Dumme Frage zu Drehmomente und Drehmomentschlüssel

Moderator: Gerry

woedi
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Re: Dumme Frage zu Drehmomente und Drehmomentschlüssel

Beitrag von woedi »

Moin aus Bremen, ich habe das Problem dadurch gelöst. dass ich das nicht benötigte Ende des Ringschlüssels abgesägt habe auf den ich dann ein dickwandiges Rohr schiebe an das ich eine Mutter anschweißt habe in die ich eine Kofferwaage einhänge. Das geforderte Drehmoment muss natürlich entsprechend der Länge vom Ringschlüsselzentrum bis zum Angriffspunkt der Kofferwaage in Kilogramm aus- bzw. umgerechnet werden. Man kann natürlich auch eine Federwaage benutzen, Kofferwaage ist aber wegen des Schleppzeigers besser.
Gruß
Manfred
Bild Drehmoment1.JPG (1 MB)
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Mattes-do
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Re: Dumme Frage zu Drehmomente und Drehmomentschlüssel

Beitrag von Mattes-do »

Hi Wallace,

ich will Dir ja gerne glauben. Was ich dann aber nicht verstehe ist das in den Zubehörkatalogen bei Shovel-Kopfdichtungen nicht unterschieden wird in vordere und hintere Dichtung, was ja, wenn die Bohrungen asymetrisch sind, sein müßte.

Gruß,
Mattes
Panzer
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Re: Dumme Frage zu Drehmomente und Drehmomentschlüssel

Beitrag von Panzer »

trybear hat geschrieben:
ron hat geschrieben: Was anderes: Kupferdichtungen sollte man nach dem anlassen nicht abschrecken. Zumindest hab ichs so gelernt. Keine Ahnung ob das stimmt.
Wie auch immer, ich lass sie an der Luft abkühlen und die Dichtungen hielten bisher jedes Mal dicht.
Gruß

hi ron. Das ist richtig. Nicht abschrecken sondern langsam abkühlen lassen. Durchs Abschrecken werden sie hart. Das mit dem Wiederverwenden ist aber auch zwiespältig. Weil sie werden ja auch bei jedem Anziehen etwas platter. Also nach Möglichkeit immer neue verwenden. Sind keine verfügbar, geht das mit dem Glühen wohl ein oder zwei mal.
Gruß
Quark, Kupfer wird nur durch mechanische Belastung Hart. Nach dem glühen schreckt man Kupfer evtl ab um es gleich angriffeln zu können. :roll: Kupferkopfdichtungen sind für Flatheads top, aber warum sollte man die beim Shovel verwenden, wenn den doch die gängigen Dichtungen gut funktionieren.
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Wallace
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Re: Dumme Frage zu Drehmomente und Drehmomentschlüssel

Beitrag von Wallace »

Hi, Panhead,
ich habs mal geoogelt, die Meinungen übers Abschrecken gehen weit auseinander. Die Kupferdichtungen fürs Motorrad sind aber wohl immer Verbunddichtungen, Kupferblech mit Asbest(??) dazwischen, also denen bekommt abschrecken sicher nicht. Bei Reinkupfer siehts vielleicht schon anders aus. Also unklar die Antwort.

An Mattes-Do nochmal: Ja hast recht, umdrehen eine Dichtung, dann passts. Ich hab mich vom breiten Feuersteg narren lassen, wollte die natürlich beide oben haben und dann geht das nich. Hab heute nochmal die James Dichtungen verglichen, beide gleich!
BildWas bin ich doch für ein Brausekopp, muß ich zugeben!Bild
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trybear
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Re: Dumme Frage zu Drehmomente und Drehmomentschlüssel

Beitrag von trybear »

Panzer hat geschrieben:
Quark, Kupfer wird nur durch mechanische Belastung Hart.
Stimmt, dewegen das Weichglühen
Nach dem glühen schreckt man Kupfer evtl ab
Quark, kann es sein dass Du Wärmebehandlung von Metallen mit dem Weich- oder Spannungarmglühen verwechselst?

https://www.kupferinstitut.de/de/werkst ... html#c2957
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Mattes-do
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Re: Dumme Frage zu Drehmomente und Drehmomentschlüssel

Beitrag von Mattes-do »

@Wallace, lass mal - die Geschichte hat mich anfangs auch in den Wahnsinn getrieben. :shock:

Gruß,
Mattes
Panzer
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Re: Dumme Frage zu Drehmomente und Drehmomentschlüssel

Beitrag von Panzer »

trybear hat geschrieben:
Panzer hat geschrieben:
Quark, Kupfer wird nur durch mechanische Belastung Hart.
Stimmt, dewegen das Weichglühen
Nach dem glühen schreckt man Kupfer evtl ab
Quark, kann es sein dass Du Wärmebehandlung von Metallen mit dem Weich- oder Spannungarmglühen verwechselst?

https://www.kupferinstitut.de/de/werkst ... html#c2957
Ne, kann es sein das du evtl nicht richtig lesen kannst?. Nur für dich - das"Abschrecken" von Kupfer das hier viele als Härten ansehen, dient dazu das man das Teil was man den Weichgeglüht hat anfassen kann und sich nicht die Flossen verbrennt. Deswegen meine flapsige Bemerkung des angriffelns. Aber neuerdings muß man hier im Forum wohl alles nochmal dolmetschen, das auch jeder kapiert was gemeint ist. :roll:
Panzer
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Re: Dumme Frage zu Drehmomente und Drehmomentschlüssel

Beitrag von Panzer »

trybear hat geschrieben:
ron hat geschrieben: Was anderes: Kupferdichtungen sollte man nach dem anlassen nicht abschrecken. Zumindest hab ichs so gelernt. Keine Ahnung ob das stimmt.
Wie auch immer, ich lass sie an der Luft abkühlen und die Dichtungen hielten bisher jedes Mal dicht.
Gruß

hi ron. Das ist richtig. Nicht abschrecken sondern langsam abkühlen lassen. Durchs Abschrecken werden sie hart. Das mit dem Wiederverwenden ist aber auch zwiespältig. Weil sie werden ja auch bei jedem Anziehen etwas platter. Also nach Möglichkeit immer neue verwenden. Sind keine verfügbar, geht das mit dem Glühen wohl ein oder zwei mal.
Gruß
Astrein, und du willst mir hier einen von Weich und Spannungsarmglühen erzählen.........
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holzlenker
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Re: Dumme Frage zu Drehmomente und Drehmomentschlüssel

Beitrag von holzlenker »

Ho Ho Ho...

da treffen ja Welten wegen einer Kupferdichtung aufeinander....

Mir hat mal irgendwer, irgendwann, irgendwo gesagt:

"Kupferdichtungen schön langsam glühend machen und dann ins kalte Wasser werfen: dann werden sie weich" - hä, dachte ich so als Kesselschmied...Gans was Neues.

Aber steht auch so in der verlinkten Quelle:

"....Der zu behandelnde Werkstoff durchläuft verschiedene Temperaturen in unterschiedlichen Zeiten (Temperatur-Zeit-Verlauf) und wird anschließend in Abhängigkeit von Werkstoff und Verfahren in unterschiedlichen Medien (Wasser, Öl, Salz, Schutzgas, Luft) unterschiedlich schnell abgekühlt. Die Reichweite erstreckt sich hierbei von der Ofenabkühlung bis hin zum schroffen Abschrecken, um bestimmte technologische Eigenschaften (Chemische Konzentration, Festigkeit, Härte, Zähigkeit, Gefüge, etc.) einzustellen.



Der ganze Vers bezieht sich aber auf Kupferwerkstoffe, nicht speziell auf Kupferdichtungsmaterial...

Es gibt ja auch verschiedene Stahlsorten mit unterschiedlichen Reaktionen auf Wärme-/ Kältebehandlung...

Kein Grund kurz vor Weihnachten zu zanken! :P

Ciao Lutz
Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen. (Walter Röhrl)
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Wallace
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Re: Dumme Frage zu Drehmomente und Drehmomentschlüssel

Beitrag von Wallace »

Genau, jetz zankt euch nich. Aber Lutz, Du bestätigtst die hemdsärmeligen Motorschlosser aus dem EAW Bleckede.
@Norbert. Die famosen Schlüsseladapter sind immer noch nich da. Schlusenfirma.
So hab ich die Schrauben/Muttern , wie Ron es macht, angezogen. Das funzt. Heute schon mal vosichtig ein- und warmgefahren, morgen noch mal den Festsitz kontrollieren. Feintuning des Ventilspiels is auch weitgehend fertisch.
Ich nehme an, die alten Motorradschlosser hatten von der Company gelieferte Schraubenschlüssel mit der auf das notwendige Drehmoment abgestimmten Länge, so konnten die immer richtig anziehen...
Gruß,
Jörn
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Re: Dumme Frage zu Drehmomente und Drehmomentschlüssel

Beitrag von Tintin »

Hawkeye hat geschrieben:ich mach das mit passenden Drehmo und einem Verlängerungsschlüssel. Dann musst du aber das Anzugsmoment neu berechnen.
Nicht, wenn man die Verlängerung im rechten Winkel hält. Da die Stützkraft am Vierkant dann genau auf die Schraube zeigt, hat sie keinen Hebelarm und demnach auch kein Moment darum. Dann ist auch die Länge der Verlängerung egal (solange man das Ding nicht plastisch verformt....)




Tim
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Re: Dumme Frage zu Drehmomente und Drehmomentschlüssel

Beitrag von liekoer »

Moin,

ist für mich schwer vorstellbar, die Schraube anziehen zu können, wenn der Dremo im Rechten Wickel zum Adapter steht.....wenn es dann überhaupt so funktioniert.
Da müssen doch fiese Kräfte auftreten.

Gruß
Norbert
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Wallace
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Re: Dumme Frage zu Drehmomente und Drehmomentschlüssel

Beitrag von Wallace »

Norbert, ich glaube, Tintin meint, den Adapter links herum im rechten Winkel aufzustecken, quasi wie ein auf dem Kopf stehendes großes "L" beim Draufgucken. Zumindest in Bezug auf die Kopfschrauben. Für die Fußmuttern wiederum würde ich dann den Adapter rechts herum aufstecken.
Ich finde, diese Logik hat ihre Berechtigung, damit kann man gut hebeln.

Hawkeyes Vorgehensweise entspricht dem Adapter, wobei mir nich ganz klar is, wie er bei der Verwendung des 9/16 und 5/8 Schlüssels die Maulseite sicher auf den Drehmomentschlüssel bekommt, sind ja größer als der 1/2 Vierkant, da muß ein Distanzstück her oder eben gleich diese Adapter (die mir immer noch nich geliefert sind, egal ich fahr jetz trotzdem ).
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Re: Dumme Frage zu Drehmomente und Drehmomentschlüssel

Beitrag von Tintin »

liekoer hat geschrieben:ist für mich schwer vorstellbar, die Schraube anziehen zu können, wenn der Dremo im Rechten Wickel zum Adapter steht.....
Aaaalso: Der Drehmo muss natürlich nur im rechten Winkel stehen, wenn das gewünschte Moment erreicht wird. Das kurz vorweg.

Erstmal ohne Verlängerung: Am Drehmo wirken ein Moment - das von der Schraube/Mutter abgestützt wird - und zwei Kräfte, einmal die Zugkraft durch die Hand und eine identisch große Gegenkraft ebenfalls an der Verschraubung. Kraft und Gegenkraft sind ein Kräftepaar, der Hebelarm ergibt das Moment. Dieses Moment kann man prinzipell überall auf dem Hebel abgreifen, wie groß die Kraft an diesem Punkt ist, hängt von der Position ab. Beim Radkreuz z.B. ist - wenn man die beiden Hebelarme mit gleicher Kraft bedient - die Verschraubung kraftfrei, es wirkt dort nur das Moment.

Wenn man eine Verlängerung an den Drehmo setzt, wirkt dort wieder dieselbe Kraft, die man in den Hebel einleitet - und sie muss auch wieder an der anderen Seite abgestützt werden.

Mit dem rechten Winkel lässt man dann einfach die Physik für sich arbeiten (bzw. kann sich das rechnen sparen): Die Kraft am Vierkant zeigt exakt auf den Drehpunkt der Verschraubung (wie ohne Verlängerung übrigens auch) und die Gegenkraft an der Verschraubung dann notwendigerweise auch auf den Vierkant, d.h. diese Kräfte erzeugen kein Moment.
wenn es dann überhaupt so funktioniert.
Tut es, sehr gut sogar.
Da müssen doch fiese Kräfte auftreten.
Die Kräfte sind immer gleich, da kommt nix dazu. Entscheidend ist wie gesagt der Winkel.


Tim
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liekoer
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Re: Dumme Frage zu Drehmomente und Drehmomentschlüssel

Beitrag von liekoer »

Moin,

dann habe ich die Handhabung jetzt auch verstanden....aber natürlich nicht geglaubt :roll:

Also Schraube in den Schraubstock und eine Mutter mit 50 Nm angezogen, anschließend die Mutter mit dem Adpater im rechten Winkel kontrolliert ... funktioniert => unglaublich

Die Mutter gelöst und mit dem Adpater nochmals mit 50 Nm festgezogen. Dann mit der normalen Nuss kontrolliert und ... funktioniert wieder => sagenhaft.

Wieder etwas dazugelernt, vielen Dank.

Gruß
Norbert
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