Potter hat geschrieben: ↑27.01.2024, 12:17
holzlenker hat geschrieben: ↑26.01.2024, 22:37
Servus Potter,
Deine Vorstellung von der Funktion der Hydros ist bissi abenteuerlich.
Dafür ist diese Spielzeugfeder viel zu schwach: wo hast Du das her?
Bei moderaten 3000U/min sind das 25 Bewegungen pro Sekunde.
Ciao Lutz
Sorry Lutz, aber ich muss Dich korrigieren, da ich das in der Oberstufe gelernt habe (Kolbenmaschinen - der beste Gegenstand (für mich damals) mit einem super Professor). Ich bin ganz sicher, dass Du von Harleys insgesamt viel mehr Ahnung hast als ich, aber die Funktion der Hydros ist Dir nicht geläufig.
Du könntest 10 bar öldruck haben, würde kein Tropfen Öl in die Hydrokammer kommen, weil der Umgebungsdruck rundherum auf die Einheit wirkt. Somit können auch 100bar den Kolben nicht hinaus drücken.
Siehe Wikipedia:
"In der Ruhelage des Ventils drückt die Ausgleichsfeder auf den Druckbolzen. Im sich dadurch vergrößernden Arbeitsraum entsteht eine Sogwirkung, das Kugelventil öffnet und durch die Bolzenbohrung strömt Öl aus dem darüber liegenden Vorrats- oder Füllraum nach, bis der Bolzen wieder spielfrei anliegt"
Von hier :
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Hydrost%C3%B6%C3%9Fel
LG Potter
Servus Potter,
Du hast nix mehr von der Problematik hören lassen.
Mir hat das keine Ruhe gelassen, habe gestöbert und die Quelle meiner Aussage auf der dunklen Seite des Internets gefunden,
datiert auf den 13.Oct.2004...quasi ein Oldi!
Die zitierte Wikipedia-Stelle ist auch aufschlußreich, ich habe meine Aussage damals hier gelesen:
Hier die nackten Tatsachen über die Hydros:
1. da wird nix gesaugt.
2. die Hydros stehen immer unter dem Ölpumpendruck, solange der Motor läuft
3. Hydros bestehen im Wesentlichen aus einem Zylinder und einem Kolben. Der Zylinder ist das Unterteil und verfügt über ein Einwegeventil. Der Kolben ist das Oberteil. Unter- und Oberteil werden durch eine Feder auseinandergedrückt. Zwischen Kolben und Zylinder gibt es einen Ringspalt.
4. Arbeitsweise der Hydros am Beispiel einer Einheit:
Motor läuft, Öldruck steht am Einwegeventil der Hydraulikeinheit (im Folgenden HE) an, Ventilantriebsstrang spielfrei (Motor kalt), zugehöriges Ventil (z.B. vorne Einlaß) im Moment unserer Betrachtung gerade geschlossen, keine rückwirkenden Kräfte der Ventilfeder aud die HE, Kolbenraum der HE mit Öl gefüllt, vorherrschender Öldruck entspricht Pumpendruck (wichtig: der Pumpendruck reicht auch mit der kleinen Feder der HE niemals aus, um das zugehörige Ventil aufzudrücken, so daß die HE problemlos bei laufendem Motor dauerdruckbeaufschlagt bleiben kann!!!)
Ventil fährt an, rückwirkende Kraft der Ventilfeder auf die HE, der Öldruck im Kolbenraum steigt gewaltig an, viel höher als der Pumpendruck, dank des Einwegeventils wird das Öl im Kolbenraum eingeschlossen, die HE wird starr, ok nicht ganz, kleiner Ölverlust durch den Ringspalt (siehe 3.), aber bedeutungslos, da während der kurzen Öffnungszeit kaum Öl verloren geht
Ventil schließt wieder, rückwirkende Kraft durch die Ventilfeder entfällt, der Öldruck des eingeschlossenen Öls nimmt rapide ab und fällt unter den Pumpendruck, in diesem Moment öffnet das Einwegventil und läßt Öl in den Kolbenraum nachströmen, HE wieder fertig zum nächsten Ventilöffnungsdurchgang
Entstehendes Spiel im Ventilantriebsstrang durch die thermische Ausdehnung des Motors wird bei der Gelegenheit immer bei geschlossenem Ventil mit ausgeglichen.
Nach Abschalten des Motors wird der Motor wieder kürzer (weil kalt), es treten rückwirkende Kräfte der Ventilfedern auf, das im Kolbenraum eingeschlossene Öl wird langsam durch den Ringspalt gedrückt. Motor wieder fertig für den nächsten Start.
Was alles passiert, wenn die Hydros defekt sind, der Öldruck zu niedrig ist oder wie es zum Lifter Pump Up kommen kann, erzähl ich Euch ein anderes mal, ich muß jetzt einen Satzt Twin Cam Köpfe porten.
Bis dahin.
Ciao Lutz
Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen. (Walter Röhrl)