese Unstimmigkeiten (oder gibt es nur verschiedene Meinungen darüber, wie man 1,425 richtig auf zwei nachkommastellen rundet? :roll: .

Der Nockenhub meiner Unbekannten beträgt EV7,91mm und AV 7,87mm. Mit 1,43 umgerechnet ergibt das 0,445" bzw. 0,443" Ventilhub, durchaus typische werte also.

Auch mit den Steuerzeiten bei 0,020" komme ich leider zu keinem Treffer in aktuellen Listen und Katalogen:
Einlass 274° offen
Auslass 288° offen

Die Identifizierung wird vermutlich nicht möglich sein, wenn die Nockenwelle schon Jahrzehnte alt ist. Immerhin hat sich die Theorie hier zur Abwechslung mal in der Praxis bestätigt: Von allen bisher getesteten Nockenwellen hat diese neben der Originalen die kleinsten Öffnungswinkel und geringste Überschneidung, und sie macht von unten rauf am meisten Dampf.

Mit der Messmethode habe ich übrigens entdeckt, das meine Crane H288-2B mit 5° zu spät steuert, die Keilnut im Zahnrad, dass von einer anderen Welle stammt, passt nicht für die Crane, Schande über mich :oops: . Das erklärt, warum sie bei mir nicht den Schub bei niedrigen rpm gebracht hat, wie bei dir im Motor. Ich würde das gerne nochmal mit richtiger Einstellung testen, ginge dann aber nur ohne Keil. Du presst deine Räder auch ohne Keil, oder?

Gruß
Hoschi
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rainer_aus_ulm
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Re: Wer kann Nockenwelle vermessen?

Beitrag von rainer_aus_ulm »

Moin,

die verstellbaren Nockenwellen von Crane haben ja 3 Markierungen:
A -- 0 -- R
Diese sind je um 4 Grad von einander entfernt

A = Low End
0 = hmmpff
R = Top End

Ich bin damals mit der Defaulteinstellung ( 0 ) gefahren.
Rainer was happy.
Die verstellbaren Crane haben als einzigste einen Keil (Passfeder). Zumindest kenne ich keinen anderen Hersteller der eine Passfeder zwischen Welle und Zahnrad nutzt :!: :?: :!:
Deshalb ist das Pressmaß bei anderen NW m.E nach nicht ganz unwichtig

rainer
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