Komsiches Verhalten der Ölkontrollleuchte

Moderator: Gerry

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Don Rocket
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Re: Komsiches Verhalten der Ölkontrollleuchte

Beitrag von Don Rocket »

ron hat geschrieben: 25.08.2022, 01:09 Mit Ölviskosität spielen ist gelinde gesagt Unsinn. Bringt, so lange das Öl kalt und zäh ist, Druck aufs Manometer. Und dann? Mir ist lieber, das Öl fließt und schmiert zügig dorthin wo es gebraucht wird. Bloß dort habe ich üblicherweise kein Manometer! Muss also vertrauen. dass es bis ins Köpfchen reicht.
Hallo Ron

nicht ganz. Einzig die Kaltviskosität sorgt dafür, dass das Öl beim Kaltstart zügig dorthin fließt, wo es gebraucht wird, weswegen ich absolut kein Freund von Einbereichsölen bin. Ansonsten ist es gängige Praxis, wenn das Hauptaugenmerk nicht auf Leichtlauf liegt, die Warmviskosität gerade bei bereits (etwas) verschlissenen Motoren nach oben zu korrigieren um zu verhindern, dass bei den erhöhten Lagerspiele der Ölfilm abreißt.
Weiterhin hast du mit dickerem Öl eine bessere Reserve bei Alterung und Spritverdünnung. Wenn man am Ende der Saison mal eine Ölanalyse machen würde, käme je nach Laufleistung und Vergasereinstellung heraus, dass aus einem 50er ein 30er Öl geworden ist, deswegen an Norbert die Frage, wie alt das Öl ist und wie hoch sein Verbrauch ist. Vielleicht ist seine Viskosität ja bereits im Keller.

Ein Beispiel dazu aus meiner beruflichen Praxis: Bei der Dakar Rallye oder überhaupt bei den Wüstenrallyes fährt fast das gesamte Zweiradstarterfeld statt der sonst je nach Hersteller empfohlenen 30er, 40er oder 50er Warmviskosität ein 60er Öl. Wenn die abends ins Camp zurückkommen machen wir zumindest für die Werksteams immer eine Ölanalyse, und da kommt meistens ein Viskositätsverlust von 30 - 40 % heraus; innerhalb eines Tages, also bereist nach 500 - 700 km wohlgemerkt! Jetzt kann man unsere Mopeds natürlich nicht mit entsprechend pilotierten Werksrallyemaschinen vergleichen, aber trotzdem sollte man den Einfluss von Spritverdünnung und Scherung auch bei uns nicht unterschätzen.

Gruß
Dieter
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liekoer
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Re: Komsiches Verhalten der Ölkontrollleuchte

Beitrag von liekoer »

Hallo Rudi, Ron und Dieter,

vielen Dank für Eure Beiträge.

In der Tat habe ich tatsächlich schon darüber nachgedacht, ein anderes Öl (20W-60 oder ähnliches Öl) einzufüllen.Das wiederum könnte für mich aber auch nur eine kurzfristige, temporäre Lösung sein, weil ich die Ursache beheben will.

Von Einbereichsölen halte ich nicht (mehr) so viel, weil ich der Argumentierend von Dieter und Ron auch folge.

Das Öl ist noch nicht so alt, vielleicht 3000 Kilometer und ist dieses Jahr gewechselt worden.

@Ron:
Mein Panheadgehäuse hat die Modifikation für 73-81
shovelschuppen_oelpumpenseite.jpeg
wenn ich der Beschreibung von S&S auf Seite 3 https://shovel-head.com/tech/motor/sus_oelpumpen.pdf glauben sollte. Also könnte ich die OEM Pumpe fahren?

Gruß
Norbert
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trybear
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Re: Komsiches Verhalten der Ölkontrollleuchte

Beitrag von trybear »

Moin. Ich fahre seit 2 Jahren mit meiner BMW 2V und der Suzi gs1000, die jetzt ne 1150 mit ca. 100 PS am Hinterrad laut Dynojet-Prüfstand istauf der Rennstrecke. Überwiegend Oschersleben.
Der SuziMotor ist rollengelagert. Er hat eine digitale Öldruckanzeige Raid HP Nightfly.
Anzeigen tut das tolle Instrument im kalten Zustand ca. 0,4 bar.
Im betriebswarmen Zustand dann nix mehr...
Das ist für diese Motoren normal. Das mit dem fehlenden Öldruck hab ich schon Anfang der 80er als Werkstattleiter bei Suzi festgestellt. Motorenschäden hatten wir nie.
Die damaligen mechanischen Druckanzeigen haben auch nix angezeigt. Aber die Kunden wollten solche Anzeigen die am Blindstopfen des Querkanals in der Nähe des Zylinderfusses hinten angebracht wurden.
Ich hab mal einen Motor ohne Stopfen und ohne Anzeige laufen lassen. Was da rauskam war ein Rinnsal...
Das wird bei den HD-Motoren ähnlich sein. Ich mache mir da also keine Sorgen.

Gruß
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Mike_O
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Re: Komsiches Verhalten der Ölkontrollleuchte

Beitrag von Mike_O »

Norbert,
Hast du mal gecheckt, ob der Motor genug Öl bekommt?
Nicht dass ein Zulaufschlauch irgendwo geknickt oder gequetscht ist.
Du schreibst an einer Stelle, dass beim Kupplungsziehen der Druck steigt....
Bewegt sich da irgendwas?
Gruß,
Michael
1958er FLH Knickrahmen Bobber
1340er Late Shovel
Kicker only - tief und laut!
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ron
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Re: Komsiches Verhalten der Ölkontrollleuchte

Beitrag von ron »

pfuuh, bevor wir Äpfel mit Birnen vergleichen bzw. aneinander vorbei reden...
@Dieter: Du bist unbestritten der Ölprofi. Genauso meine ich, dass es v.a. auf Scherstabilität ankommt. Fast egal was ein Manometer anzeigt. Hauptsache, wie Du auch sagst, der Schmierfilm reißt nicht ab und das Öl besitzt auch noch genügend Scherstabilität...die für den Laien schwer verständliche Verwirrung durch SAE Mehrbereichsöl Viskositätsbezeichnungen, bei Temperatur x nicht dünner als. bei Temperatur y nicht dicker als, sollte jedoch auch das Manometer/Öldrucklampe verkraften,
Erklärt jedenfalls nicht Norberts Problem mit dem vermeintlichen Öldruckverlust bei höherer Drehzahl/Fördermenge.

@Norbert: weiß ich nicht. Wenn Dein KGH auf eine der neueren Pumpen umgerüstet ist, müsstest Du wohl auch diese zusätzlichen Bohrungen wieder verschließen, um die alte OE Pumpe zu verwenden. Bzw. prüfen, ob die OE Pumpe samt Dichtung diese zusätzlichen Bohrungen nicht ohnehin außer Funktion setzt.

Gruß
Noch immer schwer erziehbar und unbeugsam.
Ansonsten:
Mechaniker, der; Subst.;(me/cha/ni/ker): Jemand der auf Grundlage ungenauer und irreführender Angaben Präzisionsratearbeit leistet.
s.a.: Hexer, Zauberer
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ron
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Re: Komsiches Verhalten der Ölkontrollleuchte

Beitrag von ron »

Mike_O hat geschrieben: 25.08.2022, 23:15 Norbert,
Hast du mal gecheckt, ob der Motor genug Öl bekommt?
Nicht dass ein Zulaufschlauch irgendwo geknickt oder gequetscht ist.
Du schreibst an einer Stelle, dass beim Kupplungsziehen der Druck steigt....
Bewegt sich da irgendwas?
Gruß,
Michael
Kupplung ziehen bedeutet Trennung von Motor u. Getriebe. Der Motor hat also weniger zu bewegen, weniger Last.
Wo ist der Öldruck lastabhängig, verändert sich durch mehr oder weniger Beanspruchung?
Die Motordrehzahl, damit die Fördermenge, verändert sich üblicherweise dadurch nicht. Oder verändert sich die Drehzahl bei gezogener Kupplung an euren Mopeds merklich?
Loses Getriebe welches sich beim Kupplung ziehen dermaßen bewegt eine abgequetschte Ölleitung frei zu geben?
Erscheint mir nicht unmöglich aber unwahrscheinlich.
"Dickeres" Öl kann m. M. nach nur den Öldruck im kalten Zustand erhöhen, auf Betriebstemperatur sollte Mehrbereichsöl z.B. 15W-50 nicht dünner als 50er Einbereichsöl werden. Wobei die MoCo für die OHV Motoren
ja bis 32° "medium heavy" SUS75 = SAE 40 vorschrieb und einsetzte.
Mir scheint ein mechanisches Problem an Pumpe oder Motor leider eher wahrscheinlich.
Gruß
Noch immer schwer erziehbar und unbeugsam.
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Re: Komsiches Verhalten der Ölkontrollleuchte

Beitrag von liekoer »

Hallo,

nochmals Danke für die restlichen Gedanken und Anregungen. Der Motor ist bereits ausgebaut und ich werde ihn zeitnah zu einem Experten bringen.

Gruß
Norbert
PANHEAD
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Re: Komsiches Verhalten der Ölkontrollleuchte

Beitrag von PANHEAD »

Moin Nobert,
gibt es schon neue Erkenntnisse?
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liekoer
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Re: Komsiches Verhalten der Ölkontrollleuchte

Beitrag von liekoer »

Moin,

sagen wir es mal so...

Mechanisch gibt es da nicht wohl nichts, was im argen ist. Sicherlich ist hier und da mal eine Buchse vorhanden, die zwar Verschleißerscheinungen aufweist, aber es ist alles im Bereich der Toleranzen. Lediglich die Lagerung Kipphebelwellen befindet sich nahe der Verschleißgrenze. Das erleichtert die Suche natürlich nicht unbedingt.

Der Motor wurde zum größten Teil auf Aussenöler umgebaut, jedoch wurden die Bohrungen für die Ölpumpe nicht angepasst, obwohl S&S das empfieltt. Das wird jetzt nachgeholt und dann hoffe ich(wir), dass es diese Ursache gewesen ist. Zusätzlich werden die die Buchsen der Kipphebelwellen erneuert und dann hoffe ich, das ich bald den Motor abholen kann um ihn wieder zu montieren.

Gruß
Norbert
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liekoer
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Re: Komsiches Verhalten der Ölkontrollleuchte

Beitrag von liekoer »

Moin,

ich wollte Rückmeldung geben.

Freundlicher Weise war seinerzeit AlexMTec bereit, sich den Motor einmal anzuschauen. Letztendlich hatte ich eine falsche und verkehrte Ölböhrung, mit der ich seit 1992 durch die Gegend gefahren bin. Die Pumpe hat zwar gefördert (hat man im Öltank gesehen), aber der Druckkolben hat nie wirklich richtig gearbeitet. Somit wurde der Druck immer geringer, je heißer es wurde. Im Fahrbetrieb konnte ich froh sein, wenn 5 PSI erreicht wurden, letztlich waren es sogar 0 PSI bei 30! Grad Außentemperatur.

Im Fahrbetrieb habe ich ca. 21 PSI, im Standgas bin ich bis jetzt nicht unter 20 PSI gekommen, auch bei heißem Wetter. Das bedeutet auch, dass mein Ölkontrollleuchte auch im Standgas nicht mehr angehen wird. :lol:

Heute habe ich Hydros eingebaut und auch das funktioniert, zumindest im Probelauf.

Ich bin sehr zufrieden, nochmals vielen Dank, besonders an Alex.

Besten Gruß
Norbert
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Don Rocket
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Re: Komsiches Verhalten der Ölkontrollleuchte

Beitrag von Don Rocket »

Super, danke für die Rückmeldung, Norbert!
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Lalli
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Re: Komsiches Verhalten der Ölkontrollleuchte

Beitrag von Lalli »

Tja, Alex M-Tek eben ...
... and don't forget to boogie!
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