Starre Stößel - wie einstellen?

Moderator: Gerry

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Helmut
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Starre Stößel - wie einstellen?

Beitrag von Helmut »

Hi Leute,
nachdem es einige Geräusche aus dem Kopf gab wollte ich mal nachsehen ob da möglicherweise etwas einzustellen ist. Hatte mir auch schön die Anleitung der TechBase ausgedruckt.
Was ich rausgefunden habe, ist das hier wohl W&W Nr. 64410 COLONY SOLID LIFTER Bj. 66-84. eingebaut worden sind.
Bild Das Elend.JPG (124 KB)
Das sind ja offensichtlich starre Zubehörstößel, die NICHT dach der o. g. Anleitung einzustellen sind? Habe wohl schon Schrott produziert…
Kann mir jemand sagen, wie die einzustellen sind?
Wie kann man feststellen, ob die Lifterblöcke verschlissen sind?
Der Öldruck liegt bei warmem Motor mit 50er Öl im Öltank gemessen bei gut 15 psi imm Leerlauf.
Gruß
Helmut
72er FLH Bobber
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schowwel
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Re: Starre Stößel - wie einstellen?

Beitrag von schowwel »

Wenn der Lifter am untersten Punkt angekommen ist, die Stange so weit auseinanderschrauben, bis man sie mit leichtem(!) wiederstand drehen kann, nach oben und unten kein Spiel.
Das sollte es gewesen sein.

Gruss

R.
Freiheit
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Helmut
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Re: Starre Stößel - wie einstellen?

Beitrag von Helmut »

Danke.
Helmut
72er FLH Bobber
Shovelpeter
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Re: Starre Stößel - wie einstellen?

Beitrag von Shovelpeter »

Hi,

ist die Stösselstange so krumm oder kommt das vom Objektiv?

Den Verschleiß der Stößel wird durch Messen der Toleranz ermittelt => Bügelmessschraube und Innenmessgerät. Geht natürlich auch mit der Hand und viel Gefühl; dabei auf Konizität achten. Ist natürlich sehr subjektiv dann...

Gruß, Peter
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HD-Bernie
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Re: Starre Stößel - wie einstellen?

Beitrag von HD-Bernie »

Also, kann mich nur anschliessen. Hoffe das Dein Pic täuscht. Wenn Die Stößelstange wirklich so krumm ist wie es aussieht......, dann solltest du besser mal die Führungen im Kopf und die Ventile prüfen.

Gruß HD-Bernie
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Helmut
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Re: Starre Stößel - wie einstellen? - Ventilschaftdichtungen

Beitrag von Helmut »

Hi Peter
Hi Bernie
und allgemein Hallo
scharf beobachtet - die Stange ist krumm!
Habe wirklich Schrott produziert. Dachte es wären die Original Stößel und habe zu weit ausgedreht. Das ist nun mal, wie so oft im Leben, die Rubrik Lehrgeld.
Nun muß ich wohl davon ausgehen, das möglicherweise auch ein Ventil in Mitleidenschaft gezogen worden ist? Allerdings habe ich nur eine KW Umdrehung gemacht, langsam per Hand mit dem Kicker. Muss der Kopf nun runter zum nachsehen oder reicht es mit Hilfe einer Leuchte nachzusehen, ob ein entsprechender Abdruck auf dem Kolben ist? Frei nach dem Motto: kein Abdruck - kein krumm!?
Bei der Gelegenheit und mal abgesehen von der obigen Geschichte:
Um die Ventilschaftdichtungen zu tauschen, müssen da die Köpf runter oder gibt es eine (funktionierende) Möglichkeit diese ohne Kopfdemontage zu wechseln? Bringt Pressluft da was, mittels Kerzenadapter? Und mit welchem Werkzeug drückt man bringt man die Keile raus? Sind die Originaldichtungen OK oder was würdet ihr empfehlen?
In meinem konkreten Fall ist es wohl besser die Köpfe auch abzunehmen um gleichzeitig neben Ventilschaftdichtungen auch Ventile und Führungen zu kontrollieren und deinen Blick auf die Zylinderwände zu werfen. Der Motot bläut recht heftig, wie mein hinterher fahrender Kollege sagt, besonders wenn ich vom Gas gehe. (wie unter "Neuling" schon kurz beschrieben). Ölverbrauch > 1 L/1000km.
Gruß
Helmut
72er FLH Bobber
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Mischirojo
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Re: Starre Stößel - wie einstellen? - Ventilschaftdichtungen

Beitrag von Mischirojo »

Hallo Helmut
So wie du es beschreibst würde ich auf jedenfall die Köpfe runtermachen und alles mal nachsehen.Allein schon wegen dem Ölverbrauch.Ich benutze gerne "Firerings" als Kopfdichtung.Die restlichen Dichtungen brauchen nichts besonderes sein.Nur bei Chromflächen bringe ich zusätzlich etwas Flächendichtung auf.
Gruß Mischi
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holzlenker
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Re: Starre Stößel - wie einstellen? - Ventilschaftdichtungen

Beitrag von holzlenker »

Servus Helmut,

für einen ersten Check wie groß Dein Schaden ist wird es reichen mit Kerzenadapter Preßluft in den Brennraum geben, Vergaser & Auspuff runter, Stößelstangen raus und lauschen ob am Ein- oder Außlaß was zu hören ist.
(Kolben OT, 1.Gang eingelegt)
Ein aufgesessenes Ventil wirst Du nicht durch das Kerzenloch sehen, event. mit Stethoskop.
Für Dein Vorhaben Ventile/ Führungen/ Schaftdichtungen müssen die Köpfe runter, der Rahmen gibt das nicht her. :cry:
Nur die Schaftdichtung wechseln wird bei einem älterem Motor sehr wenig bringen, meißt sind die Führungen hinüber.
Bring die Köpfe zu einem Motoreninstandsetzer der von HD Ahnung hat. Im Technik-Archiv findest Du einige Kommentare zu verpfuschten Arbeiten.
1 Liter/1000 km kommt mir viel zu hoch vor.

Ciao Lutz


Zusatz 6.54 Uhr: ...Mischi war schneller... :wink:
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Helmut
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Re: Starre Stößel - wie einstellen? - Ventilschaftdichtungen

Beitrag von Helmut »

Hallo Mischi,
danke für den Tipp. Werd ich heute mal machen und ein Bild einstellen.
Leider ist das Set mit den Firerings derzeit bei W&W ausverkauft.
Meinst du mit Flächendichtung so etwas wie Hylomar?
@ Peter
Reicht eine Bügelmess-Schraube bis 25 mm und ist die Qualität von Louise ausreichend?
:idea: http://www.louis.de/_40a3d41e8a9dd3cc5e ... &anzeige=0

Helmut
72er FLH Bobber
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holzlenker
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Re: Starre Stößel - wie einstellen? - Ventilschaftdichtungen

Beitrag von holzlenker »

Servus Helmut,

die Bügelmeßschraube ist das eine, dazu noch ein Innenmicrometer (gibt es nicht bei Tante Louise).

Du kannst auch zu einer Dreherei/ Fräserei gehen, wenn die gut drauf sind können die Dir das auch messen.

Oder eben gleich zu einem Motoreninstandsetzer (zum Messen braucht der nicht unbedingt HD-Erfahrung)

Ciao Lutz
Christian54
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Re: Starre Stößel - wie einstellen? - Ventilschaftdichtungen

Beitrag von Christian54 »

Hy,
um die Ventile auszubauen Reicht ne Schraubzwinge wo du zwei Flacheisen anschscheißt. Über das Kerzengewinde die Köpfe abzudrücken
hab ich auch probiert, es zischt so laut an den Kolbenringen vorbei das ich am Einlass oder Auslass nix gehört habe, im Einlass kann man ja noch was reinsprühen zum sehen. Mache besser vor dem zerlegen ein Kompressionstest und danach nochmal mit Öl im Zylinder(Kolbenringe etwas abdichten)
Gruß Christian
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Mischirojo
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Re: Starre Stößel - wie einstellen? - Ventilschaftdichtungen

Beitrag von Mischirojo »

Hallo Helmut
Ich verwende kein Hylomar.Schon seit 20-jahren nicht mehr.
Habe einfach mit der dauerelastischen Flächendichtung bessere
Erfahrungen gemacht.Obwohl es hier auch Leute gibt die mit
Hylomar zufrieden sind.
Gruß Mischi
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Helmut
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Re: Starre Stößel - wie einstellen? - Ventilschaftdichtungen

Beitrag von Helmut »

Hallo noch mal,
habe jetzt mal die Köpfe runter. Die Ventile haben Gott Lob nicht die Kolben berührt.
Trotz allem komme ich nicht weiter:
1) die bestellten Rep-Anleitungen (Clymer + Haynes - jo, hab mir beide gegönnt) sind noch nicht da. Mir fehlen daher die Verschleiß Grenzwerte.
2) Wie es scheint ist auch im Motor schon so einiges nicht mehr Original. Und mir ist nicht geläufig was Original ist.
Einige eingegossene (wirre) Nummern an der Unterseite der Köpfe lassen wohl noch auf Originale schließen .
Habe einige Bilder eingestellt, vielleicht kann der ein oder andere eine "Ferndiagnose" abgeben. (mir genügt schon eine grobe Richtung wie: Köpfe bzw. Zylinder?)
Die Zylinder habe ich noch nicht herunter genommen, kommt aber noch. Hatte gedacht (gehofft) das es sich nur um defekte Ventilschaft Dichtungen handelt. Dabei stelle ich fest, das gar keine vorhanden sind! Normal?

Shovel Elend :lol: Auf einigen Bildern in den Zylindern kommt zu irreführenden Reflektionen, da hat aber nichts gefressen. Auch gibt es an den oberen Wendepunkten der Kolbenringen gibt keinen Absatz (Fingernagelprobe)
Ist es denkbar, das beim Gas wegnehmen das Öl in dieser Menge - immerhin deutlich über 1L/1000km! - durch die Ventilführungen gezogen wird, aufgrund der fehlenden Dichtungen? Angesichts des immensens Ölverbrauchs ist doch relativ wenig Ölkohle vorhanden. Ein Kopf sah sehr nass aus. Der andere fast normal. Uns wie bereits gesagt hat der Motor trotz allem mächtig Druck.
Habe in den "mitgelieferten Kisten" 4 nagelneue Ventilschaftdichtungen von Crane gefunden, die wohl deshalb nicht montiert wurden, weil sie einfach nicht passten. Die bronzefarbenen Ventilführungen könnten wohl Ampco45 Führungen sein. Allerdings tauchen sie in den Rechnungen nirgends auf.
Welchen Durchmesser haben die Originalführungen?
Also, höre gern eure Einschätzungen.
Helmut
PS bis Ende Juni MUSS alles wieder laufen.
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KalleM
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Re: Starre Stößel - wie einstellen? - Ventilschaftdichtungen

Beitrag von KalleM »

moin helmut,
hier findest du evtl. noch den einen oder anderen Tipp:
http://www.becks24.de/cgi-bin/hdub/YaBB ... 1179695483
ausserdem hast du post.
gruß kalle
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HD-Bernie
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Re: Starre Stößel - wie einstellen? - Ventilschaftdichtungen

Beitrag von HD-Bernie »

Hallo Helmut,

also zunächst sind ORIGINAL keine Ventilschaft-Dichtungen verbaut worden. Ein Ölverbrauch von 0,5-0,75 l/1000 km ist völlig normal. Mich würde es eher irritieren wenn der Motor gar keinen Ölverbrauch hat.

Es gibt verschiedene Ventilschaftdichtungen, allerdings haben bei mir die für Shovel immer gepasst.

Den Bildern nach zu urteilen sieht das doch alles ganz gut aus. Allerdings habe ich mir die Bilder auch nur teilweise angeschaut, weil diese Love-Popup´s nerven.

Mein alter Shovel läuft jetzt mit weit über 250.000 Km seit 23 Jahren einwandfrei, hat die 2. Übergröße drin und mal neue Ventile und Ventilschaftdichtungen bekommen.

Also mach dir mal nicht soviel Sorgen, schliesslich fährst Du hier kein Super Duper High Performance Teil mit 20.000 Umdrehungen.

Was bedeutet "mächtig Druck"? Das gibt mir eher zu denken.

Gruß HD-Bernie
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